„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“, „Du sollst nicht töten.“, „Du sollst nicht ehebrechen.“ drei der Zehn Gebote, die Grundlage der christlichen Ethik und damit jeden christlichen Handelns sind. Die Alten, symbolisiert durch die Eltern, sollen geachtet und versorgt werden, ihre Lebensleistung anerkannt werden. Das Leben des Anderen ist zu respektieren und zu erhalten und dem Menschen, den man liebt, ist man verbunden. Heute basiert das Eheversprechen auf Achtung und Treue. Die Institution der Ehe ist die vergesellschaftlichte Form der Dimensionen Achtung, Wärme und Rücksichtnahme. Diese Dimensionen sind also gewisse Grundwerte, auf denen das menschliche Zusammenleben fußt. Psychologen, wie unter anderen Anne-Marie und Reinhard Tausch, haben in zahlreichen Experimenten herausgefunden, wie positiv der Umgang mit und die Erziehung von Menschen beeinflusst werden kann, wenn diese Dimensionen im Umgang miteinander Beachtung finden. Sie haben bewiesen, dass es eben „erziehungsförderliche Dimensionen“ sind. Neben zahlreichen anderen Faktoren sind Achtung und Rücksichtnahme und die Vermeidung von Angst die entscheidenden, die Einfluss auf eine starke Motivation zum Lernen und damit direkt auf die Schulleistung haben. Leider ist ein solches Verhalten in den Schulen auf beiden Seiten keine Selbstverständlichkeit. Der Schulalltag wird größten Teils noch immer von der Autorität der Lehrperson bestimmt, die sie scheinbar qua Amt innehat 1 . In der folgenden Arbeit sollen nun die Wirkungen von warmem achtungs- und rücksichtsvollem Verhalten von Schülern und Lehrern im Schulunterricht betrachtet werden. Dabei soll zum Beispiel die Frage danach beantwortet werden, ob es in der Realität überhaupt möglich ist, sich diesen erziehungsförderlichen Dimensionen entsprechend zu verhalten oder ob diese eigentlich nur wünschenswerte Verhaltensmuster darstellen. Auch die These, dass rücksichtsvolles Verhalten des Lehrers eben solches Verhalten bei den Schülern hervorruft, ist zu hinterfragen. Nicht zu letzt soll geklärt werden, wie ein guter Unterricht auszusehen hat, dazu soll die Lehrerpersönlichkeit mitsamt ihrer Unterrichtskommunikation betrachtet werden. Dazu sollen zunächst in einem allgemeinen Teil die Grundbedürfnisse von Kindern betrachtet werden, denn was Kinder für ihre psychische Entwicklung bereits im Elternhaus brauchen, das ist auch in der Institution Schule von enormer Bedeutung. [...]
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Grundbedürfnisse von Kindern
3. Förderliche Haltungen im Unterricht
3.1. Die Beitrag Tauschs und Tauschs zum Thema erziehungsförderliche Dimensionen
3.2. Auswirkungen von Achtung, Wärme und Rücksichtnahme zwischen Lehrern und Schülern
4. „Guter Unterricht“ in Theorie und Wirklichkeit
5. Schlussbemerkungen
Literaturverzeichnis
Erklärung
1. Einleitung
„Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“, „Du sollst nicht töten.“, „Du sollst nicht ehebrechen.“ drei der Zehn Gebote, die Grundlage der christlichen Ethik und damit jeden christlichen Handelns sind. Die Alten, symbolisiert durch die Eltern, sollen geachtet und versorgt werden, ihre Lebensleistung anerkannt werden. Das Leben des Anderen ist zu respektieren und zu erhalten und dem Menschen, den man liebt, ist man verbunden. Heute basiert das Eheversprechen auf Achtung und Treue. Die Institution der Ehe ist die vergesellschaftlichte Form der Dimensionen Achtung, Wärme und Rücksichtnahme. Diese Dimensionen sind also gewisse Grundwerte, auf denen das menschliche Zusammenleben fußt. Psychologen, wie unter anderen Anne-Marie und Reinhard Tausch, haben in zahlreichen Experimenten herausgefunden, wie positiv der Umgang mit und die Erziehung von Menschen beeinflusst werden kann, wenn diese Dimensionen im Umgang miteinander Beachtung finden. Sie haben bewiesen, dass es eben „erziehungsförderliche Dimensionen“ sind. Neben zahlreichen anderen Faktoren sind Achtung und Rücksichtnahme und die Vermeidung von Angst die entscheidenden, die Einfluss auf eine starke Motivation zum Lernen und damit direkt auf die Schulleistung haben. Leider ist ein solches Verhalten in den Schulen auf beiden Seiten keine Selbstverständlichkeit. Der Schulalltag wird größten Teils noch immer von der Autorität der Lehrperson bestimmt, die sie scheinbar qua Amt innehat[1].
In der folgenden Arbeit sollen nun die Wirkungen von warmem achtungs- und rücksichtsvollem Verhalten von Schülern und Lehrern im Schulunterricht betrachtet werden. Dabei soll zum Beispiel die Frage danach beantwortet werden, ob es in der Realität überhaupt möglich ist, sich diesen erziehungsförderlichen Dimensionen entsprechend zu verhalten oder ob diese eigentlich nur wünschenswerte Verhaltensmuster darstellen. Auch die These, dass rücksichtsvolles Verhalten des Lehrers eben solches Verhalten bei den Schülern hervorruft, ist zu hinterfragen. Nicht zu letzt soll geklärt werden, wie ein guter Unterricht auszusehen hat, dazu soll die Lehrerpersönlichkeit mitsamt ihrer Unterrichtskommunikation betrachtet werden. Dazu sollen zunächst in einem allgemeinen Teil die Grundbedürfnisse von Kindern betrachtet werden, denn was Kinder für ihre psychische Entwicklung bereits im Elternhaus brauchen, das ist auch in der Institution Schule von enormer Bedeutung. Da einige dieser Grundbedürfnisse in direktem Zusammenhang mit den hier zu betrachtenden erziehungsförderlichen Dimensionen Achtung, Wärme und Rücksichtnahme stehen, sollen sie näher beleuchtet werden. Im zweiten Teil sollen dann die erziehungsförderlichen Dimensionen Achtung, Wärme und Rücksichtnahme auf ihre Wirkung im Schulunterricht betrachtet und die oben angesprochenen Probleme diskutiert werden. Im letzten Teil soll dann der Versuch unternommen werden darzustellen, wie ein guter Unterricht aussehen könnte. Dabei sollen nicht etwa einzelne Unterrichtsstunden geplant werden, es sollen die oben herausgearbeiteten Erkenntnisse auf den Schulalltag bezogen werden. Es soll auch ein Blick in den realen Alltag an Schulen nicht fehlen.
Grundlage der Arbeit stellt das im Seminar behandelte Kapitel: „Achtung - Wärme - Rücksichtnahme: Eine förderliche Haltung“ des Buches „Erziehungs-Psychologie. Begegnungen von Person zu Person“ der Psychologen Tausch und Tausch dar[2]. Hier werden zahlreiche Experimente zusammengetragen und ausführlich ausgewertet, des Weiteren wird auf die Auswirkungen solchen Verhaltens eingegangen. Tausch und Tausch haben hier die maßgebliche Forschung bis in das Jahr 1998 zusammengetragen und ausgewertet.
2. Die Grundbedürfnisse von Kindern
Wenn Kinder in die Institution Schule eintreten, haben sie in der Regel bereits sechs bis sieben Jahre Sozialisation erfahren. Sehr viele Anlagen sind gelegt und unter Umständen ist schon einiges falsch gemacht worden. Psychologen haben nun einige Grundbedürfnisse von Kindern zusammengestellt, von deren Befriedigung die weitere Entwicklung abhängig ist.
Eines der Grundbedürfnisse von Kindern, neben den elementaren Bedürfnissen wie Essen, Trinken und Wohnen, ist das Bedürfnis nach Geborgenheit und einer beständigen und liebevollen Beziehung zu einer Vertrauensperson[3]. Kinder möchten sich angenommen und umsorgt fühlen, sie wünschen sich Geborgenheit, körperliches Wohlbefinden und Zuwendung. Damit Kinder im Stande sind, ihre Lebensphase zu bewältigen und dabei Vertrauen, Mitgefühl sowie Empathie zu entwickeln, sind Erziehungspraktiken nötig, welche den Kindern solches Verhalten vermitteln. Dafür sind in den ersten Jahren der Entwicklung selbstverständlich die Eltern zuständig. Welches sind nun solche Erziehungspraktiken? Zum einen ist es notwendig, dass Eltern da sind, wenn sie von ihren Kindern gebraucht werden, wenn sie Zuwendung benötigen oder Zuflucht suchen, weil sie sich eventuell vor etwas fürchten. Zum anderen spielen Faktoren wie Körperkontakt, rhythmische Bewegungen (wie zum Beispiel Schaukeln), Berührungen, Wärme und Körpergeruch eine große Rolle, wenn es darum geht, das Grundbedürfnis nach Geborgenheit zu befriedigen. Dabei sind vor allem die Nähe vertrauter Personen und der beständige liebevolle Kontakt zu ihnen von enormer Bedeutung zum Beispiel für die kognitive, soziale und moralische Entwicklung. Denn Menschen sind nicht in der Lage, Gefühle, die sie selbst nicht erlebt und erfahren haben zu fühlen beziehungsweise sich selbst so zu verhalten. Ein Mangel an Geborgenheit und Zuwendung verursacht deshalb unter anderem, dass Kinder in ihrer Entwicklung zurückbleiben. So kann es passieren, dass vernachlässigte Kinder später anfangen zu greifen und zu gehen, sowie in ihrem Spielverhalten und in ihrer Sprachentwicklung gestört sind. Darüber hinaus fehlt ihnen die Erfahrung beständiger Liebe. Durch eben dieses Fehlen an psychischem Wohlbefinden kann die gesamte Entwicklung des Kindes gestört werden. Kann sich das Kind jedoch sicher sein, dass seine Bedürfnisse befriedigt werden, weil seine Vertrauenspersonen seine Signale verstehen und auf seine Interaktionsversuche eingehen, ergreift es die Initiative, um Kontakt aufzunehmen. Dadurch werden dann zielgerichtetes und kausales Denken geschult und die Bildung eines starken Selbstwertgefühls, die Fähigkeit zu einem eigenen Willen und die Anfänge von logischem Denken gefördert[4]. Ist eine verstehende Interaktion zwischen Eltern und Kind möglich, lernt das Kind, seine Gefühle zu kontrollieren und die Erwartung zu entwickeln, dass seine Gefühle in seiner Umwelt eine gewisse Reaktion auslösen. Die gegenseitige Interaktion zwischen Eltern und Kindern ist also des Weiteren enorm wichtig, um schrankenlose Gefühlsausbrüche wie Wut, Zorn und Angst sowie den Rückzug von Kindern in die so genannte „Innere Emigration“ zu verhindern. Eltern müssen deshalb stets ausreichend Zeit für ihre Kinder zur Verfügung haben und sich auf das Bedürfnis ihrer Kinder einlassen. Sie tragen damit auch eine große Verantwortung im Bezug auf die Vorbereitung ihrer Kinder auf die Schule. Sprachvermögen, logisches Denken und auch die Einstellung zum Lernen hängen maßgeblich vom Elternhaus ab[5].
Ein weiteres Grundbedürfnis, welches eng mit der Dimension Achtung verknüpft ist, ist das Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit und Sicherheit. Dieses Menschenrecht des eigenen Kindes sollte den Eltern bereits vor der Geburt bewusst sein. Neben Fragen um die viel diskutierte Möglichkeit zur Abtreibung sollten auch grundlegende Dinge wie der Verzicht auf den Genuss von Alkohol, Drogen und Tabak, welcher nachweislich schlimmste Folgen für die Entwicklung des Kindes haben kann, Beachtung finden. Dadurch können langfristig nachteilige Auswirkungen wie körperliche Beeinträchtigungen, Lernschwierigkeiten sowie soziale Probleme verhindert werden. Ein großes Gesundheitsrisiko für Kinder stellen auch sozialer und emotionaler Stress dar, welcher zum Beispiel durch schulischen Leistungsdruck oder familiäre Konflikte ausgelöst werden kann. Deshalb ist vor allem von elterlicher Seite her dafür Sorge zu tragen, dass Kinder unversehrt und in einem Gefühl der Geborgenheit aufwachsen, damit die frühkindliche Entwicklung optimal verlaufen kann. Dies fängt jedoch schon bei der Beziehung zwischen dem Elternpaar selber an. Herrscht hier keine Achtung, auch und vor allem vor körperlicher Unversehrtheit, wird es diese gegenüber und zwischen den Kindern auch nicht geben. Eltern haben eine enorme Vorbildwirkung auf ihre Kinder, sie leben ihnen Sozialverhalten vor, ist dieses schlecht, wird auch das der Kinder schlecht werden[6]. In der Psychologie wird dies als Vererbung von Sozialkapital bezeichnet. Die Schule ist dabei, bei aller Anstrengung, nicht immer in der Lage, problematische Sozialisations- und damit Erziehungsbedingungen der Familie auszugleichen[7].
Das dritte Grundbedürfnis ist das nach einer individuell zugeschnittenen Erziehung. Kinder sollten nicht nach den Vorstellungen Erwachsener geformt werden. Die Erziehung sollte vielmehr die einzelnen Verhaltenstypen, spezifischen Neigungen und Verhaltensmuster akzeptieren und auf sie eingehen. Passt sie sich den Gegebenheiten an, ist es möglich, dass Kinder ihre individuellen Stärken voll entwickeln. Es gibt dabei keinen allgemeingültigen pädagogischen Ansatz. Jedes Kind ist verschieden, also müssen auch die pädagogischen Ansätze verschieden sein. Dies ist im frühkindlichen Stadium, in dem Kinder sich „nur“ im häuslichen Umfeld bewegen, leichter zu realisieren als später im schulischen Bereich.
[...]
[1] Vgl. Tausch, R.; Tausch A.-M.: Erziehungs-Psychologie. Begegnungen von Person zu Person, Göttingen u.a. 111998, S. 118.
[2] Tausch, R.; Tausch A.-M.: Erziehungs-Psychologie. Begegnungen von Person zu Person, Göttingen u.a. 111998, S. 118-177.
[3] Vgl. Fuhrer, U.: Lehrbuch Erziehungspsychologie, Bern 2005, S. 191.
[4] Vgl. Fuhrer, U.: Lehrbuch Erziehungspsychologie, Bern 2005, S. 194.
[5] Vgl. Krapp, A.; Weidenmann, B. (Hrsg.): Pädagogische Psychologie. Ein Lehrbuch, Weinheim 42001, S. 279.
[6] Vgl. Krapp, A.; Weidenmann, B. (Hrsg.): Pädagogische Psychologie. Ein Lehrbuch, Weinheim 42001, S. 281.
[7] Vgl. Krumm, V.: Elternhaus als Schule, in: Rost, D.H. (Hrsg.): Handwörterbuch Pädagogische Psychologie, Weinheim ²2001, S. 110.
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