Nachdem der 2.Weltkrieg beendet war, lag es in den Händen der Alliierten, die Westdeutschland besetzt hatten und der SMAD (Sowjetische Militäradministration in Deutschland), die Ostdeutschland besetzt hatten, den Wiederaufbau Deutschlands in die Wege zu leiten. Von Anfang an zeichnete sich eine unterschiedliche Entwicklung in der SBZ (Sowjetische Besatzungszone) und der Westzone ab, da die einzelnen Befehlshaber in ihren Zonen die Erlaubnis hatten, eigenständig Befehle und Gesetze zu erlassen. Somit konnten in der SBZ die Vorstellungen der Sowjetunion unter Berücksichtigung der Politik der Alliierten verwirklicht werden (vgl. Weber1993,3ff). Die SMAD stellte die Reparaturen sicher, organisierte den Aufbau der Wirtschaft, der Verwaltung sowie Kultur und Politik. Die Ostzone wurde politisch stark von der kommunistischen Sowjetunion beeinflusst (vgl. Weber 1993,16). Die Vorstellungen der USA und der UdSSR über die Entwicklung Deutschlands gingen immer weiter auseinander, bis die Spannungen zwischen den Besatzungsmächten so groß war, dass es zu einem Bruch zwischen den westlichen und östlichen Besatzungszonen kam, so dass die Westalliierten die Demokratie und den Kapitalismus einführten bzw. wiederherstellten, der Ostzone hingegen wurde die stalinistische Diktatur aufgezwungen und die Menschen blieben ohne Entscheidungsmöglichkeit (vgl. Weber 1993,21ff). Eine im Mai 1947 angesetzte Konferenz zwischen den westlichen und östlichen Regierungschefs, sollte die Spaltung Deutschlands vermeiden. Die Konferenz scheiterte jedoch bereits an Verfahrensfragen (vgl. Weber 1993,22). Nachdem schließlich die Konstituierung der BRD im September 1949 abgeschlossen war, bildete sich im Oktober 1949 der „deutsche Volksrat“ und nahm eine Verfassung auf. Damit war auf dem Gebiet der SBZ die DDR entstanden (vgl. Weber 1993, 27).
Die Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1989 war ein großes politisches und historisches Ereignis. Das Leben vieler Menschen veränderte sich schlagartig. Die Menschen mussten sich langsam wieder annähern und lernen, sich als ein Volk und eben nicht als Westdeutsche und Ostdeutsche zu sehen, was nicht so einfach war bzw. ist, da die Menschen durch das System und die Erziehung geprägt waren bzw. sind und nach wie vor Vorurteile unter den Menschen herrschen. Die folgende Arbeit soll einen Überblick über die Erziehung in der Familie und in den gesellschaftlichen Organisationen der DDR geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ideologie der DDR
- Der Marxismus-Leninismus
- Der Historische und Dialektische Materialismus
- Die Rolle der Partei
- Der Weg zum Kommunismus
- Der Sozialismus
- Der Marxismus-Leninismus
- Erziehung in der Familie
- Die Familie in der DDR
- Die weltanschauliche und moralische Erziehung
- Die patriotische Erziehung
- Die sexuelle Erziehung
- Erziehung in den Jugendorganisationen
- Die Freie Deutsche Jugend (FDJ)
- Das Wesen der FDJ
- Die Organisation FDJ
- Angebote und Aktivitäten der FDJ
- Die Pionierorganisation
- Pionierorganisation und Schule
- Pionierorganisation als Freizeitverband
- Die Jugendweihe
- Die Freie Deutsche Jugend (FDJ)
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Erziehung in der DDR und analysiert die verschiedenen Formen und Ziele der Erziehung in der Familie und in den gesellschaftlichen Organisationen. Die Arbeit untersucht den Einfluss der marxistisch-leninistischen Ideologie auf die Erziehungsziele und -praktiken in der DDR. Insbesondere konzentriert sie sich auf die Rolle der Familie und der Jugendorganisationen in der Formung von Persönlichkeiten und dem Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft.
- Einfluss des Marxismus-Leninismus auf die Erziehung in der DDR
- Rolle der Familie in der Erziehung
- Bedeutung von Jugendorganisationen wie FDJ und Pionierorganisation
- Erziehungsziele und -praktiken in der DDR
- Das Verhältnis von Familie und Gesellschaft in der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung skizziert den historischen Kontext der DDR und die Entstehung des Staates im Zuge der deutschen Teilung nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie betont die unterschiedliche Entwicklung von Ost- und Westdeutschland unter dem Einfluss der jeweiligen Besatzungsmächte und die Herausbildung der stalinistischen Diktatur in der DDR. Außerdem wird die Bedeutung der Erziehung in der DDR für die Gestaltung des sozialistischen Lebens und die Herausbildung von Persönlichkeiten hervorgehoben, die die Ideologie des Marxismus-Leninismus verinnerlicht haben.
2. Die Ideologie der DDR
Dieses Kapitel untersucht die Grundlage der DDR-Ideologie, den Marxismus-Leninismus. Es beleuchtet die Entstehung des Marxismus-Leninismus aus den Werken von Karl Marx, Friedrich Engels und Wladimir Lenin und skizziert seine grundlegenden philosophischen und politischen Ansätze. Dabei werden insbesondere der Historische und Dialektische Materialismus sowie die Rolle der Partei und das Ziel des Kommunismus erläutert. Das Kapitel erklärt, wie der Marxismus-Leninismus die Gesellschaft und die Erziehung in der DDR prägte.
3. Erziehung in der Familie
Dieses Kapitel analysiert die Rolle der Familie in der Erziehung in der DDR. Es beleuchtet die spezifischen Merkmale der DDR-Familie und untersucht, wie die weltanschauliche und moralische Erziehung, die patriotische Erziehung und die sexuelle Erziehung innerhalb der Familie praktiziert wurden. Das Kapitel zeigt auf, wie die Familie als Basis für die sozialistische Erziehung fungierte und welche Werte und Normen von den Eltern an die Kinder vermittelt wurden.
4. Erziehung in den Jugendorganisationen
Dieses Kapitel befasst sich mit den Jugendorganisationen der DDR, der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und der Pionierorganisation. Es beschreibt die Struktur und die Aktivitäten der Organisationen und erklärt, wie sie Kinder und Jugendliche für die sozialistische Gesellschaft begeistern und vorbereiten sollten. Das Kapitel beleuchtet die Rolle der Jugendorganisationen in der politischen Sozialisation und die Bedeutung der Jugendweihe als Ritus der Übernahme von sozialistischen Werten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit beinhalten: Marxismus-Leninismus, Sozialismus, Erziehung, Familie, Jugendorganisationen, FDJ, Pionierorganisation, Jugendweihe, DDR-Ideologie, politische Sozialisation.
- Quote paper
- Eva Legewie (Author), 2003, Erziehung in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65337