Einführung 2
1 Entwicklung und Einführung des „Law of the Poor“
1.1 Rekrutierungsprobleme 4
1.2 Inflation und Armutsbekämpfung 4
1.3 Gründe der Armut 5
1.4 Bekämpfung der Armut 6
1.5 Versorgung der Armen 6
1.6 Gesetze zum Schutz der Armen 7
2 Protestantismus und Katholizismus werden in der Anglikanischen Kirche vereint
2.1 Die Protestantische Gefahr 7
2.2 Grundlage für einen Religionsfrieden durch rhetorisches Geschick 8
2.3 Verteidigung der Anglikanischen Kirche 8
2.4 Verbindung von Hochzeitsplänen und Religionspolitik 9
2.5 Bedeutung des Sieges über die Armada 9
2.6 Rückzug des Katholizismus 10
3 Shakespeare für alle
3.1 Shakespeare für die Königin 10
3.2 Shakespeare und Theater für das Volk 12
3.3 Politische Verwicklungen mit Lord Essex 14
3.4 Äußere Einflüsse 15
3.5 Shakespeare unter James I. von England 16
Zusammenfassung 17
Bibliographie 18
Einführung
Als Elizabeth I. die Thronfolge antrat, war England ein von religiösen Fanatikern geteiltes Land. Ebenso mussten Verwaltung und Regierung neu geordnet werden. Weiterhin belastete sie die schwierige Wahl eines geeigneten Ehepartners, durch den die Thronfolge geklärt werden sollte. Elizabeth wollte nicht, dass England unter die Vormundschaft eines anderen Königreichs gestellt würde und so war eine Verbindung mit Frankreich oder Spanien problematisch. Andererseits hätte ein starker Partner, wie diese beiden Länder es waren, Stabilität bringen können. Die Vermählung mit einem englischen Hochadligen hätte zwar nicht die Unabhängigkeit Englands, jedoch die Stellung der Königin gefährdet. Elizabeth I. ließ deshalb abwechselnd die französische und spanische Seite glauben, dass sie eine Allianz mit ihnen anstrebe, um Zeit zur innenpolitischen Stabilisierung zu gewinnen.
Außenpolitisch hielt sie ihre Absichten so lange wie möglich bedeckt, doch als Philip II. von Spanien den portugiesischen Thron und die dazugehörige Flotte übernehmen konnte, musste sie handeln, zumal die Ermordung von William of Orange und der Tod des Herzog von Anjou im Jahre 1584 den Einfluss der Protestanten und Englands auf dem Kontinent stark dezimierten.
Inhaltsverzeichnis
Einführung
1 Entwicklung und Einführung des „Law of the Poor“
1.1 Rekrutierungsprobleme
1.2 Inflation und Armutsbekämpfung
1.3 Gründe der Armut
1.4 Bekämpfung der Armut
1.5 Versorgung der Armen
1.6 Gesetze zum Schutz der Armen
2 Protestantismus und Katholizismus werden in der Anglikanischen Kirche vereint
2.1 Die Protestantische Gefahr
2.2 Grundlage für einen Religionsfrieden durch rhetorisches Geschick
2.3 Verteidigung der Anglikanischen Kirche
2.4 Verbindung von Hochzeitsplänen und Religionspolitik
2.5 Bedeutung des Sieges über die Armada
2.6 Rückzug des Katholizismus
3 Shakespeare für alle
3.1 Shakespeare für die Königin
3.2 Shakespeare und Theater für das Volk
3.3 Politische Verwicklungen mit Lord Essex
3.4 Äußere Einflüsse
3.5 Shakespeare unter James I. von England
Zusammenfassung
Bibliographie
Einführung
Als Elizabeth I. die Thronfolge antrat, war England ein von religiösen Fanatikern geteiltes Land. Ebenso mussten Verwaltung und Regierung neu geordnet werden. Weiterhin belastete sie die schwierige Wahl eines geeigneten Ehepartners, durch den die Thronfolge geklärt werden sollte. Elizabeth wollte nicht, dass England unter die Vormundschaft eines anderen Königreichs gestellt würde und so war eine Verbindung mit Frankreich oder Spanien problematisch. Andererseits hätte ein starker Partner, wie diese beiden Länder es waren, Stabilität bringen können. Die Vermählung mit einem englischen Hochadligen hätte zwar nicht die Unabhängigkeit Englands, jedoch die Stellung der Königin gefährdet.[1] Elizabeth I. ließ deshalb abwechselnd die französische und spanische Seite glauben, dass sie eine Allianz mit ihnen anstrebe, um Zeit zur innenpolitischen Stabilisierung zu gewinnen.[2]
Außenpolitisch hielt sie ihre Absichten so lange wie möglich bedeckt, doch als Philip II. von Spanien den portugiesischen Thron und die dazugehörige Flotte übernehmen konnte, musste sie handeln, zumal die Ermordung von William of Orange und der Tod des Herzog von Anjou im Jahre 1584 den Einfluss der Protestanten und Englands auf dem Kontinent stark dezimierten. Henry of Navarre war der Erbe des französischen Throns, was zur Gründung der Katholischen Liga unter Führung der Guise Familie führte.[3] Erstens entfiel Frankreich so als Zwischenzone zwischen Spanien und England und zweitens wurde Schottland, wo Mary Stuart als Frau des Dauphins nicht nur französische, sondern auch die katholischen Interessen vertrat, zunehmend zu einer Bedrohung. Sie erhob lautstark Anspruch auf die englische Krone. Als 1559 Henry II. von Frankreich verstarb und Mary Stuart den französischen Thron übernahm, sandte Elizabeth englische Truppen nach Schottland, um in Verhandlungen zu treten. Am 6. Juli 1560 kam es zum Vertrag von Edinburgh, in dem festgelegt wurde, dass die französischen Truppen Schottland verlassen und dass Mary Stuart ihren Anspruch auf die englische Krone widerrufen müsse.[4]
Um eine spanische Invasion zu verhindern, sicherte Elizabeth den Niederlanden militärische Unterstützung zu.[5] Die englischen Truppen sollten 18 Jahre dort stationiert bleiben.[6]
Dieser sehr kurz gehaltene Abriss der Geschehnisse soll kurz auf die außenpolitischen Verwicklungen dieser vier Länder untereinander hinweisen und andeuten wie schwierig es war, einen Weg aus diesen Komplikationen heraus zu finden.
In dieser Hausarbeit möchte ich darstellen, wie die englische Bevölkerung unter Elizabeth I. gelebt hat. Dabei werde ich untersuchen, wie politische Entscheidungen und herausragende Ereignisse das Leben der Menschen beeinflussten. Ich beschränke mich auf folgende Bereiche: „Law of the Poor“, Sieg über die Armada, Koexistenz der Religionen.
Wenn ich über die Elizabethanische Zeit spreche, komme ich nicht umhin, Shakespeare zu erwähnen. Im letzten Kapitel dieser Arbeit zeige ich, wie der weltberühmte Schriftsteller auf seine Umwelt wirkte und wie andererseits seine Umgebung Eingang in seine Werke fand. Das Leben des William Shakespeare hat viele fasziniert und beschäftigt, deshalb ist es gut erforscht. Ich möchte bei meiner Darstellung die Entwicklung der Londoner Theaterszene nicht vertiefen, aber zum besseren Verständnis seines Lebens sind einige Erläuterungen unentbehrlich. Besonders die Darstellungen in „Shakespeares elisabthanisches Publikum“ waren dabei hilfreich.[7]
Ich denke, dass das allgemeine Interesse am Leben der einfachen Menschen, also der mittleren und der unteren Schicht wächst und möchte dem mit dieser Arbeit auch gerecht werden. Sicher werden Filme über Monarche wie ‚King Arthur’[8], ‚Der 13te Krieger’[9], ‚Sissi’[10] oder ‚Elizabeth’[11] nie ihre Faszination verlieren, aber wie die Beliebtheit von ‚Shakespeare in Love’[12] oder ‚Auf immer und ewig’[13] zeigt, wird auch immer mehr nach dem Blick in das Leben der ´kleinen Leute´ verlangt.
1 Entwicklung und Einführung des „Law of the Poor“
1.1 Rekrutierungsprobleme
1573 entschied das Privyy Council die Einführung der „Trained Bands“, ausgesuchten Gruppen der einzelnen Counties, die ein spezielles Training erhalten und für innenpolitische Zwecke eingesetzt werden sollten.[14]
Der wahre Hintergrund dieser Rekrutierung war jedoch festzustellen, wie viele kampffähige Männer verfügbar waren.[15]
Zwischen 1585 und 1603 wurden über 100,000[16] Soldaten gebraucht, für deren Bereitstellung und Ausstattung die einzelnen Counties zuständig waren. Ebenso mussten sie die Instandhaltung der Verteidigungsanlagen gewährleisten, was zusätzliche Kosten verursachte, die ihnen durch die Regierung erstattet werden sollten. Dies war jedoch ein langwieriger Prozess. Ebenso gestaltete sich die Rekrutierung als schwierig. Oft versuchte der Constable, der für die Meldung der Männer aus seinem County verantwortlich war, auf diese Weise Bettler oder Vagabunden loszuwerden. Ebenso wurden so persönliche Fehden beendet oder nahe stehende Personen nicht gemeldet, obwohl sie vielleicht fähige Soldaten geworden wären.[17]
Da der Bedarf an Soldaten anhielt, es aber kaum noch Freiwillige gab, wurde die Rekrutierung gegen Ende der Regierungszeit Königin Elizabeths immer rigoroser. Da die Rekrutierten teilweise für den Waffendienst nicht geeignet waren, wurden sie bereits nach kurzer Zeit entlassen oder desertierten und vergrößerten so die Zahl der Bettler, Vagabunden und desertierter, verstümmelter oder verletzter Soldaten.[18]
1.2 Inflation und Armutsbekämpfung
Das hohe Bevölkerungswachstum in einem starren Wirtschaftssystem verursachte Inflation.[19] Eine Möglichkeit, diese zu stoppen, sah das Elizabethanische Parlament in der Einführung neuer Silbermünzen. Dies führte jedoch genau zum gegenteiligen Effekt: die Preise stiegen noch weiter.[20] Vor allem stiegen die Lebensmittelpreise aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums. Weil der Arbeitsmarkt jedoch mit Arbeitern überschwemmt wurde, sanken die Gehälter, was die Situation noch verschlimmerte.[21]
Das Problem wurde durch die zurückkehrenden Soldaten noch größer.
Ein weiterer Lösungsversuch war „The Statue of Artificers“ in 1563.[22]
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass die Armen nicht plötzlich auftraten, sondern dass es sie schon immer gegeben hatte. Bisher hatte es sich die Kirche zur Aufgabe gemacht, die Bedürftigen zu versorgen. Nachdem sie unter Henry VIII. jedoch ihren Reichtum eingebüßt hatte, waren die Mittel für soziale Aufgaben knapper. Der Versuch, ein neues soziales Netz zu knüpfen, das mit Spenden aus der Bevölkerung finanziert wurde, scheiterte.[23] Aus der Bitte um Spenden zur Versorgung der Armen aus dem Jahre 1552, wurde deshalb 1563 eine per Gesetz festgelegte Abgabe.[24]
1.3 Gründe der Armut
Das Problem der Arbeitslosigkeit oder Geringbeschäftigung ist nicht nur heutzutage ein weit verbreitetes Problem, sondern war es schon im 16. Jahrhundert. 50 % der Armen hatten aufgrund von irregulären Anstellungen oder Niedriglöhnen nicht genug Geld zur Verfügung. 35 % verarmten aufgrund ihres Alters und damit verbundenen geringerer Arbeitskraft. 7 % litten unter dem Verlust des Vaters als Ernährer und 8% unter einer zu großen Familie.[25]
Ein weiterer Grund für die Verarmung der Bevölkerung waren die vier aufeinander folgenden Missernten in den 1590er Jahren. Die Bauern verarmten, weil sie nur wenig oder nichts ernten konnten und die Nahrungsmittelpreise stiegen um 35 %[26]. Die Kriegsausgaben verschlimmerten außerdem die wirtschaftlichen Probleme.[27]
Der Bedarf an Landarbeitern reduzierte sich durch den Import von neu entstandenen Märkten in Zentral- und Osteuropa. Bis die Kaufleute diese allerdings voll nutzen konnten, litten auch sie unter der politischen Situation. Durch den Krieg mit Spanien war der niederländische Markt, der eine wichtige Handelsgrundlage geboten hatte, unsicher geworden, was im Bereich der Händler zu temporärer Arbeitslosigkeit und Einkommensverlusten führte.[28]
[...]
[1] Regan, Geoffrey: Elizabeth I. Cambridge 1989. S. 35.
[2] Klein, Jürgen: Elisabeth I und ihre Zeit, München 2004. S. 76.
[3] Regan: S. 46.
[4] Ebd.: S. 49.
[5] Ebd.: S. 46.
[6] Ebd.: S. 58.
[7] Boecker, Bettina: Shakespeares elisabethanisches Publikum. Formen und Funktionen einer Fiktion der Shakespearekritik und -forschung. Tübingen 2006.
[8] USA, 2004 mit Clive Owen als Arthur Regie: Antoine Fuqua. http://de.wikipedia.org/wiki/King_Arthur_%28Film%29, 21.09.2006
[9] USA, 1999 Regie: John McTiernan, u. a. mit Antonio Banderas. http://de.wikipedia.org/wiki/Der_13te_Krieger, 21.09.2006
[10] Österreich, 1955: Sissi, 1956: Sissi, die junge Kaiserin, 1957:Sissi - Schicksalsjahre einer Kaiserin mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm unter der Regie von Ernst Marischka. http://de.wikipedia.org/wiki/Sissi_%28Film%29, 21.09.2006
[11] Großbritannien 1998, mit Cate Blanchett als Elizabeth, Regisseur: Shekhar Kapur. http://de.wikipedia.org/wiki/Elizabeth_%28Film%29, 21.09.2006
[12] USA, Großbritannien, 1998, u.a. mit Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Regie:John Madden, gewann sieben Oscars. http://de.wikipedia.org/wiki/Shakespeare_in_Love, 21.09.2006
[13] USA, 1998 u.a. mit Drew Barrymore, Anjelica Huston, Regie: Andy Tennant. http://de.wikipedia.org/wiki/Auf_immer_und_ewig, 21.09.2006
[14] Regan: S. 91f.
[15] Ebd.: S. 91.
[16] Wo diese eingesetzt wurden kann größtenteils aus der Einleitung entnommen werden. Außerdem wurden 1595 17,000 Mann zur Niederschlagung der Rebellion in Irland ausgesandt. (Regan: S.60.)
[17] Regan: S. 92f.
[18] Ebd.: S. 99f.
[19] Ebd.: S. 98.
[20] Ebd.: S. 115f.
[21] Wrightson, Keith: English Society 1580-1680. London 2004. S. 133.
[22] Regan: S. 98.
[23] Erwähnt werden muss an dieser Stelle auch die Einstellung der Puritaner: „Hilf Dir selbst, so hilft Dir Gott.“ Klein: S. 52.
[24] Picard, Liza: Elizabeth’s London. Lpndon 2004. S. 290.
[25] Tonge, Neil: Elizabeth I.. Edinburgh Gate 2001. S. 109.
[26] Ebd.: S. 96f.
[27] Ebd.: S. 113.
[28] Tonge: S. 96.f und 114. Vgl. Nicholls, Mark: A history of the Modern British Isles, 1529-1603. Massachusetts 1999. S. 202.
- Arbeit zitieren
- Birte Wachtel (Autor:in), 2006, England unter Elizabeth I., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66341
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