In der Renaissance standen Rundungen für Fruchtbarkeit und das Leben im Überfluss. Im Viktorianischen Zeitalter trugen Frauen Korsagen - „Haltung bewahren“ war die Devise. Zur Charleston Zeit, in den 20er Jahren, sollte ein androgyner Frauentyp, ohne Busen und Po, den Frauen die gleichen Rechte einräumen wie den Männern. Doch das änderte sich bereits in den 30er Jahren, als weibliche Kurven wieder als schön galten. Mitte der Sechziger verbreitete sich ein Schlankheitswahn und „Diätenboom“ auf Grund des spindeldürren und sehr erfolgreichen Topmodels „Twiggy“.
Doch durch die Freiheitsbewegung waren Mieder, Büstenhalter und andere einengende Unterwäsche „out“, und somit konnten überflüssige Pfunde nicht mehr durch solche wegkaschiert werden. Das äußere wurde durch ein „inneres Korsett“ der Frau ersetzt (Vgl. Wolfrum/Papenfuss 1993, S. 44 f.).
In der BRD leiden etwa 5 Millionen Frauen und Männer an Essstörungen. 100 000 Menschen sind magersüchtig und weitere 600 000 haben Bulimie (Vgl. Magersucht.de 2005b, S.1).
In meiner Arbeit möchte ich vor allem auf die Hintergründe eingehen, die dazu führen, dass Frauen und Mädchen ihren Körper als Ausdruck gesellschaftlicher Missstände und persönlicher Krisen missbrauchen.
Zunächst werden die Krankheitsbilder der Magersucht und Bulimie ausgeführt, um eine Verständnisgrundlage zu schaffen. Dann werde ich mich, in Bezug auf das Fallbeispiel, mit den gesellschaftlichen und familiären Ursachen beschäftigen, die zu solchen Essstörungen führen können. Ferner kommt auch die Soziale Arbeit zur Sprache, die man im Bereich der Magersucht vor allem in Beratungsstellen, Therapie und Selbsthilfegruppen findet.
Zum Schluss werde ich zum Thema kritisch Stellung beziehen, und mich hauptsächlich mit der Prävention von Magersucht und Bulimie auseinandersetzten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fallbeispiel
- Essstörungen
- Anorexia Nervosa
- Bulimia nervosa
- Ursachen
- Gesellschaftlicher Hintergrund
- Familiärer Kontext
- Anorektisches Verhalten als Bewältigungsstrategie
- Arbeitsfelder und Interventionsmethoden der Sozialen Arbeit
- Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Magersucht und untersucht die Hintergründe, die dazu führen, dass Frauen und Mädchen ihren Körper als Ausdruck gesellschaftlicher Missstände und persönlicher Krisen missbrauchen.
- Die Krankheitsbilder Magersucht und Bulimie
- Gesellschaftliche und familiäre Ursachen für Essstörungen
- Die Rolle der Sozialen Arbeit im Umgang mit Magersucht
- Präventionsmaßnahmen im Bereich der Magersucht und Bulimie
- Die Bedeutung der Körperwahrnehmung und des Selbstbildes
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung gibt einen Überblick über den gesellschaftlichen Kontext von Essstörungen und beleuchtet die verschiedenen Idealbilder von Frauenkörpern im Laufe der Geschichte. Sie führt die Krankheitsbilder Magersucht und Bulimie ein und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar.
- Fallbeispiel: Dieses Kapitel stellt Nina, eine 15-jährige Gymnasiastin, vor, die an Magersucht leidet. Es beschreibt ihre familiäre Situation, die Beziehung zu ihren Eltern und die Entwicklung ihrer Essstörung.
- Essstörungen: Dieses Kapitel erläutert die Krankheitsbilder Anorexia Nervosa und Bulimia nervosa. Es beschreibt die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Störungen.
- Ursachen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursachen für Essstörungen, insbesondere im gesellschaftlichen und familiären Kontext. Es analysiert die Rolle von Druck und Idealbildern in der Gesellschaft und beleuchtet die Bedeutung des familiären Umfelds für die Entstehung von Essstörungen.
- Arbeitsfelder und Interventionsmethoden der Sozialen Arbeit: Dieses Kapitel beschreibt die Arbeitsfelder und Interventionsmethoden der Sozialen Arbeit im Umgang mit Magersucht. Es stellt Beratungsstellen, Therapien und Selbsthilfegruppen vor.
Schlüsselwörter
Magersucht, Anorexia Nervosa, Bulimia nervosa, Essstörung, Körperbild, Selbstbild, Gesellschaftlicher Druck, Familiärer Kontext, Soziale Arbeit, Prävention, Intervention.
- Quote paper
- Pia Stadler (Author), 2005, Magersucht - Falsche Modelle, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65620