„21. März 2006. Die Frühschicht beginnt um 5.45 Uhr. (…) In den kommenden acht Stunden (sollen) wie an jedem Werktag etwa 350 Mittelklasselimousinen der Modelle Vectra und Signum vom Montageband des Rüsselsheimer Opel-Werkes laufen, das als eines der modernsten in Europa gilt.(…) Stahlkappenschuhe sind ohnehin Pflicht, und angesichts des Tempos, mit dem die Materialwagen durch die Gänge sausen, ist es ratsam, die markierten Gehwege zu benutzen. Außerdem muß die Uhr unter einem Schweißband und die Gürtelschnalle unter einem Schoner verschwinden, damit die glänzenden Autolacke keine Kratzer abbekommen. Nichts wird dem Zufall überlassen - Frederick Winslow Taylor, der Begründer der modernen Arbeitswissenschaft, hätte seine Freude gehabt.“ Kaum jemand hat die Geschichte der Unternehmensproduktion und Organisation so nachhaltig beeinflusst wie Frederik Winslow Taylor. Als er vor rund 100 Jahren das Scientific Management begründete, versprach sein System der wissenschaftlichen Betriebsführung eine Revolution in den Bereichen Management, Produktion und Arbeitsmarkt. Schenkt man den Quellen, wie dem obigen Zitat, Glauben so ist der Taylorismus auch heute noch in den Managementstrategien vieler Unternehmen vorhanden. Doch die Kritik am Taylorismus ist so alt wie seine Lehre selbst. Wie ein Blick auf die Quellensituation verdeutlicht, übertrifft die Spannbreite der kritischen Bewertungen die der positiven Begutachtungen um ein Vielfaches. Aber wie kam es dann dazu, dass das Scientific Management trotz der vielen Kritik weltweite Anwendung fand? Auf wichtige Themenbereiche wie die Auswirkungen des Taylorismus kann im Folgenden, wegen dem Versuch einer knappen Darstellung, nur am Rande eingegangen werden. Um die Gründe für die Anwendung des Taylorismus darzustellen wird zunächst auf seine Entstehungsbedingungen und seine Grundsätze eingegangen. Um die Widersprüchlichkeit zwischen den vielfältigen Gegenstimmen und der Anwendung zu verdeutlichen, werden im Anschluss die drei Hauptkritikpunkte am Scientific Management aufgeführt. Im zweiten Teil der Seminararbeit werden schließlich die allgemeinen und länderspezifischen Hintergründe der Anwendung folgen. Schließlich soll ein kleines Kapitel über den eventuellen Missbrauch von Taylors Lehren zu einer veränderten Sichtweise anregen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
- Die Entstehungsbedingungen des Taylorismus
- Die Grundsätze des Taylorismus
- Die Kritik am Taylorismus
- Gründe für die weltweite Anwendung des Taylorismus
- Frederick Winslow Taylor - Kurzbiographie
- Die Historischen Hintergründe des Taylorismus
- Ältere Managementlehren
- Die Ausbreitung des Taylorismus
- Ausblick
- Abschließende Bemerkung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Einfluss von Frederick Winslow Taylors „Scientific Management“ auf die Geschichte der Unternehmensproduktion und Organisation. Die Arbeit untersucht die Entstehung des Taylorismus, seine Grundsätze und die Kritik an diesem. Darüber hinaus werden die Gründe für die weltweite Anwendung des Taylorismus beleuchtet, indem historische Hintergründe, Managementlehren und die Verbreitung des Taylorismus betrachtet werden. Schließlich soll ein Blick auf den Missbrauch von Taylors Lehren zu einer veränderten Sichtweise anregen.
- Die Entstehung des Taylorismus und seine Entstehungsbedingungen
- Die Grundsätze des Scientific Managements
- Die Kritik am Taylorismus und seine Widersprüchlichkeit
- Die Gründe für die weltweite Anwendung des Taylorismus
- Die Auswirkungen des Taylorismus auf die Arbeitswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz von Frederick Winslow Taylor für die Geschichte der Unternehmensproduktion und Organisation heraus. Sie führt in die Thematik des Taylorismus ein und beleuchtet seine langfristigen Auswirkungen auf die Arbeitswelt.
Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Grundprinzipien des Scientific Managements, die Taylor in seinen Lehren formulierte. Es untersucht Taylors Ziel der Prosperität und die Bedeutung der ökonomischen Ausnutzung von Arbeitskraft und Maschinen. Außerdem werden die Probleme der damaligen Arbeitswelt und die Ursachen für Produktionszurückhaltung von Arbeitnehmern erläutert.
Gründe für die weltweite Anwendung des Taylorismus
Dieses Kapitel beleuchtet die Hintergründe für die Verbreitung des Taylorismus. Es beinhaltet eine Kurzbiographie von Frederick Winslow Taylor und die historischen Hintergründe seiner Lehren. Außerdem werden ältere Managementlehren und die Ausbreitung des Taylorismus in verschiedenen Ländern betrachtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind Frederick Winslow Taylor, Taylorismus, Scientific Management, Prosperität, Ökonomisierung, Arbeitskraft, Betriebsführung, Management, Produktion, Kritik, Anwendung, Geschichte, Arbeitswelt.
- Quote paper
- Linda Claudia Kohl (Author), 2006, Frederick Winslow Taylor und der Taylorismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66827