John Locke beschreibt zu Beginn des zweiten Teils seiner „Zwei Abhandlungen über die Regierung“ den Zustand der Menschheit bevor sie in den organisierten Gesellschaftszustand übergeht, um durch die Untersuchung der ursprünglichen Rechte und Eigenschaften politische Gewalt zu erklären. Durch die schon im Naturzustand vorhandenen Rechte des Menschen, folgt auch für den Gesellschaftszustand eine Staatsform, die diese Rechte anerkennt. Die Probleme des Naturzustandes sollen durch den Staat behoben werden. Durch eine genaue Analyse des Naturzustandes lässt sich also, wie von Locke intendiert, viel über Staatsform und Rechte des Menschen im Staat ablesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Naturzustand
- Eigenschaften des Naturzustandes
- Eigenschaften des Naturrechts
- Durchsetzung des Naturrechts im Naturzustand
- Probleme des Naturzustandes
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert John Lockes Beschreibung des Naturzustands und des Naturrechts in seiner Schrift "Zwei Abhandlungen über die Regierung", um Einblicke in seine politische Philosophie zu gewinnen. Locke versucht durch die Untersuchung des menschlichen Zustands vor der Entstehung von Gesellschaft und Staat, die grundlegenden Rechte und Pflichten des Menschen zu ergründen und damit die Legitimität staatlicher Gewalt zu begründen.
- Die Gleichheit aller Menschen im Naturzustand
- Die Freiheit des Einzelnen im Naturzustand
- Die Rolle des Naturrechts als Einschränkung der Freiheit
- Die Durchsetzung des Naturrechts im Naturzustand
- Die Kritik an der These, dass der Naturzustand ein Zustand des Krieges aller gegen alle ist
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
John Locke stellt in diesem Kapitel den Kontext seiner Analyse des Naturzustands dar. Er betont die Bedeutung des Naturzustands für das Verständnis politischer Ordnung und der grundlegenden Rechte des Menschen.
Der Naturzustand
Eigenschaften des Naturzustandes
Locke beschreibt den Naturzustand als einen Zustand der Gleichheit und Freiheit. Er argumentiert, dass alle Menschen von Natur aus gleich sind, da sie die gleiche Macht und die gleichen Rechte besitzen. Die Freiheit im Naturzustand ist jedoch nicht grenzenlos, sondern unterliegt dem Naturgesetz, das die Selbsterhaltung und die Erhaltung der Menschheit fordert.
Eigenschaften des Naturrechts
Das Naturrecht ist nach Locke ein Vernunftgesetz, das jedem Menschen vorschreibt, sich selbst und andere Menschen zu erhalten. Es ergibt sich aus der Tatsache, dass alle Menschen Eigentum Gottes sind und daher nicht zerstört werden dürfen. Das Naturrecht schränkt die Freiheit des Einzelnen ein, um Schaden zu verhindern und die Ordnung zu gewährleisten.
Durchsetzung des Naturrechts im Naturzustand
Die Durchsetzung des Naturrechts im Naturzustand erfolgt durch jedes Individuum. Die Strafe für Verstöße gegen das Naturrecht dient der Abschreckung und der Wiedergutmachung. Locke betont, dass der Naturzustand kein Zustand des Krieges aller gegen alle ist, sondern ein Zustand der Vernunft und des Friedens.
Schlüsselwörter
Naturzustand, Naturrecht, Gleichheit, Freiheit, Vernunft, Selbsterhaltung, Eigentum, Ordnung, Staat, politische Philosophie.
- Quote paper
- Kathrin Kaasch (Author), 2004, Naturzustand und Naturrecht bei John Locke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/67093