Mit dem Konzept der Balanced Scorecard haben Kaplan und Norton ein Instrument entwickelt, welches einen Rahmen zur Integration von strategischen Handlungen bildet. Mit Hilfe der BSC lassen sich wohl vergangenheitsorientierte finanzielle Kennzahlen als auch zukünftige nicht-finanzielle Leistungstreiber abbilden. Letztere finden sich in Form von Kennzahlen und Werttreibern in den Perspektiven Kunde, interne Geschäftsprozesse sowie Lernen und Wachstum wieder. Zusammen mit den Kenngrößen der finanzwirtschaftlichen Perspektive helfen sie die Unternehmensvision und –strategie in konkrete Leistungsziele und Maßnahmen zu übersetzen.
Die BSC sollte aber nicht bloß als erweitertes Kennzahlensystem, sondern vielmehr als Managementsystem verstanden werden. Die BSC ermöglicht nach Kaplan und Norton eine einheitliche Strategie zu formulieren, diese innerhalb des gesamten Unternehmens zu kommunizieren, die Ziele sämtlicher Organisationseinheiten an sie anzupassen sowie sie mit operativen Zielen und Jahresbudgets zu verknüpfen. Weiter gilt es mittels des Managementsprozess der BSC strategische Initiativen zu identifizieren und zu verknüpfen, Strategie-Reviews kontinuierlich durchzuführen und durch Feedback und Lernen die Strategie anzupassen.
Die BSC stellt folglich ein Managementsystem dar, welches in der Lage ist systematische Prozesse zur Umsetzung und Rückkopplung der Unternehmensstrategie zur Verfügung zu stellen. Die mit der Scorecard in Verbindung stehenden Managementsprozesse ermöglichen es dem Unternehmen die Strategie zu verfolgen und ggf. anzupassen.
Kritisch an dem BSC-Konzept ist allerdings der Versuch anzusehen, die Unternehmensstrategie über Ursache-Wirkungszusammenhänge auf Ergebniskennzahlen und Leistungstreibern zu übersetzen. Der Versuch sämtliche Ziele und Kennzahlen der vier Perspektiven untereinander sowie mit der Unternehmensstrategie mit Hilfe von Ursache-Wirkungsketten abzubilden, wird in der Literatur als überwiegend fragwürdig eingestuft.
Es bleibt festzuhalten, dass das Konzept der BSC als zweckdienliches Instrument bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie angesehen werden kann. Die Entwicklung der Strategie kann allerdings weder durch die BSC noch durch die Strategy Map ersetzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung
- Vorstellung der Autoren Kaplan und Norton
- Das Wesen und die Entwicklung der Balanced Scorecard
- Die vier Perspektiven der Balanced Scorecard
- Die Finanzwirtschaftliche Perspektive
- Die Kundenperspektive
- Die interne Prozessperspektive
- Die Lern- und Entwicklungsperspektive
- Die Verknüpfung der Balanced Scorecard zu einer einzigen Strategie
- Die Balanced Scorecard als Managementsystem
- Klärung und Herunterbrechen von Vision und Strategie
- Kommunizieren und verknüpfen von strategischen Zielen und Maßnahmen
- Planung, Festlegen von Zielen und Abstimmung Strategischer Initiativen
- Verbesserung von strategischem Feedback und Lernen
- Einordnung und kritische Würdigung der Balanced Scorecard
- Einordnung der BSC in den strategischen Managementprozess
- Probleme und kritische Würdigung der Balanced Scorecard
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Balanced Scorecard (BSC), einem Instrument zur strategischen Steuerung von Unternehmen. Die Arbeit zeigt die Entstehung, das Wesen und die Entwicklung der BSC auf und beschreibt die vier Perspektiven der Balanced Scorecard: Finanzwirtschaftliche Perspektive, Kundenperspektive, Interne Prozessperspektive und Lern- und Entwicklungsperspektive. Die Arbeit beleuchtet die Verknüpfung der Perspektiven zu einer einzigen Strategie und zeigt die BSC als ein Managementsystem zur Umsetzung von strategischen Zielen. Abschließend erfolgt eine Einordnung und kritische Würdigung der Balanced Scorecard im strategischen Managementprozess.
- Die Balanced Scorecard als Instrument zur strategischen Steuerung von Unternehmen
- Die vier Perspektiven der Balanced Scorecard
- Verknüpfung der Perspektiven zu einer einzigen Strategie
- Die Balanced Scorecard als Managementsystem
- Einordnung und kritische Würdigung der Balanced Scorecard
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Notwendigkeit für Unternehmen, in ihr intellektuelles Kapital zu investieren und dieses zu managen, um in heutigen dynamischen Märkten erfolgreich zu sein. Traditionelle Rechnungswesenmodelle können diese zukünftige Wertschöpfung nicht erfassen. Die Balanced Scorecard (BSC) wird als ein Rahmen zur Integration von strategischen Maßnahmen vorgestellt, der sowohl vergangene Leistungen als auch zukünftige finanzielle Leistungstreiber abbildet. Die BSC ermöglicht es Unternehmen, sowohl finanzielle Ziele als auch Ziele hinsichtlich des Fortschritts, durch die Schaffung und Nutzung von Kompetenzen und immateriellen Vermögenswerten als Basis für zukünftiges Wachstum, zu verfolgen.
Das Wesen und die Entwicklung der Balanced Scorecard
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung und Entwicklung der Balanced Scorecard, die von Kaplan und Norton entwickelt wurde. Die BSC stellt einen Wandel vom traditionellen Fokus auf finanzielle Kennzahlen hin zu einer umfassenderen Betrachtung des Unternehmenserfolgs dar. Die Arbeit beleuchtet die Motivation der Autoren für die Entwicklung der BSC sowie deren grundlegende Funktionsweise.
Die vier Perspektiven der Balanced Scorecard
Das Kapitel erläutert die vier Perspektiven der Balanced Scorecard: Finanzwirtschaftliche Perspektive, Kundenperspektive, Interne Prozessperspektive und Lern- und Entwicklungsperspektive. Die Arbeit zeigt, wie die BSC diese Perspektiven integriert und wie sie zur Messung und Steuerung des Unternehmenserfolgs beitragen. Die einzelnen Perspektiven werden im Detail beschrieben und mit konkreten Beispielen illustriert.
Die Verknüpfung der Balanced Scorecard zu einer einzigen Strategie
Dieses Kapitel erläutert, wie die Balanced Scorecard die verschiedenen Perspektiven zu einer einzigen Strategie verbindet. Es wird gezeigt, wie die BSC die strategischen Ziele des Unternehmens in konkrete Maßnahmen und Kennzahlen umsetzt und wie diese miteinander verknüpft sind. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Kausalketten zwischen den Perspektiven und erläutert, wie sie zu einer strategischen Ausrichtung des gesamten Unternehmens beitragen.
Die Balanced Scorecard als Managementsystem
Dieses Kapitel beschreibt die Balanced Scorecard als ein Managementsystem, das die Umsetzung von strategischen Zielen unterstützt. Die Arbeit erläutert die verschiedenen Phasen des strategischen Managementprozesses, die mit der BSC abgedeckt werden, und zeigt, wie die BSC zur Kommunikation, Planung, Kontrolle und Anpassung der Unternehmensstrategie beiträgt. Die Arbeit befasst sich mit Themen wie dem Herunterbrechen von Vision und Strategie, der Verknüpfung von Zielen und Maßnahmen sowie der Verbesserung von strategischem Feedback und Lernen.
Schlüsselwörter
Balanced Scorecard, strategische Steuerung, finanzielle Kennzahlen, Kundenperspektive, interne Prozesse, Lern- und Entwicklungsperspektive, strategische Ziele, Kausalketten, Managementsystem, strategischer Managementprozess, Kaplan, Norton.
- Quote paper
- Patrick Bloch (Author), 2007, Balanced Scorecard. Strategien erfolgreich umsetzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66532