Die wichtigste Eigenschaft der Massen ist schon in der Sprache verankert: "Masse" kommt vom griechischen "maza", was "Brotteig" bedeutet, den man kneten (mazein) muss. Das französische "foules" kommt vom lateinischen "fullo", was "Walker" oder "Tuchmacher" bedeutet. Das englische Wort "croud" ist mit dem mittelhochdeutschen "kroten" verwandt, was soviel wie "pressen" bedeutet. Alle Übersetzungen betonen die Formlosigkeit und das amorphe Verhalten der Masse, sowie deren Formbarkeit. 1895 schrieb Gustave Le Bon, der eigentliche Vater der Massenpsychologie, die herausragenden Eigenschaften der Masse seien ihre "geringe Urteilsfähigkeit, dann der Mangel an kritischem Denken, die Erregbarkeit, Leichtgläubigkeit und Einfalt". "Masse" sei ein triebhaftes Kollektiv, unfähig zu logischem Denken, einseitig und unverantwortlich: "Masse ist weibisch".
Die negative Einschätzung von Masse hat sich bis heute wenig geändert. Beinahe immer wird Masse als verächtlich, gefährlich für Geist und Kultur, und bedrohlich für die Freiheit beschrieben. Fast durchgehend wurde und wird Masse mit negativen Attributen belegt. Sie sei amorph, blind, chaotisch, entfesselt, wild, panisch und labil. Mit dem enormen Einfluss der Massen auf das Handeln der einzelnen Individuen hat sich als erster Soziologe Gustave Le Bon, in seinem Hauptwerk "Die Psychologie der Massen", auseinander gesetzt. In dieser Hausarbeit werde ich die Kerngedanken dieses Werkes beschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lebenslauf
- Die Psychologie der Massen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschreibt die Kerngedanken von Gustave Le Bons Werk „Die Psychologie der Massen“. Ziel ist es, Le Bons Analyse der Massenpsychologie und seine Einschätzung der Rolle der Massen in der Gesellschaft darzustellen. Die Arbeit beleuchtet Le Bons Biographie im Kontext seiner Theoriebildung.
- Die Charakterisierung der Masse und ihr Verhalten
- Die Ursachen für die negative Bewertung von Massen in der Gesellschaft
- Le Bons Analyse der parlamentarischen Demokratie und deren Schwächen
- Das Konzept der „Massenseele“ und ihre Beeinflussbarkeit
- Der Einfluss der französischen Revolution auf Le Bons Denken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Massenpsychologie ein und beleuchtet die unterschiedlichen sprachlichen Bedeutungen des Begriffs „Masse“, die alle auf die Formlosigkeit und Formbarkeit der Masse hinweisen. Sie skizziert Le Bons negative Einschätzung der Masse und ihren Einfluss auf das Handeln von Individuen und kündigt die Beschreibung der Kerngedanken von Le Bons Werk an.
Lebenslauf: Dieser Abschnitt beschreibt das Leben von Gustave Le Bon, von seiner Geburt in Frankreich bis zu seinem Tod. Es wird hervorgehoben, wie seine Erfahrungen, insbesondere während der französischen Revolution von 1848 und die Belagerung von Paris 1870, seine Theorien über die Massenpsychologie beeinflusst haben. Sein Medizinstudium und seine späteren Arbeiten in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, sowie seine Erfolge als Autor und seine kritische Auseinandersetzung mit der parlamentarischen Demokratie werden angesprochen. Der Lebenslauf betont Le Bons Weg vom Provinzarzt zum einflussreichen Soziologen, der die Kunst des Schlagworts meisterte und seine Ideen einer breiten Leserschaft zugänglich machte. Sein späteres Interesse an der Katalogisierung der Menschheit nach Rassen, Geschlechtern, Intelligenz und politischen Standpunkten wird ebenfalls erwähnt.
Die Psychologie der Massen: Dieses Kapitel beschreibt Le Bons Hauptwerk. Es zeigt, wie Le Bon das Phänomen der Massen aus der Sorge um den Zustand Frankreichs und die Gefahr einer Rückkehr zur Barbarei heraus untersucht. Seine Analyse der parlamentarischen Demokratie legt dar, dass ihr Entschlossenheit fehlt und dass der Mangel an Willen zu herrschen soziale Unordnung und Revolutionen zur Folge haben kann. Le Bon untersucht die „Massenseele“ als ein von Trieben geleitetes und von starken Anschauungen geprägtes Gebilde, das für Vernunft und Erfahrung unempfänglich ist. Die vergleichende Betrachtung der „Einzelseele“ unter Hypnose und der „Massenseele“ unter der Führung einer starken Persönlichkeit illustriert die Beeinflussbarkeit der Masse. Le Bons Kritik an den herrschenden Klassen liegt nicht in moralischem Versagen, sondern in deren Unfähigkeit, die Ursachen der Massen und deren Gesetze zu erkennen und zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Massenpsychologie, Gustave Le Bon, Masse, Massenseele, parlamentarische Demokratie, französische Revolution, Beeinflussbarkeit, Hypnose, gesellschaftliche Ordnung, Willen zur Herrschaft.
Häufig gestellte Fragen zu "Die Psychologie der Massen" von Gustave Le Bon
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert Gustave Le Bons Werk "Die Psychologie der Massen". Sie umfasst eine Einleitung, einen Lebenslauf Le Bons, eine Zusammenfassung seiner Massenpsychologie und ein Resümee. Die Arbeit untersucht Le Bons Theoriebildung im Kontext seiner Biographie und beleuchtet zentrale Themen wie die Charakterisierung von Massenverhalten, die Ursachen für negative Massenbewertungen, Le Bons Kritik an der parlamentarischen Demokratie und das Konzept der "Massenseele".
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf Le Bons Analyse der Massenpsychologie, seine Einschätzung der Rolle der Massen in der Gesellschaft und den Einfluss seiner Biographie auf seine Theoriebildung. Konkrete Themen sind die Charakterisierung der Masse und ihres Verhaltens, die Ursachen für deren negative Bewertung, Le Bons Kritik an der parlamentarischen Demokratie, das Konzept der "Massenseele" und deren Beeinflussbarkeit sowie der Einfluss der französischen Revolution auf Le Bons Denken.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, Lebenslauf von Gustave Le Bon, Die Psychologie der Massen und Resümee. Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs "Masse". Der Lebenslauf beleuchtet Le Bons Biografie und deren Einfluss auf seine Theorien. Das Hauptkapitel beschreibt Le Bons Werk "Die Psychologie der Massen", seine Analyse der parlamentarischen Demokratie und das Konzept der "Massenseele".
Was sind die Kernaussagen von Le Bons "Psychologie der Massen"?
Le Bon analysiert Massen als von Trieben geleitete Gebilde, die durch starke Anschauungen geprägt sind und für Vernunft und Erfahrung unempfänglich sind. Er kritisiert die parlamentarische Demokratie aufgrund ihres Mangels an Entschlossenheit und Willen zu herrschen, was zu sozialer Unordnung führen kann. Seine vergleichende Betrachtung der "Einzelseele" unter Hypnose und der "Massenseele" unter Führung einer starken Persönlichkeit verdeutlicht die Beeinflussbarkeit der Masse. Seine Kritik an den herrschenden Klassen liegt in deren Unfähigkeit, die Ursachen und Gesetze der Massen zu erkennen und zu berücksichtigen.
Wie wird Le Bons Lebenslauf in die Analyse einbezogen?
Der Lebenslauf wird als essentiell für das Verständnis von Le Bons Theoriebildung dargestellt. Seine Erfahrungen während der französischen Revolution von 1848 und der Belagerung von Paris 1870, sein Medizinstudium und seine späteren Arbeiten in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen werden als prägend für seine Theorien beschrieben. Sein Weg vom Provinzarzt zum einflussreichen Soziologen und seine kritische Auseinandersetzung mit der parlamentarischen Demokratie werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Massenpsychologie, Gustave Le Bon, Masse, Massenseele, parlamentarische Demokratie, französische Revolution, Beeinflussbarkeit, Hypnose, gesellschaftliche Ordnung, Willen zur Herrschaft.
Wozu dient die Zusammenfassung der Kapitel?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen kurzen Überblick über den Inhalt jedes Kapitels und erleichtert das Verständnis der zentralen Aussagen und Argumentationslinien der Hausarbeit.
- Quote paper
- Hanna Busemann (Author), 1999, Zu: Gustav Le Bon - Die Psychologie der Massen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66551