Wer kennt nicht wenigstens eine der zahlreichen Geschichten um den Narren Till Eulenspiegel, der im 14. Jahrhundert seine maßlosen Späße getrieben haben soll? Schamlos führte er seine Mitbürger mit rücksichtslosen Streichen an der Nase herum. Über die Jahrhunderte hat der Schalknarr jedoch nie an Popularität verloren, noch heute üben diese kleinen Geschichten, die sich durch derben Humor auszeichnen, eine gewisse Faszination auf Erwachsene und Kinder aus. Viele von ihnen besuchen in seiner Todesstätte Mölln immer noch eine Statue des Narren, die jedem, der sie berührt, Glück bringen soll.
Wer war dieser Eulenspiegel? Was zeichnet einen echten Narren des Mittelalters aus, der im wahrsten Sinne des Wortes „den Schalk im Nacken“ hatte? Warum fasziniert uns immer noch das Motiv der Narrenfreiheit? Und wieso wird der Eulenspiegel vom Leser trotz seiner teils boshaften Streiche stets als eine Art Held idealisiert?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Faszination Eulenspiegel
- Der Narr im Mittelalter
- Vom natürlichen zum künstlichen Narren
- Der Hofnarr in der Antike, im Mittelalter und der Neuzeit
- Der Narr im Karneval
- Die Quelle: „Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel“
- Die Verfasserfrage
- Die Person Till Eulenspiegel
- Die ersten vier Historien
- Motive der weiteren Historien
- Die Bereinigung des Volksbuches
- Resümee: Der Spiegel der Dummköpfe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Figur des Narren im Mittelalter am Beispiel des Till Eulenspiegel. Sie beleuchtet die historischen und kulturellen Hintergründe des Narrenbildes und analysiert die Rolle, die Eulenspiegel in der mittelalterlichen Gesellschaft spielte.
- Das Narrenbild im Mittelalter
- Der natürliche und der künstliche Narr
- Die Rolle des Hofnarren
- Der Einfluss der Narrenfreiheit auf die Gesellschaft
- Die Bedeutung des Till Eulenspiegel als Spiegelbild der mittelalterlichen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Faszination, die die Figur des Till Eulenspiegel bis heute ausübt und stellt zentrale Forschungsfragen zur Rolle des Narren im Mittelalter vor.
Kapitel 2 befasst sich mit der Entwicklung des Narrenbildes im Mittelalter. Es werden die Unterschiede zwischen dem natürlichen und dem künstlichen Narren sowie die Rolle des Hofnarren in der Antike, im Mittelalter und der Neuzeit erörtert.
Kapitel 3 analysiert die Quelle „Ein kurtzweilig Lesen von Dil Ulenspiegel“ und beleuchtet die Person Till Eulenspiegel, seine Streiche und die Motive der einzelnen Geschichten.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Narr, Hofnarr, Till Eulenspiegel, Narrenfreiheit, Volksbuch, Satire, Gesellschaft, Kulturgeschichte.
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- Stephan Holm (Author), 2000, Die Figur des Narren im Mittelalter am Beispiel des Till Eulenspiegel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6609