Diese Arbeit untersucht verschiedene Grammatik - und Syntaxmodelle anhand der Beispielsprache Spanisch.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
1.1. Allgemeine Einführung: Begriff der Syntax
1.2. Was ist ein Satz ?
1.3. Satzglieder
1.4. Die alte Satzgliedlehre
1.5. Die neuere Satzgliedlehre
1.6. Unterschied zwischen Wortarten und Satzgliedern Schema von Linke
II. Hauptteil
2.1. Konstituentengrammatik
2.2 Valenz-oder Dependenzgrammatik
2.3 Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Modelle
2.4. Besonderheiten der spanischen Syntax
III. Schluss
3. Schlussbmerkung
Literaturverzeichnis
I.Einleitung
1.1.Allgemeine Einführung zur Syntax: Womit beschäftigt sich die Syntax?
«Syntax, (gr.Zusammenordnung), Lehre vom Satzbau, von der Zusammenfügung von Wörtern zu Sätzen» (Kienle 1951:398).
Sprachwissenschaftlicher ausgedrückt ist der Untersuchungs=
gegenstand der Syntax die Kombination von kleineren Einheiten (Phonemen, Monemen oder komplexen Wörtern) zu Sätzen. Häufig werden die beiden Ebenen Morphologie und Syntax unter der Bezeichnung Morphosyntax zusammengefasst, da viele Phänomene nur unter Einbeziehung beider Ebenen beschrieben werden können
(vgl. Pelz 2001:197).
Nach Wesch müssen die einzelnen Elemente eines Satzes in einer bestimmten Weise und nach bestimmten Regeln miteinander ver=
knüpft und angeordnet werden (vgl. Wesch 2001:109).
Dietrich und Geckeler definieren die Syntax als die Lehre von
der Wortgruppe und vom Satz (vgl. Dietrich/Geckeler 1990:85).
Wortgruppen bestehen beispielsweise aus einem Artikel und einem Substantiv , wie el libro, und werden als Syntagma bezeichnet(vgl. Dietrich/Geckeler1990:85).«Das Syntagma wird
auf seine syntagmatischen Beziehungen und seine paradigma=
tischen Funktionen hin beschrieben» (Dietrich/Geckeler 1990:
85).
«Die syntagmatischen Beziehungen werden in der Satzkette er=
sichtlich und betreffen die Kombinationsmöglichkeiten zwischen Lexemen und Morphemen und die daraus resultierenden Satz=
größen»(Blasco Ferrer 1996:51).
Die syntagmatischen (horizontalen) und paradigmatischen (ver=
tikalen Beziehungen lassen sich folgendermaßen veranschau=
lichen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Schema:(Blasco Ferrer 1996:52)
1.2.Was ist ein Satz?
Es gibt zahlreiche verschiedene Definitionen und wissenschaft=
liche Arbeiten, die sich nur mit diesem Thema beschäftigen.
Eine Definition von Aristoteles aus der traditionellen
Grammatik lautet:
«Ein Satz ist, was Subjekt (Thema) und Prädikat (Rhema) hat».
Das Thema ist der dem Hörer schon bekannte Gegenstand der
Rede,über den etwas ausgesagt wird. Das Rhema ist das , was Neues über das Thema gesagt wird und neue Informationen über
es liefert (vgl. Pelz 2001:147).
Beispiel 1:
Juan cuenta una historieta
Thema Rhema
Eine andere funktionale Satzdefinition besagt, dass der Satz den Morphemen einen Realitätsbezug gibt und die virtuellen
Elemente des Sprachsystems erst aktualisiere (vgl. Pelz 2001:
148).
Das Morphem mujer alleine sagt nichts aus, erst wenn es in ei=
nen Kontext gebracht wird, la mujer está en la cocina, wird
das Morphem aussersprachlich wirklich gemacht (vgl. Pelz 2001:
148).
Der amerikanische Sprachwissenschaftler Bloomfield definiert
den Satz als «eine unabhängige sprachliche Form, die durch eine syntaktische Beziehung in eine grössere sprachlichere
Form eingebettet ist» (Bloomfield 1934:170)/vgl. Pelz 2001:
148).
Nach dieser Definition werden Nebensätze nicht als Sätze, sondern als Satzglieder eingestuft (vgl. Pelz 2001:148).
Blasco Ferrer definiert den Satz als «eine Zusammensetzung
lexikalischer und grammatikalischer Einheiten , die durch ge=
stufte, hierarchisch geordnete Beziehungsgefüge charakteri=
siert ist» (Blasco Ferrer 1996:69).
Traditionell unterscheidet man zwischen einfachen und kom=
plexen Sätzen (vgl. Linke 1991:79).
Komplexe Sätze bestehen aus mehreren Teilsätzen und bilden zusammen einen Ganzsatz (vgl. Linke 1991:79). In einer solchen
Theorie vom Ganzsatz werden Teilsätze nach Haupt- und Neben=
sätzen unterschieden (vgl. Linke 1991:79).
Sätze sind gekennzeichnet durch die Eigenschaft der Grammati=
kalität (vgl. Pelz 2001:149). In Äußerungen ist neben der
grammatikalischen Richtigkeit die Akzeptabilität ein wichtiges Kriterium der Kommunikation, das heißt desto leichter die
Sätze grammatikalisch konstruiert sind , desto einfacher ist
es für den Hörer/Empfänger die Nachricht zu entschlüsseln
(vgl. Pelz 2001:149-150).
1.3.Satzglieder: Bestehen Sätze aus Wörtern?
Die Elemente, aus denen nach syntaktischen Regeln Sätze entstehen, sind keine Lexeme, sondern «syntaktische Wörter,
die in der Wortform, in den morphosyntaktischen Merkmalen so=
wie in der Wortprägung voll spezifiziert sind» (Linke 1991:
80).
Sätze sind keine simplen Wortfolgen, sondern bestehen aus Wör=
tern, die in eine lineare Struktur eingebettet sind und ver=
schiedenen Satzgruppierungen angehören (Linke 1991:80). Seit
dem 19.Jahrhundert hat sich diese Theorie durchgesetzt und man
gab den «organisierenden, gruppierenden Zwischeneinheiten
zwischen den einzelnen Wörtern» (Linke 1994:80) Namen wie Sub=
jekt oder Prädikat, die man dem Begriff der Satzglieder
unterstellt (vgl. Linke 1994:80).
Die Terminologie der Satzglieder änderte sich zum Teil im Zuge
der neuen Theorien, die im amerikanischen Strukturalismus
aufkamen sowie durch die Konstituentengrammatik und die Va=
lenzgrammatik , worauf im Folgenden noch eingegangen wird.
1.4. Die alte Satzgliedlehre
Die alte Satzgliedlehre beruht auf der Lehre des logischen
Urteils , die einen Teil der klassischen Logik ausmacht. In
dieser Urteilslehre werden typische indoeuropäische Sprachen
im Hinblick auf ihre Satzstrukturen in Aussagesätzen der Form
S-P ausformuliert (vgl. Linke 1991:81). «Dem Subjekt S kommt
das Prädikat P zu» (Linke 1991:81).Mit diesem Schema können
einfache Sätze erfasst werden.
Beispiel 2:
Yo pienso.
Subjekt Prädikat
Im Laufe der Zeit wurden noch drei weitere Satzglieder (Objek=
te; adverbiale Bestimmungen des Ortes, der Zeit, der Art und
Weise und des Grundes sowie Attribute) hinzugefügt , da es
Sätze gibt, die komplexer sind und aus mehr Komponenten als
Subjekt und Prädikat bestehen (vgl.Linke 1991:81).
1.5. Die neuere Satzgliedlehre
Die neuere Satzgliedlehre, die vor allem auf den Ansätzen von
[...]
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- Sebastian Braun (Author), 2004, Betrachtungen zur Syntax am Beispiel des Spanischen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63925
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