Da Schillers Lebenslauf sehr facettenreich und zudem einer Vielzahl von Lesern vertraut ist, möchte ich mich bei meinen Ausführungen lediglich auf die Ereignisse beschränken, die als ausschlaggebend für die Niederschrift seines Dramas „Kabale und Liebe“ zu sehen sind. Friedrich Schiller wird am 10.11.1759 in Marbach geboren. Wie die meisten Stürmer und Dränger stammt er aus kleinbürgerlichen Verhältnissen und wird insbesondere von der Strenge seines Vaters und der tiefe Religiosität seiner Mutter geprägt. „Ihr Christenglaube hat etwas schwärmerisches, des Vaters Christentum ist von rigoroser Art, sein Gott ist der allmächtige Vater und der allwissende Richter. Der Geist des schwäbischen Pietismus dürfte in beiden Eltern, in unterschiedlicher Weise, wirksam gewesen sein.“1 Aus diesem Grund bestimmt der Vater seinen Sohn zum Geistlichen und sieht ein Theologiestudium für ihn vor. Doch schon bald wird der württembergische Herzog Karl Eugen auf den begabten Friedrich aufmerksam und legt seinem Vater nahe, den Jungen seine neu gegründete militärische Karlsschule besuchen zu lassen, an der er sich fleißige und willfährige Beamten zur Verwaltung seines Staates heranziehen will. Dort beginnt der junge Schiller zunächst ein Jurastudium, das er nach dem Umzug der Akademie nach Stuttgart zugunsten eines Medizinstudiums abbricht. Obwohl Friedrichs poetische Neigungen schon früh entdeckt werden ist auf der Karlsschule kein Platz für persönliche Freiheit und Individualität, sodass sich der Junge der absolutistischen Herrschaft des Herzogs beugen muss. Denn für einen sich auflehnenden Geist wie den jungen Schiller ist hier kein Platz. Erst nach dem bestandenen Examen beginnen die privaten und dichterischen Sturm- und Drangzeiten Schillers.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Entstehungsgeschichte und Hintergrund
- 2. Personenkonstellation
- 2.1 Gesellschaftlicher Rang der Personen
- 2.2 Inhalt
- 3. Personencharakteristik
- 3.1 Millerin
- 3.2 Ferdinand
- 3.3 Miller
- 3.4 Luise
- 4. Zusammenfassung
- 5. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Drama „Kabale und Liebe“ von Friedrich Schiller befasst sich mit den sozialen und politischen Konflikten im damaligen Württemberg, und zwar vor allem mit den Auswirkungen des Ständesystems auf Individuen und Beziehungen. Der Autor thematisiert die unversöhnlichen Gegensätze zwischen Adel und Bürgertum und beleuchtet die Tragödie, die aus dem Konflikt zwischen Liebe, Pflicht und Macht entsteht.
- Ständekonflikt zwischen Adel und Bürgertum
- Liebe und soziale Ungleichheit
- Macht und Intrigen am Hofe
- Individuelle Freiheit und gesellschaftliche Zwänge
- Die Rolle von Moral und Ehre im gesellschaftlichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Dramas „Kabale und Liebe“ und stellt sie in den Kontext von Schillers Lebenslauf dar. Dabei wird insbesondere die Rolle der Karlsschule und die damit verbundenen Konflikte mit dem württembergischen Herzog Karl Eugen hervorgehoben.
Das zweite Kapitel analysiert die Personenkonstellation des Dramas, indem es die Figuren in Bezug auf ihren gesellschaftlichen Rang und ihre Rolle im Konflikt zwischen Adel und Bürgertum betrachtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Personencharakteristik und beleuchtet die Motivationen und die Handlungsweisen der Protagonisten im Kontext des Ständesystems.
Das vierte Kapitel fasst die Handlung des Dramas zusammen, ohne dabei auf den Ausgang einzugehen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Dramas „Kabale und Liebe“ sind der Ständekonflikt, Liebe und soziale Ungleichheit, Macht und Intrigen am Hofe, individuelle Freiheit und gesellschaftliche Zwänge sowie Moral und Ehre. Schillers Werk behandelt die gesellschaftlichen Probleme seiner Zeit und verdeutlicht die tragischen Auswirkungen des absolutistischen Herrschafts- und Ständesystems auf das Individuum.
- Quote paper
- Anne Hessel (Author), 2005, Die Darstellung der bürgerlichen Welt in Schillers Drama "Kabale und Liebe", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65399