Vielfältige Umgestaltungen und Veränderungen in Politik, Kultur und Bildung charakterisieren das viertgrößte Land Europas: Das Königreich Schweden.
Im Land der "rollenden Reformen" war insbesondere das Bildungswesen von diesen organisatorischen, strukturellen und administrativen Neuorientierungen betroffen.
"Warum sind die schwedischen Schüler besser?" , "Wie kommt es, dass auf dem Innovationsindex der EU das Land Nummer eins ist, dessen Schulen bis zur achten Klasse keine Noten geben?" So, oder so ähnlich, hallt es seit der Veröffentlichung der PISA-Studie aus den Zeitungen, wenn man den Blick auf die Bildungspolitik in Schweden richtet.
Das überdurchschnittlich gute Abschneiden schwedischer Schüler bei der PISA-Studie lässt viele fragen: Was macht Schweden anders?, denn man bekommt den Eindruck, als käme man "jenseits der Ostsee in eine andere kulturelle und pädagogische Welt."
Ziel dieser Arbeit kann es nicht sein, einen lückenlosen Befund für das außerordentlich gute Abschneiden schwedischer Schüler bei PISA zu geben. Vielmehr soll in dieser Arbeit versucht werden, einige Teile für das Vervollständigen des Puzzles erfolgreicher schwedischer Bildungspolitik zu liefern.
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist zum einen natürlich die PISA-Studie und das von schwedischen Schülern erreichte Ergebnis, wobei die einzelnen Ergebnisse im Rahmen dieser Arbeit nicht noch mal explizit aufgeführt werden sollen und zum anderen die schlechte Prognose für das schwedische Bildungswesen respektive die Gesamtschule von WERNER S. NICKLIS in den 70er Jahren.
Im Verlauf dieser Arbeit sollen die folgenden zentralen Fragestellungen Berücksichtigung finden: Zunächst die bereits aufgeworfene Frage danach, was Schweden anders macht und warum es zu solch guten Ergebnissen bei PISA kam? Weiterhin soll gezeigt werden, ob diese "Schlechtwetterprognose" für das schwedische Schulwesen von NICKLIS in den 70er Jahren aus heutiger Perspektive widerlegbar ist oder nicht. Anknüpfend daran ergibt sich auch die Frage nach den Gründen seiner damals getroffenen Aussagen über die Entwicklungstendenzen in Schwedens Bildungswesen. War er einfach völlig "verblendet" oder hat er in bestimmten Punkten Recht behalten?
Letztendlich soll ein Ausblick gewährt werden, wie es mit Schwedens Schulwesen weitergeht. Als Beispiel wird in dieser Arbeit auf das "Futurum" eingegangen, welches ein völlig neuartiges Konstrukt für Schule und Bildung darstellt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitendes Wort
- Schlechte Prognosen in den 70er Jahren
- Das schwedische Bildungswesen heute
- Die Zuständigkeiten im Bildungswesen
- Die Vorschule
- Allgemeinbildendes Schulwesen
- Die obligatorische Grundschule
- Die dreijährige Gymnasialschule...
- Hochschulwesen
- Relativierung der schlechten Prognosen?
- Die Schule des 21. Jahrhunderts - Das „Futurum“
- Schlusswort - „Schwedens Bildungsphilosophie“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Gründe für den Erfolg des schwedischen Bildungssystems, insbesondere im Kontext der PISA-Studie. Sie untersucht die Entwicklungen im Bildungswesen seit den 70er Jahren und setzt sich kritisch mit den Prognosen von Werner S. Nicklis auseinander. Darüber hinaus beleuchtet die Arbeit das Konzept der "Schule des 21. Jahrhunderts" – das "Futurum" – als Beispiel für die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des schwedischen Bildungssystems.
- Analyse der PISA-Ergebnisse und des schwedischen Bildungssystems im Vergleich
- Bewertung der Prognosen für das schwedische Bildungswesen aus den 70er Jahren
- Die Reformen und Veränderungen im schwedischen Schulwesen seit den 70er Jahren
- Die Rolle von Bildung in Schweden als soziales und gesellschaftliches Element
- Das "Futurum" als innovatives Konzept für die Zukunft der Schule in Schweden
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel liefert einen Überblick über die Arbeit, die sich mit dem schwedischen Bildungssystem und seinen Erfolgsfaktoren auseinandersetzt. Es werden die zentralen Fragen der Arbeit aufgezeigt und der Kontext der Untersuchung – die PISA-Studie und die Prognosen von Nicklis – erläutert.
- Kapitel zwei befasst sich mit den negativen Prognosen von Werner S. Nicklis für die Gesamtschule in Schweden in den 70er Jahren. Es werden die damaligen Reformbemühungen im Bildungswesen und die Kritik Nicklis' an diesen dargelegt.
- Kapitel drei stellt das aktuelle schwedische Bildungswesen vor. Es werden die verschiedenen Bildungsstufen und -systeme, von der Vorschule bis zum Hochschulwesen, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schwedisches Bildungssystem, PISA-Studie, Gesamtschule, Bildungsreformen, Nicklis, Futurum, Bildungsphilosophie, Schweden, Vergleich, Deutschland.
- Quote paper
- Marcus Geppert (Author), 2002, Das schwedische Bildungssystem - und warum es funktioniert., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6440