Die Präposition en war im Laufe der Geschichte mit verschiedenen Hoch- und Tiefphasen konfrontiert. So war ihr Gebrauch seit dem ersten schriftlich belegten Vorkommen in den Straßburger Eiden bis zur französischen Klassik sehr stark verbreitet, während sie dagegen seit dem 17. Jahrhundert auf vielen Ebenen von anderen Präpositionen abgelöst wurde und erst heute wieder ein Anstieg, verbunden mit einem Bedeutungszuwachs, zu verzeichnen ist.
Diese Arbeit thematisiert den aktuellen Gebrauch der Präposition en und widerspricht Grammatiken, die in den Präpositionen lediglich „des mots grammaticaux“ (Bescherelle, La grammaire pour tous, Paris 1997) sehen und ihnen nur synsemantische Funktionen zuweisen. Deshalb erfüllen viele Grammatiken in Hinsicht auf die Präpositionen keinesfalls ihren Vollständigkeitsanspruch. Die Komplexität, die Bedeutungsvielfalt und die verschiedenen Möglichkeiten zur Klassifizierung von en werden in den unterschiedlichen sprachwissenschaftlichen Ansätzen von Weinrich und Lang diskutiert. Besonders in Konkurrenz zu anderen Präpositionen wird der Bedeutungsgehalt von en evident, sobald man nämlich in Minimalpaaren durch einen Austausch der Präposition einen semantisch völlig veränderten Ausdruck erhält.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Etymologischer und historischer Aspekt
- 2.1 Etymologischer Aspekt
- 2.2 Historischer Überblick über die Bedeutungsentwicklung
- 3. Vereinfachte Kategorisierung des aktuellen Gebrauchs von en
- 3.1 Temporaler Gebrauch
- 3.2 Lokaler Gebrauch
- 3.3 Modaler und anderer Gebrauch
- 4. En in der Textgrammatik
- 4.1 Kategorisierung: en als Präposition des engen Einschlusses
- 4.2 Lexikalisierte en-Junktionen
- 4.3 Messende en-Junktionen
- 4.4 En-Junktionen mit Eigennamen
- 5. En aus strukturalistischer Sicht
- 5.1 Sprachbedeutung
- 5.2 Klassifizierungsmöglichkeiten der Redebedeutung
- 5.3 Typen der Redebedeutung
- 6. En in Abgrenzung zu semantisch ähnlichen Präpositionen in Minimalpaaren
- 6.1 En und pendant
- 6.2 En und à
- 6.3 En und de
- 6.4 En und dans
- 7. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den aktuellen Gebrauch der französischen Präposition „en“ und widerlegt vereinfachte grammatikalische Darstellungen. Sie beleuchtet die Komplexität und Bedeutungsvielfalt von „en“ durch verschiedene sprachwissenschaftliche Ansätze und vergleicht sie mit semantisch ähnlichen Präpositionen.
- Etymologische und historische Entwicklung der Präposition „en“
- Kategorisierung des aktuellen Gebrauchs von „en“ (lokal, temporal, modal)
- Analyse von „en“ in der Textgrammatik
- Strukturalistische Betrachtung der Sprach- und Redebedeutung von „en“
- Semantischer Vergleich von „en“ mit ähnlichen Präpositionen in Minimalpaaren
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die historische Entwicklung des Gebrauchs der Präposition „en“, von starker Verbreitung bis zu einem Rückgang und anschließendem Wiederanstieg mit Bedeutungszuwachs. Sie hebt die Komplexität und Bedeutungsvielfalt von „en“ hervor und kritisiert grammatikalische Darstellungen, die diese Aspekte nicht ausreichend berücksichtigen. Die Arbeit fokussiert auf die aktuelle Verwendung und den Vergleich mit anderen Präpositionen in Minimalpaaren, um den Bedeutungsgehalt von „en“ zu verdeutlichen.
2. Etymologischer und historischer Aspekt: Dieses Kapitel erörtert die etymologische Herkunft von „en“, beginnend mit dem indoeuropäischen „en“ über das lateinische „in“ zum altfranzösischen „in“ und schließlich zum modernen „en“. Der historische Überblick zeigt die Entwicklung der Bedeutung von „en“ von temporalem und lokalem Gebrauch im 9. Jahrhundert bis zur Verwendung in abstrakten Kontexten und modalen Ausdrücken. Es wird auch der Rückgang im 17. Jahrhundert und der heutige Gebrauch thematisiert, wobei der Vergleich mit anderen Präpositionen (à, dans, de, sur) im Laufe der Zeit beleuchtet wird.
3. Vereinfachte Kategorisierung des aktuellen Gebrauchs von en: Dieses Kapitel präsentiert eine vereinfachte Kategorisierung des aktuellen Gebrauchs von „en“, eingeteilt in lokalen, temporalen und modalen Gebrauch. Der lokale Gebrauch umfasst sowohl statische als auch dynamische Verwendungen, die Bedeutungen von „dans“, „à“, „sur“ und „pour“ übernehmen können. Die Rolle von „en“ im geographischen Kontext wird hervorgehoben, insbesondere die Konstruktion mit Ländernamen und Inseln. Der temporale Aspekt wird kurz angeschnitten, während der modale Gebrauch alle übrigen Verwendungen umfasst.
4. En in der Textgrammatik: Dieses Kapitel untersucht „en“ im Kontext der Textgrammatik, kategorisiert es als Präposition des engen Einschlusses und beleuchtet die verschiedenen Arten von „en“-Junktionen: lexikalisierte, messende und solche mit Eigennamen. Die detaillierte Analyse dieser Junktionen verdeutlicht die vielschichtige Funktion von „en“ innerhalb von Satzstrukturen und Textzusammenhängen. Der Fokus liegt auf der präzisen Beschreibung der verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten und ihrer grammatikalischen Einbettung.
5. En aus strukturalistischer Sicht: Dieses Kapitel analysiert „en“ aus strukturalistischer Perspektive, indem es Sprachbedeutung und Redebedeutung unterscheidet und verschiedene Klassifizierungsmöglichkeiten der Redebedeutung von „en“ diskutiert. Es werden verschiedene Typen der Redebedeutung identifiziert und detailliert untersucht. Die Anwendung strukturalistischer Methoden erlaubt eine systematische und umfassende Analyse der Bedeutung von „en“ in verschiedenen Kontexten.
6. En in Abgrenzung zu semantisch ähnlichen Präpositionen in Minimalpaaren: Dieses Kapitel vergleicht „en“ mit semantisch ähnlichen Präpositionen wie „pendant“, „à“, „de“ und „dans“ in Minimalpaaren. Durch den Austausch der Präpositionen in minimalen Beispielen wird der semantische Unterschied und der Bedeutungsgehalt von „en“ herausgestellt. Diese detaillierte Gegenüberstellung verdeutlicht die feinen Nuancen der Bedeutung und die präzise Verwendung der einzelnen Präpositionen.
Schlüsselwörter
Präposition „en“, Französisch, Etymologischer Aspekt, Historische Entwicklung, Lokaler Gebrauch, Temporaler Gebrauch, Modaler Gebrauch, Textgrammatik, Strukturalismus, Sprachbedeutung, Redebedeutung, Minimalpaare, Semantische Ähnlichkeiten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur französischen Präposition „en“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den aktuellen Gebrauch der französischen Präposition „en“ und widerlegt vereinfachte grammatikalische Darstellungen. Sie beleuchtet die Komplexität und Bedeutungsvielfalt von „en“ durch verschiedene sprachwissenschaftliche Ansätze und vergleicht sie mit semantisch ähnlichen Präpositionen.
Welche Aspekte der Präposition „en“ werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die etymologische und historische Entwicklung von „en“, kategorisiert den aktuellen Gebrauch (lokal, temporal, modal), analysiert „en“ in der Textgrammatik, betrachtet „en“ aus strukturalistischer Sicht (Sprach- und Redebedeutung) und vergleicht „en“ semantisch mit ähnlichen Präpositionen (pendant, à, de, dans) in Minimalpaaren.
Wie wird die historische Entwicklung von „en“ dargestellt?
Das Kapitel zur etymologischen und historischen Entwicklung verfolgt die Herkunft von „en“ vom indoeuropäischen „en“ über das lateinische „in“ zum altfranzösischen „in“ und schließlich zum modernen „en“. Es zeigt die Bedeutungsentwicklung von temporalem und lokalem Gebrauch bis hin zu abstrakten Kontexten und modalen Ausdrücken, inklusive des Rückgangs im 17. Jahrhundert und dem heutigen Gebrauch.
Wie wird der aktuelle Gebrauch von „en“ kategorisiert?
Der aktuelle Gebrauch von „en“ wird vereinfacht in lokalen, temporalen und modalen Gebrauch eingeteilt. Der lokale Gebrauch umfasst statische und dynamische Verwendungen, der temporale Aspekt wird kurz angeschnitten, und der modale Gebrauch umfasst alle übrigen Verwendungen. Die Rolle von „en“ im geographischen Kontext (Ländernamen, Inseln) wird hervorgehoben.
Wie wird „en“ in der Textgrammatik analysiert?
Die Analyse von „en“ in der Textgrammatik kategorisiert es als Präposition des engen Einschlusses und untersucht verschiedene Arten von „en“-Junktionen: lexikalisierte, messende und solche mit Eigennamen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Verwendungsmöglichkeiten und ihrer grammatikalischen Einbettung.
Wie wird „en“ aus strukturalistischer Sicht betrachtet?
Die strukturalistische Betrachtung unterscheidet Sprachbedeutung und Redebedeutung und diskutiert verschiedene Klassifizierungsmöglichkeiten der Redebedeutung von „en“. Es werden verschiedene Typen der Redebedeutung identifiziert und detailliert untersucht.
Wie werden semantische Ähnlichkeiten von „en“ mit anderen Präpositionen untersucht?
Der semantische Vergleich erfolgt durch die Gegenüberstellung von „en“ mit „pendant“, „à“, „de“ und „dans“ in Minimalpaaren. Durch den Austausch der Präpositionen in minimalen Beispielen wird der semantische Unterschied und der Bedeutungsgehalt von „en“ herausgestellt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Präposition „en“, Französisch, Etymologischer Aspekt, Historische Entwicklung, Lokaler Gebrauch, Temporaler Gebrauch, Modaler Gebrauch, Textgrammatik, Strukturalismus, Sprachbedeutung, Redebedeutung, Minimalpaare, Semantische Ähnlichkeiten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung, etymologischem und historischem Aspekt, vereinfachter Kategorisierung des aktuellen Gebrauchs von „en“, „en“ in der Textgrammatik, „en“ aus strukturalistischer Sicht, „en“ im Vergleich zu semantisch ähnlichen Präpositionen und einer Zusammenfassung mit Ausblick.
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- Michael Kratky (Author), 2003, Die französische Präposition "en", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66580