Die Relation von Mensch und Umwelt wird in der Umweltpsychologie nie aufgelöst betrachtet, das heißt diese beiden Aspekte werden immer als zusammengehörig angesehen.
Umweltpsychologie thematisiert das Verhalten und Handeln des Menschen in Bezug auf seine Umwelt, wobei es weder einen grundsätzlichen Vorrang der Wahrnehmung noch einen solchen des Handelns geben kann.
Die Methoden der Umweltpsychologie zeichnen sich durch den Anspruch zur Interdisziplinarität aus.
Dies ergibt sich aus der Annahme beziehungsweise der Erkenntnis, dass die menschliche Umwelt in ihrer hohen Komplexität einer vielschichtigen Herangehensweise bedarf.
Deshalb sucht die Umweltpsychologie auch stets eine Zusammenarbeit mit anderen (Natur-) Wissenschaften, wie zum Beispiel Ökologie, Soziologie, Politologie und anderen.
Welche resultierenden Ziele entstehen nun eigentlich durch die Definition des Begriffes "Umwelt" und den dadurch entstandenen Überlegungen für die weitere Entwicklung einer solchen Umweltpsychologie?
Und welche Theorien beschreiben und erklären die Emotionen und Motivationen von Individuen, die sich in einer bestimmten Umwelt befinden?
Solche theoretischen Ansätze zeichnen sich unter anderem durch ein unterschiedliches Verständnis der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt aus.
Nach einer Einführung zur Entstehung der Umweltpsychologie, die ihre Wurzeln unter anderem in der Ökologie hat, werden zwei solcher grundlegenden Theorien zur Mensch-Umweltbeziehung erläutert:
1. Die Feldtheorie von Kurt Lewin und das
2. Behavior-Setting -Konzept von Roger Barker.
Dabei soll nach einer Darstellung der jeweiligen Grundannahmen und Methoden auch die Kritik an beiden Konzepten in Augenschein genommen werden.
Vor- und Nachteile, sowie die Bedeutung für die weitere Entwicklung der Psychologie im allgemeinen, sowie die Umweltpsychologie im einzelnen werden herausgearbeitet;
des Weiteren natürlich ihre gegenseitigen Unterschiedlichkeiten und ihre gemeinsamen Grundannahmen.
Eine vergleichende Betrachtung beider Konzepte erfolgt zum Abschluss der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.0 Geschichtlicher Kurzüberblick - von der Ökologie zur Umweltpsychologie
- 2.0 Das Lebensraum-Konzept von Kurt Lewin
- 2.1 Dimensionen zur Charakterisierung des Lebensraumes
- 2.2 Valenzen
- 2.3 Kritische Betrachtung des Lebensraum – Konzeptes
- 3.0 Das Behavior - Setting Konzept von Roger Barker
- 3.1 Kennzeichen eines Behavior Settings
- 3.2 Undermanning und Overmanning eines Behavior Settings
- 3.3 Vorgehensweise zum Auffinden von BS – Barkers Survey-Verfahren
- 3.4 Kritische Betrachtung des Behavior - Setting Konzeptes
- 3.5 Verschiedene Behavior- Setting - Ansätze
- 4.0 Abschließende Betrachtung des Lewin`schen und Barker`schen Konzeptes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Umweltpsychologie, einem Teilgebiet der Psychologie, das die Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt untersucht. Im Fokus stehen die Feldtheorie von Kurt Lewin und das Behavior-Setting-Konzept von Roger Barker, zwei grundlegende Theorien, die die Mensch-Umwelt-Beziehung beschreiben und erklären. Ziel ist es, die Grundannahmen, Methoden und Kritikpunkte beider Konzepte darzustellen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der Psychologie im Allgemeinen und der Umweltpsychologie im Besonderen zu beleuchten.
- Entstehung der Umweltpsychologie und ihre Wurzeln in der Ökologie
- Lewins Feldtheorie und ihre Grundannahmen
- Barkers Behavior-Setting-Konzept und seine Kennzeichen
- Kritikpunkte und Weiterentwicklung beider Konzepte
- Vergleichende Betrachtung beider Konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Umweltpsychologie ein und definiert den Begriff „Umwelt“ im Kontext dieser Disziplin. Sie erläutert die Zielsetzung der Umweltpsychologie und die Notwendigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit.
- 1.0 Geschichtlicher Kurzüberblick - von der Ökologie zur Umweltpsychologie: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Wurzeln der Umweltpsychologie, insbesondere den Einfluss von Ökologen wie Ernst Haeckel und Jacob Uexküll. Es wird diskutiert, wie der Umweltbegriff in der Biologie auf die Psychologie übertragen und weiterentwickelt wurde.
- 2.0 Das Lebensraum-Konzept von Kurt Lewin: Dieses Kapitel präsentiert Lewins Feldtheorie als einen zentralen Ansatz der Umweltpsychologie. Es beschreibt die Grundannahmen der Theorie, die Dimensionen des Lebensraumes und die Rolle von Valenzen. Auch kritische Aspekte des Lebensraum-Konzeptes werden beleuchtet.
- 3.0 Das Behavior - Setting Konzept von Roger Barker: Dieses Kapitel widmet sich dem Behavior-Setting-Konzept von Barker. Es erläutert die Kennzeichen eines Behavior Settings, die Phänomene von Undermanning und Overmanning, und die Methode von Barkers Survey-Verfahren. Zudem werden kritische Punkte des Konzepts und alternative Ansätze betrachtet.
Schlüsselwörter
Umweltpsychologie, Kurt Lewin, Feldtheorie, Roger Barker, Behavior Setting, Lebensraum, Umweltbegriff, Ökologie, Interdisziplinarität, Mensch-Umwelt-Beziehung, Verhaltensforschung.
- Quote paper
- Rene Jochum (Author), 2002, Umweltpsychologie. Kurt Lewins Feldtheorie und Roger Barkers Behavior Setting-Konzept, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6691