Jeden Morgen gehen Millionen Menschen zur Arbeit und kommen erst abends wieder. Was machen sie da den ganzen Tag? Erbringen sie pausenlos eine 100%ige Leistung oder machen sie auch Fehler? Kann man sie direkt kündigen, wenn sie einen Fehler machen oder einen Schaden verursachen? Müssen sie den Schaden den sie verursacht haben auch bezahlen? In wie weit ist ein Arbeitnehmer verpflichtet, eine bestimmte Leistung zu erbringen und wie weit kann er davon abweichen, ohne dass sich Konsequenzen hinsichtlich seiner Beschäftigung im Betrieb ergeben? Was passiert, wenn eine Maschine kaputt geht, weil sie nicht regelmäßig vom dafür zuständigen Arbeitnehmer gewartet worden ist? Ist der Mitarbeiter Schadensersatzpflichtig? Darf der Arbeitnehmer während seiner Arbeitszeit im Internet surfen, oder kann der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis aus diesem Grund kündigen?
Wann genau von einer Schlechtleistung des Arbeitnehmers gesprochen werden kann und ab wann diese zu Haftung und Kündigung führt wird in diesem Text erörtert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Leistungspflicht und Weisungsverpflichtung des Arbeitnehmers
- 3. Schlechtleistung und Ausprägungen der Schlechtleistung
- 3.1 Das Abweichen von der Durchschnittsleistung
- 3.2 Das Abweichen von der früheren eigenen Leistung
- 3.3 Das Abweichen von Vorgaben für die Leistungserbringung
- 3.4 Das Abweichen von Zielvereinbarungen
- 3.5 Die vollkommene Erfolglosigkeit
- 3.6 Der Letzte Platz in der Rangreihe
- 4. Rechtsfolgen bei Schlechtleistung
- 4.1 Haftung des Arbeitnehmers
- 4.1.1 Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit
- 4.1.2 Die normale Fahrlässigkeit
- 4.1.3 Die leichte Fahrlässigkeit
- 4.2 Die Kündigung des Arbeitnehmers
- 4.2.1 Die verhaltensbedingte Kündigung
- 4.2.2 Die personenbedingte Kündigung
- 4.2.3 Die Außerordentliche Kündigung
- 4.2.4 Abgrenzungsprobleme zwischen personen- und verhaltensbedingter Kündigung
- 4.2.5 Die betriebsbedingte Kündigung
- 4.1 Haftung des Arbeitnehmers
- 5. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Schlechtleistung des Arbeitnehmers als Haftungsgrund und Kündigungsgrund. Sie beleuchtet die rechtlichen Konsequenzen, die sich aus einer unzureichenden Arbeitsleistung ergeben können. Der Fokus liegt auf der Abgrenzung verschiedener Formen der Schlechtleistung und der unterschiedlichen Kündigungstypen (verhaltensbedingt, personenbedingt, betriebsbedingt).
- Leistungspflicht und Weisungsrecht des Arbeitnehmers
- Definition und Ausprägungen von Schlechtleistung
- Haftung des Arbeitnehmers bei Schlechtleistung
- Kündigungsmöglichkeiten bei Schlechtleistung
- Abgrenzung verschiedener Kündigungstypen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung stellt die zentralen Fragen der Arbeit vor: Welche Leistungspflichten hat ein Arbeitnehmer? Wann liegt eine Schlechtleistung vor? Welche Rechtsfolgen – Haftung und Kündigung – können sich daraus ergeben? Die Einleitung skizziert die Problematik und leitet zur detaillierten Untersuchung über.
2. Leistungspflicht und Weisungsverpflichtung des Arbeitnehmers: Dieses Kapitel definiert den Arbeitsvertrag als Dienstvertrag (§ 611 BGB) und beschreibt die daraus resultierende Weisungsbefugnis des Arbeitgebers. Es wird zwischen objektivem und subjektivem Leistungsbegriff differenziert. Der objektive Leistungsbegriff beschreibt eine Leistung mittlerer Art und Güte, während der subjektive Leistungsbegriff das individuelle Leistungsvermögen des Arbeitnehmers betont. Das Kapitel analysiert die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) zur Leistungspflicht und betont die dynamische Natur der Leistungserwartung, die sich an der Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers orientiert.
3. Schlechtleistung und Ausprägungen der Schlechtleistung: Hier werden verschiedene Ausprägungen von Schlechtleistung definiert und differenziert. Es wird gezeigt, dass der Begriff der Schlechtleistung nicht einheitlich in der Literatur definiert ist, mit Begriffen wie Minderleistung und Fehlleistung in Verbindung gebracht wird. Das Kapitel verdeutlicht anhand von Beispielen wie mangelhafter Arbeitsqualität, Ausschuss-Produktion und mangelhafter Maschinenbedienung, was unter Schlechtleistung zu verstehen ist. Die unterschiedlichen Definitionen werden in einen umfassenden Begriff der Schlechtleistung integriert.
Schlüsselwörter
Schlechtleistung, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Leistungspflicht, Weisungsrecht, Haftung, Kündigung, verhaltensbedingte Kündigung, personenbedingte Kündigung, betriebsbedingte Kündigung, Arbeitsvertrag, Bundesarbeitsgericht (BAG), Dienstvertrag, § 611 BGB.
FAQ: Schlechtleistung des Arbeitnehmers - Haftung und Kündigung
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument ist eine umfassende Übersicht über die Thematik der Schlechtleistung von Arbeitnehmern. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf den rechtlichen Konsequenzen von unzureichender Arbeitsleistung, insbesondere hinsichtlich Haftung und Kündigung des Arbeitnehmers.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Einführung, 2. Leistungspflicht und Weisungsverpflichtung des Arbeitnehmers, 3. Schlechtleistung und Ausprägungen der Schlechtleistung, 4. Rechtsfolgen bei Schlechtleistung (Haftung und Kündigung), 5. Zusammenfassung. Kapitel 3 und 4 sind besonders detailliert und untergliedert.
Was sind die zentralen Themen des Dokuments?
Die zentralen Themen sind die Definition und Abgrenzung von Schlechtleistung, die daraus resultierende Haftung des Arbeitnehmers (inkl. Unterscheidung nach Vorsatz, grober und leichter Fahrlässigkeit) und die verschiedenen Kündigungsmöglichkeiten (verhaltensbedingt, personenbedingt, betriebsbedingt, außerordentlich). Der Unterschied zwischen objektivem und subjektivem Leistungsbegriff wird ebenfalls beleuchtet.
Wie wird Schlechtleistung definiert?
Das Dokument zeigt, dass der Begriff „Schlechtleistung“ in der Literatur nicht einheitlich definiert ist und oft mit Begriffen wie Minderleistung und Fehlleistung in Verbindung gebracht wird. Es werden verschiedene Ausprägungen von Schlechtleistung erläutert, z.B. Abweichen von der Durchschnittsleistung, früherer eigener Leistung, Vorgaben oder Zielvereinbarungen, vollkommene Erfolglosigkeit und der letzte Platz in einer Rangreihe. Das Dokument integriert diese verschiedenen Definitionen in einen umfassenden Begriff.
Welche Rechtsfolgen hat Schlechtleistung?
Schlechtleistung kann sowohl die Haftung des Arbeitnehmers (abhängig vom Verschulden) als auch eine Kündigung zur Folge haben. Das Dokument beschreibt detailliert die verschiedenen Kündigungstypen (verhaltensbedingt, personenbedingt, betriebsbedingt, außerordentlich) und deren Abgrenzungsprobleme, insbesondere zwischen personen- und verhaltensbedingten Kündigungen.
Welche Rolle spielt der Arbeitsvertrag?
Der Arbeitsvertrag als Dienstvertrag (§ 611 BGB) bildet die Grundlage für die Leistungspflicht des Arbeitnehmers und das Weisungsrecht des Arbeitgebers. Das Dokument analysiert die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (BAG) zu diesem Thema und betont die dynamische Natur der Leistungserwartung, die sich an der Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers orientiert.
Welche Schlüsselbegriffe werden im Dokument verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Schlechtleistung, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Leistungspflicht, Weisungsrecht, Haftung, Kündigung, verhaltensbedingte Kündigung, personenbedingte Kündigung, betriebsbedingte Kündigung, Arbeitsvertrag, Bundesarbeitsgericht (BAG), Dienstvertrag, § 611 BGB.
- Quote paper
- Desiree Büttner (Author), 2006, Schlechtleistung des Arbeitnehmers als Haftungsgrund und als Grund für verhaltens-, personen- oder betriebsbedingte Kündigung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/65138