Das Seminar „Zur Theorie pädagogischen Handelns“ beschäftigte sich anhand von vielseitiger Literatur und Textarbeit mit der Erläuterung von Themen wie „Handlung“, „pädagogische Handlung“ und „pädagogisch professionelle Handlung“ um ein vorläufiges Themenverständnis zu erlangen. Zunächst stellten wir fest, dass es ähnliche Ausdrücke für den Begriff Handeln gibt, die auf grundsätzliche Unterschiede des Begriffs hinweisen. Wir erarbeiteten, dass Handeln von Aristoteles in „techne“ (technisches Handeln), „praxis“ (Handeln, dass sein Ziel in sich selbst hat) und „poiesis“ (künstlerisches, kreatives Handeln) differenziert wird. Eine „Theorie pädagogischen Handelns“ muss sich dann mit der Frage beschäftigen, welcher Art ein solches Handeln ist. Auf der „techne- Ebene“ ist Erziehung als Handlung eine Anwendung von Techniken der Menschenführung, auf der „poiesis- Ebene“ bedeutet Erziehung als Handlung ein kreatives und künstlerisches Tun und auf der Ebene „praxis“ stellt Erziehung als Handlung eine Ermöglichung der Realisierung von Strebenszielen der Menschen dar.
„Praktische Handlungen“ finden in sozialen Kontexten statt und beziehen sich primär auf Sprechhandlungen. Deshalb werden diese Handlungen als soziale oder kommunikative Handlungen bezeichnet.
„Pädagogische Handlungen“, so erarbeiteten wir es, sind Teil kommunikativer Handlungen und somit eine Sonderform praktischer Handlungen und müssen, wie alle Handlungen dieser Art, interpretiert werden. Wir stellten fest, dass Handlungsformen wie z.B. jemanden „auszeichnen“ oder „ tadeln“ nicht an sich pädagogisch sind, sondern erst dann, wenn sie als „Technik“, „Praxis“ oder als „Poiesis“ eingeordnet werden. Bezüglich der genauen Bestimmung von „Handlungen“ stellte sich im Seminar heraus, dass Handlungen Sprechhandlungen sind und das es immer einen Zusammenhang zwischen Sprache und Handeln gibt. Handlungen können aber auch als ein Teil von Tätigkeiten gesehen werden, so z.B. als Handeln in der Institution Familie mit der Handlungsform Erziehung als Aufgabe.
Des Weiteren wurde festgestellt, dass Handlungen nach bestimmten Urteilskriterien beurteilt werden können (Sitten, Konventionen etc.) und auf Grund ihrer Zweckhaftigkeit als Handlungen definiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- (1.) Einleitung
- 1.1. Seminarkontext
- (2.) Professionalisierung
- (4.) Oevermanns Professionalisierungskonzept
- 4.1. Besonderheiten gegenüber anderen Bestimmungen
- 4.2. Erhoffte Leistung
- (5.) Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Professionalisierungskonzept von Oevermann und seiner Bedeutung für die Professionalisierungsbestimmung der Sozialpädagogik/Sozialarbeit. Ziel ist es, die Besonderheiten dieses Konzepts gegenüber anderen Bestimmungen aufzuzeigen und die erhoffte Leistung im Kontext der Sozialpädagogik/Sozialarbeit zu beleuchten.
- Analyse des Professionalisierungskonzepts von Oevermann
- Besonderheiten des Konzepts im Vergleich zu anderen Bestimmungen
- Erhoffte Leistung des Konzepts für die Sozialpädagogik/Sozialarbeit
- Bedeutung des Konzepts für die Praxis der Sozialpädagogik/Sozialarbeit
- Kritik und Weiterentwicklung des Konzepts
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Seminarkontext und die Thematik der Hausarbeit vor. Sie skizziert den Begriff des Handelns, insbesondere im pädagogischen Kontext, und grenzt "pädagogisch professionelle Handlungen" von anderen Handlungsformen ab.
- Professionalisierung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Professionalisierungsdebatte und erläutert die zentralen Merkmale klassischer Berufsbilder. Es beleuchtet den Unterschied zwischen beruflicher und professioneller Tätigkeit und zeigt die Herausforderungen der Professionalisierung in der Sozialpädagogik/Sozialarbeit auf.
- Oevermanns Professionalisierungskonzept: Dieses Kapitel widmet sich Oevermanns Professionalisierungskonzept und stellt seine zentralen Elemente und Besonderheiten dar. Es analysiert die Unterschiede zu anderen Konzepten und diskutiert die erhoffte Leistung für die Sozialpädagogik/Sozialarbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Professionalisierung, Sozialpädagogik, Sozialarbeit, Oevermanns Professionalisierungskonzept, Handlungstheorie, pädagogisches Handeln, berufliche Tätigkeit, Semiprofession, Berufsethik und Professionalität.
- Quote paper
- Fanny Reimann (Author), 2003, Zur Stellung des Professionalisierungskonzepts von Oevermann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63754