Wenn die Ergebnisse jahrelanger Forschung im politischen Tagesgeschäft als „Professorengeschwätz“ abgetan werden, welche Vorstellungen macht sich dann „Otto Normalverbraucher“ über die Zusammenhänge unseres Wirtschaftssystems? Wieso beschäftigt er sich überhaupt mit derart komplexen Problemen, auf die selbst Experten oft keine klaren Antworten liefern können? Um es mit den Worten von Williams (1977, S. 12) zu sagen: “If a car breaks down nobody but a fool expects to be able to repair it without some elementary understanding of the mechanism, and the economic system is a good deal more dangerous to tinker around with than a car. Unfortunately it is also much more difficult to understand.” Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Allerweltstheorien, die sich trotz mangelnder Fachkenntnis auf dem Gebiet der Wirtschaftswissenschaft bilden. Sie sollen in Art, Struktur und Funktion dargestellt werden um die Frage zu klären, wie „naiv“ diese Theorien tatsächlich sind. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung:
- Grundlagen
- Warum sind naive Theorien von Interesse für die Wissenschaft?
- Woher stammen die Informationen zur Bildung naiver Theorien?
- Theoretischer Hintergrund: Attributionstheorie
- Naive Theorien zu wirtschaftlichen Problemen
- Arbeitslosigkeit
- Armut und Reichtum
- Inflation
- Kognitive Modelle naiver Wirtschaftstheorien
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den naiven Theorien, die sich über wirtschaftliche Zusammenhänge bilden, obwohl die Betroffenen keine Fachkenntnisse in der Wirtschaftswissenschaft besitzen. Es soll die Art, Struktur und Funktion dieser Theorien dargestellt werden, um die Frage zu klären, wie „naiv“ diese Theorien tatsächlich sind.
- Untersuchung der Informationsquellen für die Bildung naiver Wirtschaftstheorien
- Analyse der Wahrnehmung von Ursache und Wirkung wirtschaftlicher Zusammenhänge durch Laien
- Bedeutung naiver Theorien für das Verständnis menschlichen Verhaltens und die wissenschaftliche Forschung
- Beurteilung der Korrektheit naiver Theorien im Vergleich zu wissenschaftlichen Erkenntnissen
- Entwicklung von kognitiven Modellen, die die Bildung naiver Wirtschaftstheorien erklären
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit führt in das Thema der naiven Theorien über wirtschaftliche Zusammenhänge ein und stellt die Relevanz dieser Theorien für die Wissenschaft dar.
Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen für das Verständnis naiver Theorien gelegt. Es wird der Begriff der "naiven Theorie" definiert und die drei Hauptinformationsquellen für die Bildung dieser Theorien - Medien, Politik und soziales Umfeld - vorgestellt.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit naiven Theorien zu verschiedenen wirtschaftlichen Problemen, darunter Arbeitslosigkeit, Armut und Reichtum sowie Inflation. Es wird untersucht, wie Laien diese Probleme wahrnehmen und welche Erklärungen sie dafür finden.
Das vierte Kapitel widmet sich der Entwicklung kognitiver Modelle für naive Wirtschaftstheorien. Es werden verschiedene Modelle vorgestellt, die versuchen, die Bildung und Funktion dieser Theorien zu erklären.
Schlüsselwörter
Naive Theorien, Wirtschaftstheorien, Alltagspsychologie, Attributionstheorie, Arbeitslosigkeit, Armut, Reichtum, Inflation, Medien, Politik, soziales Umfeld, kognitive Modelle
- Quote paper
- Robin Wuchter (Author), 2006, Naive Theorien über wirtschaftliche Zusammenhänge, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64399