Im frühen Christentum war die Pflege von kranken und alten Menschen ein Akt der Nächstenliebe. Dieser Liebesdienst am Menschen hat sich über die Jahrhunderte zu verschiedenen, hoch qualifizierten, beruflichen Tätigkeiten entwickelt. Auch heute noch wählen viele Menschen soziale Berufe, weil ihnen die Arbeit mit kranken und alten Menschen am Herzen liegt oder weil sie sozial eingestellt sind.
Christliche Ethik hat wertvolle Lösungsansätze. Zur Bewältigung von Managementaufgaben in der stationären Altenpflege bietet sie eine gute Orientierungsgrundlage.
Im Vergleich zum konventionellen Ethikverständnis, welches auf wissenschaftlichen, oft sehr komplexen Disziplinen basiert, ist für das Verständnis der christlichen Ethik ein Umdenken erforderlich. Der Mensch nimmt im christlichen Ethikverständnis eine zentrale Position ein. Er steht im Mittelpunkt des Handelns und ist ein Ebenbild Gottes.
In christlich geführten stationären Pflegeeinrichtungen wird daher die Achtung vor dem Menschen, den Bewohnern und den Mitarbeitern, besonders herausgestellt. Beide sind verletzlich und unantastbar – beide sind Menschen mit einer Würde.
Christliche Nächstenliebe ist mehr als nur „humanitäres Wirken" im Rahmen der Menschenwürde. Nach außen bestehen oft kaum Unterschiede zwischen Nichtchristen und gezielt christlich handelnden Menschen. Der Arbeitsbereich ist jedoch durch und durch von christlicher Einstellung geprägt und die Motivation wurzelt in der Nächstenliebe. Der im christlichen Sinne tätige Mensch sieht und behandelt seinen Nächsten als Ebenbild Gottes.
Menschen leben aus einer Spiritualität, einer geistigen Haltung, einer Lebensorientierung heraus. Der Schatz einer jeden Pflegeeinrichtung liegt daher in der geistigen Haltung ihrer Mitarbeiter. Wenn die Mitarbeiter in ihren Überzeugungen ernst genommen werden und sie nach ihren spirituellen Prägungen und Überzeugungen handeln dürfen, stärkt das ihre persönliche Identität und damit ihre Selbstmotivation.
Die stationäre Altenpflege ist für Menschen tätig und wird im Wesentlichen durch Menschen gestaltet. Für das Management hat dies große Bedeutung. Eine Führungskraft, die aus höchster Quelle handelt, ist auf allen Ebenen erfolgreich, zukunftsweisend und offen für innovative Neuorientierungen.
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema...
- Begriffsklärungen.
- Management...
- Spiritualität.
- Ethik...
- Christliche Ethik…………..
- Unternehmensethik.
- Grundlagen.......
- Leitbild..
- Leben gestalten........
- Verantwortung wahrnehmen....
- Orientierung bei der Ausübung ethischer Verantwortung.......
- Auswirkungen auf das Pflegeverständnis...
- Kommunikation und Begegnung..
- Demenz…...
- Körperpflege.......
- Essen und Trinken...
- Inkontinenz.....
- Sterben…......
- Führen..
- Bedingungen für eine christlich-ethische Grundhaltung…......
- Führungskräfte werden gewählt.....
- Vorbildmythos........
- Hingabe......
- Wie dich selbst...
- Glaubwürdigkeit..
- Kreativität...
- Leben wecken...
- Frieden stiften....
- Heilen......
- Wirtschaftlichkeit..
- Sinnvolle Bewertung...
- Herausforderungen.
- Ausblick...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Facharbeit befasst sich mit der Frage, wie ein Management in der stationären Altenpflege auf der Grundlage christlicher Ethik gestaltet werden kann. Sie analysiert die zentralen ethischen Prinzipien der christlichen Lehre im Kontext der Altenpflege und zeigt auf, wie diese Prinzipien in die praktische Führung und Organisation von Pflegeeinrichtungen integriert werden können.
- Die Bedeutung christlicher Ethik für die Pflege und das Management von Altenpflegeeinrichtungen.
- Die Verbindung von christlicher Ethik mit den Anforderungen der Wirtschaftlichkeit in der Altenpflege.
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Führung in der stationären Altenpflege im Lichte christlicher Werte.
- Die Integration christlicher Ethik in die verschiedenen Bereiche der Pflege, wie z.B. Kommunikation, Demenzbetreuung, Körperpflege und Sterbebegleitung.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Relevanz christlicher Ethik im Kontext der stationären Altenpflege heraus. Die Kapitel 2 und 3 beleuchten zentrale Begriffe wie Management, Spiritualität, Ethik und christliche Ethik und setzen sie in den Kontext der Unternehmensethik. Dabei werden grundlegende Prinzipien der christlichen Lehre sowie die Leitbilder christlich geführter Pflegeeinrichtungen dargestellt.
Kapitel 4 behandelt verschiedene Aspekte des Führens in der stationären Altenpflege im Kontext christlicher Ethik, indem es Führungskräfte-Qualitäten und deren Verbindung mit den Prinzipien der Nächstenliebe und der Menschenwürde beleuchtet.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit der wirtschaftlichen Seite der stationären Altenpflege und der Frage, wie die wirtschaftlichen Aspekte mit den ethischen Prinzipien in Einklang gebracht werden können.
Schlüsselwörter
Christliche Ethik, Management, Altenpflege, Führung, Nächstenliebe, Menschenwürde, Wirtschaftlichkeit, Unternehmensethik, Leitbild, Kommunikation, Demenzbetreuung, Sterbebegleitung.
- Quote paper
- Jonas Daum (Author), 2006, Christliche Ethik im Management stationärer Altenpflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64932