Vier Profiteams streiten sich in der rheinischen Metropole Köln um die Gunst der Zuschauer, um Sponsoren und um positive Berichterstattung in den Medien: Der 1. FC Köln (Fußball), die Kölner Haie (Eishockey), RheinEnergie Köln (Basketball) und die Cologne Centurions (American Football). Zählt man auch noch den VfL Gummersbach hinzu, der einen großen Teil seiner Heimspiele in Köln austrägt, sind es sogar fünf Erstligisten in den Top-Sportarten - so viele wie in keiner anderen Stadt Deutschlands. Köln ist also nicht nur eine Karnevalshochburg, der Sport steht dort ebenso das ganze Jahr über im Mittelpunkt. Und auch die lokalen Medien freuen sich über ihre Teams, so schreibt die Köln-Ausgabe der BILD-Zeitung im. März 2006 über das einheimische Publikum: „Zuschauerrekorde in allen Sportarten. Das gibt es nur im Rheinland!“
Doch die Verhältnisse, unter denen die Spitzenklubs agieren, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während der 1. FC trotz regelmäßiger sportlicher Krisen immer mehr Menschen anzieht und vom weiter anhaltenden Fußball-Boom profitiert, haben sich die Haie als achtfacher Deutscher Meister längst an der Spitze der Eishockey-Liga etabliert und in die Herzen der Kölner Einwohner gespielt. Dagegen müssen die Centurions und RheinEnergie nicht nur um die Aufmerksamkeit der rheinischen Bevölkerung kämpfen, sondern auch um die Akzeptanz ihrer Sportarten, die aufgrund ihrer amerikanischen Wurzeln und der mangelnden TV-Präsenz in Deutschland noch nicht den Durchbruch geschafft haben. Hinzu kommt, dass beide Teams erst vor wenigen Jahren als „Retortenklubs“ aus dem Boden gestampft wurden und somit über wenig bis gar keine Tradition verfügen. Inwieweit diese Klassifizierung zutrifft, werde ich im Verlauf dieser Arbeit überprüfen.
Während die NFL Europe die Centurions in der Saison 2004 als komplett neue Franchise erstmals ins Rennen geschickt hat, ist RheinEnergie das Paradebeispiel, wie die Basketball-Bundesliga versucht, immer mehr in die großen Metropolen zu expandieren. Damit die Kölner Basketballer ihre Heimspiele mittelfristig in der modernen Multifunktionshalle Kölnarena (18.500 Plätze) austragen können und somit Basketball auch national mehr in den Focus der Öffentlichkeit gelangen soll, wurde ihnen zur Saison 2001/02 eine so genannte Wildcard ausgestellt, die sie berechtigt, auch ohne sportliche Qualifikation am Ligabetrieb der BBL teilnehmen zu können. Ob diese Strategie aufgegangen ist, soll in dieser Arbeit überprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Aufbau der Arbeit
- 2. Großstadt Köln, Sportstadt Köln
- 2.1 Tradition verpflichtet: Der 1. FC Köln
- 2.2 Wettbewerb und Zuschauernachfrage im professionellen Teamsport
- 3. Die Geschichte des American Football
- 3.1 Die National Football League
- 3.2 Die World League of American Football
- 3.3 Die NFL Europe (NFLE)
- 3.3.1 Organisation und Struktur der NFLE
- 3.3.2 Team-Management in der NFLE
- 3.3.3 Talentförderung und Entwicklungshilfe der NFLE
- 4. Die Entwicklung von American Football in Deutschland
- 4.1 Die German Football League
- 4.2 Kooperationen zwischen der NFL und dem AFVD
- 4.3 Amateur-Football in Köln
- 5. Die Cologne Centurions
- 5.1 Identifikation mit den Centurions
- 5.2 Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Centurions
- 5.3 Zuschauerzahlen der Centurions
- 5.4 Sponsoring bei den Centurions
- 5.5 Alles nur Show? NFLE-Spiele als Event
- 5.6 Gameday der Centurions: Die "Power Party"
- 5.7 Ausblick: Die Zukunft der Centurions
- 6. Die Entwicklung des Basketballs
- 6.1 Die ersten Profiteams
- 6.2 Aufstieg zum Massenphänomen
- 6.3 Basketball international
- 6.4 Basketball wird olympisch
- 7. Die Ursprünge des Basketballs in Deutschland
- 7.1 Basketball nach Kriegsende
- 7.2 Der Deutsche Basketball Bund
- 7.3 Die Basketball-Bundesliga (BBL)
- 7.4 Das Lizensierungsverfahren der BBL
- 8. Basketball in Köln
- 8.1 Vom ASV Köln zum BSC Saturn
- 8.2 Die Erfolgsjahre
- 8.3 Das Ende der Saturn-Ära
- 9. Die Vorläufer von RheinEnergie Köln
- 9.1 Die Lizenzübernahme: Der Weg von RheinEnergy in die BBL
- 9.2 Köln zurück in der Erstklassigkeit
- 9.3 Von RheinEnergy Cologne zu RheinEnergie Köln
- 9.4 Nur ein Retortenklub? – Das Negativ-Image von RheinEnergie Köln
- 9.5 Kölnarena vs. Energy Dome
- 9.6 Zuschauerzahlen von RheinEnergie Köln
- 9.7 Der Hauptsponsor
- 9.8 Sponsoring bei RheinEnergie Köln
- 9.9 Kernziele
- 9.9.1 Das Nachwuchskonzept
- 9.9.2 Soziales Engagement
- 9.10 Sportliche Bilanz
- 9.11 Ausblick: Die Zukunft von RheinEnergie Köln
- 10. Exkurs
- 10.1 Der Weg in die Metropolen
- 10.2 Expansion von US-Ligen - Gibt es bald eine NBA Europe?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen und Strategien der Cologne Centurions (American Football) und RheinEnergie Köln (Basketball) in der Kölner Sportlandschaft. Sie analysiert, wie diese Teams, die im Gegensatz zu etablierten Vereinen wie dem 1. FC Köln wenig Tradition aufweisen, versuchen, sich in einer wettbewerbsintensiven Umgebung zu etablieren und Zuschauer sowie Sponsoren zu gewinnen. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Kommerzialisierung und Marketing im Kontext der jeweiligen Sportart und der spezifischen Herausforderungen für neu gegründete Profiteams.
- Der Einfluss von Tradition und deren Fehlen auf den Erfolg von Sportvereinen
- Die Bedeutung von Marketing und Sponsoring für die Etablierung von Sportteams
- Die Rolle der Medien und die öffentliche Wahrnehmung von Sportarten
- Der Wettbewerb um Zuschauer und Sponsoren in einer Großstadt
- Die Strategien von Profiligen zur Expansion in neue Märkte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Arbeit untersucht den Vergleich zwischen den Cologne Centurions und RheinEnergie Köln, zwei relativ jungen Kölner Profisportteams, im Kontext der etablierten Kölner Sportlandschaft und deren Herausforderungen bezüglich des Aufbaus einer Fangemeinde und der Akzeptanz ihrer Sportarten. Die Arbeit fragt nach den Erfolgsfaktoren und Schwierigkeiten, mit denen diese Teams konfrontiert sind und wie sie sich positionieren.
2. Großstadt Köln, Sportstadt Köln: Dieses Kapitel beschreibt Köln als Sportmetropole und beleuchtet den starken Wettbewerb zwischen den verschiedenen Erstligisten. Der 1. FC Köln wird als Beispiel für einen traditionsreichen Verein mit großer Fangemeinde angeführt, im Gegensatz zu den in dieser Arbeit untersuchten Teams. Die Kapitel analysiert den Einfluss dieses Wettbewerbs auf die Strategien der Centurions und RheinEnergie.
3. Die Geschichte des American Football: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte des American Footballs in den USA, beginnend mit der NFL und der Entwicklung der World League of American Football bis zur Entstehung der NFL Europe. Der Fokus liegt auf der Organisation, dem Team-Management und der Talentförderung innerhalb der NFLE, um den Kontext für die Cologne Centurions zu schaffen.
4. Die Entwicklung von American Football in Deutschland: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung des American Footballs in Deutschland, inklusive der German Football League und der Kooperationen zwischen der NFL und dem AFVD. Der Fokus liegt auf dem Amateur-Football in Köln als Grundlage für die Entstehung der Centurions.
5. Die Cologne Centurions: Dieses Kapitel analysiert die Cologne Centurions umfassend, von der Identifikation der Fans mit dem Team über Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit, Zuschauerzahlen und Sponsoring bis hin zur Event-Charakteristik der Spiele und den Zukunftsaussichten. Die Kapitel beleuchtet verschiedene Aspekte des Teams und ihrer Strategien.
6. Die Entwicklung des Basketballs: Dieses Kapitel liefert einen historischen Überblick über die Entwicklung des Basketballs, von den ersten Profiteams bis hin zur Globalisierung und der Olympischen Spiele. Es beschreibt den Aufstieg des Basketballs zum Massenphänomen.
7. Die Ursprünge des Basketballs in Deutschland: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Geschichte des Basketballs in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, die Entwicklung des Deutschen Basketball Bundes und der Basketball-Bundesliga (BBL), einschließlich des Lizensierungsverfahren.
8. Basketball in Köln: Das Kapitel beleuchtet die Geschichte des Kölner Basketballs, beginnend mit dem ASV Köln über den BSC Saturn bis hin zum Ende der Saturn-Ära. Es bietet den Kontext für das Verständnis des Aufbaus und der Herausforderungen von RheinEnergie Köln.
9. Die Vorläufer von RheinEnergie Köln: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Entstehung von RheinEnergie Köln, von der Lizenzübernahme und dem Weg in die BBL über die Rückkehr in die Erstklassigkeit bis hin zum Umgang mit dem Negativ-Image als „Retortenklub“. Es analysiert die Strategien des Teams, inklusive Zuschauerzahlen, Sponsoring und Nachwuchskonzept.
10. Exkurs: Das Kapitel befasst sich mit der Expansion von US-Ligen in europäische Metropolen und der Frage nach einer möglichen NBA Europe.
Schlüsselwörter
Cologne Centurions, RheinEnergie Köln, American Football, Basketball, Profisport, Köln, Kommerzialisierung, Tradition, Marketing, Sponsoring, Zuschauerzahlen, Wettbewerb, NFL Europe, Basketball-Bundesliga (BBL), Retortenklub, Medienwirkung, Sportökonomie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Cologne Centurions und RheinEnergie Köln - Ein Vergleich
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht die Cologne Centurions (American Football) und RheinEnergie Köln (Basketball), zwei junge Kölner Profisportteams, mit etablierten Vereinen wie dem 1. FC Köln. Sie analysiert die Herausforderungen beim Aufbau einer Fangemeinde, der Akzeptanz ihrer Sportarten und der Strategien zur Zuschauer- und Sponsorengewinnung in einer wettbewerbsintensiven Umgebung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Einfluss von Tradition (oder deren Fehlen), die Bedeutung von Marketing und Sponsoring, die Rolle der Medien, den Wettbewerb um Zuschauer und Sponsoren in einer Großstadt, sowie Strategien von Profiligen zur Marktexpansion. Sie untersucht die Kommerzialisierung und Marketingstrategien im Kontext der jeweiligen Sportart und die spezifischen Herausforderungen für neu gegründete Profiteams.
Welche Teams werden im Detail untersucht?
Im Mittelpunkt stehen die Cologne Centurions (NFL Europe) und RheinEnergie Köln (Basketball-Bundesliga). Der 1. FC Köln dient als Vergleichsbeispiel für einen traditionsreichen und etablierten Verein.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung und einer Beschreibung Kölns als Sportstadt. Es folgen Kapitel zur Geschichte des American Footballs und des Basketballs, sowohl international als auch in Deutschland. Die Cologne Centurions und RheinEnergie Köln werden in separaten Kapiteln detailliert analysiert, inklusive ihrer Marketingstrategien, Zuschauerzahlen und Sponsoringaktivitäten. Ein Exkurs befasst sich mit der Expansion von US-Ligen nach Europa.
Welche Aspekte werden bei den Cologne Centurions untersucht?
Die Analyse der Cologne Centurions umfasst die Identifikation der Fans, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Zuschauerzahlen, Sponsoring, die Event-Charakteristik der Spiele und die Zukunftsaussichten des Teams.
Welche Aspekte werden bei RheinEnergie Köln untersucht?
Bei RheinEnergie Köln werden die Entstehung des Teams, die Lizenzübernahme, der Weg in die BBL, das Negativ-Image als "Retortenklub", Zuschauerzahlen, Sponsoring, das Nachwuchskonzept und die sportliche Bilanz analysiert. Der Vergleich mit der Kölner Arena und dem Energy Dome wird ebenfalls thematisiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Cologne Centurions, RheinEnergie Köln, American Football, Basketball, Profisport, Köln, Kommerzialisierung, Tradition, Marketing, Sponsoring, Zuschauerzahlen, Wettbewerb, NFL Europe, Basketball-Bundesliga (BBL), Retortenklub, Medienwirkung, Sportökonomie.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht keine expliziten Schlussfolgerungen im FAQ-Bereich, da dies die detaillierte Analyse im Haupttext voraussetzt. Die Zusammenfassung der Kapitel bietet jedoch Einblicke in die zentralen Ergebnisse der jeweiligen Kapitel.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der Analyse von Themen im Bereich Sportökonomie und Sportmanagement.
- Quote paper
- Emrah Kilic (Author), 2006, Die Bedeutung von Tradition und Kommerzialisierung am Beispiel der Cologne Centurions und RheinEnergie Köln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65989