Meine Untersuchung befasst sich mit Stimmbeschwerden und Sprechproblemen bei AHS - LehrerInnen, subjektiv wahrgenommener Symptomatik, Häufigkeit und Dauer. Ich versuche aufzuzeigen, dass bei 60 AHS - LehrerInnen (30 Männer, 30 Frauen) geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Selbstwahrnehmung von Stimmproblematiken, stimmbelastender Faktoren und der Wahl der gesuchten Therapie bestehen.
Mittels Fragebogenuntersuchung erhob ich weiters den Informationsstand über Möglichkeiten der Stimmhygiene, des adäquaten Stimmeinsatzes im Unterricht und stimmtechnischer Möglichkeiten und versuchte festzustellen inwieweit vorhandenes Fachwissen in den Bereichen Stimmtechnik und Stimmhygiene das Entstehen von Stimm- und Sprechstörungen beeinflusst.
Meine zuvor aufgestellten Hypothesen bestätigten sich: Weibliche AHS - Lehrerinnen nehmen tatsächlich häufiger auftretende und länger andauernde Stimmprobleme wahr, auch bezüglich Symptomatik können geschlechtsspezifische Unterschiede ausgemacht werden.
Bei der Untersuchungsgruppe mit vorhandenem Fachwissen in den Bereichen Stimmtechnik und - hygiene treten geringfügig seltener Dysphonien auf.
Durch diese Ergebnisse motiviert versuche ich Schlussfolgerungen für die pädagogische Praxis zu ziehen.
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Inhaltsverzeichnis
2. Abstract
3. Einleitung
4. Abgrenzung des Themenbereichs/ der Untersuchung
5. Funktionelle Stimmstörungen
5.1. Hyperfunktionelle Dysphonie
5.2. Hypofunktionelle Dysphonie
6. Hypothese 1
6.1. Häufigkeit und Dauer auftretender Stimm- und Spchprobleme
6.2. Spchdauer und Stimmbelastung
6.3. Subjektiv erlebte Symptomatik
6.4. Beanspruchte Hilfeleistung und Art der angewandten Behandlung
6.5. Stimmbelastende Faktoren
6.6. Subjektiv erlebte allgemeine berufliche Belastung
6.7. Erkrankungen der Atemwege
6.8. Informationsstand über Möglichkeiten der Stimmhygiene, des adäquaten Stimmeinsatzes im Unterricht und stimmtechnischer Möglichkeiten
7. Hypothese 2:
7.1. Häufigkeit auftretender Stimm- und Spchprobleme
7.2. Dauer auftretender Stimm- und Spchprobleme
8. Hypothesenprüfung
9. Zusammenfassung
10. Schlussfolgerungen für die pädagogische Praxis
11. Literaturverzeichnis
12. Verzeichnis der Abbildungen
13. Anhang
13.1. Fragebogen – Vorlage
2. Abstract
Deutsch:
Meine Untersuchung befasst sich mit Stimmbeschwerden und Spchproblemen bei AHS – LehrerInnen, subjektiv wahrgenommener Symptomatik, Häufigkeit und Dauer. Ich versuche aufzuzeigen, dass bei 60 AHS – LehrerInnen (30 Männer, 30 Frauen) geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der Selbstwahrnehmung von Stimmproblematiken, stimmbelastender Faktoren und der Wahl der gesuchten Therapie bestehen.
Mittels Fragebogenuntersuchung erhob ich weiters den Informationsstand über Möglichkeiten der Stimmhygiene, des adäquaten Stimmeinsatzes im Unterricht und stimmtechnischer Möglichkeiten und versuchte festzustellen inwieweit vorhandenes Fachwissen in den Bereichen Stimmtechnik und Stimmhygiene das Entstehen von Stimm- und Spchstörungen beeinflusst.
Meine zuvor aufgestellten Hypothesen bestätigten sich: Weibliche AHS – Lehrerinnen nehmen tatsächlich häufiger auftretende und länger andauernde Stimmprobleme wahr, auch bezüglich Symptomatik können geschlechtsspezifische Unterschiede ausgemacht werden.
Bei der Untersuchungsgruppe mit vorhandenem Fachwissen in den Bereichen Stimmtechnik und – hygiene treten geringfügig seltener Dysphonien auf.
Durch diese Ergebnisse motiviert versuche ich Schlussfolgerungen für die pädagogische Praxis zu ziehen.
English:
My investigation deals with the voice and speech problems of AHS teachers; how the symptoms are subjectively perceived, and how often and how long they occur.
I attempt to show that there are gender specific differences concerning self-awareness of vocal problems, voice straining factors and the choice of therapy undertaken.
Via questionnaire I examined sixty AHS teachers, thirty men and thirty women.
I inquired about their level of awareness about the possibilities of vocal hygiene and the adequate use of voice in the classroom. Furthermore, I tried to ascertain the extent to which existing knowledge in the areas of voice technique and vocal hygiene influences arising disorders of voice and speech.
My hypothesis stated above proved to be true. Female AHS teacher are, in fact, aware of more frequently occurring and long lasting vocal difficulties. Gender specific differences can also be detected in regards to the symptoms.
The examined group of teachers who have specialized knowledge in the areas of vocal techniques and vocal hygiene show marginally less frequent voice problems.
Motivated through these results I try to draw conclusions that can be applied to educational practices.
3. Einleitung
Stimme hat immer auch etwas mit Stimmung, mit körperlicher und geistiger Befindlichkeit zu tun; es ist speziell für den/die LehrerIn als BerufsspcherIn wichtig, sein/ihr allgemeines Befinden mit dem Befinden seiner/ihrer Stimme in Einklang zu bringen, um „stimmig“ und damit im Beruf dauerhaft leistungsfähig zu bleiben.
Im Gegensatz zu anderen berufsspezifischen Belastungen hat es aber den Anschein, als sei eine Indisposition im Stimmbereich für die betroffenen LehrerInnen eine unabwendbare Tatsache, verschiedenste äußere (und innere) Stressfaktoren und Arbeitsbedingungen ergeben scheinbar unmittelbar das Berufsbild des/der stimmbelasteten Lehrers/Lehrerin.
Neugierig geworden darauf, welche Faktoren tatsächlich die LehrerInnenstimme belasten, welche Symptomatik subjektiv erlebt wird und inwieweit sich männliche und weibliche LehrerInnen darin unterscheiden, motivierten mich zu diesem Thema zu forschen.
4. Abgrenzung des Themenbereichs/ der Untersuchung
Mittels hypothesengeleitetem Fragebogen untersuchte ich 60 AHS – LehrerInnen (30 Frauen, 30 Männer) einer AHS in Wien.
Das Dienstalter der LehrerInnen wurde nur zur Abrundung der Thematik erhoben, fließt aber nicht in die Auswertung ein; weiters klammerte ich – um den Rahmen der Arbeit nicht zu spngen – eine Unterteilung des Samples nach unterrichteten Fachgegenständen aus.
Es erfolgt keinerlei Wertung bezüglich Qualität und Quantität der von den untersuchten LehrerInnen angegebenen Art der Informationen über Stimmhygiene und –technik.
Die Stichprobe erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität.
5. Funktionelle Stimmstörungen
Unter funktionellen Stimmstörungen versteht man Krankheiten der Stimme, die durch eine Störung des Stimmklanges und der stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet sind.[1]
Ob eine hohe Stimmbelastung zur Dysphonie wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Konstitutionell gegebene, individuell unterschiedliche Leistungsfähigkeit des Stimmapparates
- Stimm- und Spchtechik
- Psychovegetative Faktoren, Konflikte
- Ungünstige Raumverhältnisse
Man unterscheidet eine Hyperfunktionelle Dysphonie von der Hypofunktionellen Dysphonie.
5.1. Hyperfunktionelle Dysphonie
„Es handelt sich hierbei um eine unabsichtliche, übertriebene Kontraktion der Phonationsmuskulatur einschließlich der Atem-, Artikulations- und Halsmuskulatur“[2].
Diese Stimmstörung kann infolge unökonomischen Stimmgebrauchs vor allem bei Spchberufen – und somit auch häufig bei LehrerInnen - auftreten.
Als Faktoren werden Stimmüberlastung, Stimmfehlbelastung, Spchen im Lärm mit Anstieg der mittleren Spchstimmlage, Diskrepanz zwischen individueller Stimmleistung und Anforderung an die Stimmleistung mit dem Versuch des Leistungsausgleichs durch vermehrte Kraftanstrengung gesehen. Auch psychogene Faktoren wie besondere Situationen und Befürchtungen, Überlastungsreaktionen und ungünstige Arbeits- und Berufsbedingungen spielen eine Rolle.
Die Stimme klingt rauh und belegt, von der Stimmbelastung abhängige Heiserkeit tritt auf. Räusperzwang, Trockenheitsgefühl im Rachen, Hustenreiz und Schmerzen im Bereich des Kehlkopfes und der Halsmuskulatur können beobachtet werden.[3]
5.2. Hypofunktionelle Dysphonie
„Es handelt sich hierbei um eine Schwäche der Kehlkopfmuskulatur mit dadurch bedingtem unvollständigem Stimmlippenschluss.“[4]
Die Stimme klingt leise und matt, verhaucht und klangarm. Spchermüdung, nur geringe Steigerungsfähigkeit und eine verkürzte Tonhaltedauer können beobachtet werden.[5]
Tritt bei LehrerInnen weitaus seltener auf.
[...]
[1] Vgl. Wirth 1995, S. 237
[2] Wirth 1995, S. 239
[3] vgl. Wirth 1995, S. 240f.
[4] Wirth 1995, S. 252
[5] vgl. Wirth 1995, S. 252
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