In diesem Seminar geht es um die Untersuchung des Bewußtseins, wobei sich zeigen wird, daß mythische Menschen ein ganz anderes Bewußtsein von sich und der Welt besessen haben müssen als wir dies heute von uns selbst annehmen. Die Diskussion um den Bewußtseinsbegriff (engl. consciousness oder mind; franz. conscience; griech. synesis, synaisthesis, phronesis; lat. conscientia, auch cogitatio, sensus internus, mens) gehört vornehmlich der neuzeitlichen Philosophie an. Traditionell bedeutete das lateinische Wort conscientia nicht nur Bewußtsein im engeren Sinn, sondern auch Gewissen.
Bewußtsein dient zunächst als Sammelbezeichnung für die verschiedenen Formen von Erlebnis, Aufmerksamkeit oder Auffassung, d. h. für das, was Bewußtseinszustände (mentale Akte) genannt wird. Dazu zählen u. a. Sinnesempfindungen, Perzeptionen, Erinnerungs-, Erwartungs- und Phantasievorstellungen, Gefühle (Liebe, Haß, Furcht usw.), Stimmungen (Wehmut, Angst usw.) und das Denken.
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Inhaltsverzeichnis:
I. Übersicht über die Themen des Seminars
1. Das mythische Denken
2. Das begriffliche Denken
3. Mögliche Bewußtseinsformen
4. Kant
5. Sprache und Wirklichkeit
6. Wittgenstein
7. Psycholinguistik
8. Neuronale Netze
II. Referatsthema Kant I
1 Einleitung
2. Das Leben des Immanuel Kant
3. Erläuterung des Titels „Kritik der reinen Vernunft“
4. Einleitung zur „Kritik der reinen Vernunft“
4.1 Von dem Unterschiede der reinen und empirischen Erkenntnis
4.2 Wir sind im Besitze gewisser Erkenntnisse a priori, und selbst der gemeine Verstand ist niemals ohne solche
4.3 Die Philosophie bedarf einer Wissenschaft, welche die Möglichkeit, die Prinzipien und den Umfang aller Erkenntnisse a priori bestimme
4.4 Von dem Unterschiede analytischer und synthetischer Urteile
4.5 In allen theoretischen Wissenschaften der Vernunft sind synthetische Urteile als Prinzipien enthalten
4.6 Allgemeine Aufgabe der reinen Vernunft
4.7 Idee und Einteilung einer besonderen Wissenschaft, unter dem Namen der Kritik der reinen Vernunft
5. Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
I. Übersicht über die Themen des Seminars
In diesem Seminar geht es um die Untersuchung des Bewußtseins, wobei sich zeigen wird, daß mythische Menschen ein ganz anderes Bewußtsein von sich und der Welt besessen haben müssen als wir dies heute von uns selbst annehmen. Die Diskussion um den Bewußtseinsbegriff (engl. consciousness oder mind; franz. conscience; griech. synesis, synaisthesis, phronesis; lat. conscientia, auch cogitatio, sensus internus, mens) gehört vornehmlich der neuzeitlichen Philosophie an. Traditionell bedeutete das lateinische Wort conscientia nicht nur Bewußtsein im engeren Sinn, sondern auch Gewissen.
Bewußtsein dient zunächst als Sammelbezeichnung für die verschiedenen Formen von Erlebnis, Aufmerksamkeit oder Auffassung, d. h. für das, was Bewußtseinszustände (mentale Akte) genannt wird. Dazu zählen u. a. Sinnesempfindungen, Perzeptionen, Erinnerungs-, Erwartungs- und Phantasievorstellungen, Gefühle (Liebe, Haß, Furcht usw.), Stimmungen (Wehmut, Angst usw.) und das Denken.
1. Das mythische Denken
Mythisches Denken finden wir in der Zeit der Vorsokratiker. Der Glaube, das alles durch die Götter geschieht herrscht vor. In ihnen finden sich Anthropomorphismen.
Der Philosoph Thales bringt den Menschen dazu, den Schritt vom Mythos zum Logos-vom mythischen zum logischen Denken zu machen. Alles, absolut alles im Universum ist dem menschlichen Denken zugänglich. Alles ist zu verstehen, das Universum läßt sich bis in seine letzten Winkel vom menschlichen Denken durchdringen. Damit ist der intellektuellen Fahrt des Menschen nichts in den Weg gestellt. Thales bricht mit der mythologischen Tradition und hört gleichzeitig auf, sich mit der unmittelbaren Sinneswahrnehmung zu begnügen. Der Übergang vom Mythos zum Logos ist in vieler Hinsicht eine immer wiederkehrende Aufgabe, für jede Epoche und für jeden Menschen. Außerdem stellen Mythen nicht nur eine sogenannte primitive Ausdrucksweise dar, die wir überwinden sollten, sondern Mythen sind –richtig verstanden- eine dem Menschen genuine Ausdrucksform.
Für den Zerfall des Mythos sind mythische Elemente mitverantwortlich, die wie „Fremdkörper“ in der mythischen Vorstellung erscheinen. Der letztendliche Grund für den Zerfall ist jedoch nicht klar.
2. Das begriffliche Denken
Hier richtet sich die Aufmerksamkeit von der Natur auf den Menschen und sein Denken. Was ist die Bedingung für gesichertes Wissen. Es vollzieht sich ein Umschwung von einer anspruchsvollen und oft schlecht fundierten naturphilosophischen Spekulation zu einer skeptischen Kritik des Wissens und einer Theorie des Wissens, ein Umschwung von der „Ontologie“, der Lehre vom Sein zur „Epistimologie“, der Lehre vom Wissen.
Der Mensch starrt nicht mehr stur auf die Dinge und stellt Behauptungen auf. Der Mensch selbst ist zum Problem geworden. Der Gedanke wird auf sich selbst zurückgeworfen, der Mensch re-flektiert.
3. Mögliche Bewußtseinsformen
Eine der Grundvoraussetzungen des begrifflichen Denkens ist die Unterscheidung von Einzelnem und Allgemeinem, die Trennung von Wort und Wirklichkeit. Damit ist das Ende des mythischen, existentiellen Denkens eingeleitet. Die Fähigkeit, sich als Individuum wahrzunehmen, ist also das Resultat des begrifflichen Denkens, da man sich als Individuum von den Anderen, ja von der Außenwelt unterscheidet, also abgetrennt ist, d.h. sich als einzelne Person wahrnimmt.
Beim Bewußtsein handelt es sich um eine Kopplungsstelle zwischen Gefahrenwahrnehmung und der daraufhin (vom Lebenswillen) ergriffenen Maßnahme zur Gefahrenabwehr, welche aus einem gesamten Handlungsrepertoire ausgewählt wird. Unter Selbstbewußtsein versteht man hingegen, die Fähigkeit, alle Wahrnehmungen in einen Gesamtzusammenhang (oder Weltbild) einzuordnen, Schlüsse zu ziehen und alles miteinander zu verbinden.
Das Individualbewußtsein kann allgemein auch als das Bewußtsein der Selbstreflexion aufgefaßt werden. Diese Umformulierung erlaubt die nähere Abgrenzung von Personen/Lebewesen, die ausschließlich ein reines Bewußtsein oder noch nicht einmal dieses ihr eigen nennen können. Individualbewußtsein kann sich genau dann entwickeln, wenn der eigene Wille ganz klar vom übergeordneten Willen (z.B. eines mythischen Gottes) getrennt gesehen wird oder der übergeordnete Wille gar nicht mehr existiert.
4. Kant
Im deutschsprachigen Gebiet führte die Aufklärung anfangs mehr zu einer kulturellen Erneuerung als zu politischer Veränderung. Kant steht der Aufklärungsphilosophie nahe. Ihm ist daran gelegen, den Menschen durch einen aufgeklärten, allgemeinen Verstandesgebrauch mündig zu machen. Aber er distanziert sich ebenso wie Rousseau vom intellektuellen Atheismus der Aufklärungsphilosophen.
Als Philosoph des 18. Jahrhunderts arbeitet Kant mit einer Erkenntnistheorie, die im Einzelmenschen begründet ist. Damit haben die Empiristen, die Rationalisten und Kant eine gemeinsame Ausgangsposition. Kant unternimmt mit seiner Transzendentalphilosophie den Versuch, sowohl den Empirismus (Locke, Hume) wie den Rationalismus (Descartes) zu überwinden.
5. Sprache und Wirklichkeit
Grundsätzlich gibt es zwei Funktionen von Sprache: 1. die Ermittlung von Sachverhalten („Die Sprache ist [...] der Abdruck des Geistes und der Weltansicht des Redenden.“). 2. die Vermittlung von Sachverhalten (Verständigungsmittel).
Allerdings ist Sprache nicht nur als Kommunikationsmittel zu betrachten, sondern sie bestimmt unser gesamtes Denken („language determines thought“). Der Mensch ist in den Fesseln der Sprache gefangen und Sprache wiederum übt einen Zwang auf das Denken aus.
Saphir-Whorf-These:
1. Es besteht eine Korrelation zwischen Sprache und Denken.
2. Es besteht eine Abhängigkeit des Denkens von der Sprache.
Kant unterscheidet zwischen empirischen Begriffen (durch Erfahrung) und Kategorien (Vernunft) und sagt, daß der Verstand Begriffe jeglicher Art ohne Sprache bilden kann, die Sprache bildet sie dann nur ab.
Wittgenstein: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, womit er zeigen will, daß man in seiner Sprache immer nur über Dinge sprechen kann, die zur Ontologie dieser Sprache gehören, so daß man in ihr also nur interne, nicht aber externe Existenzfragen formulieren kann, da man nicht über die Grenzen seiner Sprache hinaustreten kann.
6. Wittgenstein
„Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel der Sprache“.
In dem Maße, in dem sich die an sich interessante Unterscheidung von prinzipiell falsifizierbaren und nicht-falsifizierbaren Aussagen als untauglich erweist, um als vollgültiges Kriterium für die Unterscheidung zwischen „kognitiv sinnvoll“ und „kognitiv sinnlos“ zu fungieren, stellt sich die Frage, wie sonst die Unterscheidung zwischen dem Sinnvollen und dem Sinnlosen festzulegen wäre. Als Antwort auf diese Frage bildete sich in der angloamerikanischen Philosophie eine Richtung heraus, die unter anderem von den Schriften Ludwig Wittgensteins inspiriert wurde.
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