Gerade vor Bundestagswahlen ist von deutschen Politikern immer wieder zu hören, dass sie - nach erfolgreicher Wahl - eine Vielzahl von Subventionen streichen wollen, die den Marktpreis verzerren, unnötig den Staatshaushalt belasten und in der Regel nur wenigen Bürgern zugute kommen, aber immer von allen leistungsfähigen Bürgern finanziert werden müssen. Die vorliegende Magisterarbeit soll versuchen, das vielschichtige Thema der Subventions- und Zollpolitik systematisch zu bearbeiten. Es soll aufgezeigt werden, was genau Subventionen und Zölle sowie Importquoten sind, wer oder was sie bestimmt und letztendlich, wem sie in welcher Form zugute kommen. Die Darstellungen aus der Praxis kommen aus dem Agrarsektor und behandeln drei unterschiedliche landwirtschaftliche Produkte. Die Auswahl ist hierbei so getroffen, dass verschiedene Problemlagen aufgezeigt werden können. Enorme exportorientierte Baumwollsubventionen der USA belasten die afrikanischen Baumwollpflanzer und sorgen laut vieler Entwicklungsexperten für Armut und wirtschaftliche Stagnation. Die europäischen Importquoten und hohen Zollsätze für Bananen sorgen hingegen für unnötig hohe Bananenpreise, die der europäische Verbraucher zu tragen hat. Der zweite Teil befasst sich mit Subventionen aus ökonomischer Sicht. Dazu ist ein fundierter volkswirtschaftlicher Hintergrund mit graphischen Darstellungen von wirtschaftlichen Zusammenhängen nötig. Die kurze Diskussion und Erörterung der Zusammenhänge des herrschenden marktwirtschaftlichen Systems sind meines Erachtens von grundlegender Bedeutung, um zum einen eine umfassende Darstellung der Subventions- und Zollproblematik abgeben zu können und zum anderen auf das anschließende große Kapitel "Gerechte Verteilung" angemessen vorbereiten zu können. Der Utilitarismus und die Gerechtigkeitskonzeptionen von John Rawls bilden den Schwerpunkt des primär philosophischen Abschnittes meiner Magisterarbeit und schließen direkt an einen Versuch der praktischen Anwendung von Subventionen bzw. Zöllen auf diese Prinzipien an. Hierzu dienen die von mir entwickelten Beispiele, welche die landwirtschaftlichen Produkte sowie die mit diesen verbundenen Subventionen, Zölle oder Importquoten aus dem ersten Abschnitt aufgreifen und im Rahmen der ethischen Prinzipien durchspielen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Subventionen und Zölle in der Praxis
- Baumwolle.
- Zucker
- Der Bananenmarkt
- Ökonomischer Einstieg...
- Subventionen aus ökonomischer Perspektive..........\n
- Ökonomisches Prinzip
- Produktionsfaktoren..
- Opportunitätskosten.
- Opportunitätskosten des europäischen Zuckermarktes.
- Marktpreisbildung auf freien Märkten…..\n
- Güternachfrage.....
- Güterangebot...\n
- Marktpreisbildung..\n
- Konsumenten- und Produzentenrente.
- Ökonomische Wohlfahrt..\n
- Wohlfahrt und staatliche Subventionen.
- Wohlfahrt und staatliche Mindestpreise mit Abnahmegarantie.\n
- Zölle und Importquoten aus ökonomischer Perspektive
- Wohlfahrtseffekte durch Zölle und Importquoten\n
- Wohlfahrt und Importquoten.
- Wohlfahrt und Zölle..\n
- Zollwirkungen und Zollgründe.\n
- Finanzzölle..\n
- Instrumentalzölle\n
- Schutzzölle.......\n
- Wohlfahrtseffekte ohne Handelsbeschränkungen\n
- Importnachfrage und Exportangebot.\n
- Wohlfahrtseffekte durch Freihandel\n
- Argumente für den Freihandel.\n
- Komparativer Kostenvorteil\n
- Dynamische Gewinne durch Freihandel...\n
- Gerechte Verteilung.
- Utilitarismus..\n
- Subventionen im Utilitarismus\n
- John Rawls: Theorie der Gerechtigkeit\n
- Gerechtigkeit als Fairness...\n
- Urzustand bei John Rawls..\n
- Das Maximinprinzip von John Rawls.\n
- Das Differenzprinzip von John Rawls.\n
- Maximin-Regel und Subventionen.\n
- Differenzprinzip und Zölle\n
- Wirtschaft für den Menschen
- Vernünftige Rationalität\n
- Lebensdienlichkeit..\n
- Pro und contra Subventionierung\n
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit analysiert die Subventions- und Zollpolitik von Nationalstaaten unter ethischen Gesichtspunkten. Dabei untersucht sie die Auswirkungen dieser Politik auf verschiedene landwirtschaftliche Produkte, wie Baumwolle, Zucker und Bananen. Die Arbeit zeigt die ökonomischen Folgen von Subventionen und Zöllen auf und analysiert deren Auswirkungen auf die Wohlfahrt von Konsumenten, Produzenten und dem Staat. Darüber hinaus werden ethische Aspekte der Subventions- und Zollpolitik betrachtet und in Bezug zu den Theorien des Utilitarismus und John Rawls gesetzt.
- Ökonomische Auswirkungen von Subventionen und Zöllen auf verschiedene landwirtschaftliche Produkte
- Analyse der Wohlfahrtseffekte von Subventionen und Zöllen
- Ethische Bewertung der Subventions- und Zollpolitik
- Anwendung ethischer Prinzipien, insbesondere des Utilitarismus und John Rawls, auf die Subventions- und Zollpolitik
- Reflexion über die Rolle der Wirtschaft in Bezug auf das gute Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Subventions- und Zollpolitik ein und stellt die drei landwirtschaftlichen Produkte Baumwolle, Zucker und Bananen als Fallbeispiele vor. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen der Politik auf diese Produkte und stellt die Herausforderungen der Subventions- und Zollpolitik im Kontext von globaler Gerechtigkeit dar.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der ökonomischen Perspektive von Subventionen und Zöllen. Es erläutert grundlegende ökonomische Konzepte, wie das ökonomische Prinzip, Produktionsfaktoren und Opportunitätskosten. Dieses Kapitel analysiert zudem die Marktpreisbildung auf freien Märkten und die Auswirkungen von Subventionen und Zöllen auf Konsumenten- und Produzentenrente sowie die ökonomische Wohlfahrt.
Das dritte Kapitel untersucht die Wohlfahrtseffekte von Zöllen und Importquoten aus ökonomischer Sicht. Es analysiert die Auswirkungen von Zöllen und Importquoten auf die Wohlfahrt von Konsumenten, Produzenten und dem Staat. Die verschiedenen Zollarten, wie Finanzzölle, Instrumentalzölle und Schutzzölle, werden ebenfalls erläutert. Außerdem werden die Wohlfahrtseffekte im Falle von Freihandel betrachtet.
Das vierte Kapitel widmet sich der ethischen Bewertung der Subventions- und Zollpolitik. Es analysiert die Prinzipien des Utilitarismus und John Rawls im Hinblick auf die Auswirkungen von Subventionen und Zöllen auf die Gerechtigkeitsverteilung. Die Arbeit diskutiert, wie die Prinzipien des Utilitarismus und John Rawls auf die Subventions- und Zollpolitik angewandt werden können und welche Folgen dies für die Gestaltung dieser Politik hätte.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Frage, wie Wirtschaft zum guten Leben beitragen kann. Es diskutiert die Rolle von Subventionen und Zöllen in Bezug auf die Prinzipien der vernünftigen Rationalität und Lebensdienlichkeit. Die Arbeit untersucht, ob Subventionen und Zölle das gute Leben fördern können oder ob sie negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben.
Schlüsselwörter
Subventionspolitik, Zollpolitik, Baumwolle, Zucker, Bananen, ökonomische Wohlfahrt, Marktpreisbildung, Konsumentenrente, Produzentenrente, Utilitarismus, John Rawls, Gerechtigkeitskonzeption, Lebensdienlichkeit, vernünftige Rationalität, globale Gerechtigkeit.
- Quote paper
- Andreas Piplies (Author), 2006, Untersuchung der Zoll- und Subventionspolitik von Nationalstaaten im Rahmen ethischer Prinzipien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/64125