Die Finanzmärkte befinden sich seit mehreren Jahrzehnten in einem Strukturwandel. Dieser wird unter anderem durch die höhere Volatilität von Zinssätzen und Wechselkursen, Fortschritte in Wissenschaft & Technik sowie einer zunehmenden Internationalisierung hervorgerufen.
Dabei resultiert die zunehmende Volatilität der Wechselkurse aus der Abkehr von einem festen hin zu einem flexiblen Wechselkurssystem. Die Fortschritte in Wissenschaft & Technik sind besonders im Bereich der Informationstechnologien zu sehen. Zum einen werden Informationen schneller und in größerer Menge übertragbar und zum anderen können sie besser verarbeitet werden. Daraus resultiert, dass die Handelsgeschwindigkeit und im Zuge dessen die Volatilität und auch Risiken zunehmen. Des Weiteren wird durch die verbesserte Verfügbarkeit der Informationen die Markttransparenz erhöht. Dies bewirkt wiederum ein gestiegenes Konkurrenzverhalten bzw. eine Verschärfung des Wettbewerbs.
Als Ursache für die zunehmende Internationalisierung kann einerseits die gestiegene Markttransparenz gesehen werden. Andererseits resultiert sie aus den Konsequenzen von staatlichen Bündnissen. Hierunter ist zum Beispiel die Deregulierung des Versicherungsmarktes im Zuge der Europäischen Union zu verstehen.
Aufgrund dieses Strukturwandels werden auch Banken und Versicherungen zu Veränderungen gezwungen. Mit den bisher eingesetzten Instrumenten ist es nicht mehr möglich, den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen und der Erhaltung der Unternehmensstabilität war es in der Vergangenheit oftmals ausreichend Anlageentscheidungen und Finanzierungsfragen getrennt voneinander zu betrachten. Mit der Novellierung der strukturellen Bedingungen ist ein polarisierender Anspruch verbunden: Auf der einen Seite muss die Ausschöpfung der Rentabilitätspotenziale der Kapitalanlagen eine immens hohe Beachtung finden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Dies ist zumeist jedoch nur mit einem „Zukauf“ eines höheren Anlagerisikos möglich, so dass es auf der anderen Seite gleichzeitig immer wichtiger wird eine Absicherung der Kapitalanlagen zu gewährleisten.
Dadurch wird der Einsatz von Instrumenten notwendig, die eine Beurteilung und Steuerung der Risiken, die aus Kapitalanlagen und Verbindlichkeiten entstehen, ermöglichen. Das Asset Liability Management (ALM) wird als eine Technik diskutiert, die diese Anforderungen erfüllen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Asset Liability Management
- Definition
- Die Entwicklung des Asset Liability Managements
- Der Finanzsektor
- Teilmärkte des Finanzsektors
- Institutionen des Finanzsektors
- Aufsichtsorgan und Verbände
- Finanzintermediäre
- Banken und Versicherungen
- Das System der Banken
- Das Zentralbanksystem
- Das Geschäftsbankensystem
- Kreditbanken
- Sparkassen
- Kreditgenossenschaften
- Veränderungen bei den Universalbanken
- Funktionen, Ziele und Risiken der Kreditbanken
- Das System der Versicherungen
- Die Individualversicherung
- Erstversicherungsunternehmen
- Rückversicherungsunternehmen
- Die Sozialversicherung
- Veränderungen bei den Individualversicherungen
- Funktionen, Ziele und Risiken der Versicherungsunternehmen
- Die Individualversicherung
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Universalbanken und Versicherungsunternehmen
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede
- Das System der Banken
- Risikomessung und Risikomaße
- Risikomessung
- Risikomaße
- Varianz und Standardabweichung
- Duration
- Value at risk
- Risikoanalyse mit Hilfe von ALM-Techniken
- Grundformen der ALM-Techniken
- Anwendungsebene
- Sequenzielles und simultanes Vorgehen
- ALM-Techniken
- Deterministische Immunisierungsstrategien
- Optimierungsstrategien
- Szenario-Testing
- Grundformen der ALM-Techniken
- Risikosteuerung und Risikokontrolle
- Risikosteuerung
- Risikosteuerungsstrategien
- Risikosteuerungsinstrumente
- Risikokontrolle
- Risikosteuerung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Asset Liability Management (ALM) bei Banken und Versicherungen. Sie analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden wichtigen Finanzinstitutionen im Hinblick auf die Anwendung von ALM-Techniken. Ziel ist es, einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Aspekte des ALM im Finanzsektor zu gewinnen und die Bedeutung von Risikomanagement in diesem Kontext aufzuzeigen.
- Definition und Entwicklung des Asset Liability Managements
- Finanzsektor und seine Institutionen
- Vergleich von Banken und Versicherungen
- Risikomessung und Risikomaße
- ALM-Techniken und ihre Anwendung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik des Asset Liability Managements (ALM) und stellt die Relevanz des Themas im Finanzsektor heraus. Es werden die Zielsetzung und die Methodik der Arbeit dargelegt.
- Asset Liability Management: Dieses Kapitel definiert den Begriff ALM und beleuchtet die historische Entwicklung dieses wichtigen Managementbereichs im Finanzsektor.
- Der Finanzsektor: Hier werden die Teilmärkte des Finanzsektors sowie die wichtigsten Institutionen, darunter Aufsichtsorgane und Finanzintermediäre, erläutert. Die Kapitel befasst sich insbesondere mit den Funktionen, Zielen und Risiken dieser Institutionen.
- Banken und Versicherungen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Systemen von Banken und Versicherungen und den Besonderheiten der einzelnen Finanzinstitutionen. Es analysiert die Strukturen, Funktionen, Ziele und Risiken sowohl der Banken als auch der Versicherungen.
- Risikomessung und Risikomaße: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf der Risikomessung und den gängigen Risikomaßen wie Varianz, Standardabweichung, Duration und Value at Risk. Die Kapitel erläutert die Bedeutung dieser Maße im Rahmen des ALM.
- Risikoanalyse mit Hilfe von ALM-Techniken: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundformen von ALM-Techniken, darunter deterministische Immunisierungsstrategien, Optimierungsstrategien und Szenario-Testing. Die Kapitel erläutert die unterschiedlichen Anwendungen der ALM-Techniken im Finanzsektor.
- Risikosteuerung und Risikokontrolle: Das Kapitel beschäftigt sich mit den Strategien und Instrumenten der Risikosteuerung und Risikokontrolle. Es beleuchtet die Bedeutung der Risikosteuerung im ALM-Prozess.
Schlüsselwörter
Asset Liability Management, Finanzsektor, Banken, Versicherungen, Risikomanagement, Risikomessung, Risikomaße, ALM-Techniken, Risikosteuerung, Risikokontrolle.
- Quote paper
- Cathrin Kribber (Author), 2006, Asset Liability Management bei Banken und Versicherungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66776