„Eine Weltkarte. Schwärme von blauen und roten Pfeilen, die sich zu Wirbeln verdichten und gegenläufig wieder zerstreuen. Unterlegt ist dieses Bild mit Kurven, die farbig getönte Zonen verschiedenen Luftdrucks voneinander abgrenzen“ (Enzensberger 1992: 9).
Diese blauen und roten Pfeile auf einer Wetterkarte sind mit Migrationsströmen zu vergleichen. Sie führen unter anderem auch nach Deutschland. Durch die zunehmenden Wanderungen hat sich das Gesellschaftsbild Deutschlands verändert. Seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Bundesrepublik Deutschland durch Wanderungsbewegungen geprägt. Im Jahre 2004 lebten 6,7 Millionen Ausländer in Deutschland. Das sind 8,1% der deutschen Bevölkerung (vgl. BAMF (Hrsg.) 2004: 71). Hinzu kommt eine große Anzahl an Aussiedlern. Seit 1950 kamen über 4,5 Millionen Deutschstämmige aus den ost- und südosteuropäischen Staaten nach Deutschland (vgl. Focus Migration 2005). Trotz rückgängiger Zuwanderungszahlen wird Deutschland auch in Zukunft ein Land mit hohem Ausländer- und Aussiedleranteil sein.
Der in der Arbeit behandelte Begriff „Migration“ bezeichnet den Wechsel des Wohnortes auf unbestimmte Zeit. Mit der genaueren Darstellung des Migrationsbegriffs wird eine Grundlage für alle weiteren Punkte, die im Verlauf der Arbeit behandelt werden, geschaffen. Die Migration lässt sich in verschiedene Arten unterscheiden, die jeweils mit unterschiedlichen Ursachen in Verbindung gebracht werden können. Dies wird anhand von einzelnen Theorien belegt. Die Integration von Migranten wird an zwei Einwanderergruppen analysiert. Gastarbeiter und Aussiedler werden nebeneinander betrachtet und miteinander verglichen. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland und die darauf folgenden Anwerbeabkommen führten eine große Zahl an Arbeitsmigranten nach Deutschland. Anhand der Gastarbeiter wird eine Gruppe dargestellt, die einen großen Anteil der Ausländer ausmacht. Sie sind mit der festen Absicht nach Deutschland gekommen, nach einer gewissen Zeit wieder in ihre Heimat zurückzukehren. Sie selbst, wie auch die Deutschen, sahen seinerzeit keine Notwendigkeit für Integrationsmaßnahmen. Die Gastarbeiter werden durch die Gruppe der Türken dargestellt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Migration
- 2.1 Eine Definition
- 2.2 Art und Ursache von Migration
- 3. Migrantengruppen
- 3.1 Arbeitsmigranten
- 3.1.1 Arbeitsmigration bis 1945
- 3.1.2 Arbeitsmigration nach 1945
- 3.1.3 Die türkischen Arbeitsmigranten
- 3.2 Aussiedler
- 3.2.1 Deutsche in der Sowjetunion
- 3.2.2 Deutsche in Polen
- 3.2.3 Deutsche in Rumänien
- 3.1 Arbeitsmigranten
- 4. Integration
- 4.1 Eine Definition
- 4.2 Integrationstheorien
- 4.2.1 Integrationstheorien von Gordon und Eisenstadt
- 4.2.2 Integrationstheorie von Hartmut Esser
- 4.2.2.1 Die Eingliederung aus Sicht des Wanderers
- 5. Die Ausländer- und Integrationspolitik Deutschlands
- 5.1 Die Aufgaben der Ausländerpolitik
- 5.2 Die Notwendigkeit der Integrationspolitik
- 5.3 Die Notwendigkeit der Einbürgerung
- 5.4 Die Geschichte des Ausländergesetzes
- 5.5 Bestimmungen des Ausländergesetzes bis 2004
- 5.6 Das Zuwanderungsgesetz
- 5.6.1 Förderung der Integration
- 5.6.2 Einbürgerung
- 5.7 Maßnahmen zur Integration von Migranten
- 6. Gesetzliche Bestimmungen für Aussiedler
- 6.1 Gesetzliche Bestimmungen zur Regelung der Aussiedlerzuwanderung
- 6.2 Das Bundesvertriebenengesetz (BVFG)
- 6.3 Der Einbürgerungsprozess
- 6.4 Der Sprachtest
- 6.5 Die Wohnortzuweisung
- 7. Voraussetzungen zur Integration seitens der Migranten
- 7.1 Sprachkenntnisse
- 7.2 Soziale Beziehungen
- 7.3 Wohnsituation
- 7.4 Schulische Bildung
- 7.5 Berufliche Bildung und Berufstätigkeit
- 7.6 Bleibeabsicht
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Integration von Migranten in Deutschland. Sie analysiert die theoretischen Aspekte der Integration und untersucht die Perspektive der Migranten selbst. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Herausforderungen und Chancen der Integration zu entwickeln.
- Definition und Arten von Migration
- Verschiedene Migrantengruppen in Deutschland
- Integrationstheorien und ihre Anwendung
- Ausländer- und Integrationspolitik in Deutschland
- Voraussetzungen zur Integration seitens der Migranten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Migration und stellt verschiedene Arten und Ursachen von Migration vor. Im Anschluss werden verschiedene Migrantengruppen in Deutschland vorgestellt, darunter Arbeitsmigranten und Aussiedler. Der nächste Abschnitt widmet sich dem Konzept der Integration und verschiedenen Integrationstheorien. Es werden auch die Aufgaben und Maßnahmen der deutschen Ausländer- und Integrationspolitik beleuchtet. Schließlich werden die Voraussetzungen zur Integration seitens der Migranten, wie Sprachkenntnisse, soziale Beziehungen, Wohnsituation und berufliche Bildung, analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Migration, Integration, Migrantengruppen, Integrationstheorien, Ausländerpolitik, Integrationspolitik, Einbürgerung, Sprachkenntnisse, soziale Beziehungen, Wohnsituation, Bildung und Berufstätigkeit. Wichtige Konzepte sind unter anderem die Eingliederung von Migranten in die deutsche Gesellschaft, die Herausforderungen der Integration, die Rolle der Politik und die Bedeutung der Selbstintegration der Migranten.
- Quote paper
- Svenja Barner (Author), 2006, Integration der Migranten in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63847