Die drastischen Verkürzungen der Produktlebenszyklen in Verbindung mit hohem Innovationsdruck im Bereich der Produktionstechnologien, Marktinternationalisierung, der Trend zur Fertigung kundenindividueller Produkte und damit gekoppelt eine hohe Variantenvielfalt erfordern eine schnelle und effiziente Anpassung der physischen Logistiksysteme hinsichtlich Größe, Funktion und Struktur auf veränderte Rahmenbedingungen. Zur Beschreibung solcher Tendenzen wird in der Literatur sehr oft der Begriff Turbulenz verwendet. Die Komplexität der Fabrikplanung als Konsequenz der gestiegenen Anforderungen an die Unternehmungen stellt die Herausforderung dar, die bewältigt werden muss, um erfolgreich in dieser Welt tätig sein zu können.
Die Fähigkeit zum raschen, effizienten und zielorientierten Strukturwandel gewinnt eine entscheidende Rolle.
Der Begriff „Wandlungsfähigkeit“ als eine neue Zielgröße, die eine Änderung der Struktur – im Gegensatz zur Flexibilität – einschließt und damit die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen erheblich erhöht, stellt dabei einen erforderlichen Wettbewerbsfaktor dar.
Bei der Betrachtung der Effizienz der klassischen Fabrikstrukturen und deren Analyse zeigt sich der Produktionsfluss als eine Schwachstelle: zu lang, intransparent und unübersichtlich. Darüber hinaus werden logistische Schwachstellen wie hohe Bestände, lange Lieferzeiten, geringere Liefertreue eindeutig erkennbar.
Das widerspricht den primären Zielen der Unternehmen nämlich der Wirtschaftlichkeit, der Flexibilität und der Attraktivität in den turbulenten Zeiten des 21. Jahrhunderts. Unter Berücksichtigung der kundenindividuellen Aspekte bei der Produktion spielt die Flexibilität der materialflusstechnischen Anlagen eine besonders wichtige Rolle. Bei der Betrachtung moderner Produktion ist eindeutig, dass die Tendenz zu kleinen Serienfertigung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die gegenwärtigen automatischen Materialflusssysteme versagen dabei. Diese sind unflexibel und zu komplex. Im Zusammenhang mit der Modularisierung und mit dem Ziel der Komplexitätsreduzierung in Unternehmen werden in der Literatur verschiedene Konzepte beschrieben und inzwischen erfolgreich in der Praxis realisiert, wie beispielsweise modulare und Fraktale Fabrikkonzepte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Modulare Fabrik
- Konzept Modulare Fabrik
- Vor- und Nachteile das Konzeptes
- Anwendungsbeispiele
- Fraktale Fabrik
- Konzept Fraktaler Fabrik
- Vor- und Nachteile das Konzeptes
- Anwendungsbeispiele
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Konzepte der modularen und fraktalen Fabrik als innovative Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen, die sich durch die zunehmende Komplexität und Dynamik in der Produktionslandschaft ergeben.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Produktionssystemen
- Steigende Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit und Effizienz
- Die Rolle von Modularisierung und Skalierbarkeit in der Fabrikplanung
- Bewertung der Vor- und Nachteile der beiden Fabrikkonzepte
- Anwendungsbeispiele und Praxisrelevanz der Konzepte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik der Seminararbeit ein und erläutert die wachsenden Herausforderungen für die Fabrikplanung im 21. Jahrhundert. Sie beschreibt die zunehmende Turbulenz in der Produktionslandschaft, die durch Faktoren wie verkürzte Produktlebenszyklen, Innovationsdruck, Marktinternationalisierung und individualisierte Produktanforderungen geprägt ist.
Modulare Fabrik
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Konzept der modularen Fabrik. Es erläutert die Grundprinzipien der Fertigungssegmentierung, die eine flexible und anpassungsfähige Produktion ermöglichen soll.
Fraktale Fabrik
Dieses Kapitel präsentiert das Konzept der fraktalen Fabrik, das auf der Idee der Selbstähnlichkeit und Skalierbarkeit basiert. Es werden die Vor- und Nachteile des Konzeptes im Vergleich zur modularen Fabrik beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselbegriffe der Fabrikplanung, insbesondere die Themen Modularisierung, Skalierbarkeit, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit, Fertigungssegmentierung, Fraktale Fabrik und modulare Fabrik. Die Arbeit befasst sich auch mit der Analyse von Vor- und Nachteilen sowie der Praxisrelevanz der Konzepte.
- Quote paper
- Nadja Kammerloch (Author), 2004, Modulare Fabrik versus Fraktale Fabrik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66086