Die Welt ist, wie sie ist, und wie wir sie
sehen. Erkennen kann als eine "wirksame
Handlung" verstanden werden, welche uns
ermöglicht in einem bestimmten Umfeld zu
existieren, indem wir dort unsere Welt
erschaffen. Diese Arbeit ist ein Konstrukt
aus innerer Sicht und äußerer Perspektive,
meiner subjektiven Sicht verbunden mit den
objektiven Gegebenheiten (in diesem Fall
Texte, Zitate etc...) Sie entspringt den
Intensionen das Studium an der HWP
erfolgreich zu beenden und aus persönlichen
Interesse an der vorgestellten "Materie".
Weiterhin wird hier in keinster Weise
Anspruch auf "Wahrheit" oder "absolute
Richtigkeit" beansprucht. Vielmehr ist ein
weiteres (drittes) Ziel dieser Arbeit
erreicht, wenn diese zur Kritik anregt, oder
vielleicht sogar, zu intensivieren
Auseinandersetzung mit diesen Bereichen
anregt und dazu möglicherweise etwas
provoziert... als "Hauptmethode" jedoch der
Radikale Konstruktivismus zur Anwendung
kommt und ergänzend in komparativer und
interpretierender Weise vorgegangen wird.
Die geforderte und gewünschte
Interdisziplinarität findet sich in der
vorliegenden Ausarbeitung in den
Wissenschaftsdisziplinen der Soziologie,
Philosophie, Physik5, Theologie u.a. wieder.
Die vorliegende Arbeit besteht aus sechs
Teilen. Nach der Einführung wird verglichen
inwieweit es Gemeinsamkeiten zwischen
New-Age und Postmoderne8 gibt um im dritten
Teil zu untersuchen, wo ein „Neues Denken“
zu verorten ist. Desweiteren wird
ausgearbeitet welche Ingredienz der Terminus
New-Age beinhaltet. Im abschließenden Teil
der Arbeit wird aufgezeigt ob das Konzept
der "inneren Handlung" ein Ausdruck für ein
„Neues Denken“ sein könnte, gefolgt von
einer Beleuchtung einiger Kritikpunkte am
New-Age. Ein roter Faden der sich
weitestgehend durch die Arbeit zieht, wird
das Prinzip der Polarität sein.
Inhaltsverzeichnis Seite
1. Teil: Vorwort, Einführung und Methodenauswahl
1.1. Prolegomenon
1.2. Einleitung
1.3. Zur Methodik; Bemerkungen zum Radikalen Konstruktivismus
1.4. Zusammenfassung
2. Teil: Postmoderne oder New-Age 6
2.1. Einleitung
2.2. New-Age
2.2.1. Versuch einer Definition
2.2.2. Wichtige Grundzüge des New-Age
2.2.3. New-Age als Zeitalter des Wassermanns
2.3. Postmoderne
2.3.1. Einleitung
2.3.2. Ist die Moderne unweigerlich abgeschlossen?
2.3.3. Lyotards Postmoderne
2.3.4. Der Aspekt der Pluralität im Postmoderne Diskurs
2.3.5. Die Postmoderne ist stark ästhetisch signiert
2.3.6. Schwächen des Begriff Postmoderne
2.4. Zusammenfassung
3. Teil: Neues Denken
3.1. Einleitung
3.2. Grundlagen eines neuen Denkens
3.2.1. Die neue Physik als naturwissenschaftliche Grundlage eines neuen Denkens
3.2.1.1. Was ist eigentlich Altes Denken?
3.2.1.2. Relativitätstheorie und Quantenmechanik
3.2.1.3. Die Doppelnatur der Materie
3.2.1.4. EX.: Die Cylotronen-Experimente
3.2.1.5. Die Bootstrap-Theorie
3.2.1.6. Theorie und Bewußtsein
3.2.2. Chaos Theorie
3.2.2.1. Neues Denken und die Chaostheorie
3.2.2.2. Nicht lineare Systeme und determin. Chaos
3.2.2.3. Chaostheorie und Gesellschaft
3.2.2.4. Fraktale, Mandelbrot
3.3. Religion, Mystik und neue Physik/Chaostheorie
3.4. Alte Philosophie in der Neuen Physik
3.5. Zusammenfassung
Teil 4: Wichtige Prämissen des New-Age
4.1. Einleitung
4.2. Transformation im New-Age
4.2.1. Prigogines dissipative Strukturen
4.2.2. Gesellschaft + System = dissipative Strukturen?
4.3. Pluralität oder Einheit?
4.3.1. Der Holismus
4.3.1.1. Das Holon
4.3.1.2. Die Gruppe als soziales Holon
4.3.2. Die Gaia-Hypothese
4.3.2.1. Ursprünge und Entstehung der Gaia-Hypothese
4.3.2.2. Biologistische Systemtherorie
4.3.3. Die Noosphäre und der Punkt Omega
4.3.4. Das Prinzip der Dialektik
4.3.5. Polarität oder Dualität
4.3.5.1. Polarität
4.3.5.2. Dualität
4.3.5.3. EX.: Antimaterie und Materie
4.3.6. Pluralität oder Einheit als Dissens oder Konsens?
4.4. EX: Macht
4.5. EX: Zeitlosigkeit bzw. Gleichzeitigkeit
4.6. Zusammenfassung
Teil 5: Handlungstheorie und das Konzept der inneren Handlung 54
5.1. Einleitung
5.2. Handlung und Struktur in der Soziologie
5.2.1. Die verschiedenen Ausprägungen des Handlungsbegriffes in der allgemeinen Soziologie
5.2.2. EX: Giddens Handlungsbegriff
5.2.3. Kritik am Konzept des Intentionalen Handelns
5.2.3.1. Joas
5.2.3.2. EX: Giddens
5.2.4. EX: capability und knowlegeability
5.2.5. EX: Struktur Der allgemeine Strukturbegriff
5.2.6. EX: Giddens Struktur Begriff
5.2.7. EX: Das Konzept der Dualität von Struktur
5.2.8. Zwischenbetrachtung
5.3. Ein Beispiel für den Ausdruck eines neues Denkens: Das Konzept der inneren Handlung
5.3.1. Innen und Außen
5.3.1.1. Allgemeines
5.3.1.2. Innen- bzw. Außen-Lenkung
5.3.1.3. Innen und Außen bei Teilhard de Charding
5.3.1.4. Weitere Differenzierungen
5.3.2. Das Konzept des Inneren Handelns
5.3.2.1. Einleitendes und allgemeines
5.3.2.2. Meditations- und Entspannungstechniken
5.3.2.3. Inneres Handeln und das absolute Sein
5.3.2.4. EX: Erleuchtung als primäres Ziel
5.3.2.5. Kosmisches Bewußtsein und Erleuchtung
5.4. Zusammenfassung
Teil 6: Schlußbetrachtungen 76
6.1. Einleitung
6.2. Kritik am New-Age
6.2.1. Kritik einer Kritik
6.2.2. Totalität und Gurus
6.2.3. Personenkult und Abhängigkeit von Gurus
6.2.4. Weitere gängige Kritiken
6.3. Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse
6.4. Fazit
6.5. Epilog
7. Quellenverzeichnis
Thema:
Neues Denken im "New-Age", dargestellt am
Beispiel der inneren Handlung
"Auf der großen Leinwand des Selbst
malt das Selbst
das Bild der mannigfachen Welten.
Und dieses höchste Selbst,
das nur sich selber sieht,
ist voller Seligkeit."
Shankara[1]
1. Teil: Vorwort, Einführung und Methodenauswahl
1.1. Prolegomenon
Nichts ist wie es scheint - denn der Schein trügt...
Die Welt ist, wie sie ist, und wie wir sie sehen. Erkennen kann als eine "wirksame Handlung" verstanden werden, welche uns ermöglicht in einem bestimmten Umfeld zu existieren, indem wir dort unsere Welt erschaffen.[2] Diese Arbeit ist ein Konstrukt aus innerer Sicht und äußerer Perspektive, meiner subjektiven Sicht verbunden mit den objektiven Gegebenheiten (in diesem Fall Texte, Zitate etc...) Sie entspringt den Intensionen das Studium an der HWP erfolgreich zu beenden und aus persönlichen Interesse an der vorgestellten "Materie". Weiterhin wird hier in keinster Weise Anspruch auf "Wahrheit" oder "absolute Richtigkeit" beansprucht. Vielmehr ist ein weiteres (drittes) Ziel dieser Arbeit erreicht, wenn diese zur Kritik anregt, oder vielleicht sogar, zu intensivieren Auseinandersetzung mit diesen Bereichen anregt und dazu möglicherweise etwas provoziert. Daher liegt es nun auf der Hand, daß der Methoden-Mix der vorliegenden Arbeit "fröhlicher Eklektizismus"[3] ummantelt von etwas "Prosa" (und dazu ein wenig Lyrik...[4] ) beinhaltet, als "Hauptmethode" jedoch der Radikale Konstruktivismus zur Anwendung kommt und ergänzend in komparativer und interpretierender Weise vorgegangen wird. Die geforderte und gewünschte Interdisziplinarität findet sich in der vorliegenden Ausarbeitung in den Wissenschaftsdisziplinen der Soziologie, Philosophie, Physik[5], Theologie u.a. wieder.[6]
1.2. Einleitung
"Gesellschaftliche Gebilde sind einerseits aus Handlungen aufgebaut - andererseits besitzen sie den Handlungen gegenüber, aus denen sie doch bestehen, neue und eigenständige Qualitäten, so daß vom Bewußtsein und Wollen der Beteiligten unabhängige Strukturen entstehen."[7]
Die vorliegende Abschlußarbeit besteht aus sechs Teilen. Nach der Einführung wird verglichen inwieweit es Gemeinsamkeiten zwischen New-Age und Postmoderne[8] gibt um im dritten Teil zu untersuchen, wo ein „Neues Denken“ zu verorten ist. Desweiteren wird ausgearbeitet welche Ingredienz der Terminus New-Age beinhaltet. Im abschließenden Teil der Arbeit wird aufgezeigt ob das Konzept der "inneren Handlung" ein Ausdruck für ein „Neues Denken“ sein könnte, gefolgt von einer Beleuchtung einiger Kritikpunkte am New-Age. Ein roter Faden der sich weitestgehend durch die Arbeit zieht, wird das Prinzip der Polarität sein.
1.3. Zur Methodik; Bemerkungen zum Radikalen Konstruktivismus
"Ein Fischer mit gewissen wissenschaftlichen Ambitionen stellt ein "Gesetz des Meeres" auf, nach dem alle Fische größer als 3 Zentimeter sind. Er hat jedoch dabei außer acht gelassen, daß alle in seinem Dorf benutzten Netze eine Maschenweite von 3 Zentimeter haben."
Sir Arthur Eddington [1882-1944][9]
Einer der eigentlichen Begründer des konstruktivistischen Denkens, so Heinz von Foerster, war Piaget, speziell mit seinem Werk "Der Aufbau der Wirklichkeit beim Kinde". Dorther ist zugleich die Frage, ob dieser Autor mithin bereits ein (Radikaler) Konstruktivist[10] war, durchaus angebracht.[11] Von Jean Piaget wird zum Beispiel aufgezeigt, daß eine "konstruktive Aktivität" schon in der frühen Kindheit, mit zwei Jahren, beginnt und gleichzeitig die Basis für das, was die spätere "Erfahrungswelt" des Kindes wird, legt.[12] Zudem werden für Piaget kognitive Strukturen vom Subjekt "konstruiert" - sich sozusagen "aufbauen".[13] Eine zentrale Frage des Konstruktivismus dreht sich außerdem darum, ob "Wirklichkeit", welche der Mensch durch seine Sinnesorgane und Sinneseindrücke Mithilfe der Verarbeitung im "Denkapparat" vorzufinden glaubt, in Wahrheit vom Menschen erfundenes, also von ihm "konstruiertes" ist. Der Radikale Konstruktivismus weist somit darauf hin, daß Wirklichkeitskonstruktionen vom jeweiligen Subjekt bedingt sind und diese Erklärungsmöglichkeiten für ein fruchtbares Handeln in der sozial akzeptierten und vermeintlich objektiven und physikalischen Lebens-Welt bieten.[14] Selbige Methodik liefert ebendaher Argumente für eine sinnreiche Transformierung obsolet gewordener europäischer Denktraditionen.[15] Eine "operationale Geschlossenheit" lebendiger Systeme kann obendrein als das "Organisationsprinzip" verstanden werden, welches "Kognition" zu einem "konstruktiven Prozeß" macht.[16] Der viel zitierten Kluft in Philosophie und Soziologie von Subjekt und Objekt zentrierten Ansichten kann hiermit vielleicht eine Möglichkeit zur Überwindung geboten werden, da das Fundament des Konstruktivismus den holistischen Aspekt[17] impliziert, daß der Mensch nicht "in" der Welt lebt, welche dieser als Medium von seinem Körper differenziert, sondern dagegen "mit" der Welt zu der sein Körper und sein Selbst gehören.[18]
Damit wird auch eine Doppelsinnigkeit der Phrase "Konstruktion der Wirklichkeit bzw. der Welt" offensichtlich: Auf der einen Seite ist eine Aktivität des Konstruierens etwas das "in der Welt" stattfindet, weil alles "Geschehen" in dieser geschieht und "etwas konstruieren" und ähnliche Tätigkeiten "Geschehen" darstellen. Auf der anderen Seite ist eine Aktivität des Konstruierens etwas, daß "außerhalb der Welt" stattfindet, da Konstruieren bedeutet, etwas vorher nicht existentes zu schaffen, was erst im Verlauf der Konstruktion langsam zur Manifestation gebracht wird. Aber zumindest anfänglich stellt die Aktivität einer Konstruktion etwas "außerhalb der Welt" passierendes dar, da, nach Meinung einiger Radikalen Konstruktivisten, das was konstruiert wird, bereits aus der Welt besteht.[19] Ferner ist hervorzuheben, das der Konstruktivismus ein Modell darstellt, daß zwar keine Wahrheit für sich beansprucht oder gar eine neue Weltanschauung liefert, folglich bietet sich dieser hier besonders geeignet als Methode an, dennoch auf seine Nützlichkeit hin untersucht werden sollte.[20]
1.4. Zusammenfassung
"Die Erfahrung der Außenwelt ist immer durch besondere Sinnesorgane und Nervenbahnen vermittelt. In diesem Maße sind Objekte meine Produkte, und meine Erfahrung von ihnen ist subjektiv, nicht objektiv. Es ist jedoch nicht trivial, anzumerken, daß nur sehr wenige Menschen, zumindest in der abendländischen Kultur, an der Objektivität solcher Sinnesdaten wie Schmerz oder ihrer visuellen Bilder der Außenwelt zweifeln. Unsere Zivilisation beruht zutiefst auf dieser Illusion."[21]
Vermerken kann man am Schluß des ersten Teils der Arbeit, daß die Wirklichkeit zum großen Teil so erscheint, wie sie sich jedes Individuum selber, abhängig von den vorhandenen inneren und äußeren Strukturen, konstruiert. Ohnedem ist diese noch recht neue Methodik eng mit einigen Haupteigenschaften eines "neuen Denkens" verknüpft, was im Verlauf dieser Ausarbeitungen noch deutlicher betont wird. Im nächsten Kapitel wird der Versuch unternommen den Begriff des "New-Age" etwas genauer zu fassen.
2. Teil: Postmoderne oder New-Age?
2.1. Einleitung
Im zweiten Teil dieser Arbeit wird zum einen untersucht was New-Age alles beinhaltet und wie umfangreich dieser Ausdruck verwendet wird und zum anderen einige zentrale Inhalte der Postmoderne Debatte angeführt um zu sehen ob es bei diesen recht weiten Feldern mögliche Überschneidungen gibt.
2.2. "New-Age"
2.2.1. Was hat es mit dem "neuen Zeitalter" auf sich? - Versuch einer Definition dieses Begriffes
"Die New-Age-Bewegung ist nicht neu. Sie ist auch keine Modeerscheinung[...]"[23][22]
...konstatiert 1983 nicht ganz zu unrecht die Autorin Constance Cumbey in ihrem Buch "Die sanfte Verführung".[24] Vielmehr ist sie "[...] ein Phänomen von großer gesellschaftspolitischer Relevanz [...] und [...] ein wichtiger Reflex auf die Grundlagenkrise der Moderne." [25]
Viele Problematiken der jetzigen Zeit sind nicht erst seit der "Dialektik der Aufklärung" bekannt. Trotzdem finden sich die meisten Kritikpunkte aus diesem Werk in gleicher Weise bei den "Mitgliedern" der "New-- Age-Bewegung" wieder. "Die "Innenseite" des New-Age ist die Esoterik"[26] [27].[28] Es ist beachtlich was unter dieser Bezeichnung alles subsumiert wird. Der große Bereich der Parapsychologie, wie z.B. das Hellsehen, die Astrologie[29] oder die "Gnosis"[30] und desgleichen alternative "Zusammenlebensformen", wie wohl die populärste Gemeinschaft, die Findhorn-Community in Schottland[31], sind partout als bedeutungsvolle Bestandteile der Esoterik, und hierdurch genauso des New-Age, zu sehen. Die Formulierung "New-Age" ist, außer natürlich in den Kreisen seiner Verfechter, weitgehend mit negativen Inhalten behaftet. Nun gibt es weder einen "Definitionssatz" noch ein "registriertes Warenzeichen" für das New-Age.[32]
Die New-Age-Bewegung als ganzes betrachtet hat zum anderen keine einheitlichen organisatorischen Strukturen wie Beispielsweise einen Dachverband oder ähnliches[33] und ebensowenig kann man das "neue Zeitalter" als ein geschlossenes und genau definierbares Phänomen bezeichnen.[34] Es besteht schon mehr aus einem unüberschaubaren Komplex von vielen bunt zusammengemischten Organisationen, Richtungen, Strömungen und Ideologien; jede mit ihren speziellen Prämissen und teilweise mit eigenen Organisationsstrukturen. Indes gibt es einige Charakteristika, die in fast allen Gebieten recht stark kongruieren, demzufolge man New-Age als ein Art "geistiges Dach" unter dem sich sowohl Einzelpersonen als auch Gruppierungen ohne besonderen "Ausweis" zusammen finden können, bezeichnen kann.[35]
"Im Zeichen des New-Age soll sich also eine Begegnung verschiedener Religionen und Kulturen vollziehen, ein Austausch zwischen Wissenschaft und Mystik, auch zwischen verschiedenen Epochen: Der Atomphysiker sitzt neben dem Medizinmann, dem Vertreter einer Archaischen Kultur.
Diese Spannung zwischen ganz Neuem und ganz Altem, zwischen der Strenge des wissenschaftlichen Denkens und dem freien Spiel der Intuition macht den Reiz, aber auch die Problematik von New-Age-Veranstaltungen aus."[36]
2.2.2. Wichtige Grundzüge des New-Age
Ein relevanter immer wieder auftauchender und zentraler Begriff des New-Age ist der der "Transformation"[37], welcher sowohl äußere, "Umwälzungen", als auch Umbildungen der "inneren Lebensräume" des Menschen meint. Diese als "kosmisches Prinzip" gedachte Neuerung soll das Ich gleichermaßen wie den Kosmos betreffen.[38] Ebenso ist die "Selbstorganisation[39] des Universums" eine der grundlegenden Annahmen. Im New-Age geht es weiterhin "[...] um die Revolution des Bewußtseins. New-Age - das heißt: ein „Neues Denken“, eine neue Sicht der "äußeren" und "inneren" Wirklichkeit bricht sich Bahn und hat in der New-Age-Bewegung schon begonnen." [40] Das Denken im "neuen Zeitalter" basiert auf dem Glauben an einen universalen, nicht zu stoppenden Vorgang der Evolution und birgt dazuhin eine "Heilsbotschaft".[41]
Desweiteren ist die prinzipiell holistische Weltsicht[42] [43] ein zentraler Gedanke des New-Age-Denken. Berman zum Beispiel sieht die Entfaltung einer holistischen Gesellschaft aus diversen Antrieben, welche sich quer durch die traditionelle Links-Rechts-Achse ziehen und aus Faktoren wie Feminismus, Ökologie, Ethnizität und "Transzendentalismus" (religiöse Erneuerung), zusammenwachsen.[44] Diesen "Dreh und Angelpunkt" des Wassermannzeitalters gilt es aus diesem Grunde intensiver zu betrachten. Außerdem ist das New-Age relativ stark religiös signiert. Mit einer Welle neuer Religiosität seit etwa Anfang der siebziger Jahre, steigt auch das Interesse am östlichen Karma und Reinkarnations-Glauben abermals heftiger an.[45] "Ein weiterer Grund für den engen Zusammenhang von New-Age-Gedankengut und neuen spirituellen Bewegungen liegt in der Tatsache, daß Teile der neuen spirituellen Bewegungen selbst "New-Age-Theorie" produzieren bzw. als Quellen entdeckt und ausgeschöpft werden"[46] Fernerhin ist ein weiterer Koresspondenzpunkt der Epochale Aspekt. Ob es sich wirklich um ein neues Zeitalter handelt und die Menschheit sich vor einem "Evolutionssprung"[47] befindet, soll im nachfolgenden herausgestellt werden.
2.2.3. New-Age als Zeitalter des Wassermanns
"Wir stehen am Beginn des Wassermann-Zeitalters. Am Beginn weltumfassender Umwälzungen, Kriege, Katastrophen, Krankheiten, Umweltschäden...Aber gleichzeitig findet die Erneuerung des Geistes statt."[48] Durchgabe: 22.10.1986[49]
Obzwar auf der einen Seite die 60er mit ihren Studentenprotesten und der Hippie-Bewegung als eine der Anfänge der neuen Zeit genannt werden,[50] ist nichtsdestoweniger auf der anderen Seite das "neue Zeitalter", aus der astrologischen (und astronomischen) Perspektive betrachtet, wohl noch am leichtesten nachzuvollziehen. In diesem Kontext ist der Bezug in den Sternbildern zu finden. Der Wiener Arnold Graf Keyserling soll den Beginn des Zeitalter des Wassermanns oder Aquarius mit seinen astrologischen Berechnungen auf 1962 fixiert und seine Dauer auf 2140 Jahre festgelegt haben.[51] Über den genauen Anfang und die Länge dieser Sternenperiode sind sich die verschiedenen Autoren allerdings allgemeinhin nicht ganz einig.[52] Dessenungeachtet wird hiermit das Zeitalter der Fische abgelöst, welches mit Jesus Geburt begann und durch rationales Denken, organisierte Religionen, Kirchen, Staaten und Parteien und nichtzuletzt durch die Wissenschaft gekennzeichnet ist.[53] "Das Wassermann-Zeitalter ist in erster Linie ein geistiges Zeitalter. (Der geistige Aspekt der großen Lehre, Christus der Welt gab, wird nun von der Mehrheit der Menschen verstanden, denn diese Mehrheit kommt jetzt in eine fortgeschrittene Phase geistigen Bewußtseins.)" [54] Um diesen Umstand vielleicht etwas besser nachvollziehen zu können, werden im folgenden Kapitel einige gewichtige Grundzüge der Verwendung von Postmoderne besprochen und in vergleichender Weisen zum New-Age untersucht.
2.3. Postmoderne
2.3.1. Einleitung
Die meisten der vielen Postmoderne Autoren möchten nicht in einem Atemzug mit der Diskussion um das "New-Age" genannt werden und sehen keine Parallelen bzw. Ähnlichkeiten in den Gedankenvorgängen. Im Gegenteil, sie weisen eher auf eine Gefahr hin, welche dem Gedankengut des New-Age inhärent seien.[56] Gleichwohl ist der Terminus Postmoderne m.E. sehr gut geeignet, um den Begriff des New-Age ein wenig zu vergleichen. Bevor der Topos "Postmodern" aus der Amerikanischen Literaturdebatte [ca. 1960] hervortat[57], trat er lediglich sporadisch und ohne kausale oder inhaltliche Zusammenhänge der Anwendungsgebiete auf. Über den Gebrauch in den Bereichen der Kunst, Architektur[58] und Soziologie [1968 d. A. Etzioni] gelang er zwangsläufig zur Auseinandersetzung in der Philosophie. Ähnlich wie bei einem Zeitalter liegt hier eine Nach-Moderne, ein Zeit Abschnitt nach der Moderne, auf der Hand. Das Wort Postmoderne oktroyiert förmlich eine trügerische Abgeschlossenheit. Ob dies wirklich der Fall ist, wird nachfolgend geprüft.[55]
2.3.2. Ist die Moderneun weigerlich abgeschlossen?
"Vom Ende der Moderne und von der Postmoderne kann heute nur reden, wer den Sinn der Moderne nicht begriffen hat."[60][59]
Diese etwas provokante Aussage von Richard Münch trifft einen häufigen Streitpunkt im Moderne/Postmoderne Diskurs recht prägnant. Die Meinung einiger Autoren, wie z.B. der Fukuyamas ebenso Baudrillards, daß dieser "Zeitabschnitt" der Moderne jetzt zugunsten einer "Nachmoderne" beendet sein soll, akzeptieren Autoren wie Wolfgang Welsch; "Epochenabschnitte festzulegen kommt nachfolgenden Generationen und künftigen Historikern zu; wer es schon als Zeitgenosse versucht, scheint nicht seriös zu handeln",[61] oder Anthony Giddens[62] freilich nicht.[63] Diese Aussage bezieht sich indessen mehr auf den Ausdruck der "Posthistoire" (Posthistoiretheorem)[64], welcher strikt von dem der Postmoderne zu differenzieren ist. Dorther rührt desgleichen das allgemeine Mißverständnis, daß Postmoderne gerne mit dem "Ende der Geschichte" gleichgesetzt wird, wie es z.B. von Fukuyama deklariert wird. Ein unzweideutiger Epochenbegriff der Postmoderne läßt sich allenfalls im Sektor der Architektur veranschlagen.[65] Dieser typische Aspekt des "Posthistoire Theorems" hat mit dem des "kritischen Postmodernismus" jedoch nichts gemein. Trotz allem sollte man den "kritischen Postmodernismus" und "Posthistoire" als "dialektische Einheit" betrachten.[66] Infolgedessen sollte die Vokabel "Postmodernismus" eher als Formulierung gewisser Stilarten oder Bewegungen innerhalb der Literatur, der Bildhauerei, Architektur u.a., denn als eine Epoche nach der Moderne gesehen werden.
So sieht es Münch ganz ähnlich; was der Begriff der Postmoderne zum Ausdruck bringen will, ist entweder dem der Moderne bereits immanent oder in seinem stets gegenwärtigen oppositionellen Bezeichnung der Tradition.[67]
2.3.3. Lyotard s Postmoderne
Im Umfeld der verschiedenen mit dem Präfix "Post" versehenen Theorien gilt Jean-Francois Lyotard seit dem Erscheinen von "Das postmoderne Wissen" [1979] in der philosophischen Auseinandersetzung, einhellig als einer, wenn nicht der Hauptvertreter, eines postmodernistischen Denkens. Ganz in der Tradition vieler französischer Philosophen, z.B. Foucault, Deleuze, Barthes, Derrida uvm., sind einige Wurzeln seines Denkens im klassischen Strukturalismus, Saussure, Levi-Strauss u.a., zu finden. Dorther ist genauso der Ursprung der "Differenzen", von Signifikant und Signifikat, also der Strukturelemente, zu verorten, welcher sich gleichermaßen im anknüpfenden Post- oder "Neostrukturalismus" [ M. Frank 85] wiederfindet. Lyotard sieht in dem "Post" von "Postmoderne" eine Art von "Ana"-Prozeß; nämlich der "Analyse", "Anamnese", "Anagonie" und "Anamorphose", welcher das "ursprüngliche Vergessen" bearbeitet.[68] Überdies ist hier die enge Verwandtschaft dieser Autoren zu sehen, welche sich besonders im Bestreben, Differenzen und Brüche aufzuzeigen, Verzweigungen und Randgänge zu begehen, zeigt [ Fechner 90]. Lyotard selbst bezeichnet die Postmoderne nicht als Epoche sondern eher als einen "Geisteszustand" und eine ihrer Hauptmerkmale wäre, daß sie sich im Hinblick auf ihre eigene Legitimation "indifferent" verhalte. [ Lyotard 92] Anthony Giddens hingegen betrachtet Postmoderne als Signierung einer scheinbaren Phase derselben, mit einer Bewegung weg von den Institutionen der Moderne und hin zu einer neuen und differenten Art von gesellschaftlicher Ordnung. Zugleich würde Postmodernismus, wenn er denn in einer adäquaten Weise existieren würde, zwar das Bewußtsein eines solchen Überganges ausdrücken, ohne dabei seine Existenz zu zeigen. Trends, wie z.B. das Ende der Massenproduktion, sieht er ferner als Vorgänge die innerhalb der modernen Gesellschaft vonstatten gehen und nicht auf deren radikale Aufhebung oder Überwindung enden.[69]
2.3.4. Der Aspekt der Pluralität im Postmoderne Diskurs
"Aus dem prinzipiellen Konstitutionscharakter der Wirklichkeit folgt die Pluralität der konkreten Wirklichkeitsformen. Da eine einheitlich verbindliche Aufbaunorm fehlt, muß man von Anfang an mit einer Vielheit von Wirklichkeiten rechnen, und diese kann auch nicht nachträglich durch Bemessung an " der Wirklichkeit - die es eben nicht gibt - aufgehoben werden. Aus dem gleichen Grund handelt es sich bei dieser Vielheit nicht um eine "schöne" Vielfalt auf einheitlicher Basis, sondern zumindest teilweise um einschneidend, ja radikal differente Bildungen."[70]
Ein gutes Beispiel zur Thematik der Pluralität ist "Finnegans Wake" von James Joyce, welches aus vielen Fragmenten, die einzig als solche faßbar sind, besteht, und dennoch ein "multiples Ganzes" ergibt.[71] Daneben ist dieses "Phänomen" in der Architektur zu beobachten, wo aus der Kombination von verschiedenen Stilrichtungen ein ganzes, in diesem Fall ein Bauwerk, entsteht. Welsch verkennt andererseits nicht eine gewisse dialektische Problematik der Pluralität, wenigstens auf dem Gebiet der Politik. Zum einen ist da der sogenannte "Sperrklinkeneffekt"; ist Pluralität, normativ betrachtet, ersteinmal in den Konsens ablösender Weise eingeführt, existiert kein einheitlicher Ausgangspunkt mehr und es gibt ein zurück einzig und allein in Verbindung mit Zwang und/oder Unterdrückung, was außerdem einen Akt der Illegitimität darstellen würde.[72] Auf der anderen Seite ist die Problematik vorhanden, daß ein faktischer demokratischer "Grundkonsens" die Zulassung von Dissensen zum Ziel haben sollte und nicht den Ausschluß; jeder hat sein Recht auf eigenen Meinung. Anders würde dem Grundgesetz nicht genüge getan.[73]
Für Autoren wie Wolfgang Welsch besteht der Fokus des Postmoderne Diskurses in der Akzeptanz "radikaler Pluralität" der heutigen Zeit.[74] Eine postmoderne Pluralität, die an die "Wurzeln geht" und elementare Fragen betrifft.[75] Zudem erscheint für den Philosophen eine Art von "Querdenken" ="Transversalität" in der heutigen Zeit von Nöten, um eine Akzeptanz und Integration der Differenzen zu garantieren, hochgradig unterschiedliche Ansprüche zu verbinden, andere Möglichkeit zu bedenken und Übergänge zu leisten bzw. zu vollziehen. Dieses, und anderes mehr, sind alles Kennzeichnungen des postmodernen Subjektes.[76] Nicht zuletzt sieht Sloterdijk mit seiner Posthistoire konturierten Brille die Kondition der Postmoderne in einem Übermaß an Wahlmöglichkeiten die zu selbst - Qualmöglichkeiten werden, zur Haltlosigkeit und Schwindelanfällen führen.[77]
"Pluralität und Dissens kennzeichnen - in heutiger naturwissenschaftlicher ebenso wie geisteswissenschaftlicher Sicht - die Grundstruktur der Wirklichkeit. Diese ist nicht homogen, sondern heterogen, nicht harmonisch, sondern dramatisch, nicht einheitlich, sondern divers verfaßt."[78]
2.3.5. Die Postmoderne ist stark ästhetisch signiert.
"Ästhetik - die Komödie des Bevorzugens. Wissen, daß man sterben wird und die Kraft aufbringen, nicht Seide zu tragen, sondern raffiniert einfach gestreifte Baumwolle - dazu gehört Größe, und eben die ist den Angehörigen der jungen Generation von europäischen Verbrauchern auf diskrete Weise eigen."[79]
Die Ästhetik in der Natur zeigt uns nochmalig die moderne Physik[80] mit ihren Regelmäßigkeiten, fraktalen Strukturen[81] und anderen Anordnungen und universellen Prinzipien.[82] Ein Teil der "natürlichen" Schönheit ist ohne weiteres, hat man einen "Sinn" dafür, mit dem menschlichen Auge zu erkennen. Vielmehr ist ein ästhetisches Empfinden eine durchaus subjektive Sache. Wie soll zum Beispiel ein Mensch mit wenig oder keinen Einsichten in dem Bereich der neuen Physik nachempfinden, daß ein Physiker, wie z.B. Albert Einstein, Formeln und/oder Gleichungen als "schön" oder "unschön" empfunden hat.[83] Das wir uns darüber hinaus zur Zeit in einem Ästhetik-Boom befinden ist inzwischen hinreichend bekannt.[84] Besonders die Werbung hat für diese starke Ausprägung gesorgt, wohingegen auch die Gentechnik als eine "Ästhetisierungstechnologie" zu sehen ist [ Welsch ]. Was ist nun im Bezug von Postmoderne unter Ästhetik zu verstehen? Zum Beispiel versteht Wolfgang Welsch Ästhetik allgemeiner und viel weiter gefaßt, nämlich als "Aisthetik"[85] was meint: das Vermögen zu Erkennen, Sensibilität, Wahrnehmung aller Art, von "sinnhaften" und "geistigen", "alltäglichen" wie "sublimen", "lebensweltlichen" und "künstlerischen".[86] "Ästhetisch" leitet sich bekanntermaßen hauptsächlich aus der Kunst ab, ist aber gewiß zu stark auf dieselbe bezogen.[87] Des weiteren sieht der Autor ein dialektisches Verhältnis zwischen Ästhetik und Anästhetik bestehen.[88] Los gelöst von der Tatsache, daß ein ästhetisches Empfinden zugleich eine subjektive Sache ist, impliziert der Begriff der Ästhetisierung Ambivalenzen, welche zum Beispiel in Alltag deutlich werden. Auf der einen Seite wird alles schöner gemacht von den Stylisten bis zu den Stadtplanern[89] und auf der anderen Seite bleibt die "Fratze", zum Beispiel einer steigenden Obdachlosigkeit, bestehen.
Folglich konstatiert Welsch, nicht ganz zu unrecht, daß mit der Ästhetisierung Hand in Hand, eine "Anästhetisierung" vonstatten geht, deren Wirkung ohnedem nicht von "sensibilisierender", sondern eher "betäubender" Art sei.[90]
"Meine Haupthese ist, daß die Anästhetik der Ästhetik nicht von außen zustößt, sondern aus ihrem Inneren kommt. Alles Ästhetische ist schon als solches unweigerlich - nur meist ungesehen und unbeachtet - mit Anästhetischem verbunden. [...] "Keine Aisthesis ohne Anaisthesis[91]
2.3.6. Schwächen des Begriffes "Postmoderne"
"Die Postmoderne beginnt dort, wo das Ganze aufhört." [92]
Eine ausgeprägte Uneinigkeit über den Gebrauch des Wortes Postmodern spiegelt schon alleingenommen die Orientierungslosigkeit der Zeit wider die es charakterisieren soll. Wie so oft bei Modeerscheinungen unterlag das Präfix Post einem inflationären (Miß)Gebrauch. Somit ist es desgleichen wenig verwunderlich das dieser Mißbrauch als Schlagwort in der Medienlandschaft stattfand [ Peter Engelmann ]. In gleicher Weise stellt Lyotard fest, daß sich unter der Bezeichnung "Postmoderne" die "widersprüchlichsten Perspektiven" zusammenfinden können.[93] Insgesamt betrachtet bietet demzufolge die Vokabel "Postmoderne", so undifferenziert und vielschichtig wie er teilweise diskutiert wird, einen großen Spielraum für Mißverständnisse, gleichwohl es eine gewisse Konkordanz postmoderner Phänomene in den verschiedenen Segmenten festzustellen gibt. Insofern wäre vielleicht ein Ausdruck wie "Trans-Moderne" [ Welsch ] sinnvoller gewesen, da häufig zu lesen ist, daß die Postmoderne nicht den Abschluß oder das Ende der Moderne bedeutet, dahingegen die Radikalisierung ihrer eigenen Tendenzen und ebendaher eine zu sich selbst findende Moderne darstellt. Genauso betrachtet es zum Beispiel Welsch: "Deutlich ist so, daß die Postmoderne keine Anti-Moderne, sondern eine radikalisierte Moderne darstellt, diejenige nämlich, welche die Pluralität, deren Vordringen schon für die Moderne charakteristisch war, nun in ihrem prinzipiellen Charakter erkennt, anerkennt und begrüßt." [94] Die Postmoderne verabschiedet ergo nicht die noch heute in der Tradition der Aufklärung konkrete Befreiung durch Menschenrechte stehenden "moralischen Grundintuitionen", im Gegenteil, sie löst sie dawider "radikalisiert" ein.[95] So bemerkt K arin Becker folgerichtig, daß wir eine "transmoderne" Eigenschaft vor uns haben, wenn Grundlinien der Moderne in ihrer jeweiligen äußeren Struktur beibehalten werden, ihren inhaltlichen Proportionen nach, dementgegen modifiziert in Erscheinung treten. Sie sieht zusätzlich das transmoderne Erbe der Aufklärung, die instrumentelle Ratio, als in eine kommunikative modifizierte.[ B ecker 92]
2.4. Zusammenfassung
Hier bleibt vorerst festzuhalten, daß das "New-Age" nicht eindeutig definierbar ist und die Sicht des "Zeitalters" bloß eine Perspektive darstellt. Die Postmoderne hiewider ist sowohl, immerhin bei einigen Autoren wie Welsch, von Pluralität als auch von einem zunehmenden Wunsch nach Ästhetik gekennzeichnet und obendrein ebensowenig nichts als eine neue Epoche nach der Moderne zu sehen. Ein epochaler Aspekt weist hinwiederum ausschließlich im Zusammenhang auf die Astrologische Sichtweise des New-Age und aus der Perspektive des Posthistoiretheorems, als einem Pol von der Ganzheit Postmoderne/Historie, auf Gemeinsamkeiten hin. Desweiteren wird augenscheinlich, daß es sich in beiden Fällen mehr um die Markierung eines Überganges handelt, welcher bei weitem alles andere ist als abgeschlossen. Weitere potentielle Gemeinsamkeiten sind am ehesten noch in der Uneinigkeit über die Verwendung der beiden Termini zu finden. Im nachfolgenden Abschnitt der Untersuchungen geht es nun mit dem Ausdruck „Neues Denken“ weiter.
3. Teil: Neues Denken
"Die Spaltung des Atoms hat alles verändert, nur nicht unser Denken, und deshalb treiben wir einer beispiellosen Katastrophe entgegen [...] Wenn die Menschheit überleben soll, müssen wir ein grundlegend Neues Denken [96] fordern".
Albert Einstein[97]
3.1. Einleitung
Bedeutungsvoll ist für diese Arbeit in gleicher Weise, daß in keiner anderen Verknüpfung ein „Neues Denken“ so stark eingebettet ist wie in dem des New-Age: "Zum "Neuen Zeitalter"gehört ein „Neues Denken “."[98] Was kann es nun aber genau bedeuten dieses "Neue Denken", die neue Sicht von "Innen"[99] und "Außen"? Es soll ein vermeintliches „Altes Denken“ ablösen bzw. Transformieren. Weg von der Cartesianischen Spaltung[100] [101] zwischen Körper und Geist, daß heißt gleichfalls weg von den klassischen Methoden der Wissenschaft wie Reduktionismus[102] u.a. die rationale Perspektive auf die Dinge dieser Erde soll nicht mehr lediglich die "richtige" sein.[103] Im Folgenden wird dargestellt, daß kaum eine andere Wissenschaftsdisziplin wie die "neue Physik"[104] so viele Grundlagen und Anlässe für dieses Umdenken bietet. Ebenfalls ist die Chaostheorie, ein recht junger Wissenschaftsbereich, der ein neues Denken unterstützt.
In dieser Arbeit beinhaltet neues Denken folglich zum einen, wie schon erwähnt, die Disziplin der neuen Physik, was beinhaltet, daß die anerkannten Wissenschaftlichen Denktraditionen infrage gestellt werden, und zum anderen Ansatzpunkte wie der "Vernetzungsgedanke" und das "Polaritätsprinzip", was sich aus ersterem ableiten und untermauern läßt. Weiterhin liefert uns die "neue Physik" viele interessante Ausgangspunkte zur Aufschlüsselung der zentralen Punkte des New-Age. Ansonsten bezieht die moderne Physik, wie die Parapsychologie, auch wenn es offenbar konträre Wissenschaftsgebiete sind, eine Stellung, die den "gesunden Menschenverstand" und die "Unverletzlichkeit" der Naturgesetze, wie man im Verlauf der Ausarbeitungen noch sehen wird, Hohn spricht. Beide sind sowohl "provokativ" als ebenso "ikonoklastisch".[105]
[...]
[1] zitiert in: Bentov, 1987, Seite 103
[2] Vgl. Maturana/Varela, 2/1991, Seite 36
[3] Wirklich neues gibt es nicht. Es ist immer nur die Art der Zusammenführung der verschiedenen Dinge (Standpunkte).(Anmerkung des Verfassers; im Folgenden mit A.d.V. abgekürzt)
[4] Denn: "Philosophie dürfte man eigentlich nur dichten" (Ludwig Wittgenstein)
[5] "Die Wurzeln der Physik, wie die aller westlichen Wissenschaften, reichen in die erste Periode der griechischen Philosophie im sechsten Jahrhundert v. Chr. zurück, in eine Kultur, in der Naturwissenschaften, Philosophie und Religion noch nicht getrennt waren. Die Weisen der Milesischen
Schule in Ionien kannten diese Unterschiede nicht. Ihr Ziel war die Entdeckung des Urgrunds oder der Urbeschaffenheit der Dinge, die sie "Physis" nannten. Der Begriff der "Physik" ist von diesem griechischen Wort abgeleitet und bedeutet daher ursprüngliche das Bemühen, den Urgrund aller Dingen zu erkennen." (Capra 5/1982)
[6] Diese Disziplinen sind naheliegender und Sinnvoller (als BWL, VWL und der des Rechts) für den Bereich dieser Diplomarbeit.
[7] Berger, 1977, Seite 56
[8] Der Begriff der Postmoderne erscheint nicht im Titel dieser Arbeit, da der Bereich nur einen kleineren Teil ders. einnimmt.
[9] Angeführt in Zee, 1990, Seite 324
[10] Die Termini Radikaler Konstruktivismus und Konstruktivismus werden in der Literatur weitgehend synonym verwendet.
(Vgl. Schmidt 1987, Seite 7ff)
[11] Vgl. Rusch/Schmidt, 1994, Seite 2; zum Beispiel den Beitrag von Seiler in dies. Seite 43 -102
[12] Vgl. von Glasersfeld, 1994, Seite 22
[13] Vgl. Seiler, 1994, Seite 82
[14] Vgl. Schmidt, 1987, Seite 2
[15] Vgl. Schmidt, 1987, Seite 8
[16] Vgl. Hejl, 1987, Seite 308
[17] Vgl. Siehe dazu ausführlich Kapitel 4.3. dieser Arbeit.
[18] Vgl. Schmidt, 1987, Seite 42
[19] Vgl. Ros, 1994, Seite 180f
[20] Vgl. Schmidt, 1987, Seite 43
[21] Bateson, 1982, Seite 42
[22] Neues Zeitalter, New-Age, New-Age-Bewegung werden aus stilistischen Gründen im weiteren synonym verwendet.(A.d.V.)
[23] Cumbey, 6/1987, Seite 42
[24] Es gibt in der fast unerschöpflichen Fülle von New-Age Literatur kaum einen Titel, der so häufig paraphrasiert worden ist, wie der Marilyn Fergusons "Die sanfte Verschwörung"; zu finden sind zum Beispiel die sanfte Vernetzung (Vgl. Ruppert, 1988, Seite 74ff) der die Sanfte Verblödung (Vgl. Hans A. Pestalozzi, Düsseldorf 1985); die sanfte Verführung (Vgl. Cumbey, Constance, 6/1987).
[25] Schneider, M., 1991, Seite 110
[26] Broch, 1989, Seite 16
[27] Esoterik: Von gr. "esoteros" bzw. "esoterikos" = das Innere, innerlich, verborgen. Ebenso wie der Begriff des "New-Age" ist der Begriff der Esoterik unscharf, dehnbar und alles andere als eindeutig definiert. Dennoch korrelieren beide recht stark miteinander. Viele Aspekt, die unter Esoterik subsumiert werden sind auch unter dem Terminus New-Age wiederzufinden.(A.d.V.) Die heutige Konnotation von Esoterik ist nicht zu verwechseln mit der Denotation im ursprünglichen Sinne, welche bis auf Aristoteles zurück reicht. Dorther meint esoterische Philosophien (unter anderem) diejenigen, welche einen philosophieinternen
Adressaten haben, also eine Philosophie von Philosophen für Philosophen, wohingegen eine genuin exoterische Philosophie ausschließlich für Nichtphilosophen konzipiert ist. (Vgl. Zimmerli, 1977,
Seite 256); in der Anthologie "Esoterik und Exoterik der Philosophie" wird allerdings auch auf die Bedeutung dieser Begriffe außerhalb der Philosophie hingewiesen. (Vgl. zum Beispiel Marten, 1977,
Seite 14)
[28] Vgl. zum Beispiel auch Ruppert, 1988, Seite 28
[29] Der Stereotyp, das die Astrologie besagt die Sterne würden den Menschen und sein Schicksal ausschließlich bestimmen ist zwar nicht ganz richtig, dennoch ist ein Einfluß der Planeten auf die Menschen und die Dinge auf der Erde nicht von der Hand zu weisen (man bedenke nur die Beeinflussung vieler Menschen durch den Vollmond) und teilweise durch Versuche auch nachweisbar. Zum Beispiel hat die Anthroposophin Kolisko mit langen Versuchsreihen nachgewiesen, daß sich Veränderungen von
verschiedenen flüssigen Metallen in Salzwasserlösung (zum Beispiel Blei in Abhängigkeit von Saturn) mit Hilfe von Filtrierpapier nachweisen lassen.(Vgl. Gebser, 1960, Seite 63ff)
[30] Vgl. zum Beispiel ausführlich Ruppert, 1988, Seite 101ff; "Gnosis = Gottes)Erkenntnis; in der Schau Gottes erfahrene Welt des Übersinnlichen (hellenistische, jüdische u. bes. christliche Versuche der Spätantike, die im Glauben verborgenen Geheimnisse durch philosophische Spekulation zu erkennen u. so zur Erlösung vorzudringen)" (Duden 5)
[31] Barbara Simonsohn, ein langjähriges aktives Mitglied dieser Gemeinschaft schreibt über ihre Erfahrungen: "Die Findhorn-Community in Schottland ist eine bekannte Gemeinschaft von etwa 250 Menschen, die in besonderer Harmonie mit den Naturkräften zusammenleben und dadurch "Unmögliches möglich machen". Dort blühen zum Beispiel zur Weihnachtszeit Rosen, und Kohlköpfe werden 40 Pfund schwer." (Simonsohn, 6/1995, S. 16 und Vgl. auch ebd. ff)
[32] Vgl. Breidenstein, 1990, Seite 165
[33] Vgl. Hummel, 1987, Seite 18; Vgl. Russell, 1984, Seite 187
[34] Vgl. Broch, 1989, Seite 14
[35] Vgl. Hummel, 1987, Seite 17
[36] Hummel, 1987, Seite 20
[37] Siehe zum Beispiel die 10 Grundaussagen des New-Age von Thomas Broch (Vgl. Broch, 1989, Seite 14ff) oder die 12 Grundbegriffe des neuen Zeitalters von Christof Schorsch: 1) Neues Zeitalter, 2) Paradigma, [vielmehr "Paradigmawechsel" was meint, daß neue Denkweisen im Hinblick auf alte Probleme stattfinden (Vgl. zum Beispiel Ferguson, 1982, Seite 29)] {Der Terminus Paradigma geht im Konnex vom New-Age allerdings weit über die im wissenschaftstheoretischen Diskurs meist gebräuchliche Bedeutung, im Sinne von T. Kuhn, hinaus und meint eine fundamentale Änderung der Wahrnehmung von Wirklichkeit (und damit auch der "sozialen Konstruktion von Wirklichkeit"). Der Paradigmawechsel wird als so gravierend gesehen, daß er als Teil der Evolution menschlichen Bewußtseins signiert wird. (Vgl. Lamers, 1994,
Seite 30)} 3) Ganzheit, 4) Neues Bewußtsein, 5) Bewußtseinserweiterung, 6) Selbstverwirklichung, 7) Spiritualität 8) Androgynität, 9) Netzwerk, 10) Selbstorganisation, 11) Transformation, 12) Planetares Bewußtsein (Vgl. Schorsch, 1988, Seite 17 - 92)
[38] Vgl. Küenzlen, 1987, Seite 188
[39] "Das Prinzip der Selbstorganisation, welches in der belebten und unbelebten Natur elementar vorhanden ist, ist erfolgreich, um komplexe Strukturen zu erhalten und um sie weiterzuentwickeln. Soziale Systeme mit ihren hochkomplexen Organisationsstrukturen sollten sich im Idealfall nach dem Prinzip der Selbstorganisation verhalten, um die Weiterentwicklung und die Balance zwischen Ordnung und Chaos zu sichern. (Geänderte Anfangsbedingungen berücksichtigen dann die Komplexität des Ganzen und die Randbedingungen aller anderen Systeme.)(Vgl. Mittelstaedt, 1993, Seite 177) Mittelstaedt liefert dazu interessante Anregungen.(Vgl. ebd., Seite 177ff)(Siehe dazu auch Kapitel 3.2.2. dieser Arbeit)
[40] Küenzlen, 1987, Seite 189
[41] Vgl. Küenzlen, 1987, Seite 189, 207f
[42] Einige Autoren gehen soweit zu sagen, daß das komplette Universum als "vernetztes" Ganzes zu betrachten ist. Vgl. zum Beispiel Fritjof Capra. (Siehe hier weiterführend Kapitel 4.3.2.)
[43] Der ganzheitliche Gedanke ist auch in der feministischen Theorie nicht ganz neu. Wirtschaftswissenschaftler, welche die Volkswirtschaft als nur einen Aspekt eines holistischen ökologischen und sozialen "Gewebes" betrachten, gibt es wohl nur wenige. Doch diese Denkrichtung ist in der feministischen Theorie verbreiteter. So beklagt zum Beispiel Hazel Henderson, daß die Wirtschaftswissenschaftler dazu neigen dieses Gewebe zu sezieren und die gegenseitige Unfreiheit von Gesellschaft und Ökologie zu mißachten(Vgl. z.B. Capra 2/1987, Seite 260). Aber auch andere Autorinnen wie Sandra Harding plädieren für eine ganzheitliche Betrachtungsweise, (zumindest in der Wissenschaftstheorie)(Vgl. Harding, 1990, Seite 265ff) Capra selbst sieht den Feminismus in unserer Gesellschaft als eine Hauptkraft der kulturellen Transformation und schreibt der Frauenbewegung eine Schlüsselrolle in der Vereinigung der differierenden gesellschaftlichen Bewegungen zu. (Vgl. Capra, 1982 in Ferguson, 3/1983, Seite 14) Capra weist desweiteren auf das Ungleichgewicht zwischen dem weiblichen und dem männlichen Prinzip in der westlichen Gesellschaft hin und stellt dazu fest: "In der östlichen Mystik wird die weibliche Seite entwickelt und eine Einheit zwischen den beiden Aspekten der menschlichen Natur gesucht. Ein voll entwickelter Mensch ist nach Lao-tzus Worten der, "der das Männliche kennt und doch das Weibliche hält"." (Capra, 5/1982 [10/1988], Seite 147) [Dieser Bereich wird in dieser Arbeit allerdings nicht weiter thematisiert, da das den Umfang derselben überfordern würde (A.d.V.)]
[44] Vgl. Berman, 1983, Seite 246
[45] Vgl. zum Beispiel Hummel, 1988, Seite 16
[46] Lamers, 1994, Seite 35
[47] Vgl. Russell, 1984, zum Beispiel Seite 116
[48] Zönnchen, 1989, Seite 9
[49] Wolfgang Zönnchen diente für diese Durchsagen einer geistigen Wesenheit als Medium.
[50] Vgl. zum Beispiel Riffert, 1994, Seite 37f
[51] Vgl. Hemminger, 1987, Seite 7; auch hier sind leicht differenzierende Zahlen zu finden. (Zum Beispiel 2160 Jahre (Vgl. Ruppert, 1988, Seite 42) obwohl der Unterschied nicht unbedingt ins Gewicht fällt und man die ca 2000 Jahre schon als eine Tierkreiszyklus nennen kann.
[52] Zum Beispiel datiert A. Rosenberg den Beginn des New-Age auf 1950, C.G. Jung auf entweder 1997 oder gar 2154 (bzw. 2143) und weiterhin sind die Jahre 1905, 1936, 1967 und bestimmt auch noch weitere Jahreszahlen zu finden. (Vgl. zum Beispiel Schorsch, 1988, Seite 144/5; Vgl. Riffert, 1994, Seite 34; Vgl, Russell, 1984, Seite 189) M. E. ist es auch sehr schwierig den "Sprung" in eine neues Zeitalter, auf ein bestimmtes Jahr zu datieren, da es sich hierbei eher um einen (für unser Zeitempfinden) langwierigen Übergang handelt, der schon 100 oder vielleicht auch 200 Jahre dauern kann.
[53] Vgl. Hemminger, 1987, Seite 7
[54] Levi, 3/1982, Seite 11
[55] An dieser Stelle werden nur einige wenige Merkmale der Postmoderne angeführt, welche für diesen Zusammenhang wichtig sind
[56] Vgl. zum Beispiel Wolfgang Welsch, 1988, Seite 20
[57] Das "Geburtsjahr" des Terminus "postmodern" wurde allerdings schon auf 1917 datiert als Rudolf Pannwitz in seinem Buch "Die Krisis der europäischen Kultur" diesen debütierend verwendete. (Vgl. Hohmann, 1990, Seite 9, Vgl. auch Welsch, 1988, Seite 68 (FN 1)); Welsch hingegen hat den Gebrauch des Adjektivs "postmodern" davorliegen auf um 1870 fixiert, wo der englische Salonmaler John Watkins Chapman es im Kontext von Malerei benutzt haben soll. (Vgl. Welsch, 1988, Seite 68, FN 1)
[58] Vgl. zum Beispiel Welsch, 1988, Seite 21
[59] Unter Moderne wird in der vorliegenden Ausarbeitung der Zeitraum seit der Cartesianischen Spaltung von Subjekt und Objekt verstanden und die Ausprägung des rational-wissenschaftlichen Denkweise derselben.(A.d.V.)
[60] Münch, 1986, S.855
[61] Welsch, 1988, Seite 19
[62] Siehe zu Giddens auch FN 369 der vorliegenden Arbeit
[63] Vgl. Giddens, 1995, S. 9ff
[64] A. Gehlen folgte in den 50ern Paul de Mans, als er den Terminus "Posthistoire" in den intellektuellen Diskurs lancierte.(Vgl. Anderson, 1993 Seite 8)
[65] Vgl. Hohmann, 1990, Seite 12
[66] Vgl. Fechner, 1990, Seite 32ff
[67] Vgl. Münch, 1986, Band 1, Seite 13
[68] Vgl. Lyotard, 1987, Seite 105
[69] Vgl. Interview Kießling/Giddens, 1988b, Seite 294
[70] Welsch, 1991, Seite 4
[71] Vgl. Wellmer, 1985, Seite 66f
[72] Vgl. Welsch, 1988, Seite 57
[73] Vgl. Welsch, 1988, Seite 58
[74] Vgl. zum Beispiel Welsch, 1988, Seite 23
[75] Vgl. Welsch, 1988, Seite 37
[76] Vgl. Welsch, 1988, Seite 66f
[77] Vgl. Sloterdijk, 1994, Seite 20
[78] Welsch, 1988, Seite 33
[79] Sloterdijk, 1994, Seite 21
[80] "Moderne Physik" und "neue Physik" werden im folgenden synonym verwendet.(Siehe dazu ausführlich Kapitel 3.2.1.)
[81] Siehe Kapitel 3.2.2.4.
[82] Vgl. zum Beispiel Zee, 1990: "Magische Symmetrie - Die Ästhetik in der modernen Physik"
[83] Vgl. Zee, 1990, Seite 15
[84] Vgl. zum Beispiel Welsch, 1991, Seite 70
[85] "Aisthesis" griechisch ="Wahrnehmung" (Vgl. Welsch, 88, S. 62)
[86] Vgl. Welsch, 1991, Seite 68
[87] Vgl. Welsch, 1988, Seite 62
[88] Vgl. Welsch, 1991, Seite 71
[89] Vgl. Welsch, 1991, Seite 2
[90] Vgl. Welsch, 1991, Seite 3
[91] Welsch, 1991, Seite 80
[92] Welsch, 1988, Seite 29
[93] Vgl. Lyotard, 1987, Seite 47
[94] Welsch, 1988, Seite 35
[95] Vgl. Welsch, 1988, Seite 51
[96] Hervorhebung des Verfassers
[97] Zitiert in Wolf, 1986: "The Body Quantum", Seite 11
[98] Broch, 1989, Seite 17
[99] Es liegt auch durchaus nahe von einer "neuen Innerlichkeit" zu sprechen. (Vgl. zum Beispiel Broch, 1989, Seite 14)
[100] "Wichtiger und wohl auch folgenschwerer als die das Rationale überbewertende, aber damals notwendige Maxime Francis Bacons, "Wissen ist Macht", scheinen uns die Konzepte seiner Zeitgenossen, die Descartes' und die Galileis zu sein. Descartes postulierte einen betont anthropozentrischen Dualismus, der die Aufspaltung der Welt einleitete und damit ihren greifbaren Teil noch greifbarer werden ließ, während Galilei die Maxime prägte: "Messen, was meßbar ist, und meßbar machen, was es noch nicht ist." Aus der Maxime Bacons spricht eine entschiedene Hinwendung zum Hiesigen, zur "äußeren Welt". Dieser äußeren Welt setzte Descartes als der res extensa (der nach mechanischen Gesetzen geordneten Außenwelt) lediglich eine res cogitans, unter der er den menschlichen Verstand begriff, entgegen. Damit war die Komplementarität, ja die Polarität von Innen und Außen, von "Innentechnik" und "Außentechnik" zerrissen - und die Säkularisierung, die betonte Hiesigkeit unserer Weltvorstellung, eingeleitet. Dies bedeutete für das Abendland einen weitgehenden Verlust der Innenwelt, die jedoch zuerst durch den Gewinn an Macht über die Außenwelt kompensiert schien. Dieser Gewinn wurden aber vor allem durch die Maxime Galileis ermöglicht, da sie zugleich auch ein Rezept ist, nämlich eines zur Erschließung des Raumes, den Leonardo da Vinci durch seine "Perspektivenkunst" endgültig in die Anschaulichkeit und damit ins Bewußtsein gehoben hatte."(Gebser, 1974, Seite 20)
[101] Die Cartesianische Trennung von "res cogitans" und "res extensa" und das darauf basierende mechanistische Weltbild Isaac Newtons hatten sowohl Schwächen als auch Stärken. Die stärken lagen eindeutig bei der sehr nutzbringenden Entfaltung von der "alten Physik" und der Technik. Die Schwächen liegen allerdings in der Zerstörung der Umwelt durch die weltweite Industrialisierung mit unabsehbaren Konsequenzen für die Zivilisation. (Vgl. zum Beispiel Capra 5/1982, Seite 19f) Dazu bemerkt auch Dethlefsen passend, daß der Vorteil, welche uns die "Polarität" (siehe dazu auch Kapitel 4.3.5.) beschert, die Erkenntnisfähigkeit ist, welche ohne diese nicht möglich sei. (Vgl. Dethlefsen/Dahlke, 89, S. 45)
[102] "Das Verfahren, physikalische Systeme in ihre elementaren Bestandteile aufzulösen und auf der niedrigsten Ebene nach einer Erklärung für ihr Verhalten zu suchen, nennt man Reduktionismus. Es hat einen mächtigen Einfluß auf das wissenschaftliche Denken gehabt." (Davies, 1988, Seite 24)
[103] Vgl. Lamers, 1994, Seite 33
[104] Vielerleiorts wird der Anfang der "neuen Physik" auf genau das Jahr 1900 mit der Planckschen Entdeckung des Wirkungsquantums (Quantenhypothese) datiert. In dieser Zeit herrschte nicht wenig Verwirrung, da die "[...] alten Regeln, nach denen man über zwei Jahrhunderte lang die Natur erfolgreich beschrieben hatte, wollten nicht mehr zu den neuen Erfahrungen passen."(Heisenberg, 1987, Seite 111) Gary Zukav dagegen, sieht den ersten Entwicklungsschritt der "neuen Physik" in Thomas Youngs Entwicklung des Doppelspalt-Experiments in 1803 begangen. (Vgl. Zukav, 1985, Seite 363); Zur Differenzierung von neuer und klassischer Physik Vgl. ausführlich z.B. Capra 5/1982, S. 51ff
[105] Vgl. Koestler, 1978, Seite 300
- Quote paper
- Diplom-Sozialwirt Wolfhardt Stöwsandt (Author), 1997, Neues Denken im "New Age", dargestellt am Beispiel der inneren Haltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65799
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