Das Phänomen ist nicht neu: Seitdem es bildliche Darstellungen gibt, gibt es die Manipulation der Bilder, aber auch die Manipulation durch Bilder. Die Historie bietet genügend Beispiele dafür, dass besonders in der Politik oftmals Fotos „bearbeitet“ wurden (und werden), um die öffentliche Meinung zu beeinflussen bzw. das Denken und Handeln der Menschen in eine bestimmte (politische) Richtung zu lenken. Während in diesem Zusammenhang „Bildbearbeitung“ meistens noch positiv verstanden wird, sind Begriffe wie „Manipulation“, „Fotomontage“ und spätestens seit dem Dritten Reich auch „Propaganda“ eher negativ konnotiert. Warum ist das so, zumal die (Foto-) Montage nicht ausschließlich als Synonym für Verfälschung von Bildmaterial stehen darf, sondern auch als Technik künstlerischen Arbeitens verstanden werden muss?
Manipulation ist vom Wortsinn her nichts anderes als eine „kunstgerechte Handhabung“, „geschickt zu Werke gehen“ oder ein „Kunstgriff“; der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich „mit der Hand füllen“ (von lat.:manu plere).
Propaganda leitet sich ebenfalls aus dem Lateinischen ab (von lat.:propagare= aus-, verbreiten) und hatte seine Wurzeln in der Kirchengeschichte, als im Hochmittelalter der Ketzerei durch die Weiterverbreitung des Katholizismus begegnet werden sollte. Später stand Propaganda für „Werbung“ oder auch „Bestrebung“ - eigentlich also kein negativer Begriff. Warum also der unangenehme Beigeschmack, mit einer Fotomontage etwas Falsches oder Verfälschtes vorgesetzt zu bekommen? Dieser Frage soll die vorliegende Hausarbeit unter anderem nachgehen. Es wird herauszustellen sein, wie die Fotografie, zeitweilig aber auch die Malerei in der Geschichte für politische Zwecke benutzt wurden. Am Beispiel des stalinistischen Regimes in der UdSSR (1929-1953) sowie der national sozialistischen Diktatur in Deutschland (1933-1945) soll herausgearbeitet werden, wie politische Propaganda betrieben wurde und wie weit sie ging. Methodisch bietet sich hierfür ein Vergleich der Propaganda beider politischen Systeme an, wobei die Ausführungen aufgrund des begrenzten Rahmens dieser Hausarbeit auf bildliche Darstellungen/Fotografie beschränkt bleiben soll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stalin und die schwarzen Löcher
- Personenkult um Stalin und Machterhaltung
- Damnatio memoriae
- Propaganda im Dritten Reich
- Führermythos
- Propaganda
- Resümée
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Fotomontage als Instrument politischer Propaganda im stalinistischen Regime der UdSSR und im nationalsozialistischen Deutschland. Ziel ist es, die Methoden der Bildmanipulation aufzuzeigen und deren Wirkung auf die öffentliche Meinung zu analysieren. Dabei wird ein Vergleich beider Systeme vorgenommen.
- Fotomontage als Werkzeug der politischen Propaganda
- Der Personenkult um Stalin und seine Inszenierung
- Propaganda im Dritten Reich und der Führermythos
- Vergleichende Analyse der Propagandamethoden
- Die Wirkung manipulierter Bilder auf die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Bildmanipulation und Propaganda ein und stellt die Forschungsfrage nach der Wirkung und den Methoden politischer Bildbearbeitung in der Geschichte. Sie erläutert die Ambivalenz des Begriffs "Montage" und führt in die methodische Herangehensweise der Arbeit ein, welche den Vergleich der stalinistischen und nationalsozialistischen Propaganda anhand von Bildmaterial vornimmt. Die Arbeit stützt sich auf diverse Literatur, darunter Werke von King, Münzenberg und Kershaw.
Stalin und die schwarzen Löcher: Dieses Kapitel analysiert die gezielte Manipulation von Bildern im stalinistischen Regime. Es beschreibt den Personenkult um Stalin und seine Inszenierung als engen Vertrauten Lenins, unterstützt durch Malerei und Fotomontage, um die eigene Macht zu festigen. Die "Damnatio memoriae", die systematische Auslöschung unerwünschter Personen aus der öffentlichen Darstellung, wird ebenfalls behandelt. Das Kapitel verdeutlicht, wie die ständige "Aktualisierung" der Vergangenheit, wie von Orwell beschrieben, durch Bildmanipulation erreicht wurde. Es wird das Ausmaß der Fälschungen und deren propagandistische Funktion detailliert dargestellt.
Propaganda im Dritten Reich: Dieses Kapitel widmet sich der Propagandamaschinerie des nationalsozialistischen Deutschlands. Es untersucht den Führermythos und seine visuelle Inszenierung, die zur Verherrlichung Hitlers und der Nazi-Ideologie beitrug. Die Analyse umfasst die Methoden und Strategien der nationalsozialistischen Propaganda, unter Einbezug zeitgenössischer Quellen wie Münzenbergs "Propaganda als Waffe". Der Kapitel behandelt die manipulative Kraft von Bildern und ihre Wirkung auf die Bevölkerung des Dritten Reiches. Es werden konkrete Beispiele und Methoden analysiert, die die Allmacht Hitlers suggerierten und die öffentliche Meinung zu kontrollieren suchten.
Schlüsselwörter
Fotomontage, politische Propaganda, Stalin, Nationalsozialismus, Personenkult, Führermythos, Bildmanipulation, Massenmedien, öffentliche Meinung, Damnatio memoriae, Vergleichende Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text "Fotomontage als Instrument politischer Propaganda"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Verwendung von Fotomontage als Instrument der politischen Propaganda im stalinistischen Regime der UdSSR und im nationalsozialistischen Deutschland. Sie vergleicht die Methoden der Bildmanipulation und analysiert deren Wirkung auf die öffentliche Meinung in beiden Systemen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Personenkult um Stalin und seine Inszenierung, den Führermythos im Dritten Reich, die Methoden der Propaganda in beiden Regimen, die "Damnatio memoriae" (systematische Auslöschung unerwünschter Personen), die manipulative Kraft von Bildern und deren Wirkung auf die Gesellschaft, sowie eine vergleichende Analyse der Propagandamethoden.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu "Stalin und die schwarzen Löcher", ein Kapitel zu "Propaganda im Dritten Reich" und ein Resümée. Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die methodische Herangehensweise. Die beiden Hauptkapitel analysieren die Bildmanipulation in den jeweiligen Regimen. Das Resümée fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf diverse Literatur, darunter Werke von King, Münzenberg und Kershaw. Zusätzlich werden zeitgenössische Quellen zur nationalsozialistischen Propaganda herangezogen.
Wie wird die Fotomontage analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf die Methoden der Bildmanipulation, die Inszenierung von Personenkulten (Stalin, Hitler), und die propagandistische Funktion der manipulierten Bilder. Es wird untersucht, wie die Bilder die öffentliche Meinung beeinflussen sollten.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Ziel ist es, die Methoden der Bildmanipulation in der politischen Propaganda aufzuzeigen und deren Wirkung auf die öffentliche Meinung zu analysieren, sowie einen Vergleich zwischen den stalinistischen und nationalsozialistischen Systemen vorzunehmen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Fotomontage, politische Propaganda, Stalin, Nationalsozialismus, Personenkult, Führermythos, Bildmanipulation, Massenmedien, öffentliche Meinung, Damnatio memoriae, Vergleichende Analyse.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist nach einem klaren strukturierten Aufbau gestaltet: Inhaltsverzeichnis, Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter. Dieser Aufbau ermöglicht ein leichtes Verständnis des Themas und der Ergebnisse.
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- Katharina Krause (Author), 2005, Fotomontage als Instrument politischer Propaganda: Wenn Bilder die Wahrheit verzerren oder Können wir glauben, was wir sehen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63808