Druckgrafik im Kunstunterricht in Betrachtung der Werke von Andy Warhol Diese Thematik umfasst mehrere Varianten für den Unterricht der Primar- und Sekundarstufe und wirft somit viele Fragen auf: Was ist überhaupt Druckgrafik und der dazugehörige Siebdruck? Was hat es mit der Kunstrichtung Pop Art zu tun und wer ist eigentlich Andy Warhol? Warum sollte diese Thematik überhaupt im Kunstunterricht behandelt werden? Druckgrafiken, wie Holzschnitte, Kupferstiche, Radierungen und Lithographien weisen eine lineare Struktur auf. Auch der Siebdruck gehört allgemein zu den Druckgrafiken und wird bei der Durchdruckgrafik angesiedelt. In der Rangfolge der Kunstgattungen rangiert die Grafik heute meist auf Platz drei nach Malerei und Plastik. Die Grafik diente zu Zeiten Dürers hauptsächlich als Kommunikationsmittel, im 19. Jahrhundert als Informationsmittel und Mitte des 20. Jahrhunderst entstand daraus die Pop Art als neue Kunstrichtung. Es kam sogar zu einer Art Grafikboom. Es erschienen viele Illustrationen, Karikaturen und Plakate, die in hohen Auflagen gedruckt wurden. Als ein beliebtes und schnelles Druckverfahren mit Massenherstellung, erwies sich der Siebdruck, den sich auch Andy Warhol (1928-87) zu Nutze machte. Glamour und Kommerz waren seine vorrangigen Objekte und Modelle. Die Theorie zur Kunstrichtung Pop Art, dem Künstler Andy Warhol und dessen Druckgrafikverfahren - dem Siebdruck - sind in Kapitel 2, 3 und 4 erarbeitet und vorgestellt. Um Schülern diesen Künstler, dessen Werke und Herstellungsverfahren zu vermitteln, sollte eine interessante und praxisnahe Erarbeitung angewandt werden. In Kapitel 5 werden verschiedene Möglichkeiten für den Kunstunterricht in der Primar- und Sekundarstufe vorgestellt; teils aus verschiedenen Quellen ermittelt, teils selbst kreiert und entworfen.
Inhalt
1. Einleitung
2. Pop Art
3. Andy Warhol – Lebensgeschichte
3.1 Bis Ende 50er Jahre
3.2 Die 60er
3.3 Die 70er
3.4 Die 80er
3.5 Die 90er
4. Siebdruck als Druckverfahren
5. Andy Warhol im Kunstunterricht
5.1 Unterrichtseinstieg
5.2 Unterrichtsideen zu Andy Warhol
5.2.1 Unterrichtsschwerpunkt: Das Motiv
5.2.2 Unterrichtsschwerpunkt: Die Technik
6. Epilog
Quellen
1. Einleitung
Druckgrafik im Kunstunterricht in Betrachtung der Werke von Andy Warhol
Diese Thematik umfasst mehrere Varianten für den Unterricht der Primar- und Sekundarstufe und wirft somit viele Fragen auf: Was ist überhaupt Druckgrafik und der dazugehörige Siebdruck ? Was hat es mit der Kunstrichtung Pop Art zu tun und wer ist eigentlich Andy Warhol ? Warum sollte diese Thematik überhaupt im Kunstunterricht behandelt werden?
Druckgrafiken, wie Holzschnitte, Kupferstiche, Radierungen und Lithographien weisen eine lineare Struktur auf. Auch der Siebdruck gehört allgemein zu den Druckgrafiken und wird bei der Durchdruckgrafik angesiedelt.
In der Rangfolge der Kunstgattungen rangiert die Grafik heute meist auf Platz drei nach Malerei und Plastik.
Die Grafik diente zu Zeiten Dürers hauptsächlich als Kommunikationsmittel, im 19. Jahrhundert als Informationsmittel und Mitte des 20. Jahrhunderst entstand daraus die Pop Art als neue Kunstrichtung. Es kam sogar zu einer Art Grafikboom. Es erschienen viele Illustrationen, Karikaturen und Plakate, die in hohen Auflagen gedruckt wurden. Als ein beliebtes und schnelles Druckverfahren mit Massenherstellung, erwies sich der Siebdruck, den sich auch Andy Warhol (1928-87) zu Nutze machte. Glamour und Kommerz waren seine vorrangigen Objekte und Modelle. Die Theorie zur Kunstrichtung Pop Art, dem Künstler Andy Warhol und dessen Druckgrafikverfahren – dem Siebdruck – sind in Kapitel 2, 3 und 4 erarbeitet und vorgestellt.
Um Schülern diesen Künstler, dessen Werke und Herstellungsverfahren zu vermitteln, sollte eine interessante und praxisnahe Erarbeitung angewandt werden. In Kapitel 5 werden verschiedene Möglichkeiten für den Kunstunterricht in der Primar- und Sekundarstufe vorgestellt; teils aus verschiedenen Quellen ermittelt, teils selbst kreiert und entworfen.
2. Pop Art
Die Pop-Art (Abkürzung für popular art, „volkstümliche Kunst”) entstand aus dem abstrakten Expressionismus der vierziger und fünfziger Jahre. In den fünfziger und sechziger Jahren entstand die neue Kunstbewegung in zwei voneinander unabhängigen Richtungen in Großbritannien und den USA.
Die Bilder der Pop-Art wurden den Produkten der Massenindustrie angelehnt. Bekannteste Künstler sind Robert Rauschenberg, Jasper Jones, Roy Lichtenstein, Andy Warhol etc. Andere verwendeten die Objekte selbst, manchmal in überraschend verfremdeter Form. Neue Materialien wie Plastik, Kunstharzschaum und Acrylfarbe wurden bevorzugt. Diese Phase war bunt, schrill und sehr konsumbewusst
Zur Verwendung von Gegenständen aus der Massenkultur kam die Übernahme von Techniken der Massenproduktion. Robert Rauschenberg und Jasper Johns gaben das Einzelgemälde zugunsten von großen Bildfolgen auf, in denen jedes Bild das gleiche Motiv zeigte. Anfang der sechziger Jahre ging Andy Warhol einen Schritt weiter, indem er das aus der Massenproduktion das bekannte Siebdruckverfahren nutzte, um Hunderte identischer Drucke von Coca-Cola-Flaschen, Campbells Suppendosen und anderen Gegenständen herzustellen.
3. Andy Warhol – Lebensgeschichte
3.1 Bis Ende 50er Jahre
Andy Warhol wurde am 28. September 1928 in Forrest City, Pennsylvania als Andrew Warhola geboren. Ob diese Daten korrekt sind, ist fraglich, denn Warhol sagte dazu: “Mir ist lieber ich bleibe ein Rätsel. Ich spreche ohnehin nie gerne darüber, woher ich komme, und ich erfinde das alles jedes Mal neu, wenn mich jemand danach fragt.“
Seine Eltern stammen aus der damaligen Tschechoslowakei und siedelten in die USA über. Warhol wurde streng katholisch erzogen. Seine Kindheit verlief einsam und von Armut geprägt. Im Alter zwischen 9 und 10 Jahren bekam er eine Nervenkrankheit, die er in Interviews oft als Zusammenbrüche angab.
1945 absolvierte er die Highschool und studierte bis 1949 mit Abschluss Kunst. Sein Ziel war es Grafiker zu werden.
Nach dem Studium zog er zusammen mit seinem Freund Pearlstein nach New York. Dort war er als Schaufensterdekorateur und Werbegraphiker tätig.
Er erhielt Aufträge zur Herstellung von Illustrationen für Zeitungsartikel unter anderem der Zeitschrift Glamour.
1957 wurde er für seine Schuhreklame der Firma I. Miller ausgezeichnet, im folgenden Jahr erhielt er einen weiteren Preis für seine Werbezeichnungen.
Er arbeitete hart und hatte sehr wenige Freunde. Trotz des Erfolgs war ihm die Kunst wichtiger. Aufgrund der Armut, die sich durch sein ganzes Leben zog, suchte er immer wieder Kontakt zur Glamour-Welt. Er war auf vielen Partys und knüpfte dort seine ersten Kontakte zur Kunstwelt.
So stellte er schon in den 50e r Jahren seine ersten Bilder in Galerien von Manhattan aus und Kunstzeitschriften wurden auf ihn aufmerksam.
Er war ein großer Anhänger von Jasper Johns und Robert Rauschenberg und suchte deren Anerkennung. Doch die beiden Künstler waren nicht an Warhol interessiert. Seine Andersartigkeit, besonders auf die Homosexualität bezogen, schreckten sie ab.
3.2 Die 60er
Warhols Kunstproduktion, wie er es selber gerne nannte, entwickelte sich. Unabhängig von Roy Lichtenstein strebten aber beide die gleiche Richtung, den Kommerz an. Ihre Bilder ähnelten sich anfangs sehr.
Dies entging auch dem Talentsucher Castelli, der zu dieser Zeit schon Roy Lichtensteins Kunst ausstellte, nicht.
1962 bekam auch Warhol die Gelegenheit seine Werke, die Comicstrips, auszustellen; darunter Dick Tracy, Superman und Popeye. Die Technik, die er zu dieser Zeit anwandte, war das Projizieren von Umrissen auf eine Leinwand um diese anschließend nachzumalen.
Ein guter Freund Warhols, Emilie de Antonio, überredete die Galeristin Elenore Ward Bilder von Warhol auszustellen. Sie gab Warhol zwei Dollarscheine und sagte ihm, er solle diese malen; dann würde sie sein Bild ausstellen. So entstand sein Werk mit den seriellen Dollarscheinen auf einer Leinwand. Daraus entwickelten sich die gitterförmigen Bilder, zum Beispiel auch die Coca Cola Flaschen.
Diese Ausstellung brachte ihm in Manhattan Bekanntheit ein.
Warhol erweiterte die Technik des seriellen Gitterbildes und entwickelte Serien durch das Siebdruckverfahren, der Positiv-Negativ-Prozess. Das Bild von Elvis stellte er 1962 insgesamt 630 Mal durch die Reproduktion her. Kritiker beschrieben diese mechanische Bildproduktion als Gegenpol zur Originalität und Kreativität.
„Früher oder später nehmen wir dieses Bild nicht so sehr wie ein Bild von Elvis wahr, sondern als das Bild eines Bildes, als ein künstlerisches Mittel, dass uns bewusst macht, wie unverhohlen uns die Medienbilder attackieren.“ (Zitat: Warhol)
Verwischungen und Schmierereien durch verstopfte Siebe gehörten ebenfalls zum Charakter seiner Bilder.
Wenn ein Künstler Portraits malt, so sitzt ihm sein Motiv normalerweise gegenüber. Warhol kannte bis dato seine Motive nicht, doch wünschte er sich nichts sehnlicher als dies. Er entnahm die Vorlagen von Fotographien oder aus Zeitschriften.
Warhol liebte den Ruhm und Glamour mit all seinen Berühmtheiten und so wurde neben Elvis Presley auch Marilyn Monroe eine beliebte Vorlage für seine Fotosiebdrucke. Er benutzt grelle und banale Farbblöcke für die Gesichtspartien. Die knalligen aufgesetzten Farben wirken als Parodie des Make-ups und dennoch ist Marilyn unverkennbar. Grelle Farben verschmelzen mit dem Hintergrund oder werden selbst zum Hintergrund. Es ist ein Spannungsverhältnis zwischen geschlossener Farben und den geschlossenen Formen der modernen Malerei.
Zur gleichen Zeit entstanden die Campbell´s Dosensuppen. Sie sind eine Erinnerung aus seiner Kindheit, weil er Campbell´s Soups damals oft aß.
Auch bereits berühmte Kunstwerke nahm Warhol als Motiv. So entstand eine Serie der Mona Lisa von Leonardo da Vinci.
Eine neue Phase seines kreativen Schaffens waren die Katastrophen-Bilder. Die Titelseite einer Zeitung ließ das Bild 129 DIE IN JET entstehen. Anschließend fertigte er Bilder zu Autokarambolagen an. Der elektrische Stuhl und weitere schockierende Vorlagen dienten Warhol dazu, neben den bekannten Persönlichkeiten auch Schicksale anonymer Menschen in seine Werke widerzuspiegeln. Er verwendete nicht nur Schönes, sondern auch Informatives und Schockierendes. Es sind Bilder der Massenkultur, die üblicherweise unpersönlich, manipuliert und gegen die Interessen des Individuums sind.
Auch das Attentat von 1963 an J. F. Kennedy nahm Warhol zum Anlass, die trauernde Witwe Jackie als Serie darzustellen. Warhol war kein Sozialkritiker, er zeigt nur die Zufälligkeit des Blickes.
1964 stellte er erneut seine Kunst aus. Diesmal waren es Boxen von Brillo, Kellog´s, Heinz Ketchup, etc.
Derzeit genoss Warhol seine angehende Berühmtheit. Die Menschen schrieen und jubelten, wo er auftrat. Die Gesellschaft inspirierte ihn und gab ihm Vorlagen für neue Werke. Seine Bilder wurden als Brücke zwischen Konsumwelt und hoher Kunst angesehen.
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- Quote paper
- Simone Marek (Author), 2005, Andy Warhol als Künstler und seine Werke im Kunstunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66306
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