Wir leben heute im Zeitalter der „Informationsgesellschaft“. Niemals zuvor bestanden so umfassende und komfortable Möglichkeiten zur weltweiten Kommunikation und damit zur Information, der schon immer große Bedeutung zugeschrieben ist.
Die Ressource „Information“ spielt eine herausragende Rolle und beeinflusst die Entwicklung und die Veränderung nicht nur in den Bereichen Technik, Wirtschaft und Umwelt. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien durchdringen heute alle Lebensbereiche der Gesellschaft.
Das Internet nimmt dabei als Kommunikationsmittel einen zunehmend höheren Stellenwert ein. Kennzeichen sind u.a. Homepage- und E-mail- Adressen auf Visitenkarten. Noch deutlicher sieht man die große Bedeutung des Internets an der hohen Verbreitung von Internetzugängen in privaten Haushalten. In Deutschland sind bereits weit über 50% der Haushalte online.
Diese Entwicklung zur Informationsgesellschaft erfasst international sowohl die Wirtschaft und den privaten Sektor als auch Staat und Verwaltung. Auch im nationalen Rahmen wirkt sich die „Kommunikations-Revolution“ auf die Tätigkeit und die Struktur der Verwaltung von Bund, Ländern und Kommunen aus.
Immer mehr Städte und Gemeinden nutzen das Internet und ermöglichen damit die elektronische Kommunikation und verschiedene Arten von elektronischen Transaktionen (Abwicklung von Geschäftsprozessen über elektronische Medien). Bürgerinnen und Bürgern wie auch die Wirtschaft können an der online-Kommunikation mit den Behörden teilnehmen. Die Daten von Bürgern oder Unternehmen werden über das Internet übertragen, von den Behörden verarbeitet, gespeichert und archiviert.
Die neuen Technologien und die neuen Möglichkeiten der Informationsverarbeitung verändern das Verhalten der Menschen und beeinflussen die Struktur der Gesellschaft grundlegend. Möglicherweise sind die Umwälzungen ähnlich gravierend wie die mit der Erfindung des Buchdrucks einhergehenden Veränderungen.
Die weltweite Verbreitung des Personal-Computers und die globale Kommunikation durch die Vernetzung über das Internet hat seit den letzten beiden Jahrzehnten Ausmaße angenommen, die so nicht vorhersehbar waren
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffe und Definitionen
- 2.1. E-Government
- 2.1.1. Interaktionen im E-Government
- 2.1.2. Interaktionsbeziehungen im E-Government
- 2.1.2.1. Government to Citizen (G2C)
- 2.1.2.2. Government to Business (G2B)
- 2.1.2.3. Government to Government (G2G)
- 2.2. Sicherheit
- 2.2.1. IT-Sicherheit
- 2.2.2. IT-Grundschutzhandbuch
- 2.2.3. Sicherheit im E-Government
- 2.2.4. IT-Sicherheit in der Praxis
- 2.2.5. Verlässlichkeit der IT-Technologien
- 2.2.6. Sicherheit und IT-Kompetenz der Kunden
- 2.1. E-Government
- 3. E-Government in Deutschland
- 3.1. Projekte der Bundesregierung
- 3.2. Anwendungsbereiche
- 4. Sicherheitsanforderungen bei der elektronischen Kommunikation
- 4.1. Vertraulichkeit
- 4.2. Integrität
- 4.3. Verfügbarkeit
- 4.4. Verbindlichkeit
- 4.5. Authentizität der Daten
- 4.6. Authentizität des Kommunikationspartners
- 4.7. Weitere Anforderungen, Schriftform
- 5. Verschlüsselung
- 5.1. Private Key Verschlüsselung
- 5.2. Public Key Verschlüsselung
- 5.3. Public-Key Infrastruktur für die öffentliche Verwaltung
- 5.4. Zeitstempel
- 5.5. Hashverfahren
- 6. Elektronische Unterschrift, Signaturen
- 6.1. Das Signaturgesetz
- 6.2. Die Signaturverordnung
- 6.3. Elektronische und digitale Signaturen
- 6.3.1. Elektronische Signaturen (§2 Nr.1 SigG)
- 6.3.2. Fortgeschrittene elektronische Signaturen (§2 Nr.2 SigG)
- 6.3.3. Qualifizierte elektronische Signatur (§2 Nr. 3 SigG)
- 6.3.4. Akkreditierte Elektronische Signatur (§2 Nr. 3a SigG)
- 6.4. Bedeutung der elektronischen Signatur
- 6.4.1. Hohes Sicherheitsniveau bei elektronischer Signatur
- 6.4.2. Mittleres Sicherheitsniveau bei elektronischer Signatur
- 6.4.3. Einfaches Sicherheitsniveau bei elektronischer Signatur
- 6.4.4. Funktion der Signatur
- 6.4.5. Erneuerung qualifizierter Signaturen
- 6.4.6. Signaturniveau und die gesetzlichen Grundlage
- 6.4.7. Stellvertretung und elektronische Signatur
- 6.4.8. Sicherheitseignung elektronischer Signaturen
- 6.4.9. Novelle des Signaturgesetzes
- 7. Personenbezogene Daten im E-Government
- 8. Datenschutzrechtliche Bewertung
- 9. Risiken
- 9.1. Maschinentypische Risiken
- 9.1.1. Flüchtigkeit elektronischer Informationen
- 9.1.2. Veränderung räumlicher Relation
- 9.1.3. Protokollierung/Revisionssicherheit
- 9.2. Spezifische Bedrohungen
- 9.2.1. Zentrale Datenbestände
- 9.2.2. Automatisierung von Einzelentscheidungen
- 9.2.3. Datenschutz und die Verschlüsselung
- 9.1. Maschinentypische Risiken
- 10. Rechtslage auf europäischer Ebene
- 11. Freiwillige Akkreditierung von Zertifizierungsdienstleistern, neue Gütezeichen für elektronische Signatur
- 12. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Sicherheit im E-Government. Ziel ist es, die verschiedenen Aspekte der IT-Sicherheit im Kontext der elektronischen Verwaltung zu beleuchten und die damit verbundenen Herausforderungen zu analysieren.
- Begriffe und Definitionen von E-Government und Sicherheit
- Sicherheitsanforderungen bei der elektronischen Kommunikation
- Verschlüsselungsverfahren und elektronische Signaturen
- Datenschutzrechtliche Aspekte im E-Government
- Risiken und Herausforderungen der E-Government-Sicherheit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, die zunehmende Bedeutung des Internets und der Informationsgesellschaft, und den wachsenden Einfluss auf staatliche und administrative Prozesse. Sie führt in die Thematik der elektronischen Kommunikation und Transaktionen im öffentlichen Sektor ein, und hebt die Notwendigkeit der Sicherheit in diesem Kontext hervor.
2. Begriffe und Definitionen: Dieses Kapitel legt die Grundlage für die weitere Arbeit, indem es zentrale Begriffe wie E-Government, seine verschiedenen Interaktionsformen (G2C, G2B, G2G) und verschiedene Aspekte der IT-Sicherheit präzise definiert. Es wird der Unterschied zwischen verschiedenen Sicherheitsniveaus erläutert, um einen klaren Rahmen für die spätere Analyse zu schaffen. Die Darstellung des IT-Grundschutzhandbuchs liefert einen wichtigen Bezugspunkt für die praktische Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen.
3. E-Government in Deutschland: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über die aktuelle Situation von E-Government in Deutschland. Es beleuchtet Projekte der Bundesregierung und spezifische Anwendungsbereiche, die die praktische Implementierung elektronischer Verwaltungsprozesse verdeutlichen. Dieser Abschnitt dient als wichtiger Kontext für die weiteren Kapitel, welche die technischen und rechtlichen Herausforderungen im Detail beleuchten.
4. Sicherheitsanforderungen bei der elektronischen Kommunikation: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die grundlegenden Sicherheitsanforderungen für die elektronische Kommunikation im E-Government. Es analysiert die Konzepte von Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit, Verbindlichkeit und Authentizität von Daten und Kommunikationspartnern. Die Erörterung der Schriftform im digitalen Kontext betont die rechtlichen Implikationen der elektronischen Kommunikation.
5. Verschlüsselung: Hier werden verschiedene Verschlüsselungsverfahren, wie Private Key und Public Key Verschlüsselung, sowie die Public-Key-Infrastruktur für die öffentliche Verwaltung erläutert. Die Kapitel beschreibt weiterhin die Bedeutung von Zeitstempeln und Hashverfahren im Zusammenhang mit der Sicherheit von Daten und Transaktionen im E-Government-Kontext. Die technischen Details bilden den Kern dieses Kapitels und liefern das Verständnis für die praktische Umsetzung der Sicherheitsmaßnahmen.
6. Elektronische Unterschrift, Signaturen: Das Kapitel befasst sich mit dem Signaturgesetz und der Signaturverordnung, um die rechtlichen Grundlagen für elektronische Signaturen darzulegen. Verschiedene Arten elektronischer Signaturen werden unterschieden und ihre Bedeutung in Bezug auf Sicherheitsniveaus detailliert beschrieben. Die Diskussion über die Erneuerung qualifizierter Signaturen, Stellvertretung und die Sicherheitseignung zeigt die Komplexität und die praktische Relevanz dieses Themas für die E-Government-Sicherheit.
7. Personenbezogene Daten im E-Government: Dieses Kapitel fokussiert auf den Umgang mit personenbezogenen Daten im Kontext von E-Government. Es skizziert die Herausforderungen und die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit diesen sensiblen Informationen, wobei rechtliche und ethische Aspekte eine wichtige Rolle spielen.
8. Datenschutzrechtliche Bewertung: Dieses Kapitel analysiert den gesetzlichen Rahmen für den Datenschutz im E-Government. Es betrachtet die rechtlichen Konsequenzen, die sich aus der Verarbeitung und Speicherung personenbezogener Daten ergeben und bewertet kritische Punkte im Datenschutz im Bezug auf den E-Government-Kontext.
9. Risiken: Das Kapitel identifiziert und beschreibt verschiedene Risiken im E-Government, unterteilt in maschinentypische Risiken und spezifische Bedrohungen. Die detaillierte Auseinandersetzung mit verschiedenen Risikoquellen liefert ein umfassendes Bild der Sicherheitsherausforderungen. Die Analyse von Risiken im Bezug auf zentrale Datenbestände, die Automatisierung und den Datenschutz betont die praktischen Auswirkungen mangelnder Sicherheitsmaßnahmen.
10. Rechtslage auf europäischer Ebene: Dieses Kapitel analysiert die europäische Rechtslage im E-Government-Bereich. Es beleuchtet die Harmonisierung von Rechtsvorschriften und die Bedeutung von europäischen Richtlinien für die Sicherheit im E-Government.
11. Freiwillige Akkreditierung von Zertifizierungsdienstleistern, neue Gütezeichen für elektronische Signatur: Das Kapitel beschreibt die Bedeutung von Akkreditierungen für die Qualitätssicherung von Zertifizierungsdienstleistern im Bereich der elektronischen Signaturen und die Einführung von neuen Gütezeichen.
Schlüsselwörter
E-Government, IT-Sicherheit, elektronische Kommunikation, Verschlüsselung, elektronische Signatur, Signaturgesetz, Datenschutz, Risiken, Government to Citizen (G2C), Government to Business (G2B), Government to Government (G2G), Public Key Infrastruktur, Datenschutzrecht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Sicherheit im E-Government
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht umfassend die Sicherheit im E-Government. Sie beleuchtet verschiedene Aspekte der IT-Sicherheit im Kontext der elektronischen Verwaltung und analysiert die damit verbundenen Herausforderungen.
Welche Themen werden in der Diplomarbeit behandelt?
Die Arbeit deckt ein breites Spektrum an Themen ab, darunter Begriffe und Definitionen von E-Government und Sicherheit, Sicherheitsanforderungen bei der elektronischen Kommunikation, Verschlüsselungsverfahren und elektronische Signaturen, datenschutzrechtliche Aspekte, und Risiken und Herausforderungen der E-Government-Sicherheit. Sie betrachtet auch die Rechtslage auf europäischer Ebene und die Akkreditierung von Zertifizierungsdienstleistern.
Welche Arten von E-Government-Interaktionen werden definiert?
Die Arbeit definiert die verschiedenen Interaktionsformen im E-Government, darunter Government to Citizen (G2C), Government to Business (G2B) und Government to Government (G2G).
Welche Sicherheitsanforderungen werden für die elektronische Kommunikation im E-Government erläutert?
Die Arbeit beschreibt detailliert die grundlegenden Sicherheitsanforderungen, einschließlich Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit, Verbindlichkeit und Authentizität von Daten und Kommunikationspartnern. Die Bedeutung der Schriftform im digitalen Kontext wird ebenfalls behandelt.
Welche Verschlüsselungsverfahren werden diskutiert?
Die Arbeit erläutert verschiedene Verschlüsselungsverfahren, wie Private Key und Public Key Verschlüsselung, sowie die Public-Key-Infrastruktur für die öffentliche Verwaltung. Zusätzlich werden Zeitstempel und Hashverfahren im Zusammenhang mit der Datensicherheit beschrieben.
Welche Aspekte der elektronischen Signatur werden behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit dem Signaturgesetz und der Signaturverordnung, verschiedenen Arten elektronischer Signaturen (elektronische, fortgeschrittene, qualifizierte, akkreditierte), ihren Sicherheitsniveaus, der Erneuerung qualifizierter Signaturen, Stellvertretung und der Sicherheitseignung.
Wie werden personenbezogene Daten im E-Government behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Umgang mit personenbezogenen Daten im E-Government, die Herausforderungen und die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit diesen sensiblen Informationen unter Berücksichtigung rechtlicher und ethischer Aspekte.
Welche Risiken im E-Government werden identifiziert?
Die Arbeit identifiziert und beschreibt verschiedene Risiken, unterteilt in maschinentypische Risiken (z.B. Flüchtigkeit elektronischer Informationen) und spezifische Bedrohungen (z.B. zentrale Datenbestände, Automatisierung von Einzelentscheidungen).
Wie wird die europäische Rechtslage berücksichtigt?
Die Arbeit analysiert die europäische Rechtslage im E-Government-Bereich, die Harmonisierung von Rechtsvorschriften und die Bedeutung europäischer Richtlinien für die Sicherheit.
Welche Rolle spielen Akkreditierungen und Gütezeichen?
Die Arbeit beschreibt die Bedeutung der freiwilligen Akkreditierung von Zertifizierungsdienstleistern und die Einführung neuer Gütezeichen für elektronische Signaturen zur Qualitätssicherung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Diplomarbeit?
Schlüsselwörter sind unter anderem: E-Government, IT-Sicherheit, elektronische Kommunikation, Verschlüsselung, elektronische Signatur, Signaturgesetz, Datenschutz, Risiken, G2C, G2B, G2G, Public Key Infrastruktur, Datenschutzrecht.
- Arbeit zitieren
- Anna Florowski (Autor:in), 2004, Sicherheit im E-Government, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63817