Betrachtet man die Leistungen Lucius Domitius Aurelianus in den fünf Jahren seiner Herrschaft als römischen Kaiser, fällt es leicht ihn als den Krisenmanager des dritten Jahrhunderts darzustellen.
Beim Tod des Claudius 270 genoss Aurelian als Präfekt der Reiterei große Popularität und Ansehen unter den Heerführern der römischen Armee. Seine Usurpation gegen den rechtmäßigen Nachfolger Claudius und die Übernahme der Kaisertitulatur geschah gewaltlos, da Quintilus bereits tod war, als Aurelian sich zum Kampf stellte.
Der neue Kaiser behauptete sich innerhalb eines Jahres unentwegt erfolgreich im Kampf gegen Einfallende Volkstämme; Gegen die Vandalen in Pannonien, die Juthungen und die Sarmaten an der Donau, einfallende Alemannen in Italien oder die seit dem Tod Claudius ebenfalls im Donauraum verbliebenen Goten.
Er befahl die Ummauerung Roms und die Befestigung anderer Städte im Raum Italiens wohl aus rationellen, als auch aus propagandistischen Gründen und schuf so ein Gefühl aufkommender Sicherheit und kaiserlicher Fürsorge unter den Bürgern Roms.
Die Aufgabe der Provinz Dakien aus strategischen Gründen konnte seiner Herrschaft auch keinen Abbruch tun.
Außerdem gelang es ihm die beiden entstandenen „Sonderreiche“ Palmyra unter der Herrschaft Zenobias und Vaballathus sowie das „Gallische Sonderreich“ unter Tercitus, gewaltsam mit dem römischen Reich wieder zu vereinen. Es gelang Aurelian das, was seine Vorgänger nicht überlebten, die Gefahr einfallender Barbaren zu stoppen und den drohenden Zerfall des Reiches zu beenden, gar rückgängig zu machen.
Die gewaltige geographische Expansion brachte einen Import neuer Religionen, Götter und Kulte mit sich und wirkte sich negativ auf das Einheitsgefühl der Bevölkerung von Rom und derer in den römischen Provinzen aus. Aurelian musste sich außer der Befriedung und Wiedervereinigung des Reiches also auch mit der Religiosität seines Reiches befassen.
Es ist das Ziel dieser Arbeit, die Erkenntnisse anderer Historiker vergleichend, historisch systematisch, das Verhältnis beziehungsweise den Umgang Aurelians mit den wichtigsten Religionen zu beleuchten.
Inhalt
1. Einleitung
2. Aurelians Umgang mit den klassischen Göttern Roms
2.1 Die Bedeutung der klassischen Götter des Pantheons.
2.3 War die Götterwelt des Pantheons durch Deus Sol Invictus bedroht?
3. Sol Invictus
3.1 Sol Invictus, ein neuer Kult in Rom?
3.2 Sol Invictus, ein Instrument zu Legitimierung Aurelians Herrschaft
4. Das Christentum. Eine wahrgenommene Bedrohung?
5. Abschluss - War die Etablierung von Sol Invictus politisches Kalkül oder göttliche Eingebung?
6. Quellen und Literatur
1. Einleitung
Betrachtet man die Leistungen Lucius Domitius Aurelianus in den fünf Jahren seiner Herrschaft als römischen Kaiser, fällt es leicht ihn als den Krisenmanager des dritten Jahrhunderts darzustellen.
Beim Tod des Claudius 270 genoss Aurelian als Präfekt der Reiterei große Popularität und Ansehen unter den Heerführern der römischen Armee. Seine Usurpation gegen den rechtmäßigen Nachfolger Claudius und die Übernahme der Kaisertitulatur geschah gewaltlos, da Quintilus bereits tod war, als Aurelian sich zum Kampf stellte.
Der neue Kaiser behauptete sich innerhalb eines Jahres unentwegt erfolgreich im Kampf gegen Einfallende Volkstämme; Gegen die Vandalen in Pannonien, die Juthungen und die Sarmaten an der Donau, einfallende Alemannen in Italien oder die seit dem Tod Claudius ebenfalls im Donauraum verbliebenen Goten.
Er befahl die Ummauerung Roms und die Befestigung anderer Städte im Raum Italiens wohl aus rationellen, als auch aus propagandistischen Gründen und schuf so ein Gefühl aufkommender Sicherheit und kaiserlicher Fürsorge unter den Bürgern Roms.
Die Aufgabe der Provinz Dakien aus strategischen Gründen konnte seiner Herrschaft auch keinen Abbruch tun.
Außerdem gelang es ihm die beiden entstandenen „Sonderreiche“ Palmyra unter der Herrschaft Zenobias und Vaballathus sowie das „Gallische Sonderreich“ unter Tercitus, gewaltsam mit dem römischen Reich wieder zu vereinen.
Es gelang Aurelian das, was seine Vorgänger nicht überlebten, die Gefahr einfallender Barbaren zu stoppen und den drohenden Zerfall des Reiches zu beenden, gar rückgängig zu machen.
Die gewaltige geographische Expansion brachte einen Import neuer Religionen, Götter und Kulte mit sich und wirkte sich negativ auf das Einheitsgefühl der Bevölkerung von Rom und derer in den römischen Provinzen aus. Aurelian musste sich außer der Befriedung und Wiedervereinigung des Reiches also auch mit der Religiosität seines Reiches befassen.
Es ist das Ziel dieser Arbeit, die Erkenntnisse anderer Historiker vergleichend, historisch systematisch, das Verhältnis beziehungsweise den Umgang Aurelians mit den wichtigsten Religionen zu beleuchten.
Als Soldatenkaiser akzeptierte und proklamierte Aurelian zunächst die Autorität der traditionellen römischen Götterwelt. Er etablierte dann aber ebenfalls erfolgreich den im Kampf mit Palmyra übernommenen, Sol Invictus Kult, der nach dem Christentum die erfolgreichste neue Religion im römischen Reich dargestellt hat. Ob er die Religion nutze um eine Legitimation seiner Herrschaft zu schaffen soll ebenfalls näher betrachtet werden. Fehlte diese doch nach Abwendung der Bedrohungen und sollte diesem Faktum mit dem, durch Augustus begonnen, Kaiserkult begegnet werden. Weiter erklärte Aurelian Sol nicht nur zu seinem persönlichen Schutzgott sondern auch zum dominus imperi Romani und schuf mit diesem Reichsgott auch eine spirituelle Zentralität im Reich. Im Sol Invictus Kult sah sich Aurelian nicht als Gott sondern als Herrscher von Gottes Gnaden und ging damit zum unverhüllten Absolutismus über. Seine Erfolge könnten ihm ein gewisses göttliches Charisma verliehen, haben was die Akzeptanz des Kultes verstärkte.
Weiter soll der Blick auf das Verhältnis zum immer stärker werdenden Christentum gelenkt werden. Wohl tolerierte Aurelian zunächst die christliche Religion handelte vielleicht sogar gemäß ihren Werten, musste es aber aufgrund ihrer Intoleranz gegenüber andern Religionen zwangsläufig zum Konflikt kommen.
Die Summe der Erfolge auf militärischer, politischer, ökonomischer und religiöser Ebene verleiten leicht zu der Annahme, Aurelian habe neben einem geschicktem militärischen Führungsstil, richtigem strategischen Denken und ökonomischem Handeln auch Religionspolitik betrieben. Genährt wird dieser Gedankengang durch die Tatsache, dass eine wichtige Standsäule des Kaisers das Militär war, welches ebenfalls einem dem Sol Invictus verwanten Kult in Form des Mithraskult als ihren Gott verehrte.
Diese Art der Betrachtung wird nach dem heutigen Stand der Forschung als anachronistisch angesehen und daher als falsch betrachtet und doch gibt es bereits zahlreiche Versuche ein solches Denkmuster bei Aurelian zu finden. Interessant ist also auch die Betrachtung des Sol Invictus Kult und seiner Bedeutung für die Etablierung des Christentums. Hier sind brauchbare Erkenntnisse zu vermuten, finden sich doch in der Auslegung der Lehre Parallelen, es finden Übernahmen von Feiertagen, als auch Zermonien und auch die Adressaten waren die gleichen.
2 Aurelians Umgang mit den klassischen öttern Roms
2.1 Die Bedeutung der klassischen Götter des Pantheons.
Für Aurelians Einstellung gegenüber den klassischen Göttern gibt es wenig Quellematerial, außer Münzen. Diese sind aber durchaus bewusst genutzte Informationsträger gewesen und geben auch heute Aufschluss über Außen- und Innenpolitik, Unternehmen, Vorhaben und Gesinnung des Kaisers. Fritz Manns stellte 1939 ausführliche münzkundliche und historische Untersuchungen über die Zeit der Illyrerkaiser an.
So beginnt Aurelian seine Herrschaft mit einer in Cycius geprägten Münzemission mit der Prägung AETERNNITAS AVGVSTI. Eine Gruß- und Wohlwollensbekundung an den neuen Kaiser die das Bild der Wölfin mit Romulus und Remus zeigt[1]. Dies lässt die Interpretation zu, dass er als ein wahrer römischer Repräsentant gelten wollte, oder angesehen wurde.
Dieser folgt Ende 270 eine zweite Emission die auf der Rückseite Jupiter Stator und Minerva zeigen[2]. Eine nächste Münzreihe folgte 271 aus Sisicia, die den Sonnengott Apollo zeigt. Diese ist mit der Umschrift CONSERVATOR versehen, was für Erhalter, Retter oder Abwehrer des Übels steht[3]. Im Jahr 272 kommen Münzen in Umlauf die das Bildnis Felicitas und Victoria zeigen, eine Lobpreisung an die Abwehr der Barbaren. Der Feldzug gegen Palmyra wird Jupiter und Victoria zum Ausdruck gebracht und die Prägestätte Caduceus zeigt auf einer Münzreihe Hermes Mercurios[4].
Es folgen nach dem Sieg über Palmyra neben Emissionen die Sol Invicto zeigen, aus der gleichen Münzprägestätte Münzen mit der Abbildung Victorias, sowie die ebenfalls Pax und Victoria zeigen[5]. Cycius folgt mit einer Reihe die Jupiter als CONCORD[IA] MILIT[VM] zeigt. Auch WATSON, der sich zum Teil auf MANNS bezieht führt noch verschiede Münzen auf denen Götter wie Herkules, Venus, Minerva und Neptun auf den Rückseiten abgebildet wurden.[6]
[...]
[1] Vgl. Manns, Fritz, Seite 18.
[2] Ebd. Seite 18.
[3] Ebd. Seite 19.
[4] Ebd. Seite 27.
[5] Ebd. Seite 35.
[6] Vgl. Watson, Alaric Seite Seite 184-185.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.