Diese Arbeit soll die Geschichte der Juden in Dessau untersuchen. Die Dessauer Juden selbst haben eine solche Darstellung ihrer eigenen Geschichte nicht geschrieben. Sie hinterließen aber eine Reihe wertvoller Einzeldarstellungen.
In der Dessauer und der anhaltischen Geschichtsschreibung spielten die Juden nur eine
Seitenrolle, und bittere Wahrheiten blieben ausgespart. Bis kurz vor seinem Tode 1992 bemühte sich der Dresdener Helmut Eschwege, auch mit Hilfe des Stadtarchivs, alle wichtigen Fakten zur Geschichte der Juden in Dessau und Anhalt zu erfassen.
Die Stadt Dessau und ihre Bürger sind seit Jahrzehnten in der Schuld, die Erinnerung an ihre ehemaligen jüdischen Mitbürger wach zuhalten, über Demütigungen, Vertreibung und Vernichtung zu berichten. Genau zwei Jahrhunderte, von 1672 bis 1871, mussten vergehen, ehe die Juden der Stadt Dessau die vollen Menschen- und Bürgerrechte erhielten. Nur 60 Jahre konnten dann die Juden hier gleichberechtigt und ungefährdet leben, bis die Nazis hier bereits 1932 die Regierungsgewalt erhielten. In den darauf folgenden zwölf Jahren wurde die traditionsreiche Israelitische Gemeinde ausgelöscht.
Der Holocaust ist nicht der einzige und nicht der wichtigste Grund, warum ich mich mit der Geschichte der Juden beschäftige. Jüdische Menschen trugen wesentlich zur Entwicklung der Stadt bei, sie prägten das religiöse, wirtschaftliche, soziale, kulturelle und politische Profil der Kommune mit, sie leisteten einen unverzichtbaren Beitrag zur Stadtgeschichte. Die Vertreibung und Vernichtung der Juden war nicht nur ein Verbrechen an den Juden, sondern auch an den anderen Bürgern, ein unersetzlicher Verlust der Stadt.
Da nicht auf alle Einzelheiten bei diesem Thema eingegangen werden kann, versuche ich die wesentlichen Punkte herauszustellen und einen vernünftigen Überblick zu geben. Sicherlich ist es im Vorfeld von Bedeutung die Geschichte der Stadt im allgemeinen zu beleuchten, um anschließend auf die eigene Chronik der jüdischen Bevölkerung einzugehen. Nach diesem historischen Kurzüberblick gehe ich auf jüdische Einrichtungen der Stadt Dessau ein. Diese wurden im Laufe der Geschichte erbaut, zerstört oder stehen immer noch zur Besichtigung. Da auch hier wieder nicht auf alle öffentlichen Einrichtungen eingegangen werden kann, beschränke ich mich auf die Synagoge, den Friedhof und die Schule. Diese drei Einrichtungen scheinen mir am wichtigsten für ein Leben in einer jüdischen Gemeinde.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtliches
- Geschichte der Stadt Dessau
- Historischer Abriss der jüdischen Geschichte in Dessau
- Jüdische Einrichtungen
- Jüdische Schulen in Dessau
- Dessauer Synagoge
- Israelitischer Friedhof Dessau
- Dessauer Juden in den dreißiger Jahren
- Allgemein
- Ausgewähltes Schicksal eines Juden
- Jüdische Persönlichkeiten aus Dessau
- Moses Mendelssohn
- Kurt Weill
- Familie Cohn
- David Fränkel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Dessau, Sachsen-Anhalt, mit dem Ziel, deren Beitrag zur Stadtentwicklung und das Schicksal der Gemeinde während des Nationalsozialismus zu beleuchten. Die Arbeit vermeidet eine rein faktenbasierte Darstellung und versucht, die Geschichte anhand von ausgewählten Beispielen und Schicksalen nachzuvollziehen.
- Historischer Kontext der Stadt Dessau und ihrer Entwicklung.
- Entwicklung und Struktur der jüdischen Gemeinde in Dessau.
- Schicksal der jüdischen Gemeinde während des Nationalsozialismus.
- Bedeutende jüdische Persönlichkeiten aus Dessau.
- Der Beitrag der jüdischen Gemeinde zum kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Leben Dessaus.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit – die Erforschung der jüdischen Geschichte in Dessau, unter Berücksichtigung des Mangels an umfassenden Darstellungen aus jüdischer Perspektive. Sie betont die Bedeutung der Aufarbeitung dieser Geschichte angesichts der Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Gemeinde und hebt deren Beitrag zur Stadtentwicklung hervor. Die Arbeit fokussiert auf wesentliche Punkte, um einen Überblick zu geben und beginnt mit einem geschichtlichen Überblick über die Stadt Dessau, bevor sie die Geschichte der jüdischen Bevölkerung behandelt. Besonderes Augenmerk liegt auf drei wichtigen Einrichtungen: Synagoge, Friedhof und Schule.
Geschichte der Stadt Dessau: Dieses Kapitel skizziert die Geschichte Dessaus von seiner ersten urkundlichen Erwähnung 1213 bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Es beschreibt die Entwicklung Dessaus als Marktsiedlung, seine kulturelle Blütezeit im 16. Jahrhundert, die Auswirkungen der Reformation und den Einfluss des Dreißigjährigen Krieges. Der Kontakt zu Luther und den Wittenberger Reformatoren, die Einwanderung pfälzischer Emigranten nach dem Dreißigjährigen Krieg und der niederländische Einfluss auf die Stadt werden hervorgehoben. Der Text erwähnt auch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und den Erhalt einiger Gebäude.
Historischer Abriss der jüdischen Geschichte in Dessau: (Diese Zusammenfassung muss anhand des Originalltextes erstellt werden, da der vorliegende Textausschnitt keine ausreichenden Informationen liefert.)
Jüdische Einrichtungen in Dessau: (Diese Zusammenfassung muss anhand des Originalltextes erstellt werden, da der vorliegende Textausschnitt keine ausreichenden Informationen liefert.)
Dessauer Juden in den dreißiger Jahren: Dieses Kapitel befasst sich mit der Situation der jüdischen Bevölkerung in Dessau während der Zeit des Nationalsozialismus. Es wird sowohl ein allgemeiner Überblick über die Geschehnisse gegeben als auch ein persönliches Schicksal exemplarisch dargestellt, um die emotionalen und gesellschaftlichen Folgen der Verfolgung nachzuvollziehen. Der Fokus liegt auf dem umfassenden Verständnis der Auslöschung der jüdischen Gemeinde.
Jüdische Persönlichkeiten aus Dessau: Dieses Kapitel stellt bedeutende jüdische Persönlichkeiten aus Dessau vor, darunter Moses Mendelssohn und Kurt Weill, sowie die Familie Cohn und David Fränkel. Es wird darauf hingewiesen, dass die Darstellung aufgrund des Umfangs unvollständig ist und weitere Persönlichkeiten unerwähnt bleiben müssen. Das Kapitel soll einen Einblick in die vielfältigen Beiträge jüdischer Bürger zum Leben in Dessau geben.
Schlüsselwörter
Jüdisches Leben, Dessau, Sachsen-Anhalt, Geschichte, Nationalsozialismus, Holocaust, Moses Mendelssohn, Kurt Weill, jüdische Gemeinde, Synagoge, Friedhof, Schule, Integration, Verfolgung, Antisemitismus, Erinnerungskultur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Geschichte der jüdischen Gemeinde in Dessau
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde in Dessau, Sachsen-Anhalt. Sie untersucht deren Beitrag zur Stadtentwicklung und ihr Schicksal während des Nationalsozialismus. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf Fakten, sondern auch auf dem Nachvollzug der Geschichte anhand ausgewählter Beispiele und Schicksale.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die historische Entwicklung Dessaus, die Entstehung und Struktur der jüdischen Gemeinde, deren Schicksal im Nationalsozialismus, bedeutende jüdische Persönlichkeiten aus Dessau und den Beitrag der Gemeinde zum kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Leben der Stadt. Besondere Aufmerksamkeit wird den wichtigen Einrichtungen wie Synagoge, Friedhof und jüdischen Schulen gewidmet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Geschichte der Stadt Dessau, Historischer Abriss der jüdischen Geschichte in Dessau, Jüdische Einrichtungen in Dessau, Dessauer Juden in den dreißiger Jahren, Jüdische Persönlichkeiten aus Dessau und Fazit. Jedes Kapitel bietet eine Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Dessau umfassend darzustellen und deren Beitrag zur Stadtgeschichte hervorzuheben. Sie möchte das Schicksal der Gemeinde während des Nationalsozialismus beleuchten und das Gedächtnis an die Opfer bewahren, insbesondere angesichts des Mangels an umfassenden Darstellungen aus jüdischer Perspektive.
Welche Persönlichkeiten werden vorgestellt?
Die Arbeit stellt bedeutende jüdische Persönlichkeiten aus Dessau vor, darunter Moses Mendelssohn und Kurt Weill, sowie die Familie Cohn und David Fränkel. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die Darstellung aufgrund des Umfangs nicht vollständig ist und weitere Persönlichkeiten unerwähnt bleiben.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die genaue Quellenangabe ist aus dem vorliegenden Textausschnitt nicht ersichtlich. Die Zusammenfassung der Kapitel deutet jedoch auf eine Recherche in historischen Archiven und Dokumenten hin, um die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Dessau nachzuvollziehen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit beschreiben, sind: Jüdisches Leben, Dessau, Sachsen-Anhalt, Geschichte, Nationalsozialismus, Holocaust, Moses Mendelssohn, Kurt Weill, jüdische Gemeinde, Synagoge, Friedhof, Schule, Integration, Verfolgung, Antisemitismus, Erinnerungskultur.
- Arbeit zitieren
- Sabine Schneider (Autor:in), 2002, Jüdisches Leben in Dessau (Sachsen-Anhalt), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6520