Ray Müller eröffnet seine Dokumentation über Leni Riefenstahl mit der Frage, ob ein Film über sie „die Demontage eine Mythos oder die Revision eines Vorurteils“ sei. Die vorliegende Arbeit versucht vor dem Hintergrund von „Die Macht der Bilder“ dieser Frage weiter nachzugehen. Dabei geht es vor allem darum, entlang dieser Frage dem Phänomen „Propaganda“ näher zu kommen, das seit „Triumph des Willens“ und „Olympia“ mit dem Namen Leni Riefenstahl in breiten Teilen der öffentlichen Meinung beinahe ebenso eng verknüpft ist, wie mit Joseph Goebbels.
Bei der Betrachtung des Werks von Leni Riefenstahl, ihrer Biographie und der kontroversen Diskussion um beides sieht man sich schnell mit Problemen konfrontiert, die in grundsätzliche Fragestellungen etwa über Strukturen menschlicher Kommunikation, der Wirklichkeit, der filmischen Wirklichkeit und der damit möglichen Macht hineinführen.
Die Vehemenz mit der Leni Riefenstahl sich immer wieder davon abgrenzt, sie habe Propaganda betrieben, auf der einen Seite, und die oft genug ebenso polemischen Angriffe gegen sie und ihre Filme auf der anderen Seite, offenbaren ein grundsätzliches Fehlen absoluter Maßstäbe, die es erlauben würden, ihr Werk und ihre Rolle im Dritten Reich ein für alle Mal angemessen zu bewerten. Ohne den Anspruch zu erheben, viel zur Lösung beitragen zu können, soll im Folgenden doch versucht werden, einige Zusammenhänge aufzuspüren, welche die Problematik so scharf wie möglich umreißen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was macht Propaganda zu Propaganda?
- Wirklichkeit und Manipulation im Film
- Die Macht der Bilder
- Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Phänomen der Propaganda im Kontext von Leni Riefenstahls Filmen "Triumph des Willens" und "Olympia" und befasst sich mit der Frage, ob diese Filme als Propaganda eingestuft werden können. Ziel ist es, die Problematik von Propaganda im Film vor dem Hintergrund von Riefenstahls Werk zu untersuchen und die vielschichtigen Aspekte dieses Themas zu beleuchten.
- Die Definition und Abgrenzung des Begriffs "Propaganda"
- Die Rolle von Manipulation und Beeinflussung in der Kommunikation
- Die spezifischen Herausforderungen der Analyse von Propaganda im Film
- Die kontroversen Diskussionen um Leni Riefenstahls Werke
- Die Macht der Bilder und ihre Wirkung auf das Publikum
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema Propaganda im Film und in die Arbeit von Leni Riefenstahl ein. Sie stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und skizziert die Probleme, die mit der Bewertung von Riefenstahls Werken verbunden sind.
- Was macht Propaganda zu Propaganda?: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Abgrenzung des Begriffs "Propaganda" und beleuchtet die Schwierigkeiten, die mit einer eindeutigen Festlegung des Begriffs verbunden sind.
- Wirklichkeit und Manipulation im Film: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Manipulation und Beeinflussung in der filmischen Kommunikation. Es wird untersucht, wie Film als Medium zur Gestaltung von Wirklichkeit und zur Beeinflussung des Publikums eingesetzt werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Propaganda, Manipulation, Film, Kommunikation, Leni Riefenstahl, "Triumph des Willens", "Olympia", Wirklichkeit, Medienwirkung, und Kontroversen um die Bedeutung von Riefenstahls Werk im Dritten Reich.
- Quote paper
- M.A. Adrian Lippe (Author), 2000, Leni Riefenstahl und die Macht der Bilder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63670