Dieser Ausarbeitung liegt eine eigens durchgeführte kleine Feldstudie zu
Grunde, welche sich mit den Gewohnheiten der Rezipienten von schwuler1
Pornographie, insbesondere pornografischer Filme, beschäftigt. Diese Studie
erhebt nicht den Anspruch repräsentativ zu sein oder einen umfassenden
Einblick in Rezeptionsverhalten von schwulen Männern im Hinblick auf
Pornofilme zu geben. Dennoch werden Aussagen und Ergebnisse innerhalb
dieser Ausarbeitung herangezogen, um Argumentationen und Thesen zu
stützen oder auch in Frage zu stellen, bzw. einen kritischen Blickwinkel auf
diese zu eröffnen.
Einleitung: Der schwule Pornofilm ist ein Subgenre innerhalb des Genres des
pornographischen Films und seine Geschichte ist beinahe ebenso lang und
ausgeprägt wie die des heterosexuellen Pornofilms. Auf den folgenden Seiten
werde ich den schwulen Pornofilm etwas genauer betrachten.
[...]
1 In dieser Arbeit wird durchgängig der Terminus ‘schwul’ verwendet, da sich gezeigt hat, daß dieser Ausdruck innerhalb schwuler Kultur stets auch selbstreferenziell genutzt wird und keinerlei negative Konnotation birgt, während der sicherlich eher wissenschaftlich klingende Begriff „homosexuell” sehr selten Verwendung findet.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Rezeptionsstudie zum schwulen Pornofilm
- Eigenheiten des schwulen Pornofilms
- Ansätze zum schwulen Pornofilm
- Ton im schwulen Pornofilm
- Gründe für Transferprobleme
- Versuch der kulturellen Verortung schwuler Pornografie
- Aneignung von Pornografie nach Fiske
- Gesellschaftliche Verortung und Pornografie
- Schlußwort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den schwulen Pornofilm als Subgenre des Pornofilms und versucht, ihn kulturell zu verorten. Sie basiert auf einer kleinen Rezeptionsstudie und analysiert genrespezifische Eigenheiten. Das Ziel ist es, empirische Ergebnisse mit theoretischen Ansätzen, insbesondere aus den Cultural Studies, zu verbinden und einen kritischen Blick auf den schwulen Pornofilm zu werfen.
- Rezeptionsverhalten schwuler Männer gegenüber schwulen Pornofilmen
- Genrespezifische Eigenheiten des schwulen Pornofilms im Vergleich zum heterosexuellen Pornofilm
- Kulturelle Verortung schwuler Pornografie
- Analyse der Rollenverteilung im schwulen Pornofilm
- Anwendung theoretischer Ansätze der Cultural Studies auf den schwulen Pornofilm
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Diese kurze Einleitung beschreibt die Grundlage der Ausarbeitung: eine kleine Feldstudie zum Rezeptionsverhalten schwuler Männer gegenüber schwulen Pornofilmen. Es wird betont, dass die Studie keinen Anspruch auf Repräsentativität erhebt, aber dennoch zur Stützung und Hinterfragung von Argumenten verwendet wird.
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt den schwulen Pornofilm als eigenständiges Subgenre vor. Sie skizziert den Aufbau der Ausarbeitung: Zuerst wird die Rezeptionsstudie erläutert, dann werden genrespezifische Eigenheiten diskutiert, anschließend folgt ein theoretischer Teil, der empirische Ergebnisse mit anderen Texten und Analysen verbindet, und schließlich wird ein Ansatz zur kulturellen Verortung präsentiert.
Rezeptionsstudie zum schwulen Pornofilm: Dieses Kapitel beschreibt die durchgeführte Feldstudie. Zwischen Dezember 2001 und Februar 2002 wurden elf Interviews mit zwölf schwulen Männern (18-38 Jahre) geführt, teilweise persönlich, teilweise telefonisch oder per E-Mail. Die Interviews untersuchten die ersten Erfahrungen mit schwuler Pornografie, Kriterien zur Filmselektion und formale Aspekte der Filme, sowie Unterschiede im Rezeptionsverhalten von Schwulen und Heterosexuellen. Die offene Gestaltung der Fragen ermöglichte dynamische Gespräche und unerwartete Ergebnisse.
Eigenheiten des schwulen Pornofilms: Dieses Kapitel widerlegt die Annahme, alle Pornofilme seien gleich. Es analysiert die Rollenverteilung im schwulen Pornofilm als eine besondere Eigenheit: Im Gegensatz zum heterosexuellen Pornofilm ist die Rollenzuweisung (aktiv/passiv) zu Beginn eines sexuellen Aktes nicht offensichtlich. Die Bedeutung der Begriffe „aktiv“ und „passiv“ in der schwulen Kultur wird erläutert und differenziert. Es wird argumentiert, dass im schwulen Porno eine Rollenverhandlung auf dieser Ebene kaum stattfindet, obwohl sexuelle Positionen im Vorfeld zugewiesen werden können.
Schlüsselwörter
Schwuler Pornofilm, Rezeptionsstudie, Cultural Studies, Rollenverteilung, kulturelle Verortung, Pornografie, Genreunterschiede, heterosexueller Pornofilm, empirische Forschung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Ausarbeitung: Rezeptionsstudie zum schwulen Pornofilm
Was ist der Gegenstand dieser Ausarbeitung?
Die Ausarbeitung untersucht den schwulen Pornofilm als eigenständiges Subgenre des Pornofilms und versucht, ihn kulturell zu verorten. Sie verbindet empirische Ergebnisse einer kleinen Rezeptionsstudie mit theoretischen Ansätzen aus den Cultural Studies.
Welche Methoden wurden verwendet?
Die Ausarbeitung basiert auf einer kleinen Rezeptionsstudie mit elf Interviews, die zwischen Dezember 2001 und Februar 2002 mit zwölf schwulen Männern (18-38 Jahre) geführt wurden. Die Interviews untersuchten die ersten Erfahrungen mit schwuler Pornografie, Kriterien zur Filmselektion, formale Aspekte der Filme und Unterschiede im Rezeptionsverhalten von Schwulen und Heterosexuellen. Die Auswertung dieser Daten wird mit theoretischen Überlegungen aus den Cultural Studies verknüpft.
Welche Themen werden behandelt?
Die Ausarbeitung behandelt folgende Themen: Rezeptionsverhalten schwuler Männer gegenüber schwulen Pornofilmen, genrespezifische Eigenheiten des schwulen Pornofilms im Vergleich zum heterosexuellen Pornofilm, kulturelle Verortung schwuler Pornografie, Analyse der Rollenverteilung im schwulen Pornofilm und Anwendung theoretischer Ansätze der Cultural Studies auf den schwulen Pornofilm.
Wie ist die Ausarbeitung aufgebaut?
Die Ausarbeitung gliedert sich in ein Vorwort, eine Einleitung, ein Kapitel zur Rezeptionsstudie, ein Kapitel zu den Eigenheiten des schwulen Pornofilms, ein Kapitel zum Versuch der kulturellen Verortung und ein Schlusswort. Die Einleitung skizziert den Aufbau und die Zielsetzung. Die Kapitel fassen die Ergebnisse der Studie und die theoretische Auseinandersetzung zusammen.
Welche Ergebnisse liefert die Rezeptionsstudie?
Die Rezeptionsstudie, die im Kern der Ausarbeitung steht, untersucht die ersten Erfahrungen der Befragten mit schwuler Pornografie, ihre Kriterien zur Auswahl von Filmen und die Wahrnehmung formaler Aspekte. Sie beleuchtet auch Unterschiede im Rezeptionsverhalten im Vergleich zu heterosexuellen Männern. Die offene Gestaltung der Fragen ermöglichte dynamische Gespräche und unerwartete Ergebnisse.
Wie wird die Rollenverteilung im schwulen Pornofilm analysiert?
Die Ausarbeitung analysiert die Rollenverteilung (aktiv/passiv) im schwulen Pornofilm und vergleicht sie mit dem heterosexuellen Pornofilm. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Bedeutung der Begriffe „aktiv“ und „passiv“ in der schwulen Kultur und der Frage, inwieweit eine Rollenverhandlung im schwulen Porno stattfindet.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Ausarbeitung verwendet theoretische Ansätze aus den Cultural Studies, um die empirischen Ergebnisse zu interpretieren und den schwulen Pornofilm kulturell zu verorten. Insbesondere wird die Aneignung von Pornografie nach Fiske diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Ausarbeitung?
Schlüsselwörter sind: Schwuler Pornofilm, Rezeptionsstudie, Cultural Studies, Rollenverteilung, kulturelle Verortung, Pornografie, Genreunterschiede, heterosexueller Pornofilm, empirische Forschung.
Welchen Anspruch erhebt die Studie?
Die Studie erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität, dient aber als Grundlage zur Stützung und Hinterfragung von Argumenten in der Ausarbeitung.
- Quote paper
- Stefan Rein (Author), 2002, Schwuler Pornofilm - Ein Versuch der kulturellen Verortung und der Differenzierung dieses Genres, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6590