Die Cena Trimalchionis bildet den Hauptteil Petrons sonst nur in Bruchstücken erhaltenen Romans Satyricon, dessen Entstehungszeitpunkt unbekannt ist.
Der Held und Erzähler ist Encolpius, ein junger gebildeter Mann. Zusammen mit seinen zwei Gefährten Giton und Ascyltos erlebt er viele erlebnisreiche Abenteuer. Mit Agamemnon, einem Bekannten, gelangen sie schließlich zu einem Gelage von Trimalchio, der sich als Freigelassener zu einem schwerreichen Mann emporgearbeitet hat. An dieser Cena nehmen neben den oben erwähnten Gefährten ehemalige Schicksalsgenossen Trimalchios, also ebenfalls Freigelassene, die aber nicht wie er die Höhen und Tiefen des Lebens erlebt haben, teil.
Gegen Ende des Gastmahles, also an der von mir zu interpretierenden Stelle erscheint der Steinmetz Habinnas mit seiner Frau, ein ebenfalls zu Ansehen und Reichtum gelangter Freigelassener, der von dem Leichenschmaus, von dem er gerade kommt, erzählt. Auf seinen Wunsch wird auch Fortunata, Trimalchios Gattin gerufen, aufgedonnert und nicht auf den Mund gefallen.
Die von mir zu behandelnde Textstelle hat eine interessante Stellung in Petrons Cena Trimalchionis: Sie stellt einen Teil des vierten, somit letzten Hauptgangs dar, welcher durch das plötzliche Auftreten Habinnas und seiner Gemahlin Scintilla unterbrochen wird.
Ich habe mich für diese Stelle entschieden, da sie meiner Meinung nach einen guten Einblick in die Cena Trimalchionis gewährt. Außerdem lässt sich an dieser von mir zu analysierenden Textstelle die Borniertheit und das Halbwissen der Gäste festmachen. Des weiteren bietet sich dieser Textausschnitt an, das von Habinnas bei seiner Erzählung verwendete Vulgärlatein genauer zu untersuchen.
Ich habe die Interpretation der Kapitel 65,3-67,13 in vier sinngemäße Abschnitte gegliedert und gehe in jedem einzelnen Abschnitt auf unterschiedliche Besonderheiten des Textes ein. Dabei versuche ich, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Inhalt und Sprache zu finden.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Interpretation der Kapitel 65,3-67,13
- 65,3-8
- 65,9-66,7
- 67,1-5
- 67,6-13
- Zusammenfassung und Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Interpretation der Kapitel 65,3-67,13 aus Petrons Cena Trimalchionis. Ziel der Arbeit ist es, einen Einblick in die Cena Trimalchionis zu geben und die Besonderheiten dieser Textstelle anhand der Sprache, des Inhalts und des Kontextes zu analysieren.
- Die Darstellung der Gäste und ihrer Charakteristika
- Die sprachliche Gestaltung der Cena Trimalchionis
- Die Einordnung der Textstelle in den Gesamtkontext des Romans
- Vergleich mit anderen literarischen Werken, insbesondere Platons Symposium
- Die Verwendung von Vulgärlatein
Zusammenfassung der Kapitel
65,3-8
Die Kapitel 65,3-8 beschreiben die Ankunft des Steinmetz Habinnas bei der Cena Trimalchionis. Habinnas' plötzliches Erscheinen sorgt für Aufregung und Verwirrung unter den Gästen, insbesondere bei Encolpius, der ihn zunächst für einen Prätor hält. Die Interpretationsansätze zu dieser Episode reichen von einer bewussten Verbindung Petrons zu Platons Symposium bis hin zu einer typischen Situation des römischen Alltags, in der Gäste unvorhergesehen zu einer Feier erscheinen.
65,9-66,7
In diesem Abschnitt wird Habinnas' Erzählung vom Leichenschmaus geschildert, den er besucht hat. Die Geschichte ist voller Vulgärlatein und grotesker Details, die die Borniertheit und das Halbwissen der Gäste verdeutlichen. Petron nutzt die Erzählung, um die sprachlichen Besonderheiten der römischen Unterschicht darzustellen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Verhältnisse der Zeit zu beleuchten.
67,1-5
Fortunata, Trimalchios Gattin, wird zu Habinnas gerufen, um ebenfalls an der Unterhaltung teilzunehmen. Sie ist ein weiteres Beispiel für eine Figur aus der römischen Unterschicht, die sich durch ihren groben Humor und ihre vulgäre Sprache auszeichnet. Der Abschnitt unterstreicht die Kontraste zwischen den sozialen Schichten und den damit verbundenen Verhaltensweisen.
Schlüsselwörter
Petron, Cena Trimalchionis, Habinnas, Vulgärlatein, Borniertheit, Halbwissen, gesellschaftliche Verhältnisse, sozialer Kontrast, römische Unterschicht, Platons Symposium, Vergleich, Interpretationsansätze.
- Quote paper
- Kristina Slack (Author), 2002, Petron - Cena Trimalchionis; Interpretation der Kap. 65,3-67,13, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6499