Diese Hausarbeit beschäftigt sich unter sozialhistorischer Fragestellung mit der Situation von Frauen in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands in den Jahren nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges.
Die Verwendung des Begriffs "Zusammenbruchsgesellschaft" soll dabei auf den Prozesscharakter und die Fortsetzung schon vor Kriegsende begonnener sozialer Entwicklungen hinweisen. Am Übergang zwischen Krieg und Nachkrieg kreuzten sich zwei Tendenzen, die beide mit der Tatsache der Abwesenheit eines großen Teils der männlichen Bevölkerung - und zwar insbesondere der "leistungsfähigsten Altersgruppen zwischen 25 und 40 Jahren" - zu tun hatten, woraus eine ganz besondere Situation für die zurückgebliebenen Frauen entstand: Es handelt sich zum einen um den, in erster Linie ökonomischen Sachzwängen geschuldeten, Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit in Deutschland auf eine schier unermessliche Größenordnung während des Krieges und nach kurzer Phase des Rückgangs auch in den unmittelbaren Nachkriegsjahren.
Die zweite Tendenz hatte auch einen handfesten ökonomischen Hintergrund, nämlich den Bedeutungsanstieg der Familie, welche zugleich Stabilitätsrest in einer zusammengebrochenen politischen und wirtschaftlichen Gesamtordnung als auch wichtigste Instanz der Überlebensorganisation, und das Rückgrat der Familien bildeten zunächst vor allem die Frauen.
In dieser Arbeit möchte ich darstellen, wie sich diese beiden Tendenzen in der unmittelbaren Nachkriegszeit entwickelten. Die hier gewählte Gliederung entspricht dem Überblickscharakter. Zunächst stelle ich die europäischen und weltpolitischen Folgen des 2. Weltkrieges abrisshaft dar. Des weiteren skizziere ich die allgemeine soziale Ausgangslage, um dann im Hauptteil, in zwei getrennten Kapiteln, auf die Rolle der Berufstätigkeit und der Familie für Frauen einzugehen.
Hilfreich für die Erstellung der Hausarbeit waren mir das Buch "Deutschland nach 1945" von Walter Göbel, welches auch als sogenanntes "Abiturwissen" eingesetzt wird und zudem die angegebenen Quellen von Ruhl "Frauen in der Nachkriegszeit".
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Europäische und weltpolitische Folgen des 2. Weltkrieges
- Die Situation im besiegten Deutschland (Ausgangslage)
- Frauenerwerbstätigkeit
- Quantitative Entwicklungen
- Qualitative Entwicklungen
- Frauen und Familie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die soziale Situation von Frauen in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Die Arbeit fokussiert auf die Herausforderungen, die der Zusammenbruch der deutschen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg für Frauen mit sich brachte, und untersucht die Auswirkungen dieser Veränderungen auf ihre berufliche und familiäre Rolle.
- Der Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft
- Die Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit im Nachkriegsdeutschland
- Die Bedeutung der Familie als Stabilitätsfaktor in der Nachkriegszeit
- Die besonderen Herausforderungen, denen Frauen in der unmittelbaren Nachkriegszeit begegneten
- Die Auswirkungen der sozialen und politischen Veränderungen auf das Leben von Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung erläutert die Fragestellung der Arbeit und beschreibt die besonderen Herausforderungen, denen Frauen in der Nachkriegszeit begegneten. Sie beleuchtet die beiden wesentlichen Tendenzen, die den Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit und den Bedeutungsanstieg der Familie in der Nachkriegszeit prägten. Die Gliederung der Arbeit, die auf einen Überblickscharakter abzielt, wird ebenfalls vorgestellt.
- Europäische und weltpolitische Folgen des 2. Weltkrieges: Dieses Kapitel skizziert kurz die weitreichenden Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf Europa und die Welt. Es behandelt die immensen Menschenverluste, die wirtschaftlichen Folgen und die neu entstandenen politischen Strukturen. Die Entstehung des Kalten Krieges und die Folgen für die Weltordnung werden beleuchtet.
- Die Situation im besiegten Deutschland (Ausgangslage): Dieses Kapitel schildert die katastrophale Situation in Deutschland nach der bedingungslosen Kapitulation. Es beschreibt die Zerstörung der Infrastruktur, den Mangel an Lebensmitteln und die unzureichende Versorgung der Bevölkerung. Der Verlust von Wohnraum, die Schwierigkeiten der Familienzusammenführung und die Herausforderungen der wirtschaftlichen Wiederbelebung werden ebenfalls thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Zweiten Weltkriegs für Frauen in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands. Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Frauenerwerbstätigkeit, Familie, Nachkriegszeit, Zusammenbruchsgesellschaft, soziale Veränderungen, wirtschaftliche Entwicklung, politische Strukturen, Lebensbedingungen, soziale Herausforderungen, politische Folgen, "Stunde Null", Zerstörung, Versorgung, Flüchtlinge, Wohnungsnot, Schwarzmarkt, Hunger, Kalter Krieg, Ost-West-Gegensatz.
- Quote paper
- Andre Steege (Author), 2002, Frauen in der Nachkriegszeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6535