Mutproben sind im Jugendalter nichts Neues. Zu allen Zeiten hat es sie in den verschiedensten Formen gegeben und die wenigsten Erwachsenen können sich nicht an entsprechende eigene Taten erinnern. Betrachtet man den historischen Aspekt, so fällt auf, dass Mutproben sich nicht unabhängig vom gesellschaftlichen Wandel darstellen lassen. Mit ihm einhergehend verschwinden typische alte und entstehen neue Arten von Mutproben, denen sich die Jugendlichen aus den unterschiedlichsten Motiven unterziehen.
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, ob Hacken als neue Form von Mutproben Jugendlicher verstanden werden kann. Hierbei wird von der zentralen These ausgegangen, dass in modernen Gesellschaften der durch Computer und Internet geschaffene virtuelle Raum für die Individuen und ihr Leben immer mehr Bedeutung erlangt, sich vermehrt wichtige Teile des Alltags und (Er-) Lebens genau hier abspielen und nicht mehr in der so genannten realen Umwelt, die neuen Medien Computer und Internet unser Denken prägen und verändern.
Inhaltlich lässt sich die folgende Arbeit in drei Themenbereiche unterteilen. In dem ersten von ihnen wird zunächst ein theoretischer Bezugsrahmen abgesteckt werden. Neben einer kurzen Definition des Begriffes Risikoverhalten und seiner Dimensionen sollen dabei exemplarisch zwei Ansätze zur Erklärung jugendlichen Risikoverhaltens dargestellt werden. Dieses wäre zum einen der sozialisationstheoretische Ansatz, der davon ausgeht, dass in den modernen Gesellschaften das Eingehen von Risiken eine Normalität ist und evtl. sogar honoriert wird. Zum anderen wird eine Theorie vorgestellt werden, die auf der Identitätsebene ansetzt und die Bedeutung von Risikoverhalten als Initiationsritus und Vergewisserung des eigenen Selbst durch Herausforderung des Schicksals hervorhebt. Des Weiteren soll im zweiten thematischen Bereich auf Jugendliche und ihren Umgang mit Medien eingegangen werden. Dabei wird vor allem der Wandel in der Medienwelt der Jugendlichen, der durch das vermehrte Aufkommen von Computern und Internet in Privathaushalten ausgelöst wurde, hervorgehoben sowie auf die Funktionen, die Medien für die Jugendlichen erfüllen können, verwiesen werden. Im letzten Teil sollen jugendliche Hacker und ihre Taten fokussiert werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Jugendliches Risikoverhalten: ein kurzer theoretischer Einblick
- Risikoverhalten aus sozialisationstheoretischer Sicht
- Risiken als Initiationsriten bei der Identitätsfindung
- Die Bedeutung der (neuen) Medien für Jugendliche
- Der Wandel in der Medienwelt der Jugendlichen
- Funktionen der Medien für Jugendliche
- Jugendliche in der Netzkultur: Hacker, Cracker und skript kiddies
- Zur Klärung des Begriffes Hacker
- Die Taten jugendlicher Hacker — eine Auswahl
- Die Reaktionen auf jugendliche Hacker und ihre Taten
- Hacken als neue „virtuelle" Form von Mutproben Jugendlicher?
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Phänomen des Hackens im Jugendalter und hinterfragt, ob es sich dabei um eine neue, virtuelle Form von Mutproben handelt. Sie setzt sich mit dem theoretischen Hintergrund jugendlichen Risikoverhaltens auseinander, beleuchtet die Rolle der neuen Medien in der Sozialisation und analysiert die Taten und Reaktionen auf jugendliche Hacker.
- Jugendliches Risikoverhalten und seine soziokulturellen Ursachen
- Der Wandel der Medienlandschaft und die Bedeutung neuer Medien für Jugendliche
- Die Hacker-Kultur und ihre verschiedenen Gruppierungen
- Die Motivationen und Taten jugendlicher Hacker
- Die Reaktionen der Gesellschaft und der Medien auf jugendliche Hacker
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: Hacken als neue Form von Mutproben im Jugendalter.
Das zweite Kapitel widmet sich dem theoretischen Hintergrund von jugendlichem Risikoverhalten. Es werden zwei Ansätze vorgestellt: Der sozialisationstheoretische Ansatz, der Risikoverhalten als Norm in modernen Gesellschaften betrachtet, und der Ansatz, der die Bedeutung von Risikoverhalten als Initiationsritus für die Identitätsfindung betont.
Das dritte Kapitel beleuchtet den Wandel in der Medienwelt der Jugendlichen und die zunehmende Verbreitung neuer Medien wie Computer und Internet. Es werden die Funktionen der Medien für Jugendliche in den Bereichen der kognitiven, affektiven und interaktiv-integrativen Bedürfnisse dargestellt.
Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit der Hacker-Kultur und ihren verschiedenen Gruppierungen. Es werden die Begriffe Hacker, Cracker und skript kiddies definiert und die typischen Taten jugendlicher Hacker anhand von Beispielen illustriert. Außerdem werden die Reaktionen der Gesellschaft und der Medien auf diese Taten analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen jugendliches Risikoverhalten, Hacken, Mutproben, neue Medien, Computer, Internet, Sozialisation, Identitätsfindung, Hacker-Kultur, Cyberkriminalität und Medienrezeption.
- Quote paper
- Tanja Adamus (Author), 2002, Jugendliche Hacker als neue, virtuelle Form von Mutproben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6623
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