Nach den vorgezogenen Bundestagswahlen zum 16. Deutschen Bundestag am 18. September 2005, stellt sich das Resultat als Novum dar. CDU/CSU und SPD erreichten mit nur 69,4% der gültigen Zweitstimmen ihr bis dato schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Dies wirft erneut die Frage nach einer Krise, beziehungsweise dem Ende der Volksparteien auf, wie sie bereits im Vorfeld und auch nach der Wahl zu hören war. Ziel dieser Arbeit ist es, die Hauptthese - Das Wahlergebnis zum 16. Deutschen Bundestag als Indiz für das Ende der großen Volksparteien - an Hand von drei weiteren Thesen zu stützen. Abschließend wird auf Grund der Ergebnisse ein Fazit formuliert, in wie weit den Volksparteien wirklich das Ende droht.
Bevor jedoch auf die Thesen näher eingegangen werden kann, ist zu klären, welche Merkmale eine Partei aufweisen muss, um als Volkspartei zu gelten. Des weitern sei darauf hingewiesen, dass die im Laufe der Arbeit auftauchenden statistischen Daten, welche auf Umfragewerte beruhen, eine gewisse Fehlerquote beinhalten und somit nicht exakt die Realität wiederspiegeln können. Die aus den Umfragen ermittelten Werte stellen mit einer Fehlertoleranz von etwa eins bis vier Prozentpunkten dennoch repräsentative Wahl- und Umfragestatistiken dar.
Abschließend sei noch erwähnt, dass auf Grund der statistischen Daten nicht immer eine Trennung von CDU und CSU möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- I. Das Wahlergebnis zum 16. Deutschen Bundestag als Indiz für das Ende der großen Volksparteien
- 1.1. Das Ende der Volksparteien?
- 1.2. Die Merkmale einer Volkspartei
- II. Die Zusammensetzung des Bundestages und der Volksparteien spiegeln nicht mehr die sozialen Gesellschaftsstrukturen wieder
- 2.1. Der Bundestag
- 2.2. Die Volksparteien
- III. Die Anzahl der Stammwähler respektive die Mitgliederzahlen sind rückläufig
- 3.1. Die Parteimitglieder
- 3.2. Die Stammwähler
- IV. Der gesellschaftliche Wandel überträgt sich auch auf die Wähler und deren Wahlverhalten
- 4.1. Cleavages
- 4.2. Gesellschaftlicher Wertewandel und Wahlverhalten
- 4.3. Religion und Gewerkschaft
- V. Ergebnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Wahlergebnis der Bundestagswahl 2005 und untersucht, ob es auf ein Ende der großen Volksparteien schließen lässt. Die Arbeit stützt sich auf drei zentrale Thesen, um die Hauptthese zu untermauern.
- Die Merkmale einer Volkspartei und deren Übereinstimmung mit den aktuellen politischen Gegebenheiten
- Die Zusammensetzung des Bundestages und der Volksparteien im Vergleich zur sozialen Gesellschaftsstruktur
- Die Veränderungen im Wahlverhalten und die Ursachen für den Rückgang der Mitgliederzahlen und Stammwähler der Volksparteien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I beleuchtet das Wahlergebnis der Bundestagswahl 2005 und stellt die These vom Ende der großen Volksparteien in den Vordergrund. Anschließend werden die Merkmale einer Volkspartei definiert, um eine Grundlage für die weitere Analyse zu schaffen.
Kapitel II analysiert die Zusammensetzung des Bundestages und der Volksparteien im Hinblick auf die soziale Gesellschaftsstruktur. Dabei werden die Veränderungen in den Berufsbereichen und die daraus resultierende Diskrepanz zur Repräsentanz im Bundestag aufgezeigt.
Kapitel III untersucht den Rückgang der Stammwähler und Mitgliederzahlen der Volksparteien. Die Ursachen hierfür werden im gesellschaftlichen Wandel und in den veränderten Wahlpräferenzen der Wähler gesucht.
Kapitel IV beleuchtet den gesellschaftlichen Wandel und seine Auswirkungen auf das Wahlverhalten. Die Analyse konzentriert sich auf Cleavages, den Wertewandel und die Rolle von Religion und Gewerkschaft als Einflussfaktoren auf die Wahlentscheidung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der großen Volksparteien in Deutschland, insbesondere SPD und CDU/CSU. Zentrale Themen sind das Wahlergebnis der Bundestagswahl 2005, die Merkmale einer Volkspartei, die Zusammensetzung des Bundestages, der gesellschaftliche Wandel und das Wahlverhalten der Wähler. Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Cleavages und dem Wertewandel, die maßgeblich das Wahlverhalten beeinflussen.
- Quote paper
- Marcel Engels (Author), 2005, Das Wahlergebnis zum 16. Deutschen Bundestag als Indiz für das Ende der großen Volksparteien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63258