Jeder Deutsche ist tagtäglich mit bis zu 3000 Werbebotschaften konfrontiert. Abgesehen von den eigenen vier Wänden gibt es immer weniger Orte, wo sich der Kunde noch der Werbung entziehen kann. Werbeplakate prangen an Häuserfassaden, Bushaltestellen und Fahrzeugen. Zeitungen und Zeitschriften sind prall gefüllt mit Prospekten, zusätzlich zu den ohnehin schon enthaltenen Werbeanzeigen. Die Werbepausen im Fernsehen werden oft nochmals durch kurze Ein-Produkt-Spots unterbrochen. Ob per Post oder per Email, im Radio oder im Internet - Werbung ist überall und die Deutschen sind davon zunehmend genervt.
Die folgende Grafik zeigt eine Studie von IMAS International und veranschaulicht, im Vergleich der Umfrageergebnisse von 2003 und 2005, welches Werbemedium die Deutschen am meisten stört. Europaweit sieht es nicht viel besser aus, wie eine Studie der GfK belegt. (sh. Anhang) Im Durchschnitt beklagen sich drei von vier Europäern über zuviel Werbung. Deutschland liegt dabei mit 78,2% sogar noch knapp über dem Durchschnitt. Eine interessante Aussage der Studie ist, dass offenbar ein Zusammenhang zwischen der empfundenen Unterhaltsamkeit und dem empfundenen Übermaß an Werbung besteht. So gaben mehr als 70% der Umfrageteilnehmer in Großbritannien, Portugal und Slowenien an, ihre landesspezifische Werbung sei unterhaltsam; gleichzeitig liegt auch der Prozentsatz der Bevölkerung, die sich durch ein zuviel an Werbung gestört fühlt in diesen Ländern niedriger als der Durchschnitt. Die Deutsche Werbung schneidet in der Kategorie Unterhaltsamkeit besonders schlecht ab: nur 30,5% der Deutschen fühlen sich von Werbung unterhalten. Ein Wert, der weit unter dem Durchschnitt von 53% liegt und der nur noch von Italien und der Tschechischen Republik unterboten wird. 2
Durch die beiden Studien wird klar, dass es für Unternehmen zunehmend schwieriger wird ihre Kunden durch Werbung zu erreichen. Die Aufmerksamkeit und das Interesse der Verbraucher stumpft durch die tägliche Werbeflut ab, wodurch die Wirksamkeit von klassischer Werbung stark verringert wird.
Die vorliegende Studienarbeit stellt einige Alternativen (bzw. Ergänzungen) zur klassischen Werbung vor, die sich die Unterhaltsamkeit besonders nachdrücklich auf die Fahnen geschrieben haben: Guerilla Marketing, Viral Marketing und Event Marketing. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Werbung nervt.
- Guerilla Marketing
- Entstehungsgeschichte des Guerilla Marketings
- Guerilla Marketing Konzept
- Klassifizierung der Guerilla Waffen
- Low-Budget Marketing
- Online, Mobile Marketing
- Klassik, Offline Marketing
- Strategisches Marketing
- Fallbeispiel: Starcar
- Viral Marketing
- Entstehungsgeschichte von Viral Marketing
- Viral Marketing Konzept
- Fallbeispiel: Blair Witch Project
- Event Marketing
- Entstehungsgeschichte und Bedeutungszuwachs von Event Marketing
- Event Marketing Konzept
- Fallbeispiel: Harley-Davidson
- Trend
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit analysiert die drei modernen Marketingstrategien Guerilla Marketing, Viral Marketing und Event Marketing und zeigt deren Einsatzmöglichkeiten und Potenziale auf. Ziel ist es, den Lesern ein umfassendes Verständnis dieser innovativen Ansätze zu vermitteln und aufzuzeigen, wie sie im Vergleich zu herkömmlichen Werbekampagnen in der heutigen mediengeprägten Welt funktionieren.
- Die Entstehung und Entwicklung von Guerilla, Viral und Event Marketing
- Die Konzepte und Prinzipien dieser Marketingstrategien
- Beispiele für erfolgreiche Kampagnen und deren Auswirkungen
- Die Bedeutung von Kreativität und Interaktion im digitalen Zeitalter
- Der Vergleich dieser Strategien mit klassischen Werbeformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Situation der Werbebranche und den wachsenden Frust der Konsumenten gegenüber herkömmlicher Werbung. In Kapitel 2 wird Guerilla Marketing vorgestellt, seine Entstehungsgeschichte beleuchtet und das Konzept anhand von Beispielen veranschaulicht. Kapitel 3 behandelt Viral Marketing und zeigt dessen Funktionsweise sowie den Einfluss von Online-Plattformen auf die Verbreitung von Inhalten. Kapitel 4 widmet sich dem Event Marketing, beleuchtet dessen Bedeutungszuwachs und präsentiert ein Fallbeispiel, um die Möglichkeiten dieser Strategie aufzuzeigen.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf alternative Marketingstrategien, die im digitalen Zeitalter an Relevanz gewinnen. Schlüsselbegriffe sind Guerilla Marketing, Viral Marketing, Event Marketing, Kreativität, Interaktion, Online-Kommunikation, virale Verbreitung, Markenaktivierung und Erlebnismarketing.
- Arbeit zitieren
- Martina Roglmeier (Autor:in), 2006, Internationale Kommunikationspolitik: Guerilla Marketing, Viral Marketing, Event Marketing, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66529