Die Anzahl und die Intensität der Schadensereignisse aufgrund von Katastrophenereignissen haben in den letzten Dekaden stark zugenommen. Der Versicherungsmarkt, der zur Absicherung dieser Risiken genutzt wird, war dadurch gezwungen nach Alternativen zu suchen, um die Versicherbarkeit der Katastrophenrisiken weiter gewährleisten zu können.
Im Rahmen dieser Seminararbeit soll die Katastrophenanleihe als Alternative zu traditionellen Instrumenten untersucht werden.
Das zweite Kapitel soll zunächst dazu dienen, Definitionen zu erläutern, die sich aus dem Begriff der Katastrophenanleihe ergeben. In einem ersten Schritt wird der Begriff der Katastrophe näher betrachtet und eine Kategorisierung vorgenommen. Des Weiteren wird in diesem Teil auch die Entwicklung der Katastrophen der letzten Dekaden genauer vorgestellt. Anschließend soll geklärt werden, was unter dem Begriff der Anleihe zu verstehen ist. Abgeschlossen wird dieses Kapitel durch die Definition der Katastrophenanleihe.
Das dritte Kapitel ist der Geschichte der Katastrophenanleihen gewidmet. Hier soll erörtert werden, welche Gründe zur Entstehung bzw. Entwicklung von Katastrophenanleihen beigetragen haben, wie die derzeitige Situation in diesem Segment aussieht und welche Zukunft dem Markt der Katastrophenanleihen prophezeit wird.
Im vierten Kapitel werden die Gestaltungsmöglichkeiten der Katastrophenanleihen vorgestellt. Berücksichtigt werden hier die Art der Verbriefung, Rückzahlungs- und Zinszahlungsmodi sowie die Bezugsgröße.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definitionen
2.1. Katastrophen
2.2. Anleihen
2.3. Katastrophenanleihen
3. Geschichte
3.1. Gründe für die Entwicklung/Entstehung der Katastrophenanleihen
3.2. Die derzeitige Situation der Katastrophenanleihen und ihre Zukunft
4. Gestaltungsvarianten der Katastrophenanleihen
4.1. Arten der Verbriefung
4.2. Rückzahlungsmodus
4.3. Zinszahlungsmodus
4.4. Bezugsgröße
5. Katastrophenanleihe versus Rückversicherung
5.1. Rückversicherung
5.2. Art des Risikotransfers
5.3. Ausfallrisiko
5.4. Moralisches Risiko
6. Fazit
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Anzahl und die Intensität der Schadensereignisse aufgrund von Katastrophenereignissen haben in den letzten Dekaden stark zugenommen. Der Versicherungsmarkt, der zur Absicherung dieser Risiken genutzt wird, war dadurch gezwungen nach Alternativen zu suchen, um die Versicherbarkeit der Katastrophenrisiken weiter gewährleisten zu können.
Im Rahmen dieser Seminararbeit soll die Katastrophenanleihe als Alternative zu traditionellen Instrumenten untersucht werden.
Das zweite Kapitel soll zunächst dazu dienen, Definitionen zu erläutern, die sich aus dem Begriff der Katastrophenanleihe ergeben. In einem ersten Schritt wird der Begriff der Katastrophe näher betrachtet und eine Kategorisierung vorgenommen. Des Weiteren wird in diesem Teil auch die Entwicklung der Katastrophen der letzten Dekaden genauer vorgestellt. Anschließend soll geklärt werden, was unter dem Begriff der Anleihe zu verstehen ist. Abgeschlossen wird dieses Kapitel durch die Definition der Katastrophenanleihe.
Das dritte Kapitel ist der Geschichte der Katastrophenanleihen gewidmet. Hier soll erörtert werden, welche Gründe zur Entstehung bzw. Entwicklung von Katastrophenanleihen beigetragen haben, wie die derzeitige Situation in diesem Segment aussieht und welche Zukunft dem Markt der Katastrophenanleihen prophezeit wird.
Im vierten Kapitel werden die Gestaltungsmöglichkeiten der Katastrophenanleihen vorgestellt. Berücksichtigt werden hier die Art der Verbriefung, Rückzahlungs- und Zinszahlungsmodi sowie die Bezugsgröße.
2. Definitionen
Der englische Begriff Cat-Bond bedeutet übersetzt Katastrophenanleihe. In diesem Kapitel wird zunächst erläutert, was unter Katastrophen zu verstehen ist und welche Entwicklung es in diesem Bereich gegeben hat. Anschließend wird kurz darauf eingegangen, was im Allgemeinen unter Anleihen verstanden wird. Abschließend wird eine Definition für Cat-Bonds vorgestellt.
2.1. Katastrophen
Unter einer Katastrophe (aus dem Griechischen: Wendung) versteht man im Allgemeinen ein Unglück, einen Zusammenbruch oder ein Naturereignis, das eine nachhaltige Zerstörung hervorruft[1].
Die Katastrophen lassen sich zudem in unterschiedliche Kategorien einteilen: Naturkatastrophen, man-made oder technische Katastrophen und Katastrophen, die durch Terrorismus entstehen.
Die Naturkatastrophen werden durch Naturgewalten ausgelöst und treten zufällig auf[2]. Erdbeben, Stürme, Vulkanausbrüche, Überschwemmungen sind nur einige Beispiele für die Naturgewalten. Die Stürme stellen die weltweit größte Elementargefahr dar[3]. Aus diesem Grund und auch aus aktuellem Anlass[4] werden kurz Kategorien und Kennzeichen der Stürme erläutert.
Zunächst kann man die Stürme in tropische Wirbelstürme, außertropische Stürme und Tornados unterteilen.
Zu den tropischen Wirbelstürmen zählen Hurrikan, Taifun und Zyklon. Sie zeichnen sich durch eine Windstärke > 118km/h (=Orkanstärke) aus. Ihre maximalen Windgeschwindigkeiten liegen zwischen 250 und 300 km/h und sie betreffen ein Gebiet zwischen 100 und 200 km. Von diesen Stürmen sind besonders Küstengebiete und Inseln betroffen. In die Kategorie der außertropischen Stürme werden Winterstürme wie Schneestürme (Blizzards) und Eisstürme eingeordnet. Ihre maximalen Windgeschwindigkeiten liegen zwischen 140 und 200 km/h und ihre Sturmfelder erreichen eine Breite von bis zu 2000 km. Der Tornado ist gekennzeichnet durch eine eher kleinräumige Ausbreitung, aber dafür einer hohen Intensität. Das betroffene Gebiet umfasst bei einem typischen Tornado einige Kilometer. Allerdings kann die maximale Windgeschwindigkeit über 500km/h betragen.[5]
Unter man-made oder technischen Katastrophen versteht man Ereignisse, die wesentlich und zufällig durch menschliche Aktivitäten ausgelöst wurden. Zu diesen durch menschliches oder technisches Versagen ausgelösten Katastrophen zählen unter anderem Großbrände/Explosionen, Luft-/Raum-/Schifffahrtkatastrophen, Gruben-/Minenunglücke.[6]
Katastrophen können auch aus terroristischen Handlungen entstehen. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass sie vorsätzlich durch menschliches Handeln ausgelöst werden. Das extremste Beispiel für diesen Katastrophentyp ist der Anschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. Im Gegensatz zu den anderen Kategorien kann die Eintrittswahrscheinlichkeit und die damit verbundene Schadenhöhe nicht mit Hilfe empirischer Daten und Verfahren modelliert werden[7].
Die Entwicklung der Katastrophen
Betrachtet man die Entwicklung der Katastrophen[8], so wird deutlich, dass sie in ihrer Anzahl, aber auch in ihrer Schadenhöhe zugenommen haben[9]. Zur Veranschaulichung sollen folgende Abbildungen dienen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1 Große Naturkatastrophen mit Trends[10]
Quelle: Münchener Rückversicherung (2003), S. 14
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2 Dekadenvergleich 1950-2002
Quelle: Münchener Rückversicherung (2003), S. 15
Die Ursachen für die Zunahme der Naturkatastrophen liegen zum einen in der Zunahme der Weltbevölkerung und damit verbunden in der zunehmenden Besiedelung.
Die Weltbevölkerung hat sich seit 1960 verdoppelt. Derzeit leben rund 6,4 Milliarden Menschen auf der Erde und man geht von einem jährlichen Zuwachs von 80 Millionen Menschen aus.[11]
Aufgrund der Zunahme der Bevölkerung entsteht ein größeres Bedürfnis nach Wohnraum. Ballungsräume werden noch dichter besiedelt, aber auch auf Gefahrengebiete[12] weicht die gewachsene Bevölkerung aus.
Als weitere Ursache für die Häufung von Katastrophen aufgrund von Naturgewalten wird die Klimaveränderung angesehen. Darunter ist der weltweite Temperaturanstieg an der Erdoberfläche aufgrund der hohen Ausstöße von Treibhausgasen[13] zu verstehen. Innerhalb des letzten Jahrhunderts nahm die Temperatur im globalen Mittel um 0,6°C zu. Aufgrund von Modellprojektionen geht man von einem weiteren Anstieg der globalen mittleren Temperatur um 1,4° bis 5,8°C bis zum Ende des 21. Jahrhunderts aus.[14]
2.2. Anleihen
Bei Anleihen handelt es sich um Wertpapiere, die Forderungsrechte verkörpern. Eine Anleihe ist für den Emittenten ein Instrument zur Beschaffung von Fremdkapital. Durch den Kauf der Anleihe gewährt der Investor dem Emittenten der Anleihe praktisch einen Kredit. Aus diesem Grund werden Anleihen auch als Schuldverschreibungen oder Obligationen bezeichnet. Für den Investor stellt die Anleihe eine Möglichkeit der Geldanlage dar. Während der Laufzeit der Anleihe erhält der Anleger einen festen oder variablen Zinssatz auf sein eingesetztes Kapital. Diese Zinszahlungen werden auch als Kupon der Anleihe bezeichnet. Am Ende der Laufzeit wird dem Investor der Anlagebetrag („Kredit“) zurückgezahlt.[15]
Die Anleihen kann man unter anderem unterscheiden nach:
- Emittenten: z.B. öffentliche Anleihen oder Industrieobligationen
- Verzinsung: fest oder variabel
- Laufzeiten: kurz- oder langfristig
- Währung: z.B. Euro oder US Dollar[16]
[...]
[1] Angaben unter www.wissen.de mit Suchbegriff Katastrophe.
[2] Vgl. Pfister, G. (2003), S.8-9.
[3] Ermittelt aufgrund der Häufigkeit des Eintritts von Schadensereignissen und der betroffenen Gesamtflächen.
Vgl. Münchener Rück (1998), S. 9.
[4] Aktueller Anlass: der Hurrikan Jeanne in den USA.
[5] Vgl. Münchener Rückversicherung (1998), S. 9-10.
[6] Vgl. Schweizer Rückversicherung (2004), S. 40.
[7] Vgl. Pfister, G. (2003), S. 9.
[8] Im Folgenden werden nur die Naturkatastrophen betrachtet.
[9] Man geht zudem davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Vgl. Schweizer Rückversicherung (2004), S. 9.
[10] Als groß werden in diesem Fall Naturkatastrophen bezeichnet, wenn sie die Selbsthilfefähigkeit der betroffenen Region deutlich übersteigen und überregionale oder internationale Hilfe erforderlich machen.
[11] Vgl. unter www.weltbevoelkerung.de der Deutschen Stiftung für Weltbevölkerung. Dabei findet das Bevölkerungswachstum zu 99 Prozent in Entwicklungsländern statt.
[12] Unter Gefahrengebieten sind hier unter anderem sturmexponierte Küsten oder hochwassergefährdete Fluss- und Seeufer zu verstehen. Vgl. Schweizer Rückversicherung (2004), S.13.
[13] Treibhausgase sind gemäß dem Kyoto-Protokoll: Kohlenstoffdioxid (CO2),Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (F-KKW/HFC, perflourierte Kohlenwasserstoffe(FKW/PCF) und Schwefelhexaflourid (SF6). Vgl. Umweltdatenbank (2004).
[14] Begründet durch die lange Verweildauer von Treibhausgasen in der Atmosphäre. Vgl. Schweizer Rückversicherung (2004), S. 10-11.
[15] Vgl. Börsenschule 24.
[16] Vgl. Münchener Rückversicherung (2004).
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