Das Thema meiner Hausarbeit ist die Gattungsgeschichte der Ballade und ihre historische Entwicklung. Außerdem möchte ich versuchen zu zeigen, warum sie über einen so langen Zeitraum hinweg zu den beliebtesten literarischen Gattungen zählen konnte. Um eine derartige Entwicklung überhaupt darstellen zu können, muss zu Beginn der Frage nachgegangen werden, was eine Gattung ist, da die Ballade selbst eine literarische Gattung verkörpert. Im Anschluss daran soll geklärt werden, wie der Begriff "Ballade" im Allgemeinen definiert werden kann und was er beinhaltet. Danach habe ich versucht, den Balladenbegriff in das einleitend erwähnte Gattungsgefüge einzuordnen.
Nachdem nun zuerst die allgemeinen Fakten geklärt worden sind, kann mit der eigentlichen Typologisierung begonnen werden. Im Folgenden habe ich den Versuch unternommen zu zeigen, welche Balladenarten es in einer bestimmten Epoche gegeben hat und wer ihre wichtigsten Vertreter waren. Aufgrund ihrer starken Ausprägung folgt hierauf eine Herausstellung der numinosen und sozialen Ballade. Dabei möchte ich im Einzelnen auf die entsprechenden Charakteristika des jeweiligen Typus hinweisen, die anhand eines kurz interpretierten Beispiels belegt werden. Zum Schluss wird ein kurzer Ausblick auf die nachfolgende Balladenart, die soziale Ballade, gegeben, der sich an eine Zusammenfassung des zuvor Beschriebenen angliedert.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist eine Gattung?
- (Modell eines Gestaltungsschemas oder Idealtypus?)
- Was ist eine Ballade?
- Die Ballade im Gefüge der Gattungen
- Balladentypen
- historischer Abriss
- Die numinose und historische Ballade
- (Charakteristika, Interpretation)
- Vergleich der numinosen mit der historischen Ballade
- und Ausblick auf die soziale Ballade
- Zusammenfassung / Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Gattungsgeschichte der Ballade und ihrer historischen Entwicklung. Sie untersucht die Gründe für die anhaltende Popularität dieser literarischen Gattung über einen langen Zeitraum hinweg. Um diese Entwicklung nachvollziehen zu können, wird zunächst die Frage nach dem Wesen einer Gattung beleuchtet, da die Ballade selbst eine literarische Gattung darstellt. Anschließend wird der Begriff „Ballade" im Allgemeinen definiert und seine Inhalte erläutert. Daraufhin wird versucht, den Balladenbegriff in das Gattungsgefüge einzuordnen.
- Definition des Gattungsbegriffs und seine Bedeutung für die Ballade
- Entwicklungsgeschichte der Ballade von den Heldenliedern bis zur sozialen Ballade
- Charakteristika und Interpretation der numinosen und historischen Ballade
- Vergleich der numinosen und historischen Ballade hinsichtlich ihrer Merkmale und Wirkung
- Bedeutung der sozialen Ballade als Sonderfall innerhalb der Balladenliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt das Thema der Hausarbeit ein, welches die Gattungsgeschichte der Ballade und ihre historische Entwicklung umfasst. Sie erläutert die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, die anhaltende Popularität der Ballade über einen langen Zeitraum hinweg zu erklären. Um dies zu erreichen, wird zunächst das Wesen einer Gattung untersucht, da die Ballade selbst eine literarische Gattung darstellt. Anschließend wird der Begriff „Ballade" im Allgemeinen definiert und seine Inhalte erläutert.
Das zweite Kapitel widmet sich der Frage nach dem Wesen einer Gattung. Es zeigt auf, dass der Gattungsbegriff eines der ältesten und bis heute umstrittenen Probleme der Literaturwissenschaft ist. Nach der Geniebewegung des 18. Jahrhunderts und dem beginnenden Historismus verloren die Gattungen ihre Mustergültigkeit und die Auseinandersetzung wurde auf das Feld der Poetik übertragen. Der Gattungsbegriff wird in diesem Kapitel anhand verschiedener Definitionen und Ansätze aus unterschiedlichen Epochen beleuchtet. Es wird deutlich, dass die Gattung kein Idealtypus oder eine Kategorisierung, sondern lediglich ein Modell beziehungsweise ein Gestaltungsschema ist, das zur Klassifikation von Werken dient.
Im dritten Kapitel wird der Begriff der Ballade definiert. Es wird erläutert, dass der Begriff seinen Ursprung im lateinischen Wort „ballare" (tanzen) beziehungsweise im italienischen Wort „ballata" hat. Die Ballade trat im 12. Jahrhundert als liedförmige Erzählung in Erscheinung, die von einer besonderen Begebenheit berichtet. Im Frankreich des 14. und 15. Jahrhunderts verbreitete sich die Ballade relativ schnell, allerdings in einer streng gebauten Gedichtform, in der sich der Kehrreim nach jeder Strophe wiederholte. Im Deutschen wurde der Begriff „Ballade" erstmalig im 16. Jahrhundert belegt, allerdings mit der Bedeutung „Tanzlied". Endgültig durchgesetzt hat sich die Ballade jedoch erst im 18. Jahrhundert, beeinflusst von der englischen Balladendichtung. Inhaltlich gibt die Ballade eine einheitliche Grundstimmung wieder, die meistens düstere oder tragische Züge besitzt. Sie bietet eine Gegendarstellung von der „inneren" und „äußeren" Natur einer Person. Formal gesehen weist die Ballade teilweise sehr starke Parallelen, aber auch Unterschiede zu den drei Naturformen Epik, Lyrik, Dramatik auf.
Im vierten Kapitel wird die Ballade im Gefüge der Gattungen betrachtet. Goethe war der Ansicht, in der Ballade die drei Grundgattungen Epik, Lyrik und Dramatik wiedererkennen zu können. Er hielt die Ballade für das „Ur-Ei" der Dichtung, da sie in ihr vereint sind. Auch andere Literaten wie Bürger und Hegel beschäftigten sich mit der Frage, welcher Gattung die Ballade zuzuordnen ist. Bis heute scheint es so zu sein, dass die Literaturwissenschaftler sich dazu entschieden haben, die Ballade ohne jede Ausnahme der Epik zuzuschreiben.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Typologisierung der Ballade. Es wird dargestellt, welche Balladenarten es in einer bestimmten Epoche gegeben hat und wer ihre wichtigsten Vertreter waren. Dabei wird ein historischer Abriss über die Entwicklung der Ballade von den Heldenliedern über die Volksballade bis zur modernen Ballade gegeben. Besonderes Augenmerk liegt auf den beiden prägendsten Balladenkategorien: der numinosen und der historischen Ballade.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Gattungsgeschichte der Ballade, ihre historische Entwicklung, die verschiedenen Balladentypen, die numinose Ballade, die historische Ballade, die soziale Ballade, die Epik, die Lyrik, die Dramatik, die Volksballade, die Kunstballade, die Naturmagie, die Totenmagie, das Schicksal, die Geschichte, der Zeitgeist, die soziale Ordnung und die Popularität der Ballade.
- Quote paper
- Martina Winkler (Author), 2001, Zur Gattungsgeschichte der Ballade und ihrer historischen Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/6425
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