Angesichts der vielfältigen Prägung unseres Wertesystems, der verschiedenen Künste und unserer gesamten Kultur durch das Christentum bedarf ein Unterrichtsvorhaben über Jesus von Nazareth und den Glauben an ihn keiner grundsätzlichen fachdidaktischen Begründung. Über die bloße Vermittlung von Wissen hinaus soll die Unterrichtseinheit aber auch Hilfen zur bewussten Bestimmung des eigenen religiösen Standortes bieten.
Dazu müssen zunächst drei grundlegende Aussagen getroffen werden: 1. der Unterricht verläuft auf der Basis der historisch-kritischen Methode, 2. im Zentrum steht die Figur des Jesus Christus und 3. die Bedeutung seiner Lehre für die Lebenswirklichkeit der Schüler muss immer im Auge behalten werden. Für die Gliederung ergibt sich daraus ein Dreischritt: Zunächst sollen mit Hilfe des Films "Jesus von Montreal" Fragen der Aktualität und der möglichen persönlichen Bedeutung der christlichen Lehre für die Schüler aufgeworfen werden, die sich wie ein roter Faden durch die weitere Arbeit ziehen sollen. Ein historisch orientierter zweiter Teil schließt sich an, in dessen Zentrum die Entstehung des Christentums steht. Den Hauptteil der sich über etwa 10 Doppelstunden erstreckenden Unterrichtsreihe bildet schließlich die Auseinandersetzung mit dessen zentralen Inhalten: Kreuzigung und Tod, Verkündigung und Taten Jesu, christliche Ethik und Auferstehung. Will man die Thematik noch erweitern, könnte sich ein vierter, die Wirkungsgeschichte des Christentums aufzeigender Teil anschließen. Auch thematisch bezogene Exkurse in andere Religionen wären möglich. Ein abschließender Blick auf das Thema "Weltethos - Verantwortung der Religionen heute" könnte abrunden.
Methodisch wurde Wert darauf gelegt, neben der herkömmlichen Textarbeit auch alternative Medien wie Filme oder Bilder einzubeziehen, neben analytischen verstärkt auch gestalterische Aufgaben anzubieten und durch eine Exkursion in den Bremer Dom den christlichen Glauben lebendig und erfahrbar zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- Bedingungsanalyse
- Organisatorische Rahmenbedingungen für die Unterrichtsreihe
- Lernbereitschaft, -fähigkeit, -voraussetzungen und Einstellungen der SchülerInnen sowie soziales Klima im Kurs
- Entwurf der Unterrichtseinheit
- Begründung der Themenauswahl
- Didaktische Strukturierung der Unterrichtsreihe
- Grobgliederung und Groblernzielformulierung
- Einstiegs- und Motivationsphase
- Entstehung des Christentums
- Die Quellenlage
- Politisch-sozialgeschichtlicher Hintergrund
- Hauptinhalte des Christentums
- Kreuzigung und Tod
- Verkündigung und Taten Jesu
- Christliche Ethik
- Die Ursachen des Konflikts
- Auferstehung
- Rückblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Entwurf einer Unterrichtseinheit über das Christentum verfolgt das Ziel, den SchülerInnen ein vertieftes Verständnis der Religion und ihrer Geschichte zu vermitteln. Besonderer Schwerpunkt liegt auf der Figur des Jesus Christus und der Bedeutung seiner Lehre für die Lebenswirklichkeit der SchülerInnen. Zudem soll die Einheit einen Beitrag zum Verständnis der eigenen Kultur sowie zur religiösen Selbstfindung leisten.
- Die Entstehung des Christentums im historischen Kontext
- Die Hauptinhalte des Christentums, insbesondere die Lehren und Taten Jesu
- Die Wirkungsgeschichte des Christentums und seine Bedeutung für die Gegenwart
- Die Bedeutung der christlichen Ethik für moderne Gesellschaften
- Der Unterschied zwischen dem ursprünglichen Wesen der Jesusbewegung und seinen späteren historischen Ausprägungen
Zusammenfassung der Kapitel
Bedingungsanalyse
Die Bedingungsanalyse untersucht die organisatorischen Rahmenbedingungen für die Unterrichtsreihe sowie die Lernbereitschaft, -fähigkeit und -voraussetzungen der SchülerInnen. Die Lerngruppe besteht aus neun SchülerInnen aus den Klassen 11 und 12, die aus verschiedenen christlichen Konfessionen kommen, jedoch nur selten bis gar keinen Kontakt zu einer Gemeinde haben.
Entwurf der Unterrichtseinheit
Der Entwurf der Unterrichtseinheit begründet die Themenauswahl und stellt die didaktische Strukturierung dar. Die Einheit soll auf der Basis der historisch-kritischen Methode den Fokus auf die Figur des Jesus Christus und seine Lehre legen. Die SchülerInnen sollen die Bedeutung der christlichen Lehren für die Lebenswirklichkeit verstehen und ihre eigene religiöse Position reflektieren.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Entwurfs sind: Christentum, Jesus Christus, Entstehung, Geschichte, Lehre, Ethik, Lebenswirklichkeit, Selbstfindung, Kultur, historische Ausprägungen, historisch-kritische Methode.
- Quote paper
- Hildegard Herzmann (Author), 2006, Christentum in Geschichte und Gegenwart. Entwurf einer Unterrichtseinheit für Klasse 11 und 12, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64204