Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem im Ausland leider nicht umfassend verfolgten aktuellen Verhandlungsprozess des kolumbianischen Paramilitärs mit der Regierung Álvaro Uribes. Unter welchen Umständen und Bedingungen kam der Dialog mit einer der weltweit größten illegal bewaffneten Gruppen, den „Autodefensas Unidas de Colombia“ (AUC), zu Stande? Welche Risiken bergen die Verhandlungen mit Kolumbiens „rechter Guerilla“, welche Herausforderungen erwarten das Land bei der Reintegration von über 30.000 Ex-Kombattanten? Sollte die Demobilisierung des Paramilitärs zwar Mut für eine friedlichere Zukunft Kolumbiens machen, fällt die Analyse ihrer Hintergründe ernüchternd aus.
Inhaltsverzeichnis
- I „Störenfriede“ am Verhandlungstisch. Die Demobilisierung des Paramilitärs – ein kolumbianisches Rätsel?
- 1 Untersuchungsgegenstand und Fragestellung
- 1.1 Hintergrund: das kolumbianische Paramilitär – ein „Störenfried“ am Verhandlungstisch
- 1.2 Fragestellung: Warum verhandelt das Paramilitär?
- 1.3 Konzept und Methodik
- 1.4 Begriffsbestimmungen
- 1.4.1 Begriffserklärung Paramilitär
- 1.4.2 Wer oder was ist ein „Störenfried“?
- 1.4.3 Friedensverhandlungen?
- 2 Die Demobilisierung des Paramilitärs – ein kolumbianisches Rätsel?
- 2.1 Hintergrund: Vier Jahrzehnte bewaffneter Konflikt in Kolumbien
- 2.1.1 Geschichte des bewaffneten Konflikts
- 2.1.2 ... und seine bisherige Bilanz
- 2.2 Das kolumbianische Paramilitär: die Entstehung eines „Störenfriedes”
- 2.2.1 Ein „uneheliches Kind des Staates“? Die staatlich geplante Entstehung des Paramilitärs im Rahmen der Aufstandsbekämpfung der 60er Jahre
- 2.2.2 Die Entstehung privat finanzierter „Autodefensas“ als Reaktion auf die Friedensverhandlungen der Regierung Betancur (1982-1986)
- 2.2.3 Ausbreitung und Konsolidierung des Paramilitärs: der Einfluss des Drogenhandels und die Gründung der AUC
- 2.2.4 Spielverderber AUC: Die Friedensverhandlungen der Regierung Pastrana (1998-2002) mit der Guerilla
- 2.2.5 Das Paramilitär vor der Demobilisierung. Mit wem wird eigentlich verhandelt?
- 2.3 Die Verhandlungen mit dem Paramilitär: Ein Rätsel?
- 2.3.1 Der Verhandlungsprozess: Schlüsselelemente und Verlauf
- 2.3.2 Motive der Paramilitärs
- 2.3.2.1 Ein zunehmend unvorteilhafter internationaler Kontext
- 2.3.2.2 Ein veränderter nationaler Kontext
- 2.3.2.3 Die AUC in internen Schwierigkeiten
- 2.4 Ein Wolf im Schafspelz? Die Konsolidierung wirtschaftlicher, politischer und sozialer Macht
- 2.4.1 Wirtschaftliche Macht der Paramilitärs
- 2.4.2 Soziale und politische Kontrolle
- 2.5 Fazit: ein Blick in die Zukunft Kolumbiens
- 3 Ausblick: Kolumbien als Modell?
- 3.1 Die Demobilisierung des Paramilitärs – übertragbar auf zukünftige Verhandlungen mit der Guerilla?
- 3.2 Störenfriede am Verhandlungstisch – Kolumbien als Beispiel?
- Il Résumé: Des perturbateurs à la table des négociations. La démobilisation des groupes paramilitaires – une énigme colombienne?
- 1 Introduction
- 1.1 Problématique
- 1.2 Concept et méthode
- 1.3 Explications théoriques
- 2 La démobilisation des paramilitaires – une énigme colombienne?
- 2.1 Contexte: le conflit armé en Colombie
- 2.2 L'émergence et l'évolution du phénomène paramilitaire
- 2.3 Pour quelles raisons négocient-ils?
- 2.3.1 Le contexte international
- 2.3.2 Le contexte national: un nouveau président et sa stratégie militaire
- 2.3.3 L'existence de problèmes internes
- 2.4 Les paramilitaires: des loups déguisés en moutons?
- 2.5 Conclusion
- 3. La Colombie - un modèle à suivre?
- 3.1 Les négociations actuelles un exemple pour le traitement de la guérilla?
- 3.2 Des perturbateurs de paix à la table des négociations – la stratégie colombienne comme modèle pour d'autres pays?
- Die Entstehung und Entwicklung des kolumbianischen Paramilitärs im Kontext des bewaffneten Konflikts
- Die Rolle des Drogenhandels und die Machtentwicklung des Paramilitärs
- Die Motive des Paramilitärs für die Verhandlungen mit der Regierung
- Die Folgen der Demobilisierung für die politische, soziale und wirtschaftliche Situation in Kolumbien
- Die Übertragbarkeit des kolumbianischen Modells auf zukünftige Verhandlungen mit der Guerilla
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Demobilisierung des kolumbianischen Paramilitärs und analysiert die Hintergründe, Motive und Folgen dieses Prozesses. Sie stellt die Frage, warum das Paramilitär überhaupt Verhandlungen mit der Regierung aufgenommen hat und welche Risiken und Herausforderungen diese Demobilisierung für Kolumbien mit sich bringen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 stellt den Untersuchungsgegenstand und die Fragestellung vor. Es erläutert den Hintergrund des kolumbianischen Paramilitärs und seine Rolle als „Störenfried“ am Verhandlungstisch. Kapitel 2 untersucht die Entstehung und Entwicklung des Paramilitärs im Kontext des bewaffneten Konflikts in Kolumbien und analysiert die Motive des Paramilitärs für die Verhandlungen mit der Regierung. Kapitel 3 diskutiert die Folgen der Demobilisierung für die politische, soziale und wirtschaftliche Situation in Kolumbien und betrachtet die Übertragbarkeit des kolumbianischen Modells auf zukünftige Verhandlungen mit der Guerilla.
Schlüsselwörter
Paramilitär, Kolumbien, Demobilisierung, Friedensverhandlungen, bewaffneter Konflikt, Drogenhandel, politische Macht, soziale Kontrolle, wirtschaftliche Entwicklung, Guerilla, Konfliktlösung.
- Quote paper
- Katrin Planta (Author), 2006, "Störenfriede" am Verhandlungstisch - Die Demobilisierung des Paramilitärs - ein kolumbianisches Rätsel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64971