Einige Monate nach Beginn des Zweiten Weltkriegs bekam der amerikanische Präsident Roosevelt einen Brief, welcher ihn über eine unglaubliche neue Entdeckung unterrichten sollte. Unterzeichner des Briefes waren Leo Szilard und Albert Einstein. Man habe eine Möglichkeit entdeckt, so schrieben die beiden Wissenschaftler, eine Bombe von gewaltiger Zerstörungskraft zu bauen. Leider, so informierte der Brief, seien auch die deutschen Wissenschaftler in Berlin auf bestem Wege eine solche Bombe zu bauen. Präsident Roosevelt zögerte keinen Moment und gab den Auftrag so schnell wie möglich weiter zu forschen. Doch die Beschaffung der benötigten Materialien, vor allem metallisches Uran, stellte sich anfangs als schwierig heraus. 1940 berichteten Emigranten, dass die in Deutschland verbliebenen Wissenschaftler bereits an der Bombe bauten. Dies gab dem Projekt erneut Aufschwung, denn jedem der Beteiligten war klar, was eine solche Waffe in den Händen Adolf Hitlers bedeutet hätte.
Als das Jahr 1943 anbrach, befanden sich die USA mit drei Nationen im Krieg. Japan hatte ohne weitere Probleme die Philippinen eingenommen und drohte, ganz Südostasien zu überrennen. Auch die Deutschen spürten noch kaum Rückschläge. Zudem hatten letztere 18 Monate Vorsprung bei ihrer Atomwaffenforschung. Ende 1944 kam jedoch die beruhigende Nachricht: Bei der Einnahme Straßburgs hatten die Alliierten deutsche Dokumente sichergestellt, aus denen hervorging, dass das deutsche Atomwaffenprojekt etwa auf dem Stand der Amerikaner von 1942 war. Damit waren die Deutschen aus dem Rennen ausgeschieden. Fraglos war aber schon zu diesem Zeitpunkt, dass die Atombombe eine wichtige Rolle bei der endgültigen Besiegung Japans spielen würde. Diese Arbeit beginnt im Jahr 1945, die Zeit, in der die Probleme der Kriegsallianz mit jedem weiteren Vorrücken ihrer Armeen in Zentraleuropa offensichtlicher wurden. Roosevelt, Churchill und Stalin hatten im Februar versucht, die Probleme der Ost-West Beziehung zu lösen. Der Westen wollte die Probleme lösen, bevor er seine Truppen vom europäischen Kontinent abzöge. Obwohl die Konferenz von Jalta mit einer Einigung beendet wurde, wurde in der Folgezeit schnell klar, dass die alliierte Zusammenarbeit mehr Schein als Wirklichkeit war.
Roosevelt starb nur zwei Monate nach der Konferenz von Jalta am 12. April 1945. Er kam nicht mehr dazu seinen größten Trumpf auszuspielen, den einige der besten Wissenschaftler der Welt in der Zwischenzeit in New Mexiko erforschten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Der 2. Weltkrieg
- A. Von Roosevelt zu Truman
- B. Von Stettinius zu Byrnes
- C. Von New Mexiko nach Potsdam
- II. Amerikanisches Atommonopol
- A. Von Asien nach Europa
- B. Von Showdown zu Containment
- C. Von Monroe zu NATO
- III. Atomares Patt
- A. Von Fat Man zu Super
- B. Von Kennan zu Nitze
- C. Von Europa zurück nach Asien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Atombombe in der amerikanischen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere in der Beziehung zu der Sowjetunion. Sie analysiert die Entscheidungen von Präsident Truman und seinen Beratern im Umgang mit der neuen Waffe und deren Einfluss auf die Entwicklung des Kalten Krieges. Die Arbeit fokussiert sich auf die amerikanische Perspektive und betrachtet die sowjetischen Reaktionen eher im Kontext der amerikanischen Politik.
- Die Nachfolge Roosevelts durch Truman und der damit verbundene Wandel in der amerikanischen Außenpolitik.
- Die Entwicklung und der erste Einsatz des Atomwaffenprogramms ("Manhattan Project").
- Der Einfluss der Atombombe auf die Verhandlungen zwischen den Alliierten (USA, Großbritannien, Sowjetunion).
- Die amerikanische Strategie im Umgang mit dem sowjetischen Einfluss in Osteuropa.
- Die Bedeutung des Atomwaffenmonopols für die amerikanische Machtposition.
Zusammenfassung der Kapitel
I. Der 2. Weltkrieg: Dieses Kapitel beschreibt den Übergang von der Roosevelt- zur Truman-Ära und die damit verbundene Veränderung der US-amerikanischen Politik gegenüber der Sowjetunion. Die anfänglich freundschaftlichen Beziehungen verschlechtern sich nach Roosevelts Tod, da Truman und seine Berater eine härtere Linie gegenüber Moskau einschlagen und die Atombombe als Druckmittel gegen die Sowjets sehen. Die Polnische Frage wird zum zentralen Konfliktpunkt, und die USA lehnen Stalins Vorschläge zur Regierungsbildung ab. Die beschränkte Wirkung von Sanktionen wie der Kürzung der Lend-Lease-Hilfe verstärkt den Wunsch nach einem stärkeren Druckmittel.
II. Amerikanisches Atommonopol: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der Atombombe als Instrument der amerikanischen Außenpolitik. Der Erhalt des Atomwaffenmonopols wird als Mittel zur Durchsetzung amerikanischer Interessen gesehen, insbesondere im Hinblick auf die Nachkriegsordnung in Europa. Die Ernennung von James F. Byrnes zum Außenminister unterstreicht Trumans Absicht, die Atombombe für politische Ziele einzusetzen. Die Debatte innerhalb der amerikanischen Regierung über den Zeitpunkt der Konfrontation mit der Sowjetunion wird dargestellt, wobei Stimson eine Verzögerung bis zum erfolgreichen Atomwaffentest empfiehlt.
III. Atomares Patt: Dieses Kapitel beschreibt den ersten Atomwaffentest ("Trinity") und dessen Einfluss auf die Konferenz von Potsdam. Die erfolgreiche Testung stärkt die Position der USA bei den Verhandlungen mit Stalin. Truman nutzt das Wissen um die Atombombe, um die Sowjetunion zu Zugeständnissen in Bezug auf die Nachkriegsordnung in Mittel- und Osteuropa zu drängen. Die Atombombe fungiert hier als entscheidender Faktor in den Verhandlungen der Großen Drei.
Schlüsselwörter
Atombombe, Kalter Krieg, Truman, Roosevelt, Stalin, Potsdam, Jalta, Atomwaffenmonopol, Containment, Nachkriegsordnung, Sowjetunion, Manhattan Project, Lend-Lease.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Die Rolle der Atombombe in der amerikanischen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Atombombe in der amerikanischen Politik nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere im Kontext der Beziehungen zur Sowjetunion. Sie analysiert die Entscheidungen von Präsident Truman und seinen Beratern im Umgang mit der neuen Waffe und deren Einfluss auf die Entwicklung des Kalten Krieges aus amerikanischer Perspektive.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt unter anderem den Übergang von Roosevelt zu Truman und den damit verbundenen Wandel in der amerikanischen Außenpolitik, die Entwicklung und den ersten Einsatz des Atomwaffenprogramms ("Manhattan Project"), den Einfluss der Atombombe auf die Verhandlungen zwischen den Alliierten (USA, Großbritannien, Sowjetunion), die amerikanische Strategie im Umgang mit dem sowjetischen Einfluss in Osteuropa und die Bedeutung des Atomwaffenmonopols für die amerikanische Machtposition.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in drei Hauptkapitel gegliedert: Der 2. Weltkrieg, Amerikanisches Atommonopol und Atomares Patt. Jedes Kapitel untersucht einen spezifischen Aspekt der amerikanischen Atompolitik nach dem Zweiten Weltkrieg. Zusätzlich beinhaltet die Arbeit eine Einleitung, eine Zusammenfassung der Kapitel, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten und eine Liste der Schlüsselwörter.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Der 2. Weltkrieg"?
Dieses Kapitel beschreibt den Übergang von der Roosevelt- zur Truman-Ära und die sich daraus ergebende Veränderung der US-amerikanischen Politik gegenüber der Sowjetunion. Es beleuchtet die Verschlechterung der Beziehungen nach Roosevelts Tod, Trumans härtere Linie gegenüber Moskau und die Nutzung der Atombombe als Druckmittel gegen die Sowjets. Der Fokus liegt auf der Polnischen Frage und der begrenzten Wirkung von Sanktionen.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Amerikanisches Atommonopol"?
Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Atombombe als Instrument der amerikanischen Außenpolitik. Es behandelt den Erhalt des Atomwaffenmonopols als Mittel zur Durchsetzung amerikanischer Interessen in Europa, die Ernennung von James F. Byrnes zum Außenminister und die interne Debatte über den Zeitpunkt der Konfrontation mit der Sowjetunion.
Was ist der Inhalt des Kapitels "Atomares Patt"?
Dieses Kapitel beschreibt den ersten Atomwaffentest ("Trinity") und dessen Einfluss auf die Konferenz von Potsdam. Es zeigt, wie Truman das Wissen um die Atombombe nutzt, um die Sowjetunion zu Zugeständnissen zu drängen. Die Atombombe wird als entscheidender Faktor in den Verhandlungen der Großen Drei dargestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind unter anderem: Atombombe, Kalter Krieg, Truman, Roosevelt, Stalin, Potsdam, Jalta, Atomwaffenmonopol, Containment, Nachkriegsordnung, Sowjetunion, Manhattan Project, Lend-Lease.
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- Nina Westermann (Author), 2005, FAT MAN: Die Rolle der Atombombe in der Containment-Politik der USA unter Präsident Truman, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66797