Seit Anfang der 80er Jahre hat sich die Meinung der Konsumenten bezüglich der Anwendung
von Konservierungsstoffen in Lebensmitteln sehr gewandelt. Der aufgeklärte und gesundheitsbewusste Verbraucher der heutigen Zeit wünscht sich einerseits hochwertige, naturbelassene, konservierungsstofffreie Lebensmittel. Andererseits verlangt er, dass diese keimfrei und möglichst lange haltbar sind. Jedoch sind Lebensmittel in der Regel nicht frei von Keimen. Sie enthalten neben erwünschten Mikroorganismen, wie z. B. Milchsäurebakterien und Kulturschimmel, auch unerwünschte Keime wie Verderbnis- und Krankheitserreger. Zu Letzteren gehören die Listerien, wobei von den sechs Spezies, die zum Genus Listeria gehören, Listeria monocytogenes die weitaus bedeutendste humanpathogene Art ist. Dieser Keim ist verantwortlich für die Listeriose, eine Lebensmittelinfektion. Eine Exposition verläuft bei gesunden Erwachsenen meist unbemerkt, stellt jedoch eine Gefahr für Schwangere und deren ungeborene Kinder, sowie für Immungeschwächte, vorwiegend ältere Personen, dar. Eine Infektion mit L. monocytogenes kann zu Früh- oder Totgeburt und Neugeborenenlisteriose bzw. zu Hirn- und Hirnhautentzündung und Sepsis führen. Diese Krankheitsformen verlaufen in 20 - 30 % der Fälle tödlich. L. monocytogenes ist in der Umwelt weit verbreitet. Aus diesem Grund gibt es nur wenige frische Lebensmittel, die dieses Bakterium nicht enthalten. Besonders anfällige Produkte sind neben Weichkäse, Wurst, Fertigsalaten, gekühlten Fertiggerichten, abgepacktem Gemüse und Rohkost auch abgepackter Lachs und Räucherfisch. Der Verzehr der letztgenannten Produkte stellt einen Listeriose-Risikofaktor dar, da L. monocytogenes sich leicht in geräuchertem Fisch nachweisen lässt, bzw. die Inokulation von geräuchertem Fisch mit L. monocytogenes zu einem sehr starken Wachstum führt. Den Wünschen der Verbraucher entsprechend, konservierungsstofffreie und lang haltbare Lebensmittel anbieten zu können, hat die Ernährungsindustrie begonnen, verstärkt die Wirkungsweise natürlicher antimikrobieller Substanzen zu erforschen. Verschiedene Pflanzen und die daraus gewonnenen Extrakte, die in Lebensmitteln aufgrund ihres Geschmackes und ihres Aromas eingesetzt werden, weisen die gewünschte antimikrobielle Wirksamkeit auf. Sie können somit eine Alternative zu den chemischen Konservierungsmitteln darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Listeria monocytogenes
- 1.1.1 Historischer Hintergrund
- 1.1.2 Eigenschaften und Vorkommen
- 1.1.3 L. monocytogenes in Lebensmitteln, mit besonderem Augenmerk auf Räucherlachs
- 1.2 Naturstoffe
- 1.2.1 Oleuropein
- 1.2.2 Vanillin und Vanillinsäure
- 1.3 Methylparaben
- 1.4 Ziel der Arbeit
- 1.1 Listeria monocytogenes
- 2 Material
- 3 Methoden
- 3.1 In vitro Versuche: Kulturell-mikrobiologische Methoden
- 3.2 In vivo Versuche: Kulturell-mikrobiologische Methoden
- 3.3 Molekularbiologische Methoden
- 4 Ergebnisse
- 5 Diskussion
- 6 Zusammenfassung
- 7 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die antibakterielle Wirkung ausgewählter Naturstoffe auf das Wachstum von Listeria monocytogenes. Die Zielsetzung ist die Evaluierung des Potenzials dieser Naturstoffe als Konservierungsmittel in Lebensmitteln, insbesondere in Räucherlachs. Die Arbeit kombiniert kulturell-mikrobiologische und molekularbiologische Methoden.
- Antibakterielle Wirkung von Oleuropein, Vanillin, Vanillinsäure und Methylparaben auf Listeria monocytogenes
- Vergleich der Wirkung der Naturstoffe unter verschiedenen Bedingungen (pH-Wert, Temperatur)
- Untersuchung des Einflusses der Naturstoffe auf das Wachstum von Listeria monocytogenes in Räucherlachs
- Vergleich kultureller und molekularbiologischer Methoden zum Nachweis von Listeria monocytogenes
- Bewertung des Potenzials der Naturstoffe als natürliche Konservierungsmittel
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Listeriose und die Bedeutung der Lebensmittelhygiene ein. Es beschreibt Listeria monocytogenes, seine Eigenschaften, sein Vorkommen und seine besondere Relevanz im Zusammenhang mit Räucherlachs. Weiterhin werden die ausgewählten Naturstoffe Oleuropein, Vanillin, Vanillinsäure und Methylparaben vorgestellt und ihre potenzielle antibakterielle Wirkung erläutert. Das Kapitel endet mit der Definition des Ziels der Arbeit – der Untersuchung der antibakteriellen Wirkung dieser Naturstoffe auf das Wachstum von Listeria monocytogenes.
2 Material: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die verwendeten Materialien und Methoden. Es beinhaltet Informationen zu den verwendeten Mikroorganismen, Nährmedien, Naturstoffen, dem untersuchten Lebensmittel (Räucherlachs), Puffern, Lösungen, Geräten und Chemikalien. Die genaue Spezifikation der Materialien ist essentiell für die Reproduzierbarkeit der Experimente.
3 Methoden: Dieses Kapitel beschreibt die verwendeten Methoden, sowohl die kulturell-mikrobiologischen als auch die molekularbiologischen Verfahren. Die detaillierte Beschreibung der in vitro und in vivo Versuche ermöglicht ein umfassendes Verständnis der experimentellen Vorgehensweise. Die Methoden zur Stammhaltung, Anzucht, Messung des bakteriellen Wachstums, Probenentnahme, DNA-Isolierung, PCR-Analysen und weitere Verfahren werden präzise erläutert. Die Einhaltung von Richtlinien und Normen wird betont.
4 Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Experimente. Es beinhaltet Wachstums-kurven von Listeria monocytogenes unter dem Einfluss der verschiedenen Zusatzstoffe (Oleuropein, Vanillin, Vanillinsäure und Methylparaben) in in vitro und in vivo Versuchen. Die Ergebnisse der molekularbiologischen Untersuchungen, wie DNA-Konzentrationen und PCR-Analysen, werden ebenfalls dargestellt und mit den kulturell-mikrobiologischen Ergebnissen verglichen. Graphische Darstellungen und Tabellen visualisieren die Daten.
Schlüsselwörter
Listeria monocytogenes, antibakterielle Wirkung, Naturstoffe, Oleuropein, Vanillin, Vanillinsäure, Methylparaben, Räucherlachs, in vitro, in vivo, kulturell-mikrobiologische Methoden, molekularbiologische Methoden, PCR, Lebensmittelkonservierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Antibakterielle Wirkung ausgewählter Naturstoffe auf das Wachstum von Listeria monocytogenes
Was ist das Thema dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die antibakterielle Wirkung verschiedener Naturstoffe (Oleuropein, Vanillin, Vanillinsäure und Methylparaben) auf das Wachstum von Listeria monocytogenes, insbesondere im Zusammenhang mit Räucherlachs. Ziel ist die Evaluierung des Potenzials dieser Stoffe als natürliche Konservierungsmittel.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit kombiniert kulturell-mikrobiologische Methoden (in vitro und in vivo Versuche zum Wachstum von L. monocytogenes) mit molekularbiologischen Methoden (z.B. PCR-Analysen) zur umfassenden Untersuchung der antibakteriellen Wirkung. Die detaillierten Methodenbeschreibungen ermöglichen die Reproduzierbarkeit der Experimente.
Welche Naturstoffe wurden untersucht?
Die untersuchten Naturstoffe sind Oleuropein, Vanillin, Vanillinsäure und Methylparaben. Ihre antibakterielle Wirkung auf Listeria monocytogenes unter verschiedenen Bedingungen (pH-Wert, Temperatur) wurde verglichen.
Wie wurde der Einfluss auf Listeria monocytogenes untersucht?
Der Einfluss der Naturstoffe auf das Wachstum von Listeria monocytogenes wurde sowohl in in vitro (im Labor) als auch in in vivo (in Räucherlachs) Versuchen untersucht. Die Ergebnisse wurden mittels Wachstumskurven und molekularbiologischen Analysen dokumentiert und verglichen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das Kapitel "Ergebnisse" präsentiert Wachstumsdaten von Listeria monocytogenes unter dem Einfluss der verschiedenen Naturstoffe, sowohl aus kulturellen als auch molekularbiologischen Analysen. Graphische Darstellungen und Tabellen visualisieren die Daten, die einen Vergleich der Wirksamkeit der Naturstoffe ermöglichen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Diskussion analysiert die Ergebnisse und bewertet das Potenzial der untersuchten Naturstoffe als natürliche Konservierungsmittel gegen Listeria monocytogenes in Lebensmitteln, insbesondere Räucherlachs. Die Ergebnisse aus kulturellen und molekularbiologischen Methoden werden verglichen und mögliche Limitationen der Studie diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Listeria monocytogenes, antibakterielle Wirkung, Naturstoffe, Oleuropein, Vanillin, Vanillinsäure, Methylparaben, Räucherlachs, in vitro, in vivo, kulturell-mikrobiologische Methoden, molekularbiologische Methoden, PCR, Lebensmittelkonservierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Material und Methoden, die Präsentation der Ergebnisse, eine Diskussion, eine Zusammenfassung und einen Ausblick. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick über die einzelnen Kapitel und Unterkapitel.
- Quote paper
- Yvonne Kirsch (Author), 2006, Antibakterielle Wirkung von ausgewählten Naturstoffen auf das Wachstum von Listeria monocytogenes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/63077