In der Presse wird fast täglich über die hohen und scheinbar permanent steigenden Einkommen der Fußballprofis berichtet. Je mehr die Medien über Sport berichten, desto mehr ist das Bild eines intrinsisch motivierten Sportlers hinfällig geworden. Eldrik „Tiger“ Woods verdient im Jahr 2003 voraussichtlich 78 Mio. $ und Michael Schumacher 75 Mio. $. Diese hohen Einkommen, die den Durchschnittsverdienst eines deutschen Arbeitnehmers (~32.000 €) um ein Vielfaches übersteigen, sowie die Einkommensdiskrepanzen innerhalb des Profisports führen zu der Diskussion, welche Faktoren die Höhe des Einkommens bestimmen und ob solche Faktoren die hohen Einkommen, sowie die Einkommensunterschiede, auslösen.
Ein Profisportler ist nur eine sehr geringe Anzahl an Jahren aktiv und muss somit mehr verdienen als ein „normaler“ Arbeitnehmer, der 30-40 Jahre in seinem Beruf tätig ist.3Da die Frage nach der Abhängigkeit des Einkommens von der Karrieredauer sehr naheliegend scheint, könnte ein Vergleich der verschiedenen Sportarten (Mannschafts- und Individualsportarten, im Folgenden auch Einzelsportarten genannt) mit der Einkommenshöhe und der durchschnittlichen aktiven Zeit interessant sein (Kapitel 2). Aufgrund der fehlenden Publizitätspflicht der Einkommensdaten im deutschen Profisport müssen einige Daten aus offiziellen Schätzungen illustriert werden. Die Einkommen werden im Profisport nach dem neoklassischen Gesetz der Lohntheorie gebildet. Die hohen Gehälter von Spitzensportlern und auch die hohen Unterschiede zu den vielen „mittelmäßig“ Verdienenden sind Folge inkongruenter Grenzproduktivität, die bspw. „Stars“ im Unterschied zu „Wasserträgern“ erzielen, indem sie ihren Teams zu mehr Toren, einem besseren Tabellenrang, einer Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, einer höheren Popularität und damit zu höheren Einnahmen verhelfen (Kapitel 3).
Eine Ungleichverteilung innerhalb einer Sportart scheint auf den ersten Blick paradox. Warum verdient Michael Ballack mehr als andere Mittelfeldspieler in der Bundesliga? Die Frage erscheint zunächst banal. Manche Spieler besitzen ein größeres Talent als andere. Sie tragen somit mehr zur Teamleistung bei und verdienen daher mehr als andere Spieler. Daher können unterschiedliche Entlohnungen in Teams und zwischen Spielern teilweise durch unterschiedliches Humankapital erklärt werden (Kapitel 4 und 5).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Das Einkommen von professionellen Sportlern
- 3. Das neoklassische Modell der Lohntheorie als Grundlagenmodell für die Entlohnung im professionellen Sport
- 3.1. Das neoklassische Modell der Lohntheorie
- 3.2. Der Arbeitsmarkt und die Entlohnung im Profisport
- 4. Betrachtung der Einkommensdeterminanten im „Profifußball“
- 4.1. Branchenspezifische Determinanten des Einkommens
- 4.2. Ligaspezifische Determinanten des Einkommens
- 4.3. Vereinsspezifische Determinanten des Einkommens
- 4.4. Spielerspezifische Determinanten des Einkommens
- 5. Empirische Auswertung der Hypothesen über die Einkommensdeterminanten im Profisport
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Einkommensverteilung im Profisport. Ziel ist es, die Faktoren zu identifizieren, die die Gehälter professioneller Sportler beeinflussen. Die Arbeit stützt sich auf das neoklassische Modell der Lohntheorie und analysiert empirisch die Einkommensdeterminanten im Profifußball.
- Einkommensverteilung im Profisport
- Anwendbarkeit des neoklassischen Lohntheoriemodells
- Branchenspezifische, ligaspezifische, vereinspezifische und spielerspezifische Einkommensdeterminanten
- Empirische Analyse der Einkommensdeterminanten
- Vergleich von Team- und Individualsportarten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Dieses Kapitel dient als Einleitung in die Thematik der Einkommensverteilung im Profisport. Es wird die Relevanz des Themas dargelegt und die Forschungsfrage formuliert. Der Aufbau der Arbeit wird skizziert und die Methodik kurz erläutert. Der Fokus liegt auf der Notwendigkeit einer detaillierten Analyse der Einkommensfaktoren, um ein umfassendes Verständnis der Gehaltsstrukturen im professionellen Sport zu ermöglichen.
2. Das Einkommen von professionellen Sportlern: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Einkommenssituation professioneller Sportler. Es werden Unterschiede zwischen Team- und Individualsportarten aufgezeigt, und die Bandbreite der Einkommen wird illustriert. Die enorme Disparität der Gehälter zwischen Top-Sportlern und Durchschnittsverdienern wird hervorgehoben, sowie die Bedeutung von Sponsoring und Werbeverträgen als zusätzliche Einkommensquellen. Der Kapitel legt den Grundstein für die spätere detailliertere Analyse der Einkommensdeterminanten.
3. Das neoklassische Modell der Lohntheorie als Grundlagenmodell für die Entlohnung im professionellen Sport: Dieses Kapitel erläutert das neoklassische Modell der Lohntheorie und seine Anwendbarkeit auf den Arbeitsmarkt im Profisport. Es werden die zentralen Annahmen des Modells diskutiert und die spezifischen Herausforderungen bei der Anwendung auf den Sportsektor beleuchtet. Die Kapitel unterstreicht die Grenzen des Modells und liefert gleichzeitig eine Basis für die nachfolgende Analyse, indem es die relevanten theoretischen Grundlagen bereitstellt.
4. Betrachtung der Einkommensdeterminanten im „Profifußball“: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Faktoren, die die Einkommensverteilung im Profifußball beeinflussen. Es werden branchenspezifische, ligaspezifische, vereinspezifische und spielerspezifische Determinanten untersucht. Die Analyse umfasst die Rolle von Faktoren wie der Liga-Zugehörigkeit, der Vereinsgröße, der Spielerposition, der individuellen Leistung und der Nationalität. Das Kapitel stellt die Grundlage für die empirische Untersuchung im folgenden Kapitel dar.
5. Empirische Auswertung der Hypothesen über die Einkommensdeterminanten im Profisport: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Analyse der im vorherigen Kapitel aufgestellten Hypothesen. Es werden die angewandten Methoden und die Datenbasis beschrieben und die Ergebnisse detailliert diskutiert. Der Fokus liegt auf der quantitativen Überprüfung der Einflussfaktoren auf die Einkommenshöhe von Profisportlern. Die Interpretation der Ergebnisse und deren Bedeutung für die Einkommensverteilung im Profisport werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Einkommensverteilung, Profisport, Lohntheorie, neoklassisches Modell, Einkommensdeterminanten, Profifußball, Team- und Individualsport, empirische Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Einkommensverteilung im Profisport
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Einkommensverteilung im Profisport, insbesondere im Profifußball. Sie analysiert die Faktoren, welche die Gehälter professioneller Sportler beeinflussen.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf das neoklassische Modell der Lohntheorie und führt eine empirische Analyse der Einkommensdeterminanten durch. Es werden quantitative Methoden eingesetzt, um den Einfluss verschiedener Faktoren auf die Einkommenshöhe zu überprüfen.
Welche Faktoren beeinflussen die Einkommen im Profisport?
Die Arbeit untersucht branchenspezifische, ligaspezifische, vereinspezifische und spielerspezifische Determinanten. Dies beinhaltet Faktoren wie die Liga-Zugehörigkeit, die Vereinsgröße, die Spielerposition, die individuelle Leistung, die Nationalität und die Bedeutung von Sponsoring und Werbeverträgen.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Eine Einführung, eine Übersicht über die Einkommenssituation professioneller Sportler, eine Erläuterung des neoklassischen Modells der Lohntheorie und dessen Anwendbarkeit auf den Profisport, eine Analyse der Einkommensdeterminanten im Profifußball, eine empirische Auswertung der Hypothesen und eine Zusammenfassung der Ergebnisse.
Welche Rolle spielt das neoklassische Modell der Lohntheorie?
Das neoklassische Modell der Lohntheorie dient als Grundlage für die Analyse der Einkommensverteilung im Profisport. Die Arbeit diskutiert die zentralen Annahmen des Modells und beleuchtet die Herausforderungen bei der Anwendung auf den Sportsektor, wobei auch die Grenzen des Modells hervorgehoben werden.
Welche Arten von Sport werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht implizit Team- und Individualsportarten, indem sie die Einkommensdisparitäten und die verschiedenen Einkommensdeterminanten beleuchtet, wobei der Fokus auf dem Profifußball liegt.
Welche konkreten Ergebnisse liefert die empirische Analyse?
Die konkreten Ergebnisse der empirischen Analyse der Einkommensdeterminanten werden im fünften Kapitel detailliert dargestellt und diskutiert. Die Arbeit beschreibt die angewandten Methoden und die Datenbasis und interpretiert den Einfluss der untersuchten Faktoren auf die Einkommenshöhe von Profisportlern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Einkommensverteilung, Profisport, Lohntheorie, neoklassisches Modell, Einkommensdeterminanten, Profifußball, Team- und Individualsport, empirische Analyse.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Identifizierung der Faktoren, die die Gehälter professioneller Sportler beeinflussen, unter Verwendung des neoklassischen Modells der Lohntheorie und einer empirischen Analyse im Profifußball.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht und dient der Analyse von Themen im Profisport auf strukturierte und professionelle Weise.
- Quote paper
- Diplom-Ökonom Carsten Fölsch (Author), 2004, Einkommensverteilung im Profisport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/66064