Die Kaufsucht ist unter den psychischen Störungen ein noch sehr neues und relativ unerforschtes Phänomen. Deutlich wird dies bereits an seiner Begrifflichkeit.
Die Kaufsucht erscheint als klassifizierte Sucht in keinem der beiden bedeutendsten Nachschlagewerke für psychische Störungen - weder in der aktuellen Ausgabe von ICD (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) noch in DSM (Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen).
Der Begriff „Kaufsucht“ ist kein wissenschaftlich fundierter Begriff. Neben ihm bestehen Bezeichnungen, wie krankhafter Kauftrieb oder Oniomanie1; Kaufzwang, Kaufwut, krankhafte Kauflust, krankhafte Kaufsucht, triebhafte Kaufsucht, anfallsweises Einkaufen oder sogar Kaufrausch2.
Mit letzterem verbinden wohl die wenigsten von uns eine ernst zu nehmende Krankheit, wie auch der Artikel aus „Der Spiegel“ vom 28. Juni 2006 mit seinem Slogan „Die Deutschen sind im Kaufrausch“3 erkennen lässt.
Was hier lapidar klingen mag, wird im Folgenden näher erklärt.
Nachfolgende Seiten handeln von der „Krankheit“ „Kaufsucht“ an sich, von deren Verbreitung in unserer Gesellschaft und ihren Komorbiditäten, sowie von den präventiven Methoden, die die Sozialarbeit bereits im Kindes- und Jugendalter einsetzen kann, um diesem Problem zu begegnen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Der „Begriff“ der Kaufsucht.
- B. Die Kaufsucht als ein relativ neues Phänomen.
- I. Inhaltliche Darstellung der Kaufsucht.
- 1. Definition und Phänomenologie.
- 2. Ursachen des Kaufens.
- 3. Epidemiologie in den alten und neuen Bundesländern.
- 4. Funktion des Kaufens.
- II. Unterschied zu Sucht und Zwang.
- 1. Merkmale einer Sucht (Abhängigkeitssyndrom).
- 2. Merkmale einer Zwangsstörung.
- III. Komorbidität.
- 1. Substanzstörung.
- 2. Angst.
- 3. Depression.
- IV. Praxisumsetzung im Bereich Sozialpädagogik
- 1. Soziale Einzelfallhilfe.
- 2. Soziale Gruppenarbeit.
- V. Präventionsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche.
- 1. Jugendämter.
- 2. Werbung und Erziehung.
- C. Zusammenfassung und Ausblick.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Kaufsucht, einer relativ neuen und noch wenig erforschten psychischen Störung. Der Fokus liegt auf der Definition, den Ursachen und den Auswirkungen der Kaufsucht sowie auf der Unterscheidung zu Sucht und Zwang. Darüber hinaus werden die Komorbiditäten mit Substanzstörungen, Angst und Depression betrachtet.
- Definition und Phänomenologie der Kaufsucht
- Ursachen und Auslöser des Kaufens
- Unterschiede zu Sucht und Zwang
- Komorbidität mit Substanzstörungen, Angst und Depression
- Praktische Umsetzung im Bereich Sozialpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel A befasst sich mit der Definition des Begriffs "Kaufsucht" und zeigt die unterschiedlichen Bezeichnungen für diese Störung auf. Kapitel B beleuchtet die Kaufsucht als ein relativ neues Phänomen, welches in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen erst Ende der 80er Jahre rückte.
Kapitel I geht tiefer auf die inhaltliche Darstellung der Kaufsucht ein. Es werden Definition und Phänomenologie erläutert, Ursachen des Kaufens analysiert und die Epidemiologie in den alten und neuen Bundesländern beleuchtet. Außerdem werden die Funktionen des Kaufens untersucht.
Kapitel II beleuchtet den Unterschied zwischen Kaufsucht und Sucht bzw. Zwang. Es werden die Merkmale einer Sucht (Abhängigkeitssyndrom) sowie die Merkmale einer Zwangsstörung beschrieben.
Kapitel III befasst sich mit der Komorbidität der Kaufsucht mit anderen Störungen, wie Substanzstörungen, Angst und Depression.
Kapitel IV widmet sich der Praxisumsetzung im Bereich der Sozialpädagogik. Die verschiedenen Methoden des Sozialarbeiters, wie die soziale Einzelfallhilfe und die soziale Gruppenarbeit, werden im Kontext der Kaufsucht vorgestellt.
Kapitel V behandelt Präventionsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Die Rolle der Jugendämter sowie die Einflüsse von Werbung und Erziehung im Hinblick auf die Kaufsucht werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Kaufsucht, Oniomanie, Kaufzwang, Verhaltenssucht, Komorbidität, Substanzstörung, Angst, Depression, Sozialpädagogik, Prävention.
- Quote paper
- Monika Schattenkirchner (Author), 2006, Kaufsucht. Ursachen des Kaufszwanges und Präventionsmöglichkeiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64757