In dieser Arbeit soll die Modellierung als Methode der Softwareentwicklung näher betrachtet werden. Um hochwertige Software-Anwendungen zu erstellen, müssen die Prozesse des betreffenden Systems analysiert, modelliert und im Ergebnis optimiert werden. In den letzten Jahren haben Modellierungssprachen wie z.B. Unified Modeling Language (UML) bei der Modellgetriebenen Softwareentwicklung [Model Driven Software-Development - MDSD] an großer Bedeutung gewonnen. UML ist eine domänenneutrale und branchenunabhängige Modellierungssprache, die in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts zum Marktführer avancierte.
Doch ist dieses Werkzeug noch zeitgemäß?
UML sowie andere domänenneutrale Modellierungswerkzeuge sind sehr allgemein gehalten und haben keinen Bezug zu einer Domäne. Eine Domäne, abgeleitet von dem lateinischen Wort dominium, bezeichnet ein wissenschaftliches Fachgebiet oder eine bestimmte Branche. Die Modellierung mit domänenneutralen Werkzeugen ist nur für Experten geeignet und gestaltet sich für den Modellierungs-Laien sehr problematisch. Ein Zitat von Maslow besagt folgendes:
„When you only have a hammer, you tend to see every problem as a nail.”
Mit anderen Worten, man versucht zu viele verschiedene Aufgabenstellungen bei der Softwareentwicklung mit diesen domänenneutralen Modellierungswerkzeugen zu lösen.
Es entsteht daher ein Bedarf an Werkzeugen, die an eine bestimmte Domäne angepasst sind.
Ein Ansatz ist die Domänenspezifische Modellierung [Domain-Specific Modeling - DSM]. Bei der DSM sind die Modellelemente Objekte der Anwendungsdomäne.
Die Modellierung bezieht sich auf die Abstraktionen und die Semantik der Domäne. Der Modellierer kann direkt mit ihren Konzepten arbeiten. Die zu fokussierenden Regeln können als Grenzen der Domäne verstanden werden und lassen sich als Constraints in die Sprache einbinden, um ungültige und unerwünschte Entwurfsmodelle zu vermeiden.
Die DSM soll nicht ausschließlich dazu verwendet werden, Modelle einer Domäne zu generieren, sondern auch fertige Applikationen aus diesen zu erzeugen. Dieser hohe Grad der Automatisierung wird dann durch die Anwendung der domänenspezifischen Modellierungssprache [Domain-Specific Modeling Language - DSL] und des Codegenerators erreicht, wenn nur die Anforderungen einer Domäne erfüllt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen der DSM
- 2.1 Der Problem-Lösungs-Prozess
- 2.2 Architektur und Entwurf der DSM-Umgebung
- 3 Domänenspezifische Modellierung mit MetaEdit+
- 3.1 Theoretische Grundlagen
- 3.2 Architektur
- 3.3 Die Entwicklung einer DSM-Umgebung
- 3.3.1 Definition der Domänenkonzepte
- 3.3.2 Festlegung der Domänenregeln
- 3.3.3 Erstellung von Notationen
- 3.3.4 Codegenerierung und Erstellen von Reports
- 3.4 Das domänenspezifische Modellierungswerkzeug
- 4 Domänenspezifische Modellierung mit Microsoft Visual Studio 2005
- 4.1 Einführung
- 4.2 Die universelle Modellierungsplattform
- 4.3 Implementierung einer Domänenspezifischen Sprache
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die domänenspezifische Modellierung (DSM) als Methode zur Verbesserung der Softwareentwicklung. Ziel ist es, die Vorteile von DSM gegenüber domänenneutralen Ansätzen aufzuzeigen und die Anwendung verschiedener Werkzeuge zu demonstrieren.
- Vergleich domänenneutraler und domänenspezifischer Modellierungsansätze
- Anwendung von DSM zur Optimierung der Softwareentwicklungsprozesse
- Analyse und Vergleich der Werkzeuge MetaEdit+ und Microsoft Visual Studio 2005 im Kontext von DSM
- Beschreibung des Entwicklungsprozesses einer domänenspezifischen Modellierungsumgebung
- Bewertung der Effizienz und des Nutzens von DSM für die Softwareentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Modellierung in verschiedenen Ingenieursdisziplinen ein und betont die zunehmende Bedeutung von Modellierungssprachen in der Softwareentwicklung. Sie stellt die Frage nach der Aktualität domänenneutraler Werkzeuge wie UML und argumentiert für den Bedarf an domänenspezifischen Werkzeugen, die auf die Bedürfnisse bestimmter Branchen zugeschnitten sind. Das Zitat von Maslow unterstreicht die Gefahr der Überanwendung universeller Werkzeuge auf spezifische Probleme.
2 Grundlagen der DSM: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der domänenspezifischen Modellierung dar. Es beschreibt den Problem-Lösungs-Prozess im Kontext von DSM und erläutert die Architektur und den Entwurf einer DSM-Umgebung. Es wird die Notwendigkeit einer auf die jeweilige Domäne angepassten Modellierung hervorgehoben, um die Effizienz und die Verständlichkeit des Entwicklungsprozesses zu verbessern.
3 Domänenspezifische Modellierung mit MetaEdit+: Dieses Kapitel beschreibt die praktische Anwendung von DSM mit dem Werkzeug MetaEdit+. Es werden die theoretischen Grundlagen, die Architektur und der Entwicklungsprozess einer DSM-Umgebung mit MetaEdit+ detailliert dargestellt. Die einzelnen Schritte, von der Definition der Domänenkonzepte über die Festlegung von Domänenregeln und die Erstellung von Notationen bis hin zur Codegenerierung und Erstellung von Reports, werden umfassend erklärt. Die Kapitel erläutert die Funktionalität des Werkzeugs und demonstriert seine Eignung für die domänenspezifische Modellierung.
4 Domänenspezifische Modellierung mit Microsoft Visual Studio 2005: Dieses Kapitel widmet sich der Anwendung von DSM mit Microsoft Visual Studio 2005. Es bietet eine Einführung in die universelle Modellierungsplattform und beschreibt die Implementierung einer domänenspezifischen Sprache innerhalb dieser Umgebung. Der Fokus liegt auf den Möglichkeiten, die Visual Studio 2005 für die Erstellung und den Umgang mit domänenspezifischen Modellen bietet und wie diese die Effizienz des Entwicklungsprozesses steigern können.
Schlüsselwörter
Domänenspezifische Modellierung (DSM), Model Driven Software Development (MDSD), Unified Modeling Language (UML), MetaEdit+, Microsoft Visual Studio 2005, Domänenkonzepte, Domänenregeln, Codegenerierung, Softwareentwicklung, Modellierungssprachen.
Häufig gestellte Fragen zu "Domänenspezifische Modellierung (DSM)"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über domänenspezifische Modellierung (DSM). Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf dem Vergleich und der Anwendung von DSM mit den Werkzeugen MetaEdit+ und Microsoft Visual Studio 2005 zur Optimierung der Softwareentwicklung.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Grundlagen der DSM, den Vergleich zwischen domänenneutralen und domänenspezifischen Modellierungsansätzen, die Anwendung von DSM zur Optimierung der Softwareentwicklung, die Analyse und den Vergleich der Werkzeuge MetaEdit+ und Microsoft Visual Studio 2005 im Kontext von DSM, den Entwicklungsprozess einer DSM-Umgebung und die Bewertung der Effizienz und des Nutzens von DSM für die Softwareentwicklung.
Welche Werkzeuge werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt im Detail die Werkzeuge MetaEdit+ und Microsoft Visual Studio 2005 im Kontext der domänenspezifischen Modellierung. Es wird deren Anwendung zur Erstellung und Verwaltung domänenspezifischer Modelle und die daraus resultierende Effizienzsteigerung im Softwareentwicklungsprozess beschrieben.
Was sind die Vorteile von DSM gegenüber domänenneutralen Ansätzen?
Das Dokument argumentiert, dass DSM im Vergleich zu domänenneutralen Ansätzen wie UML Vorteile bietet, da es die Effizienz und die Verständlichkeit des Entwicklungsprozesses durch die Anpassung an die jeweilige Domäne verbessert. Universell einsetzbare Werkzeuge werden als potenziell ineffizient für spezifische Probleme dargestellt.
Wie ist der Aufbau des Dokuments?
Das Dokument ist strukturiert in eine Einleitung, Kapitel zu den Grundlagen der DSM, zur Anwendung von DSM mit MetaEdit+, zur Anwendung von DSM mit Microsoft Visual Studio 2005 und einem Fazit. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst, um einen schnellen Überblick über den Inhalt zu ermöglichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Die Schlüsselwörter umfassen: Domänenspezifische Modellierung (DSM), Model Driven Software Development (MDSD), Unified Modeling Language (UML), MetaEdit+, Microsoft Visual Studio 2005, Domänenkonzepte, Domänenregeln, Codegenerierung, Softwareentwicklung, Modellierungssprachen.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument richtet sich an Leser, die sich mit Softwareentwicklung und Modellierung beschäftigen und sich für die Anwendung von domänenspezifischer Modellierung (DSM) interessieren. Es eignet sich für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Bereich der Softwareentwicklung.
- Quote paper
- Andreas Ludwig (Author), 2006, Domänenspezifische Modellierung als Methode der Softwareentwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65448