Die Kommunikationswissenschaft arbeitet auf verschiedenen Forschungsfeldern - die wichtigsten lassen sich anhand der so genannten Lasswell-Formel über die Elemente des Kommunikationsprozesses aufzeigen (vgl. SCHULZ, Winfried 2003: 157).
„A convenient way to describe an act of communication is to answer the following questions: Who says what in which channel to whom with what effect?” (LASSWELL, Harold D. 19481)
Das letzte Element dieser Formulierung, die Frage nach der Wirkung von Kommunikation, ist das Feld auf dem die Wirkungsforschung agiert. Die Medienwirkungsforschung betrachtet dabei die Wirkungen medial vermittelter Inhalte. Obwohl die Geschichte der Medien schon älter ist, begann das was wir heute als Medienwirkungsforschung sehen erst mit der Entstehung des Films und des Hörfunks (vgl. KEPPLINGER, Hans Mathias / NOELLE-NEUMANN, Elisabeth 2003: 598).
„Die Frage nach den Medienwirkungen wird […] immer wieder höchst kontrovers und emotionalisiert diskutiert, wobei die Meinungen über das Wirkungspotential der Medien zwischen ‚Allmacht’ und ‚Ohnmacht’ schwanken.“ (BONFADELLI, Heinz 2001: 339)
Die Geschichte der Medienwirkungsforschung wird häufig in drei Phasen eingeteilt, die Phase der starken Medienwirkungen (etwa 1910-1945), der schwachen Medienwirkungen (etwa 1946-1970) und die Phase der moderaten Medienwirkungen (etwa ab 1971) (vgl. KEPPLINGER, Hans Mathias / NOELLE-NEUMANN, Elisabeth 2003: 598) Diese Einteilung ist jedoch mit Vorsicht zu betrachten: sie spiegelt weniger den tatsächlichen Kenntnisstand, als mehr die Wahrnehmung der Medienwirkungsforschung wider (vgl. ebd.: 599).
Im Laufe dieser Geschichte haben sich viele verschiedene Theorien daran versucht, Medienwirkungen (oder auch ausbleibende Wirkungen) zu erklären. Eine dieser Theorien ist die Agenda-Setting Theorie, die sich zeitlich und inhaltlich in die dritte Phase einordnen lässt. Als Begründer der Agenda-Setting Theorie gelten Bernhard C. COHEN sowie Maxwell MCCOMBS und Donald L. SHAW. COHEN stellte 1963 die These auf, die Medien würden weniger beeinflussen was die Menschen denken, als worüber sie sich Gedanken machen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Medienwirkungsforschung
- Aufbau der Arbeit
- The Battle For Public Opinion
- Der Kontext: Agenda-Setting
- Fragestellung und Zielsetzung
- Konzeption und Methode
- Watergate - Medien, Publikum und Politik
- Weshalb Watergate kein issue wurde
- Der Agenda-Building Prozess
- Diskussion
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Buch "The Battle For Public Opinion" von Gladys Engel LANG und Kurt LANG. Die Autoren untersuchen die Watergate-Affäre unter dem Aspekt der Medienwirkung und entwickeln dabei die Theorie des Agenda-Building. Die Arbeit analysiert, wie sich das Thema Watergate entwickelte und welche Rolle die Medien dabei spielten.
- Die Entwicklung des Themas Watergate als mediales Ereignis
- Die Rolle der Medien bei der Gestaltung der öffentlichen Meinung
- Der Einfluss von Medien auf politische Prozesse
- Die Agenda-Setting Theorie und ihre Kritik
- Das Konzept des Agenda-Building
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit führt in die Thematik der Medienwirkungsforschung ein, erläutert die Lasswell-Formel und stellt die verschiedenen Phasen der Medienwirkungsforschung vor. Die Agenda-Setting Theorie wird als eine der Theorien vorgestellt, die sich mit Medienwirkungen beschäftigt.
- The Battle For Public Opinion - Der Kontext: Agenda-Setting: Dieser Abschnitt definiert den Begriff Agenda-Setting und erläutert die verschiedenen Agenden (Medien-, Publikums- und politische Agenda). Die Autoren betonen die Bedeutung von "issues" als Konfliktpunkte, die mediale Berichterstattung erreichen. Die Unterscheidung zwischen "high-threshold" und "low-threshold" issues wird eingeführt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Medienwirkungsforschung, Agenda-Setting, Agenda-Building, öffentliche Meinung, Medienmacht, Watergate-Affäre und issue-thresholds. Die Arbeit untersucht, wie die Medien die öffentliche Meinung beeinflussen und wie sich Themen in der öffentlichen Debatte durchsetzen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2004, Agenda Building - The Battle For Public Opinion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66860