Aufgrund der Globalisierung sind die Finanz-, Waren- und Dienstleistungsmärkte in den vergangenen Jahrzehnten weltweit immer mehr zusammengewachsen. Ein zunehmender Konkurrenzdruck und eine schwächelnde Konjunktur sind die Folgen und stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Um sinkenden Renditen entgegenzuwirken oder gar Verluste zu vermeiden, müssen die Unternehmen dem globalen Konkurrenz- und Kostendruck mit marktwirtschaftlichen Mitteln entgegentreten. Hier ist das Controlling gefordert, dessen Aufgabe es ist, der Unternehmensführung zielorientierte, bedarfsgerecht aufbereitete Informationen zur Verfügung zu stellen. Ein wichtiges Steuerungsinstrument ist dabei die Planung. In jedem Unternehmen, das Waren oder Dienstleistungen erzeugt, müssen Ziele geplant und vorgegeben werden. So wird das gewünschte zukünftige Handeln bereits im Vorfeld für einen bestimmten Zeitraum definiert, um dadurch bereits frühzeitig auf erwartete Ereignisse vorbereitet zu sein und die Unternehmensziele vorzugeben. Nur so können die Ressourcen eines Unternehmens effizient eingesetzt werden. Ohne Planung wäre der Ressourceneinsatz willkürlich und in der Folge die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gefährdet. Weiterhin ermöglichen nur die in der Planung festgelegten Zielvorgaben eine Kontrolle der handelnden Personen. Eine Möglichkeit zur effektiven Planung bietet die Plankostenrechnung. In Deutschland wurden die theoretischen Aspekte dieses Kostenrechnungssystems bereits in den 30er und 40er Jahren aufgebaut, diese sind aber bei den Praktikern zunächst auf wenig Interesse gestoßen. 2 Erst mit Entstehung der flexiblen Plankostenrechnung in den 60er Jahren haben viele Großunternehmen im deutschsprachigen Raum die Plankostenrechnung eingeführt. 3 Heute stellt die Plankostenrechnung eines der wichtigsten Kostenrechnungssysteme dar. In dieser Seminararbeit soll herausgestellt werden, wie sich die Plankostenrechnung historisch entwickelt hat, welche Aufgaben ihr zukommen und letztlich ein Überblick über die verschiedenen Systemen der Plankostenrechnung gegeben werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Historische Entwicklung der Plankostenrechnung
3. Grundrisse der Plankostenrechnung
3.1 Von der Istkostenrechnung zur Plankostenrechnung
3.2 Ziele und Aufgaben der Plankostenrechnung
4. Systeme der Plankostenrechnung
4.1 Starre Plankostenrechnung
4.2. Flexible Plankostenrechnung
4.2.1 Flexible Plankostenrechnung auf Vollkostenbasis
Flexible Plankostenrechnung auf Teilkostenbasis (Grenzplankostenrechnung)
5. Fazit
Literatur- und Quellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1. Einleitung
Aufgrund der Globalisierung sind die Finanz-, Waren- und Dienstleistungsmärkte in den vergangenen Jahrzehnten weltweit immer mehr zusammengewachsen. Ein zunehmender Konkurrenzdruck und eine schwächelnde Konjunktur sind die Folgen und stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Um sinkenden Renditen entgegenzuwirken oder gar Verluste zu vermeiden, müssen die Unternehmen dem globalen Konkurrenz- und Kostendruck mit marktwirtschaftlichen Mitteln entgegentreten. Hier ist das Controlling gefordert, dessen Aufgabe es ist, der Unternehmensführung zielorientierte, bedarfsgerecht aufbereitete Informationen zur Verfügung zu stellen.
Ein wichtiges Steuerungsinstrument ist dabei die Planung. In jedem Unternehmen, das Waren oder Dienstleistungen erzeugt, müssen Ziele geplant und vorgegeben werden. So wird das gewünschte zukünftige Handeln bereits im Vorfeld für einen bestimmten Zeitraum definiert, um dadurch bereits frühzeitig auf erwartete Ereignisse vorbereitet zu sein und die Unternehmensziele vorzugeben. Nur so können die Ressourcen eines Unternehmens effizient eingesetzt werden. Ohne Planung wäre der Ressourceneinsatz willkürlich und in der Folge die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gefährdet. Weiterhin ermöglichen nur die in der Planung festgelegten Zielvorgaben eine Kontrolle der handelnden Personen.[1]
Eine Möglichkeit zur effektiven Planung bietet die Plankostenrechnung. In Deutschland wurden die theoretischen Aspekte dieses Kostenrechnungssystems bereits in den 30er und 40er Jahren aufgebaut, diese sind aber bei den Praktikern zunächst auf wenig Interesse gestoßen.[2] Erst mit Entstehung der flexiblen Plankostenrechnung in den 60er Jahren haben viele Großunternehmen im deutschsprachigen Raum die Plankostenrechnung eingeführt.[3]
Heute stellt die Plankostenrechnung eines der wichtigsten Kostenrechnungssysteme dar. In dieser Seminararbeit soll herausgestellt werden, wie sich die Plankostenrechnung historisch entwickelt hat, welche Aufgaben ihr zukommen und letztlich ein Überblick über die verschiedenen Systemen der Plankostenrechnung gegeben werden.
2. Historische Entwicklung der Plankostenrechnung
Historisch betrachtet hat sich die Plankostenrechnung aus der Normalkostenrechnung entwickelt.[4] Die verschiedenen Kostenrechnungssysteme Istkosten-, Normalkosten- und Plankostenrechnung (Vergleiche Abschnitt 3.1) haben sich aber nicht ausschließlich aufeinanderfolgend entwickelt, sondern zu einem großen Teil auch nebeneinander. Erste Formen der Plankostenrechnung entstanden bereits zu Beginn des letzten Jahrhunderts in den USA und Großbritannien und hatten dort um 1920 unter dem Begriff „Standard Cost Accounting“ als neue Form der Kostenrechnung in fortschrittlichen Betrieben Eingang gefunden.[5]
Maßgebend für die Entwicklung der amerikanischen Standardkostenrechnung, die vor allem von Ingenieuren getragen wurde, war neben dem allgemeinen Ausbau der betrieblichen Planung insbesondere die „wissenschaftlichen Betriebsführung“ von Frederick Winslow Taylor, der durch seine arbeitswissenschaftlichen Methoden die Grundlagen schuf, um die exakten Plan- bzw. Vorgabedaten zu ermitteln.[6]
Diese Weiterentwicklung der Kostenrechnung führte in vielen Betrieben dazu, dass man sich bei der Ermittlung von Normalkostensätzen von den Istkosten löste und sich bemühte, Kostenvorgaben mithilfe von technischen Berechnungen, Verbrauchsstudien und Schätzungen festzulegen.
Zugleich wurden die festen Verrechnungspreise für von außen bezogene Produktionsfaktoren zu Planpreisen weiterentwickelt. So entstand eine neue Kategorie von Kosten, bei der sowohl das Mengen- oder Zeitgerüst als auch die Wertansätze geplante Größen sind.[7]
Auch in Deutschland beschäftige man sich in den Jahren zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg mit der Plankostenrechnung. Da zu dieser Zeit insbesondere die amerikanischen Kostenrechnungsmethoden einen starken Einfluss auf die Entwicklung der Kostenrechnung in Deutschland ausübten, übernahmen viele deutsche Autoren zunächst jedoch die Bezeichnung „Standardkosten“, abgeleitet von der anglo-amerikanischen Bezeichnung „standard costs“, als Oberbegriff für die geplanten Kosten.[8] Weil man in den USA darunter aber in der Regel die auf eine Kostenträgereinheit bezogenen Plankosten, insbesondere die Herstellkosten pro Leistungseinheit verstand, in Deutschland die Plankostenrechnung ihren Ausgang aber von der Kostenstellenrechnung genommen hat, konnte sich die Bezeichnung „Standardkosten“ nicht durchsetzen.[9]
Der Begriff „Plankosten“ wurde in der deutschen Literatur erstmals 1925 von Max R. Lehmann verwandt, der zunächst von „planmäßigen Kosten“ sprach und später zur Bezeichnung „Plankosten“ überging.[10] Seither hat sich der Plankostenbegriff in Deutschland weitgehend durchgesetzt. Von einer nennenswerten Verbreitung der Plankostenrechnung in der Praxis kann in Deutschland allerdings erst nach dem 2. Weltkrieg gesprochen werden.[11]
Die Gründe hierfür dürften in den politisch-wirtschaftlichen Verhältnissen der damaligen Zeit gesehen werden, denn Kostenkontrolle und Kostenreduzierung spielte in den Überlegungen der bis 1945 in Deutschland ausgeübten indirekten Befehlswirtschaft nur eine höchst untergeordnete Rolle. Es kam zu dieser Zeit nicht so sehr darauf an, möglichst kostengünstig zu produzieren, sondern darauf, dass überhaupt produziert wurde.[12]
Auch in den ersten Nachkriegsjahren spielte die Kontrollfunktion der Kostenrechnung in Deutschland eine eher zweitrangige Rolle. Der Nachholbedarf der Wirtschaft war nach Kriegsende so groß, dass der Preis für die angebotenen Güter nur von untergeordneter Bedeutung war. Weil der Markt nicht annährend in der Lage war, alle Nachfragewünschen gerecht zu werden, konnten Kostensteigerungen von den Unternehmen ohne große Widerstände weitergegeben werden.[13]
Diese Entwicklung wurde erst Mitte der 50er Jahre gestoppt, als der stärkste Nachhohlbedarf befriedigt und die Produktionskapazitäten stärker ausgebaut waren. Die Anbieter erkannten allmählich, dass sie nicht mehr alle Kostenveränderungen mühelos an die Abnehmer weitergeben konnten. Im Zuge dieser Veränderungen gewann die Kontrollfunktion der Kostenrechnung allmählich an Bedeutung und so suchte man schließlich auch in Deutschland nach Mitteln und Wegen, stärker als bisher, die anfallenden Kosten in den Unternehmen zu reduzieren.[14]
[...]
[1] Vgl. Däumler, Klaus-Dieter/ Grabe, Jürgen; Kostenrechnung 3. Plankostenrechnung. Berlin 1998, S. 11.
[2] Vgl. Haberstock, Lothar; Kostenrechnung II. (Grenz-) Plankostenrechnung mit Fragen, Aufgaben und Lösungen. Berlin 2004, S. 9.
[3] Vgl. Kilger, Wolfgang/ Pampel, Jochen/ Vikas, Kurt; Flexible Plankostenrechnung und Deckungsbei- tragsrechnung. Wiesbaden 2002, S. 14.
[4] Vgl. Kilger, Wolfgang/ Pampel, Jochen/ Vikas, Kurt; a.a.O., S. 42.
[5] Vgl. ebd., S. 46.
[6] Vgl. Haberstock, Lothar; a.a.O., S. 9.
[7] Vgl. Freidank, Carl-Christian; Kostenrechnung. München 1994, S. 195.
[8] Vgl. Kilger, Wolfgang/ Pampel, Jochen/ Vikas, Kurt; a.a.O., S. 43.
[9] Vgl. ebd., S. 43.
[10] Vgl. ebd., S. 43.
[11] Vgl. Däumler, Klaus-Dieter/ Grabe, Jürgen; a.a.O., S. 81.
[12] Vgl. Konetzny, Michael; Plankostenrechnung. Unter: http://www.mkonetzny.de/aufsatz/plankrng.htm, Zugriff am 6. November 2006.
[13] Vgl. ebd.
[14] Vgl. ebd.
[...]
- Arbeit zitieren
- Alexander Göbel (Autor:in), 2006, Systeme der Plankostenrechnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66487
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