Die Wahl von Papst Benedikt XVI. im April 2005 rückte die Papstwahl in den Blickpunkt einer breiten Öffentlichkeit. Für viele Menschen stellte die geheime Wahl in der Sixtinischen Kapelle einen Anachronismus dar. Es stellt sich die Frage wie das Konklave zu einem wichtigen Bestandteil der Papstwahl wurde. Um diese Frage zu beantworten soll in folgender Arbeit das erste Konklave der Papstgeschichte, das mit Sicherheit belegt ist, aus dem Jahr 1241 untersucht werden.
Hierfür ist es nötig die kirchenrechtliche und politische Ausgangslage in der ersten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts zu betrachten. Neben dem Ablauf des Konklaves von 1241 soll ein Blick auf mögliche Vorbilder und auch Vordenker für diese Wahlform geworfen werden. Desweiteren werden die Folgen des ersten Konklaves der Papstwahlgeschichte untersucht werden.
Neben verschiedenen überblicksartigen Darstellungen der Papstgeschichte, wie zum Beispiel von Johannes Haller oder von Horst Fuhrmann , gibt es unterschiedliche Abhandlungen über das Konklave von 1241. Hier sind unter anderem die Berichte von Karl Hampe , Peter Herde und Karl Wenck von Bedeutung. Entscheidend für die Überlieferung der Ereignisse von 1241 ist der Fund eines Briefes in Reims durch Karl Hampe zu Beginn des 20.Jahrhunderst, denn bis zu diesem Zeitpunkt war die Quellenlage recht dürftig und die wenigen Angaben bei verschiedenen Chronisten waren zumeist widersprüchlich.
Der Begriff des Konklaves war schon seit der Antike bekannt und bezeichnet einen verschließbaren Raum. Der Begriff „Konklave“ in Bezug auf die Wahl des Papstes findet erstmals 1271 durch die Papstwähler, also die Kardinäle, Verwendung. Da der technische Ablauf des Konklaves 1274 geregelt wird, verweist Schimmelpfennig darauf, dass erst ab diesem Zeitpunkt vom Konklave geredet werden kann. Dieser Aspekt findet jedoch in der Forschung wenig Beachtung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Das Konklave von 1241
- 2.1 Die Ausgangslage
- 2.1.1 Die politische Situation 1241
- 2.1.2 Die Entwicklung der Papstwahl bis 1241
- 2.2 Der Ablauf des Konklaves
- 2.2.1 "Die Entführung der Wähler"
- 2.2.2 Die Zustände im Septizonium
- 2.2.3 Die ersten Wahlversuche
- 2.2.4 Druck des Senators und die Wahl Cölestins IV.
- 2.3 Mögliche Vorbilder
- 2.4 Folgen
- 2.4.1 Der Tod Cölestins IV. und die folgende Sedisvakanz
- 2.4.2 Das Lyoner Konzil von 1274
- 2.1 Die Ausgangslage
- 3 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das erste Konklave der Papstgeschichte im Jahr 1241, das mit Sicherheit belegt ist. Ziel ist es, die kirchenrechtliche und politische Ausgangslage im frühen 13. Jahrhundert zu beleuchten, den Ablauf des Konklaves 1241 zu analysieren, mögliche Vorbilder zu betrachten und die Folgen dieses ersten Konklaves zu untersuchen.
- Die politische Situation im Jahr 1241
- Der Ablauf des Konklaves von 1241
- Mögliche Vorbilder für die Konklave-Form
- Die Folgen des Konklaves von 1241
- Die Rolle des Konklaves in der Papstwahlgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in die Thematik und zeigt die Bedeutung des Konklaves von 1241 im Kontext der Papstwahlgeschichte auf. Kapitel 2 befasst sich mit dem Konklave selbst. Hierbei wird die politische Situation im Jahr 1241, die Entwicklung der Papstwahl bis 1241, der Ablauf des Konklaves mit seinen verschiedenen Phasen, mögliche Vorbilder und die Folgen des Konklaves ausführlich beleuchtet.
Schlüsselwörter
Papstwahl, Konklave, Mittelalter, 13. Jahrhundert, Papst Gregor IX., Kaiser Friedrich II., Sedisvakanz, politische Situation, kirchenrechtliche Ausgangslage, Cölestin IV., Lyoner Konzil.
- Quote paper
- Daniel Stelzer (Author), 2006, Das Konklave von 1241, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63794